Hario V60 01 einateigertipps

Ich habe nochmal eine Frage bzgl. V60 01 vs. 02. Ich habe den größeren der beiden und merke, dass ich bei Dosen von unter 25g Schwierigkeiten habe bei einer Brühzeit unter 2:30 zu bleiben bei meinem Mahlgrad (25 Klicks Comandante C40Mk3). Bei einer Brührate von 1:16 ist mir das manchmal etwas viel Kaffee. Klar, ich könnte geringer dosieren und feiner mahlen, aber das verschiebt den Geschmack vielleicht in eine ungewünschte Richtung. Würdet ihr für geringe Portionen (200-300ml Kaffee) den 01 Filter empfehlen oder macht das kleinere Loch keinen großen Unterschied?

 

Ich mach alles bis 24:400g im V60-01 (Standl20 übrigens z. B. auch, Café Blá 15:250g in 2:30-3:00min). Die Zeiten verlängern sich mit höherer Dosis jedoch natürlich. Normalerweise mache ich 15:250g in 2:30min. Mit dem gleichen Mahlgrad und Prozedere kommt 12:200g in der Regel bei gut zwei und 18:300g bei knapp drei Minuten raus. Drunter geh ich nur, wenn mal noch 10,5g in der Tüte sind, oder so, und drüber nur, wenn ich mehreren Leuten nicht einzeln Kaffee machen will.

Wenn du 25g dosieren willst, kämst du bei gleicher Ratio auf über 400g Wasser und insg. gute 3:00 - 3:30min inkl. Präinfusion laut SCAA-Guidelines. Wenn dir das zu viel Kaffee ist, nimm halt weniger?

Das Loch sollte dabei keinen Unterschied machen, da es aus dem Filter ja nicht ansatzweise in Breite des Lochs raustropft. Sonst wären so komplett freie Filterhalter wie dieser hier ja ganz schön abenteuerlich.

Generell mal mal nicht ganz so nach Zahlen... brau Kaffee und justiere nach Geschmack. Brühzeit ist dabei nur einer von vielen Parametern. Die SCAA-Guides sind immer mein Startpunkt und in der Regel funktionieren sie so gut, dass ich nicht davon abweiche. Schließlich optimieren die Röster ihre Kaffees auch auf diese Standards. Aber wird der Kaffee damit wiederholt dünn, spiel ich damit schon auch mal rum.

 

Nach anfänglichen Problemen habe ich jetzt das Filtern auch voll im Griff. Die Zeiten passen super, und mit der Zeit bekommt man so richtig die Zunge für die feinen Nuancen.
Mittlerweile kann ich sogar "fruchtig" von "klassisch" unterscheiden.
Fruchtig schmeckt wie Früchtetee, jede Bohne nach einem anderen Tee. Bloss dass für mich alle Tees gleich schmecken.
Und die klassischen schmecken wie Omas Filterkaffee, nur etwas weniger bitter. 88 Grad oder 96 beim Aufguss? Egal. Schmeckt immer gleich. Frisch oder alt? Vorgemahlen oder nicht? Mir doch egal.
Schmecks e nicht. Und vertragen tu ichs auch nicht glaub ich.
Zweitmühle wieder zurückgegeben in meinem Frust.
Hab ich mehr Zeit für die Shots.
Bangbang.

 

Ich bräuchte mal eure Hilfe bitte

Problem:
Kaffee wird sauer

Setup:
V60 - 02 aus Kunststoff
Hario Filtertüten
Comandante C40 Mk3
Kinu M47
Kinu M68
Wasserkocher

Sorten die ich bisher versucht habe:

Mövenpick - Der Himmlische
Machhörndl - Brasilien San Martin
Machhörndl - Costa Rica La Candelilla
Machhörndl - Kolumbien Buena Vista
Machhörndl - Indien Bibi Plantation A
Rösttrommel - Costa Rica Finca Santos

Egal welche der oben genannten Sorten ich versucht habe es kommt nur saurer Kaffee dabei raus.
Die Aromen auf den Packungen, welche ich ja gerne extrahieren würde kommen teilweise im Geruch durch, der Geschmack wird jedoch immer von Säure überlagert.
Keine Schokolade, keine Nuss, keine Frucht, nix...

Ich habe mit diversen Mahlgraden an allen drei oben genannten Mühlen experimentiert.

Ich habe verschiedene Temperaturen zwischen 92° und 97° ausprobiert.

Die Wasserhärte und den PH Wert habe ich mit Teststreifen ermittelt, da ich anfangs die ionentauschende Enthärtungsanlage im Keller in Verdacht hatte.
Die Werte liegen bei 12°dH und der PH bei 6,8. Sollte also doch im Rahmen sein, auch wenn das Wasser etwas weicher sein dürfte...

Ich koche das Wasser in einem normalen Wasserkocher bis es sprudelt, spüle dann den Filter und wärme so mit dem "Spülwasser" die Tasse vor.
Dann lasse ich das Wasser im offenen, ausgesteckten Wasserkocher auf die gewünschte Temperatur abkühlen. Diese lese ich auf einem digitalen Thermometer eines schwedischen Möbelhauses ab.

