Hedone Honne Mühle

So, ich hab mal angefangen mit Auspacken, Probemahlen und Vermessen. Mahlgrad einstellen, Espresso trinken, Handling usw. dann gerne in den nächsten Tagen.
Fotos und Video bei wenig Licht, sorry vorab für die entsprechend bescheidene Qualität.

Preise wurden ja gerad genannt. Ich hab auch die Dosiereinheit geordert, aber ohne Hopper. Da soll entweder ein Tageshopper drauf oder ich nutze die für's bequeme Einfüllen beim Single Dosing mit Abwiegen. Mal sehen welcher Arbeitsablauf sich da bei mir etabliert.

Die ganze Kommunikation mit Hedone war sehr professionell, man muss nur schauen, dass die Emails aus Rumänien nicht im Spam landen. Bei Hotmail z.B. kamen sie nirgendwo an. Bei einer 1und1 Adresse landeten sie wenigsten im Spam.

Erster Eindruck: Ein ganz schön schweres Teil. Ca. 20 Kg. Die Basisplatte ist aus massivem Stahl, darüber ist eine abnehmbare Edelstahlverkleidung.
Alles war besten verpackt, ich lasse da mal die Bilder für sich sprechen.

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Ich bin positiv überrascht von der Verarbeitung. Dazu muss ich sagen, dass ich relativ nüchtern an die ganze Sache herangegangen bin und aufgrund der Fotos und Infos, die vorhanden waren mich auf ein paar optische und eventuell auch technische Kompromisse eingestellt habe. Beispielweise sahen die Edelstahlkanten auf manchen Bildern wirklich mies aus, wie zu heiß gelasert. Dem ist aber nicht so. Nach Entfernen der Schutzfolie wurden auf den entsprechenden Fotos einfach noch nicht die Klebereste an den Kanten entfernt. Nach kurzem Putzen sah alles schicko aus. Nein, es ist kein Titus Finish, aber da war natürlich auch nicht zu erwarten. Der ein oder andere kleine Makel etc. ist vorhanden.

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Die Mühle wurde im Werk schon Testgemahlen. Minimale Reste an Kaffeepulver waren also bereits im Mahlwerk. Eigentlich hatte ich vorgehabt, vor dem allerersten Mahlgang den "Gehäusetotraum" zu ermitteln. Also abgewogene Bohnen rein und schauen was raus kommt, bzw. wieviel ohne RDT usw. in der Mühle bleibt.

Erst mal habe ich also nur ein Probemahlungen gemacht zum Ausprobieren. Als Bohnen habe ich eine Tüte mit gesammelten Fehl-Eigenröstungen aus meinem Gene aus den letzten 4 Monaten. Gemischt helle, mittlere und dunkle Röstungen

P1050053 erstellt von AlexB., 12.12.2017 um 00:58 Uhr

Also, Mahlwerk mit Birnspritze und Klopfen und mehrmals aus/an noch mal so leer wie möglich gemacht (kam fast nix raus, war also recht sauber). Mahlgrad wie ab Werk, war gefühlt Espressofein, aber wie gesagt, noch nicht auf meine Maschine eingestellt. Dann 15,00 Gramm Bohnen rein (Feinwaage mit zwei Stellen hinterm Komma). Es kamen genau 14,68 Gramm raus. Ohne RDT, kein Klopfen, kein mehrmals an/aus Schalten.

Mit Birnspritze kurz pusten, zweimal den gefederten Siebträgerhalter hochschnalzen lassen und nochmal an und ausschalten kam ich dann auf 14,98 Gramm. Als erstes Ergebnis lasse ich das erst mal unkommentiert, mal sehen was die nächsten Versuche bringen.

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Zur Vermessung hatte ich das Mahlwerk inzwischen offen und es ist nun wieder komplett sauber wie unbenutzt. Die Gehäusetotraum-Ermittlung folgt also beim nächsten Ma(h)l. Dann auch weitere Tests mit RDT.

Übrigens, reinschütten und dann erst anschalten war gar kein Thema. Ich hab mal 30 Gramm auf einmal reingefüllt, womit die Bohnen bis Oberkante oberer Trichter standen. Dann erst Einschalten, kein Problem.

