Handmühle - wie wichtig ist die Größe des Mahlwerks?

Diskutiere Handmühle - wie wichtig ist die Größe des Mahlwerks? im Mühlen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo zusammen, da ich nur noch am Wochenende Espressogetränke trinke, verschwende ich durch den Totraum meiner RR45 einfach zu viel Kaffeemehl....

  1. #1 Equinox83, 12.06.2017
    Equinox83

    Equinox83 Gast

    Hallo zusammen,
    da ich nur noch am Wochenende Espressogetränke trinke, verschwende ich durch den Totraum meiner RR45 einfach zu viel Kaffeemehl. Deswegen habe ich beschlossen, dass eine Handmühle für Single Dosing her muss. ;)

    Was mir nun noch nicht ganz klar ist: Produzieren die großen Handmühlen mit 68er Mahlwerk (OE Pharos, Kinu M68 etc.) denn deutlich besseres Mahlgut als gute Mühlen mit 38er Mahlwerk (Feldgrind, Kinu M38, Helor 101, Lido E etc.) oder geht mit ihnen in erster Linie nur das Mahlen schneller?

    Da am Wochenende eine etwas längere Mahldauer jetzt nicht so das Problem wäre und ich ja noch die RR45 habe, falls mal Gäste kommen, würde ich eher zu einer kleineren Handmühle tendieren, wenn nicht die Qualität des Mahlguts für eine große spricht.

    Vielen Dank schonmal für eure Einschätzungen! :)
     
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  2. Burny

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    Also ich habe zwei Mühlen in Benutzung, die genau diesen Vergleich hergeben (Bravo Debut mit 71mm Robur Mahlwerk und Bravo Mini mit 38mm Italmill). Das Mahlgut der beiden ist anders, nicht wirklich besser oder schlechter, und es hängt von der Röstung/Kaffeesorte ab, welche ich bevorzuge. Allerdings ist die Mahlgeschwindigkeit des großen Mahlwerks ein klares KO Kriterium und darum nutze ich die Debut öfter. Ansonsten hatte ich bisher eher den Eindruck (Achtung: ich hab Mühlen oft nacheinander und nicht oder nur kurzfristig parallel getestet), dass es eher das benutzte Mahlwerk, und nicht dessen Grösse ist, das hier den Ausschlag gibt. So kam mir das Mahlgut verschiedener kleiner Handmühlen mit 38er Italmill Mahlwerk recht ähnlich vor. Ähnliches gilt für Mühlen mit grossem Roburmahlwerk (Bravo Debut 71mm, HG-1 83mm). Generell sind für mich bei (konischen) Handmühlen Ergonomie/Handling und Verarbeitung eher Entscheidungskriterien. Da muss man halt durchprobieren und schauen, welche man angenehmer und wertiger findet.
     
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  3. #3 Alexsey, 12.06.2017
    Alexsey

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    Meine Erfahrung ist eine Ähnliche. Ich hatte neben meinem Eigenbau lange Zeit auch noch eine Portaspresso Rosco. Das Mahlgut war irgendwie anders, aber ich würde sagen nicht schlechter. Hab lange Zeit nur mit ihr gekurbelt, bevor ich dann auf elektrische Mühlen umgestiegen bin. Ich würde bei einem erneuten Kauf einer Handmühle jedoch auch sehr darauf achten, dass mir neben der Qualität vor allem das Handling gefällt. Kleine Mühlen haben hierbei den Vorteil, dass man sie "Freiluft"-kurbeln kann und sie generell deutlich transportabler sind. Die Mühlen mit großem Mahlwerk dagegen sind schlicht schneller und dies wäre mir selbst bei reiner Wochenendnutzung lieber. Allerdings würde ich mir dafür eine Mühle mit vertikaler Kurbelmöglichkeit suchen, dass heisst HGone ode Kinu. Denn das ist das Einzige, was mich an meinem Eigenbau stört. Finde ich einfach von der Ergonomie angenehmer. Wobei mich die Bravo Debut testweise sehr interessieren würde. Es scheint eine erstklassige Mühle zu sein und auch bei horizontal liegender Kurbel gut zu funktionieren. Primär wäre jedoch meine Wahl die Kinu. Verfügbarkeit in der EU, nach allem was man liest gute Qualität und dazu ein gutes Preisleistungsverhältnis.
     
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  4. #4 Equinox83, 12.06.2017
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    Equinox83 Gast

    Vielen Dank für eure Einschätzungen.
    Ich denke, ich muss nochmal genauer darüber nachdenken, ob mir die Mahlgeschwindigkeit den doch deutlichen Aufpreis für eine große Mühle wert ist - mal abgesehen von der Pharos, aber die ist derzeit ja auch nicht lieferbar.