Meist nimmt die Säure mit abnehmender Temperatur in der Tasse noch zu, so dass die letzte Schlucke wirklich wenig mit Kaffee-Genuss zu tun haben.

Wo kann sich denn da jetzt der Fehlerteufel eingeschlichen haben?

Für sachdienliche Ratschläge wäre ich dankbar!

Grüße
Alex

 

Hast Du mal ein Bild (Filter nach den brühen) oder gar Video. Die wichtigen Sachen wo man ansetzen könnte schreibst Du nicht. Wieviel Wasser mit wieviel kaffee, wie lange durchgelaufen, Mahlgrad (z.B. clicks an der Commandante).

 

Hi Chris,

ein Bild vom Filter nach dem Brühen schieße ich gerne nach dem nächsten Aufguss und stelle es ein.

Zu Deinen anderen Fragen:
Kaffee / Wasser - ich habe bisher mit 12 / 200 und 15 / 250 experimentiert
Mahlgrade - an der Comandante zwischen 20 und 25 Klicks, an den Kinus zwischen 1,0 und 1,8
Durchlaufzeiten inkl. 30 Sekunden Blooming liegen entsprechend den verschiedenen Mahlgraden zwischen 2:15 und 4:15 Minuten

 

nur damit wir auch vom "richtigen" sauer reden - werden die kaffees sauer oder bitter?

 

Ich würde jedem, der Probleme mit zu kurzen brew times mit dem V60-01 hat, Perger's "tap that" Methode ans Herz legen. Während dem Gießen fließt das Wasser bei mir ziemlich schnell durch den Filter, sodass ich (nach 30s Quellphase mit 30ml Wasser versteht sich) nach dem ersten Aufguss bei 0:30 bereits bei 1:00 wieder bis hoch auffüllen muss und dann bei 1:30-1:40 den Rest reingieße. Wenn ich das dann so lasse, habe ich eine brew time von etwa 2:00-2:10 bei aktuellem Mahlgrad (C40; 23 klicks). Wenn ich nach dem letzten Aufguss den Filter aber einmal anhebe und gegen das Glas klopfe, setzt sich anscheinend das Mahlgut und das Wasser fließt wesentlich langsamer ab, sodass ich auf 2:30 bis 2:50 brew time komme.

 

und war das geschmacklich besser (was ich vermute)?

 

Ich mach das auch und finde, es bringt v.a. Reproduzierbarkeit, sprich enger beieinander liegende Durchlaufzeiten. Geschmacklich dürfte das auch der Effekt sein, da an der Seite klebender Kaffee reduziert wird, der zum Ende hin ansonsten keine Rolle mehr spielen würde.

 

Deutlich, ja!

 

Ich find den "Colour Change"-Tipp von Chris Baca klasse.

 

Hallo,
nach dem Brühen sieht mein Filter folgendermaßen aus.

Ich lese hier schon ne Weile mit, und mehrere Bilder gesehen auf denen das Kaffeemehl nach dem Brühen erheblich trockener aussah.

 

Ja ziemlich grausam, das wird wohl an der Mühle liegen.

 

Sieht ein bisschen fein gemahlen aus, oder täuscht das?

 

... zumindest ist sehr viel feines drin.

 

So sah es vor dem Brühen aus.

 

Wie hat's denn geschmeckt? Beim Filter gilt das Gleiche wie beim Espresso: die Wahrheit befindet sich in der Tasse, ein matschiger Puck/Filter sagt noch nicht viel. Ansonsten mahl einfach gröber und schau, ob sichs verändert.

Kleiner Tipp: Filter durchspülen, bevor du das Mehl reinkippst.

 

Doch tut es, es sagt die Mühle produziert zuviel fines und das ändert sich übrigens auch nicht durch gröber mahlen, eher im Gegenteil. Diese fines extrahieren zu stark während dem ziehen und der Kaffee wird bitter. Mahlt man nun gröber werden die fines nicht unbedingt weniger, dafür das Mahlgut das nun gröber ist weniger extrahiert, eine Besserung ist da kaum zu erwarten. Daß jemand auf bitteren dünnen Kaffee steht mag ich zwar nicht ausschließen, aber meist doch eher nicht.
Da hilft nur andere Mühle, Tips dazu was nehmen gibts im Forum ja schon genug. Einstweilen würde ich auf Aeropress ausweichen die ist mit ihren sehr kurzen Ziehzeiten weniger anfällig gegen schlechtes Mahlgut.

 

Ich kenne seine Mühle nicht, deshalb weiß ich gar nicht, ob er wenig/viel Fines drin hat. Zudem kann man Fines auch raussieben (wäre zB auch ne Idee). Und wie der Kaffee trotz schlammigem Filter geschmeckt hat, weiß ich auch nicht. Wenn der nämlich gut war (für ihn, versteht sich), braucht er ja nichts ändern.