Hottop 2K+ mit Artisan

Meine These zu deiner Fragestellung basiert auf ein paar Annahmen:

• „Tiefland“ - Bohnen haben in der Regel eine geringere Dichte als „Hochland“ Bohnen
  
• Bohnen mit geringener Dichte sind in der Regel grösser und benötigen daher einen geringeren inneren Druck um zu Cracken
• Die Anfangsfeuchte ist vergleichbar (zwischen 10 und 12 Prozent)
• Die Menge an Wasser und Wasserdampf, welche in der Bohne nach dem DryPoint, also während der Maillard Phase wieder entsteht, ist vergleichbar

-> „niedrig“ gewachsene Bohnen cracken früher, als „hoch“ Gewachsene.

Leider habe ich auch schon etliche Bohnen, welche wirklich in hohen Lagen gewachsen sind im Röster gehabt, die relativ früh gecrackt haben.

 

Bezüglich der FC-Temperatur, und andere Temperatur Parametern kann ich aus eigener Erfahrung berichten, dass jede Maschine (=Röster) nicht mit anderen vergleichbar ist. Ich habe zB. den Luftfilter meiner 2K+ mit einem selbst gebastelten ersetzt, und, siehe da, alle Temperaturen wurden viel niedriger angezeigt, FC nicht mehr wie früher, bei zB 175°C sondrn bei 155°C (!!!) gezeigt, demnach andere RoR Werte, etc...
Bis ich rausgefunden habe woran es lag, hat etwas Zeit und Frust gekostet. >> neues Luftfilter, alles wieder OK.

Was ich sagen will ist, sogar beim gleichen Röster-Typ können die Werte unterschiedlich sein, und umso mehr, bei verschiedene Röster.
Allein der mechanischer Aufbau, welche Temp Sonden benutzt werden, wo diese platziert sind, wie die Luft Zirkulation im Röster ist, etc... sind die Ursache für unterschiedliche Werte vom FC etc...
Wichtig ist vielmehr, dass man seine Maschine kennt, dann weiß man wann ungefähr eine bestimmte Phase stattfindet, etc...
Man kann nicht anhand von Temperaturwerten zwei Maschinen oder Röstungen vom gleichen Kaffee vergleichen.

Es ist meine Erfahrung und Meinung.

 

Das macht es dann leider aber auch sehr schwierig, sich mit anderen Nutzern auszutauschen, Profile zu vergleichen, etc...

 

Irre, der Dunstabzug wäre wahrscheinlich das letzte, das ich verdächtigt hätte. Vielen Dank für deinen Input. Ich bleibe weiter an dem Thema dran und versuche es nächstes Mal mit bereits vorher angeschaltetem Abzug…

 

Check mal auch die Beleuchtung der Dunstabzugshaube/Küchenschränke...Leuchtstoffröhren, LEDs mit digitaler Trafo....
Und noch etwas: Computer NIE über einen Netzteil mit dem Hottop 2K+ betreiben, sondern nur im Akku-Betrieb! Der Grund dafür ist, dass Hottop eine seltsame Netzteilschaltung hat, dessen Massen-Potential nicht Nul ist > kann man einfach mit einem Voltmeter zwischen Gehäuse des Hottops und die Masse einer Schuko-Steckdose messen. Aus diesem Grund sollte man vermeiden, das Gehäuse des Hottops mit einer Hand, und das andere korrekt geerdete Bauteile in der Küche, gleichzeitig berühren...

 

Sehr guter Tip! Die gleiche Erfahrung hatte ich in der Vergangenheit auch mit meinem Quest gemacht. Ein Ergebnis daraus war auch eine zu niedrige Anzeige von BT und ET. Würde hier ins Bild passen.
Abhilfe könnte über spezielle Temperatursensoren geleistet werden, die die Masse nicht über die Gehäusemasse des Sensors (und damit des Rösters) zurückleiten.

 

eine Kaufempfehlung hierzu ist sehr willkommen!

 

Daraus wird nichts werden, da ich zum einen den Hottop und auch die konkrete Anforderung nicht kenne.
Bei Thermocouples kommt es nicht nur auf den Typ und Länge sondern auch auf den Durchmesser und das daraus resultierenden Ansprechverhalten an.
Aber im Rahmen, der für dich in Frage kommenden Messfühlern solltest du mal nach „nicht geerdeter Messspitze“ Ausschau halten.

 

OK, dennoch: die Temperaturfühler sind weltweit genormt, sie sind nicht für einen oder den anderen Röster, etc... gebaut...deren Verhalten ist ebenfalls genormt...Was ich sagen will ist, dass es ganz in Ordnung geht, wenn man ein Temp-Fühler Typ K (o.ä.) mit 3mm Durchmesser (oder whatever) empfiehlt...

 

Die konkreten Sensoren vom Quest kann ich die nicht mehr nennen, aber sie waren von Omega. Der ET wahr relativ dünn, denke so 1,5 mal 80 mm, der BT dicker…

 

Gestern ist mir beim Rösten noch etwas aufgefallen: Auch elektrostatische Entladungen können die Verbindung zwischen Hottop und Rechner zum Absturz bringen. Beim Rösten habe ich immer einen großen Staubsauger in Griffweite, um herumfliegende Häutchen einzusaugen. Als ich fertig war, der Röster noch im Abkühlmodus, habe ich ihn berührt, nachdem ich den Staubsauger benutzt habe. Und weg war die Verbindung!

Also genügt auch der Entladungsfunken, um in der „Antenne“ aka USB-Kabel einen Störspannung zu induzieren. Und die Plastikrohre des Staubsaugers sind offenbar heftige Ladungsträger. In diesen Tage ist's ziemlich kalt im Schwarzwald – die Nächte gehen auf minus 15°C runter, mit entsprechend trockener Luft im Haus.

