Hier tummeln sich ja Genießer aller Art...Whisky?

Das ist mir zuviel gewurstel - zum Glück sinkt mit der Erfahrung aus das Fehlkauf Risiko. Schlechte hatte ich noch nie, nur nicht so gute und die landen dann im Flachmann und werden am Eishockey Spiel bei Toren und den den Freunden verteilt, da passt das prima

 

Wir haben hier mit Holzzugaben und Rohbränden experimentiert.
Das war aber auch eher Spaß an der Freud und "Alter experimentiert um eine Ausrede für übermäßigen Konsum zu haben".
Einer meiner Freunde brennt auch selbst, bei dem konnten wir unsere "Fehlexperimente" auch abgeben, der hat die wieder "Neutral" Destilliert und mit seinem Obst aus dem Garten "verfeinert", so gab es keine Totalausfälle.
Letztenedes ist es wie zB beim Bierbrauen: Viel Gaudi, mit Anfängerglück sind mehr oder weniger leckere Ergebnisse zu erzielen,
aber der Aufwand rechtfertigt den ersten Genuss nicht unbedingt. Aber die reise kann sehr schön werden.
Und wenn es nicht passt, wird abgebogen oder zurück nach Hause gefahren...
Moment, ist es nicht beim Kaffee genauso?

 

Heist das man kann aus Kaffeesatz wieder Bohnen machen?

 

Man munkelt, aus alten Espressopucks werden neue Starxxck-Pads genäht
Aber wieder Bohnen basteln, ich glaube das geht nicht...

 

Du würdest also sagen ein Octomore mit wenigen Jahren ist teurer zu produzieren als sonstwo ein 21 Jähriger der auch nicht schlecht ist. Öhm nö glaub ich nicht.
Oder der neue 8 Jährige Kilkerran nirgends unter 100 EUR vom Longrow Red gar nicht zu reden den man als Normalsterblicher scheinbar gar nicht kaufen kann außer bei Gangstern im Aftermarket, nur mal um 2 aktuelle Beispiele zu nennen. Also das Doppelte und mehr was so ein Whisky ohne Hype so in der Regel kostet in dem Alter bei cask strength. Es wird Reibach gemacht mit dem aktuellen Run auf Whisky, vielleicht normal aber muss einem nicht gefallen. Mit Herstellungskosten hat das mal gar nichts zu tun, sondern nur mit Nachfrageüberhang. Du musst dir dazu ja nur mal gängigen Standards angucken ohne Hype Aufpreis. Da sind Preissteigerungen sehr moderat im Rahmen von wenigen Prozent in den letzten Jahren, DAS mag dann Fass sein, natürlich richtig und nachvollziehbar daß dann gerade Sherry Whiskys etwas teurer sind, aber das sind nicht die Preise die da bei manchen Abfüllungen geholt werden nur weil da Springbank drauf steht oder irgend ne neue Hype Brennerei ihre ersten Abfüllungen auf den Markt wirft.
Und echte Sherryfässer sind ja mittlerweile eh schon die Ausnahme mehr und mehr seasoned Fässer aus amerikanischer Eiche werden genutzt, die schütten da nur ein halbes Jahr Sherry rein zum benässen und lassen einen Gut Teil davon wahrscheinlich auch einfach drin. Daher wird da auch kein Mangel entstehen wenn dann Sherry nur dafür angebaut wird ohne daß den jemals einer pur trinkt, denn die Fässer sind trotzdem nicht günstig, und daher lohnt es sich für Nachschub zu sorgen. Aber eigentlich sind das ja schon fast Fake Sherryfässer da da weder Sherry drin gereift war, noch das europäische Eiche ist.

 

Ich empfinde Finishen in vielen Fällen häufig als Schummeln. Wenn das Destillat und das Fass gut sind, sehe ich kaum einen Grund, warum man Whisky aus einem Bourbonfass nochmal in ein anderes Fass geben sollte. Verwendet man ausgelutschte Fässer, brauchts das natürlich, um überhaupt Geschmack in den Whisky zu bekommen. Oft überlagern sich dann die Geschmäcker.

Das Ganze ist sehr subjektiv und ich mache da auch für mich Ausnahmen (siehe weiter unten...), aber ich habe in Blindverkostungen einfach sehr häufig gemerkt, dass ich mit gefinishten Whiskys weniger gut klar komme.