Was noch fehlt ist eine Abdeckung des oberen Trichters. Da hüpft doch ab und zu ein Stück Bohne raus. Ich dachte eigentlich, dass da ein Plexiglasrohr oben drauf ist. Das gehört aber zur Home Slim Version, also ohne die Dosiereinheiten, Hopper und Zähler, doch nicht dazu. Auch nicht wenn man eine einzelne Dosiereinheit bestellt. Hätte man aber sicher auch klären können. Macht aber nix, hat eh unschöne Kanten auf den Bildern und werde ich mir selber aus einem Plexiglasrohr bauen (so wie HIER).

Bei der Version komplett ohne Dosiereinheiten wird eine schwarze Scheibe als Deckel mitgeliefert als Popper-Stopper, sieht man auf den Bildern im rumänischen Forum. Außerdem ist ohne Dosiereinheit auch noch eine Edelstahlabdeckung über dem Antriebsriemen. Mit Dosiereinheit ist's oben offen, wie bei der Versalab.
Den Holzgriff an der Dosiereinheit werde ich tauschen, der passt optisch nicht. Ansonsten schreibe ich die Tage auch noch was zu dem Teil, was das Handling angeht.

 

Ja, und dann habe ich mal ein wenig gemessen. Warum eigentlich? Ich könnte mir die Mühle ja auch einfach wie normale Leute in die Küche stellen, Bohnen mahlen und Espressi trinken. Mich interessiert aber die Technik an der ganzen Kaffeegeschichte und ich denke hier auf Gleichgesinnte zu stoßen. Natürlich ist das alles unnötig, aber Spaß macht's trotzdem

Jedenfalls wird’s ab hier nun wirklich nerdy. Wer hier noch weiterliest, der kennt vielleicht bereits den großartigen Thread von Frank zum Neuaufbau seiner ersten Versalab M3. Die Grundsteinlegung für Titus Grinding quasi. Hier nachzulesen: Versalab M3 grinder pimpage, Neuaufbau

Der Thread ist jedenfalls ganz gut im Hinterkopf zu haben, um die nachfolgenden Messwerte einigermaßen einordnen zu können.

Also, hier Hedone Honne Mühle
hatte ich ja beschrieben, dass der axiale Versatz des Mahlkegels durch die seitliche Rändelschraube interessant ist. Mein einfaches Fühlhebelmessgerät zeigt einen Versatz zwischen losem und fixiertem Kegel bei ca. 0,03 bis 0,04 mm:

Da hätte ich ehrlich gesagt mehr erwartet (also einen noch größeren Versatz), vor allem aufgrund der Beschreibungen im Titus Patent. Vergleichsmessungen bei anderen Honne, Versalab und Titus Mühlen wären interessant um das noch besser einordnen zu können.

Dann habe ich das Spiel der Welle im oberen Bereich gemessen. Dazu den oberen Mahlkegel ganz rausgeschraubt (deshalb auch die Messung im Liegen statt im Stand), damit ich möglichst weit zur mittleren Platte messen kann. Hier lediglich 0,02 mm. Auch das finde ich sehr gut.


Weiterhin habe ich dann am mit abgeschraubten unteren Trichter am der unteren Mahlwerksaufnahme gemessen. Wenn die Welle Spiel hat, zeigt sich das hier aufgrund der Auslenkung am meisten. Und hier wäre es am Fatalsten, da diese Mahlwerksaufnahme die untere Mahlscheibe trägt. Aufgrund des Wipers hier natürlich keine volle 360 Grad Drehung, aber fast.

Wie im Video zu sehen, deutlich unter 0,03 mm, eher 0,02 mm. Wer den Pimp Thread zur Versalab nicht gelesen hat: Da hat insbesondere die Welle unten (und damit Mahlwerksaufnahme und Mahlwerk) anfangs bis zu 0,3 mm geeiert