    Das klingt naheliegend, dass die Mühlen vergleichbares Mahlgut liefern, wenn nicht bei einer das Mahlwerk deutlich besser gelagert ist. Interessant wäre dann nur noch der Vergleich zur Lido E, deren Mahlwerk m.W. von Etzinger kommt.
    Ansonsten wäre in dieser Größe wohl die M38 hinsichtlich Verfügbarkeit und Service die naheliegende Entscheidung.
     
  5. #5 Equinox83, 13.06.2017
    Equinox83

    Equinox83 Gast

    So, nach einer Nacht darüber schlafen habe ich nun, denke ich, eine Entscheidung getroffen.

    Da ich irgendwann im Herbst aus der Kickstarter Kampagne hoffentlich eine Aergrind bekomme, wäre es irgendwie sinnlos, mir jetzt noch eine Mühle mit 38er Italmill Mahlwerk zu kaufen.
    Gleichzeitig sind mir die meisten großen Handmühlen dann doch zu teuer.

    Wegen Urlaubs muss ich sowieso noch ca. einen Monat mit der Bestellung warten. Wenn bis dahin die Pharos wieder verfügbar ist, wird es die, ansonsten eine Lido E.
     
  6. #6 pressomacchiato, 14.06.2017
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    Obwohl der Preis der Pharos sogar inkl. Versand, Zoll und MWSt sehr attraktiv ist, wäre die Pharos meine letzte Wahl. Ich gestehe, dass ich die neuesten Entwicklungen nicht verfolgt habe, wenn sie jedoch das Handling beim Entnehmen des Mahlguts und die Reproduzierbarkeit des Mahlgrads nach der Reinigung nicht massiv verbessert und vereinfacht haben, dann wäre die Bedienung aus meiner Sicht nach wie vor eine mittlere Katastrophe im Vergleich zu den neueren Handmühlen (Kinu, Bravo, ...)

    Viel wichtiger als die Grösse des Mahlwerks sind mE die Toleranzen in der Herstellung des Mahlwerks und der Mühle und in der Montage.
     
  7. #7 Equinox83, 14.06.2017
    Equinox83

    Equinox83 Gast

    Mit der 2015 Version gab es wohl einige Änderungen an der Pharos. Ob sich dadurch die Reproduzierbarkeit des Mahlgrads verbessert hat, kann ich aber nicht beurteilen.
    Das Entnehmen des Mahlguts sieht nach wie vor sehr umständlich aus, das stimmt.

    Was mich an den neueren Handmühlen ein Stück weit stört ist, dass nicht nur die Funktion verbessert wurde, sondern ein Teil des Mehrpreises auch dadurch begründet zu sein scheint, dass im Hinblick auf die Funktion unnötig hochwertige Materialien verwendet werden. Natürlich kann man da unterschiedlicher Meinung sein, aber für mich muss eine Mühle funktionieren. Wie sie aussieht ist mir ziemlich egal. ;)
    Deswegen kann ich mich mit dem Gedanken nicht so ganz anfreunden, mir eine davon zu kaufen.
     
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  8. #8 Alexsey, 14.06.2017
    Zuletzt bearbeitet: 14.06.2017
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    Ich persñnlich würde auch eine der neueren Modelle kaufen. Die Pharos war ein Meilenstein in der Geschichte der Highendhandmühlen. Es hat sich seitdem jedoch einiges in der Entwicklung bezüglich usability getan. Wenn Dir die heutigen Mühlen mit großem Mahlwerk zu teuer sind, würde ich mir eher eine Mühle mit kleinem Mahlwerk kaufen. Eine Comandante ist finde ich nicht ünertrieben, was die Materialwahl angeht. Wobei ich persönlich der Materialwahl auch hohen Stellenwert beimesse. Und auch eine Kinu, Lido oder Helor sind sicher keine schlechte Wahl. Und solltest Du dann doch irgendwann mal noch auf eine größere Mühle umsteigen wollen, ist die Kleine auch schnell wieder verkauft.

    P.S.: im Verkaufsbereich gibt gerade auch eine Rosco.
     
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  9. #9 ElCanario, 14.06.2017
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    Bin jetzt nicht der Experte aber ich kann dir sagen das ich mit dem Ergebniss in der Tasse mit meinen Handmuehlen sehr sehr zufrieden bin ,
    Momentan habe ich eine Kinu 68 , eine Feldgrind und eine Helor 101 mit beiden Mahlwerken im Gebrauch und bin von allen begeistert .
    Easy kurbeln ist natuerlich mit der Kinu 68 , da bin ich mit knapp 40 Umdrehungen fuer 14 Gramm fertig
    Bei der Helor ist das Einstellen etwas fummeliger , bei der Feldgrind und der Kinu entspannter . Wenn du oefters Bohnen wechselst ist die Helor nicht so der Hit ,
    Bei allen muss die Bohne befeuchtet werden , bei einigen Sorten mehr , bei anderen weniger
    In kuerze bekomme ich noch eine Bravo mini , spaeter eine Hausgrind und Aerogrind , momentan kommt mir keine Motormühle ins Haus ,
    Das von jetzt auf die nächste Bohne wechseln finde ich super , kein Totraum , nicht anfällig , und der hohe Wiederverkaufswert ... ich liebe Handmühlen
     