War aber in dem Fall ein Deutscher

Support you local Dealer.... Ich habe beim Händler meines Vertrauens vor der Veröffentlichung angefragt und er hat mit zwei Flaschen Red verkauft - pro Flasche für unter 100€. Der Rest stand für wenige Stunden ins seinem Laden. Den Ausgabepreis des Red finde ich eigentlich sehr fair, was der Handel daraus machen ist allerdings

Und um den Anfang wieder aufzugreifen: ja, der Red ist auch gefinisht, aber in dem Fall finde ich, passen beide Aromen - Wein und Rauch - hervorragend zusammen, ohne dass es zu einer Überlagerung mit Bourbon-Aromen kommt. Für mich trotz Hype einer meiner Lieblinge.

 

Erst mal einen haben, bei uns gibts keinen.
Aktuell gehts ja beim Springbank local Barley wieder voll ab. Ich frag mich warum die Leute den Mist nicht einfach mal nicht kaufen und dem will, will, will standhalten. Ein zwemial auf dem Scheiß sitzen geblieben schon wäre der Spuk vorbei, aber nein stattdessen wirds immer schlimmer. Das merkt man doch, daß dann alle paar Monate wieder so ne "super spezielle seltene besondere einmalige" limitierte Version nachgeschoben wird und so die Gelddruckmaschine ständig am laufen gehalten wird, immer und immer wieder die gleiche Masche. Der Konsument ist doch sowas von blöde sich so unverschämt ausschlachten zu lassen. Einfach mal sein lassen.

 

Bei Springbank hat das andere Gründe. Die hatten durch Corona Produktions- und Lieferprobleme. Deshalb ist jeglicher Stoff von denen aktuell knapp. Dadurch sind sie leider in den Fokus von diversen Spekulanten gerückt. Das ist auch auf den Local Barley durchgeschlagen. Zumindest bei den Standard-Abfüllungen sollte sich die Lage bald wieder entspannen, und ich hoffe auch wieder bei den Sonderabfüllungen. Auch wenn ich die nie kaufe, weil sie mir das Geld schon vor den Spekulanten-Preisen nicht wert waren.

 

Den Springbank Hype gibts doch schon länger als 1 Jahr. Aber Corona ist natürlich ne excellente Ausrede also bezahlen wir doch einfach mal aus Mitleid 400 EUR für einen 10 Jährigen.
Springbank ist ja selbst in Schottland kaum zu bekommen, klar wenn die Asiaten jeden Preis zahlen geht die Fure halt dorthin.

 

Ich kann deinen Ärger ja verstehen was die Preisentwicklung angeht. Aber gerade bei Springbank sehe ich das nicht: der Red liegt bei 57 Pfund in der Destillein einer Auflage von 10.000 Flaschen, der jährliche Cask Strength von Springbank liegt preislich ähnlich. Das Problem sind die (Zwischen-) Händler. Und auch hier hast du recht: niemand muss das mitmachen und für das mehr als zweifache bei "echten" Shops einkaufen.

Ich hoffe, es normalisiert sich irgendwann wieder.

 

Ist ja nicht so, daß Springbank nicht genau wüßte was da abgeht und das nicht mit ständig neuen derartigen Abfüllungen auch bedienen würde (wenn man Kilkerran mitzählt schon 4 solcher releases allein im ersten Quartal dieses Jahres und alle kaum zu bekommen außer zu Phantasiepreisen) und das sicher nicht unbewußt und nicht auch Händler die das praktizieren sperren könnten von Zulieferungen wenn sie denn wollten. Und dann gibts ja noch die scheinheilige Whiskyassociation die sonst doch so regelwütig sind, aber wo mans bräuchte es nicht tun. Da lob ich mir so ne Distille wie Arran bei denen man sowas nie sieht sondern ehrliche handwerklich gute Abfüllungen zu fairen Preisen, komisch nicht obwohl die im gleichen Land produzieren und auch keine Noobs sind.

 

Das normalisiert sich erst dann wieder, wenn die Whiskytrinkergemeinde die Traumpreise nicht mehr zahlt. Und davon ist vorerst leider nicht auszugehen.
Dabei sind es gefühlt vielleicht 20%-30% der Brennereien, die nach Ardbeg schielen und denken "so abräumen, das kann ich auch!". Nicht wenige schottische Distillerien sind auf bodennähe geblieben und machen solche Spiele nicht oder nur sehr bedingt mit. Vor knapp 3 Jahren stand ich z.B. an der Scapa Bay auf den Orkneys und habe mich mit einem Typen unterhalten, der sich später als ein Manager von Pernod Ricard geoutet hat und meinte "... damit es dann zum dreifachen Preis bei ebay weiterverkauft wird - sowas wollen wir nicht."

 

Naja, Arran macht guten Whisky, aber im Vergleich zu Springbank ist das doch geschmacklich, zumindest in meinen Augen, ganz anderer Whisky. Klar, die Sonderabfüllungen für mehr Geld hat Springbank schon länger im Angebot. Aber damit bedienen sie hauptsächlich den Sammlermarkt. Geschmacklich hat sich deren Mehrpreis noch nie gelohnt, auch wenn sie deutlich besser waren als alles was Ardbeg jemals als jährliche Sonderabfüllung auf den Markt geworfen hat.