Bis hierhin ist alles auf recht genaue Fertigung zurückzuführen, Lob an Hedone, ich bin zufrieden soweit. Als Nächstes werde ich noch versuchen die Mahlscheiben soweit möglich zu vermessen, also einem von Hedone zugekauften Teil. Einerseits um zu prüfen, ob die mittig mit ihren 3 Schrauben auf dem Träger befestigt ist und/oder ob die Scheiben evtl. ungenau sind. Dann wäre natürlich die Frage, ob Abweichungen auch tatsächlich bedeutet, dass die Zähne versetzt sind, eventuell die Scheiben nur außen Toleranzen aufweisen und nur mal abgedreht werden müssten usw.. Im bereits verlinkten Pimp Thread von Terranova heißt es auch, dass die Mahlscheiben nachgearbeitet wurden. Ich vermute da aber vor allem bezüglich Parallelität, also Planschleifen der Auflageflächen. Und bei Instagram war auch mal zu lesen, dass Frank viel Ausschuss bei den Mahlscheiben hat (bei seinen Ansprüchen für Titus Grinder wohlgemerkt) und deswegen SSP so feiert. Hier könnte man also noch Hand anlegen, falls Abweichungen vorhanden sind. Oder für 150€ die beschichteten SSP Scheiben dazukaufen.
Ich werde da einfach erst mal messen, soweit meine Mittel das zu lassen.

Weiterhin wäre z.B. noch die Ausrichtung der dicken Platten zueinander interessant, also die axiale Anordnung der Lager oben mit der großen Gewindeöffnung in der Mitte. Aber sowas müsste man auf einer Fräse messen.

Noch kurz meine Meinung zu manchen Videos, die man von Messungen bei Youtube findet (egal welche Mühle jetzt): Da wird teilweise mit Motordrehzahl gemessen. Das ist suboptimal, weil dann alles viel zu flott dreht und die Spitzen schlecht sichtbar sind. Ich habe wie man sieht alles per Hand oben gedreht. So erkennt man die Min. und Max. Werte.

Und wie äußert sich das Ganze nun? Der Wiper läuft gut, kein Schleifen trotz sehr geringem Spalt zum Trichter. Es blieb bei den ersten Testmahlgängen kaum was im Trichter hängen. Dabei ist der Trichter aus eloxiertem Alu. Keine Beschichtungen, nix poliert. Naja, die 3-4 Monate alten Bohnen sind vielleicht noch nicht repräsentativ… Bin gespannt, wie sich das mit anderen Bohnen und im täglichen Einsatz entwickelt.

Soweit erst mal.

Editiert wg. missverständlich...

 

Gratuliere dir mit deinem neuen und sher schonen Muhle.

Sehr angenehm zu horen das die Verarbeitung und Rundlaufigkeit gut gelosst ist!

Viel spass mit dem Teil und hore gerne wie die Kaffee schmeckt.

 

Gratuliere zur schönen Mühle.
Wie du die Sache angehst und deine Einstellung dazu finde ich ganz große Klasse.
Ich bin mir sicher, im Anbetracht des Preis-/ Leistungsverhältnisses hast du nichts falsch gemacht.
Weiter viel Spass,

 

Im Wettbewerb schönste Mühe würde ich sie nicht nominieren. Aber das hat sie mit ihren Vorbildern gemein.
Ist da wirklich keine Abdeckung über dem Antriebsriemen? Oder ist das eine Option?

 

Für die Version ohne Dosiereinheit gibt's eine Edelstahlabdeckung, siehe erste Seite im Thread.

Passt zu meiner La Spaziale Dream, die find ich auch eher funktionell als hübsch

 

Das zu einer der schönsten Espressomaschinen überhaupt

 

Nur vergleichbar mit, Achtung Auto-Analogie, einem Fiat Multipla

 

Mal eine Frage zum Schieber: Ein Video zeigt ein mehrmaliges hin und her bewegen des Schiebers bevor alle Bohnen auf der Rutsche gelandet sind.
Passen in die Öffnung des Schiebers nicht mind. 16g auf einmal rein? Prinzip Versalab bzw. Titus.
Ich habe mich mit dem Thema Hybridscheiben noch nicht beschäftigt. Wird mit dem paar der konischen Kegel grob vorgemahlen und die flachen mahlen dann fein? Oder erledigen das doch die konischen Scheiben wie bei ner klassischen Mazzer Robur oder Elektra Nino.
Wenn die Mahlergebnisse mit denen einer konischen Mühle vergleichbar sind, könnte ich schwach werden.

 

Wieder etwas schlauer in Richtung Hybridmahlwerk.

 

Zum Schieber: Im Gegensatz zu Titus/Versalab passen bei der Honne nur ca. 8 Gramm je nach Röstung rein, man muss im Hopperbetrieb also zweimal schieben. Und man hat weniger Spielraum mit Ringen die Menge anzupassen. Falls ich langfristig einen (Tages)Hopper nutzen will, werde ich evtl. die Öffnung vergrößern und mir Ringe zum Anpassen in 3D-Druck fertigen.
Im rumänische Forum entwerfen sie gerade eine Abdeck- und Einfülllösung in 3D-Druck für die Honne ohne Dosiereinheit.