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  10. #10 animus128, 19.06.2017
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    Ich möchte mal diesen Thread ausnutzen, da ich auch ein paar Fragen zu dem Thema habe:

    Ich spiele gerade stark mit dem Gedanken mir in den nächsten Monaten eine Strietman CT1 zuzulegen. Diese möchte ich auf jeden Fall mit einer Handmühle paaren. Nun stellt sich natürlich die Frage, was da Sinn macht. Ich will ja nicht eine teure Maschine mit einer "schlechten" Mühle verschwenden.

    Ich habe seit knapp zwei Jahren eine Lido 3 für Brühkaffee und bin sehr zufrieden damit. Insbesondere das Handling, was ja Geschmacksache ist, gefällt mir extrem gut. Nun gibt es für mich eigentlich drei Optionen:

    1) Lido 3 auch für Espresso verwenden und vielleicht in Zukunft upgraden. Ich würde dann wahrscheinlich erstmal meinen Filterkaffee Konsum etwas zurückschrauben, weil das ewige Mahlgrad hin und her gestelle ja etwas nervig sein kann.

    2) Weitere kleine Handmühle kaufen, also Kinu 47, Helor 101, Commandante MK3, Bravo Mini, Lido ET etc. Die dann für Espresso verwenden und meine Lido für Brühkaffee weiter verwenden.

    3) Eine große Handmühle für Espresso kaufen. Das wäre dann in meinem Fall die Bravo Debut oder HG One. Mit der Kinu 68 kann ich mich leider designtechnisch nicht wirklich abfinden. Blöd ist natürlich dann bei der Bravo und HG die zusätzlichen Zollkosten, die nochmal oben draufkommen, aber hey ist ja nur ein einmaliges Investment.

    Noch zwei kleine Details: Der Geschwindigkeitsvorteil der großen Mühlen ist für mich nicht wirklich relevant. Bei den kleinen Handmühlen würde mich aber vor allem interessieren, ob die Mahlgradeinstellweite für Espresso mit einer CT1 passen würde oder ob das viel zu fummelig ist.

    Mir ist klar, das es da nicht wirklich ein richtig und ein falsch gibt, aber mich würde einfach mal interessieren für welche der drei Optionen ihr euch entscheiden würdet :)
     
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  11. Burny

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    Ich glaube, dass jede der 3 Optionen gut funktionieren würde, evtl. die Commandante ausgenommen, da deren Mahlgradeinstellung für Espresso nicht so dolle ist. Da Geld kein großes Thema zu sein scheint, wäre 3) wohl die komfortabelste und "definitivste" Möglichkeit. Da würde dann auch langfristig kein Upgrade anstehen. Die Mahlgradeinstellung bei HG-One, Bravo Debut und Bravo Mini ist m.M.n. nochmal ein anderes Niveau, und für mich das wichstigste Kriterium. Das merke ich jedes Mal, wenn ich wieder andere Mühlen nutze, z.B. letzte Woche auf Reise mit der Feldgrind. Gerade bei den kleinen Handmühlen ist auch wichtig, dass Du sie mal benutzt und schaust, wie sie in der Hand liegen. Da gibt es oft ganz unterschiedliche persönliche Vorlieben.
     
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  12. #12 animus128, 19.06.2017
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    Danke für deinen Input! Ich denke auch, dass eine HG One oder Bravo Debut wirklich keinen Raum für ernstzunehmenden Upgrade-Wahn bieten. Was Geld angeht würde ich sagen, dass ich zwar bereit bin für diese Preisklasse zu bezahlen, aber ich mir nicht wirklich sicher bin, ob es mir das Wert ist.

    Im Endeffekt bewegen wir uns ja zwischen 0€ für die Lido 3, 120€ für die Helor im Eigenimport, 250€ für die anderen kleinen Handmühlen, 500€ (?) für die Bravo Mini, bis hin zu 1000€+ für die letzten beiden. Der letzte Preissprung hat es also nochmal in sich, insbesondere wegen Zoll. Persönlich Favorit vom Aussehen ist glaub ich die Bravo Mini und dafür wäre ich auch bereit ein bisschen Premium im Vergleich zu den anderen kleinen Mühlen zu zahlen.

    Mich freut es aber schonmal sehr, dass du meinst alle Optionen würden an sich gut funktionieren. Damit könnte ich auch erstmal mit meiner Lido anfangen und danach entscheiden, ob mir bestimmte Dinge fehlen, und dann entsprechend potenziell upgraden.
     
  13. #13 pressomacchiato, 19.06.2017
    pressomacchiato

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    Das ist definitiv die vernünftigste Lösung.
     
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