HG-One Version 2 justieren (Wen es interessiert)

Hallo,
nachdem ich verschiedene Berichte ob der Ungenauikeit der HG-One gelesen habe, kamen mir Zweifel.
Meine Mühle war immer sehr zufriedenstellend in ihren Eigenschaften.

Dennoch habe ich jetzt die Mühle neu zentriert.
Zuerst zerlegte ich das Ding bis auf die letzte Schraube, um genau dahinter zu kommen, wie ich am logischsten Vorgehe.
Zentrierung:
Es ist im Prinzip einfach, man benötigt einen Messstreifen. Gut eignet sich ein Stück Kunstoffstreifen, das schont die Konen.
Zu allererst müssen alle Flächen glatt sein, kein Körnchen darf vorhanden sein.
Der untere Teil der Mahlscheiben hat eine Auflage, die muss ebenfalls sauber sein.

Am besten fettet man die Schrauben vorher.
Die seitlichen 2 Justier Schrauben und die Justierschrauben direkt am Mahlscheibenträger zieht man locker an.
Gerade soweit, dass noch eine Bewegung möglich ist. Es sollte nicht mehr wackeln.
Jetzt drehe ich die Mahlkonen vorsichtig zusammen, bis es nicht weitergeht. Man kann nun in etwa den Überstand der unteren Mahlscheibe gegenüber der oberen fühlen. Ich zentriere jetzt vor, indem ich den Überstand mit dem Fingernagel bei 12/3/6/9 Uhr erfühle und Anpasse durch kippeln und ziehen am Mühlenträger, soweit die Schrauben handfest sind. Wichtig! Bevor ich jetzt die Justageschrauben festziehe, drehe ich sie nur etwas fest, drehe die Mahlkonen auseinander (halbe Umdrehung ca.) und ziehe die Schrauben nun etwas fester an. So vermeide ich Spannungen.
Kontrolle der Zentrierung erfolgt mit dem Plastikstreifen. Dazu führe ich den Streifen zwischen die Konen und drehe sie zusammen, bis der Streifen sich noch gerade bewegen lässt. Ich teste wieder an vier Stellen. Der Streifen sollte überall gleich schwergängig zu bewegen sein.
Ist das nicht der Fall, muss ich nachzentrieren.
Mit dieser Methode ging es relativ schnell. Am Ende alle 4 Justierschrauben gut anziehen, und nochmals kontrollieren.
Ergebnis meiner Zentrierversuche: tatsächlich hat sich etwas zum Positiven verändert. Die Blondphase kommt etwas später, Espresso mit 7,7gramm geht tadelos und schmeckt rein nach Gefühl, etwas runder.
Zumindest habe ich nichts mit der Aktion verschlechtet und habe was gelernt.
Gruß

 

Was ich noch ergänzend feststelle:

Die Justierung kann in allen Richtungen waagerecht und in 2 Richtungen vertikal erfolgen.
Eine vertikale Ausrichtung dient wohl dazu, Ungenauigkeiten mit Passstiften zu umgehen. Die Ausrichtung um 90° versetzt ist nicht möglich, da vertraut der Hersteller wohl auf hinreichend genaue Flanken. Mit dünnen Blechen könnte man da aber auch eine Anpassung vornehmen falls nötig oder ich bearbeite die Kante entspechend. Bei meiner Mühle scheint es aber 90° zu sein.
Die horizontale Ausrichtung in vier Richtungen ist im Prinzig schon erledigt, wenn man die Konen komplett zusammendreht.
Die schmiegen sich quasi aneinander.
Es ist übrigens deshalb auch sinnlos vier Streifen gleichzeitig in die Konen zu stecken. Bei gerader Justierung lassen sich die Konen am weitesten zusammendrehen.
Ich frage mich, mit welchen Tricks das der Hersteller bewerkstelligt.
Gruß

 

Noch ein Bild von der Aktion:


interessant ist noch, daß der Mahlgrad feiner verstellt werden muß. Eigentlich logisch.
Gruß