Zum DRM Hybridmahlwerk: Ja, der konische Teil Teil bricht grob vor, die folgenden flachen Mahlscheiben haben entsprechend auch keinen Vorbrecherbereich. Das Vorbrechen durch den Konus funktioniert wohl auch erst ab einer gewissen Drehzahl, das der Konusbereich so weit ist, dass da im Stillstand ganze Bohnen durchpassen würden. Der wesentliche Vorteil dieser Mahlwerkskonstruktion soll ja sein, dass man eben gerade nicht den Bohnendruck von oben braucht, weil der Konus alles in die Scheiben befördert. Konsistenz bis zur letzten Bohne wird versprochen. Deswegen auch die besondere Eignung für's Single Dosing.
Zun Mahlergebnissen, Geschmack usw. könnte ich bisher auch nur Angelesenes wiedergeben. Muss da auch erst mal praktische Erfahrungen sammeln.

 

Berichte doch bitte mal über deine Erfahrungen hinsichtlich "Sauerei"
Schaut besser aus als bei der CB1

 

Genau, auf den Alltagseinsatz bin ich auch gespannt und wieviel Anhaftungen es mit der Zeit tatsächlich werden. Aber eins kann ich schon sagen: Malabar kommt mir nicht in die Mühle

 

Abdeckung und Provisorium gegen Popcorning

 

Hier mal ein Größenvergleich. Erschlägt mich nicht wie die Nino.

 

Das sind auch die Bilder anhand derer ich befürchtet hatte, dass die Schnittkanten der Edelstahlbleche mies sind. Sind aber alles nur Kleberreste von der Schutzfolie.
Diese und viele weitere Bilder im Forum der Rumänen, falls jemand sich einlesen will: Google Übersetzer

 

Habe auch gerade im rumänischen Netz gestöbert. Nichts verstanden, aber die Fotos helfen weiter.
Da habe ich auch gerade die Skizzen der Tüftler zum Dosing Tool gesehen. Wenn ich sie mir zulege dann auch nur mit den Zuführmechanismus und dann den Rest selber modifizieren. Hat bei der EK43 mit den 3D-Druck-Ringen super gepaßt. Vorher eben nur die Öffnungen im Schieber etwas vergrößern.
Ich stehe je auf Holzanbauteile, aber beim Schieberknubbel gebe ich dir Recht, sieht beschi....aus.
Da passt bestimmt ein Knubbel vom Dampfhahn drauf, oder was gedrehtes aus Metall, oder der Griff vom Dosingtool gibts in der Bucht für kleines Geld.

 

Falls jemand aus dem Raum Bremen mit dem Gedanken spielt sich das Ding zu kaufen, bitte melden. Ich spendiere Kaffeebohnen bis zum Herzkasper dazu. Will nicht schon wieder was überstürzen. Es fällt verdammt schwer de Füße still zu halten.

 

Hier noch Bilder vom Dosing Tool an meiner Mühle (noch mit Schutzfolie drauf). Es Bedarf halt ein wenig Nacharbeit um Optik und Handling zu verbessern, aber die Dosiereinheit kostet auch nur 75€ Aufpreis... Griff tauschen, Bohrung größer, Schrauben unten kürzen und Hutmuttis drauf, dann sieht's gleich anders aus.

P1050027 erstellt von AlexB., 12.12.2017 um 14:19 Uhr

P1050034 erstellt von AlexB., 12.12.2017 um 14:19 Uhr

P1050035 erstellt von AlexB., 12.12.2017 um 14:19 Uhr

Man hätte bestimmt auch mit Hedone da noch was aushandeln oder verabreden können. Die waren wie gesagt sehr kooperativ. Das war mir nur zu müssig, genau zu erklären, was und warum ich was anders haben will. Und ich hab halt von vornherein vorgehabt, das nach meinen Vorstellungen anzupassen. Eine gute Basis ist ja vorhanden.

 

genau, alles kein großer Akt, wenn du mit dem Ergebnis in der Tasse zufrieden bist, kannst du die noch echt aufhübschen.