Der Hype um den Local Barley ist tatsächlich erst im letzten Jahr richtig losgegangen. Davor waren die Abfüllungen zum halben Preis oder weniger von dem was mittlerweile aufgerufen wird in den Auktionen erhältlich. Solange es bald wieder die normalen Abfüllungen zu normalen Preisen gibt, juckt mich das aber wenig. Und bis dahin trinke ich eben Talisker Springbank ist mir aber sympathischer, weil sie bewußt auf Automatisierung und Auslagerung von Prozessen verzichten, um möglichst viele Arbeitsplätze lokal zu schaffen.

 

"Immer gleich guter Whisky". Genau das suggeriert uns der Whiskymarkt seit Erfindung von Blending und Whiskymarken. Aber steckt hinter dem gleichen Label immer der gleiche Whisky? Ist z.B. ein Glenhastenichtgesehen 10 Jahre von 2020 genau so wie ein Glenhastenichtgesehen 10 Jahre von 2016, immerhin hat der den gleichen Namen, das gleiche Etiektt und auch den gleichem EAN-/Barcode? Natürlich nicht. Whisky ist ein Naturprodukt, jeder Brand kann sich vom anderen ein wenig unterscheiden und jedes Faß ist anders, hat also auch einen etwas anderen Einfluß auf den Geschmack. Blender versuchen dann bei jedem Batch aus den zur Verfügung stehenden Fässern einen Geschmack zusammen zu mixen, der möglichst nahe an den Referenzgeschmack des Labels rankommen soll. Das klappt mal besser oder schlechter. Nicht wenige Whiskies verändern sich schleichend, so daß sich unterschiedliche Abfüllungen aus verschiedenen Jahren vom "gleichen" Whisky deutlich voneinander unterscheiden.

Wie ich jetzt auf den Quark komme? Isle of Arran hat vor 1,5 Jahren ein Rebranding vorgenommen und somit alle Whiskies "neu" auf den Markt gebracht. Vom "neuen" Arran 10 bin ich begeistert - ein sehr guter Whisky für einen schlanken Preis. Also bin ich losgelaufen um mir schnell noch eine Flasche auf Reserve kaufen, wer weiß ob die Batches in zwei oder vier Jahren noch so sind wie der aktuelle?
Mir kam die nachgekaufte Flasche aber irgendwie recht hell vor... Seht selbst:



Mich hat dieser Farbunterschied sehr überrascht! Ein so großer Unterschied in nur wenigen Monaten? Wenn ich die leicht zu übersehende Batch-Info auf der Flasche (nicht auf dem Etikett) richtig interpretiere, dann ist die angebrochene Flasche im Juni 2020 abgefüllt, die noch geschlossene Flasche im September 2020.
Jetzt überlege ich, die zweite Flasche auch noch zu öffnen und beide Abfüllungen im Vergleich zu verkosten.

 

Genau aus dem Grund benutzen leider viele immer noch E150 zur Farbgebung. Der Unterschied ist schon sehr deutlich - wäre wirklich interessant zu wissen ob der Unterschied auch Geschmacklich bemerkbar ist (blind verkosten). Evtl. haben sie die Rezeptur auch angepasst - frag mal nach, sie können dir sicher Auskunft geben.

 

Wegen der Unterschiede im Geschmack juckt es mich ja, die zweite Pulle auch zu öffnen.
Eine "geänderte Rezeptur" kann ich mir im konkreten Fall nicht vorstellen: Es gab vor 1,5 Jahren ein Rebranding und eine "neue Version", daß so schnell gleich wieder nachgebessert werden muß glaube ich kaum. Aber wer weiß es schon......

 

Arran ist ja eine recht kleine Destillerie, evtl. mussten sie was machen weil die Fassauswahl nicht mehr da war... who knows.

 

Mach uff die Pulle

 

Naja, Amateure sind es ja auch nicht. Ich unterstelle denen schon, daß sie eine sehr guten Blick auf ihr Fässer-Wirrwarr und das Potential der nächsten Jahre haben.....

 

Ist eben schwer nach Farbe und Geschmack zu blenden. Nicht jedes Faß gibt gleich viel Farbe ab. Ich würde davon ausgehen, daß er recht ähnlich ist, aber vermutlich nicht gleich. Selbst bei den Massen-Whiskys wie Talisker kann man von Jahr zu Jahr Unterschiede schmecken, auch wenn der Grundcharakter über längere Zeit ähnlich bleibt.