Noch was ganz Anderes: Heute ist mir beim Putzen der Ablufthaube aufgefallen, dass das üblicherweise eher verharzte Fett, das in der Regel nur mit Fettlöser (z.B. Mellerud-Küchenentfetter) entfernt werden kann, dank dem Kaffeeröst-Dunst leicht lösbar ist. Einige Blätter Küchenpapier genügen schon, um den Siff zu entfernen. Ich habe vor fast 12 Jahren schon mal etwas darüber geschrieben, damals ging es um einen Fensterventilator: Kaffee-Fett ist segensreich.

nK

 

Hallo,

wie hast du in Artisan die Temperaturanzeige von F auf C umgestellt?

VG
JH

 

Hallo zusammen,

welche Abtastrate habt ihr eingestellt? Sind 2 Sekunden in Ordnung? Und wie kann man die Temperatur von F auf C umstelln?

VG
JH

 

Konfiguration > Temperatur > Celsius Modus
2 Sek. sind in Ordnung

 

Vielen Dank für die Antwort Segler.

Ich habe heute vier Röstungen durchgeführt. Dabei habe ich selbst sprechend mit Artisan gearbeitet und habe zwei Fragen.

1. Kann man das gespeicherte Röstprofil nutzen um den Hottop für weitere Röstungen zu steuern?
2. Ich heize auf ca. 160 - 180 °c auf bevor ich die Bohnen hineingebe. Dabei umgehe ich für die nächste Röstung die vorgesehene Cooldownphase, da die Steuerung über Artisan dieses Feature ja berschreibt, lässt sich nach kurzer Nachbereitung (entfernen von Silberhäutchen) bereits die nächste Röstung durchführen. Jetzt das Problem. Bei der vierten Röstung hat der Röster von selbst die Bohnen ausgeworfen bei ca. 170 also noch vor dem FC. dadurch war der Vorgang natürlich ruiniert. ET war dabei auch noch nicht über 200°c. Daher meine Frage, gibt es noch eine zusätzliche Sicherheitsfunktion die auch bei der Steuerung von Artisan auslöst und wenn ja worin besteht die Einschränkung? Als Ergänzung kann ich sagen, dass ich nach jedem Röstvorgang auf ca. 100 bis 130 °c runter kam durch das öffnen des Guckfensters, des Ausblasens des Behälters usw. es ist also nicht so dass der Röster dauernd und durchgehend geheizt hat. Habe selbstverständlich zwischen den Röstungen die Heizung auf 0% und die Lüftung auf 100% gestellt.

 

Zu 1: Du kannst keine gespeicherten Profile mit dem Hottop automatisiert nachfahren. Du kannst lediglich mit Alarmen arbeiten, darin hab ich allerdings keine Erfahrung.
Zu 2: das hab ich selbst noch nicht hinbekommen und ich röste auch back to back bis zu vier batches hintereinander weg, ohne groß runterzukühlen.

Mal ne andere Frage an die Hottop-User: macht ihr eigentlich zu Beginn der Röstung nach Einwurf des Grüns einen Soak? Falls ja: wie handled ihr das und wie lange und mit welcher Einstellung bei Heat/Air? Das Heizelement des Hottops reagiert ja eher träge, daher frage ich mich, ob das überhaupt eine Auswirkung hat, wenn ich die Hitze zu Beginn für nen kurzen Zeitraum runterdrehe. Wie sehr ihr das? Oder zieht ihr voll durch bis Dry end?

 

Gepeicherte Profile nachfahren geht grundsätzlich mit keinem Trommelröster. Was du als BT oder ET Werte abliest entspricht ja keinesfalls der Energiezufuhr zum Zeitpunkt, sondern entspricht einer Temperatur am Sensor, die sich aus verschiedenen Faktoren ergibt, z.B. auch aus der Energie, die durch eine exotherme Reaktion der Bohnen ergibt.
Woher soll ein Algorithmus dies lernen. Zumindest nicht in einer gerade zu reproduzierenden Röstung.
Vorstellbar wäre, allerdings reden wir da von einem „Serienfertigungsprozess“, dass über Machine Learning das Verhalten der Bohne im Röstprozess gelernt und in betracht gezogen wird …

 

Nein, mache ich nicht. Ich gehe bis zum Ende der Trockenphase 100%. Ich denke, dass ist beim Hottop auch angebracht. Und wahrscheinlich auch bei anderen ähnlich aufgebauten elektrisch betreibenen Trommelröstern. Scott Roa meint dazu, dass ein Soak ratsam sein kann, solange genug thermische Energie vorhanden ist. Das bedeutet, dass der Röster vorher genügend vorgeheizt wurde. Selbst wenn man das mit dem Hottop erreichen würde, stellte sich immer noch die Frage, inwieweit man anschliessend hinreichend schnell die "Gas"zufuhr senken und anschliessend wieder erhöhen kann. Daher denke ich imho, dass es besser ist, durchzuziehen, bis man letztlich bei ca. 140 -145º etwas vom Gas geht.

Und das mit dem Vorheizen des Hottop ist auch so eine Sache. Es gab ja in diesem Fred schon einige Meinungen dazu. Technisch ist das mit Artisan keine Problem, man definiert sich sie jeweiligen PIT An- und Ausschaltpunkte und nähert sich der gewollten Temperatur an. Auch kann man mit Artisan die Abkühlfasen zwischen den einzelnen Röstungen überlisten. Aber...Hottop wird ja nicht ohne Grund diese Abkühlfasen vorgegeben haben (und ohne Artisan ist das auch gar nicht möglich). Das gilt auch für die Aufheizfasen, welche ja die Gesamtzeit der Hitzezufuhr im Gerät innerhalb eines Röstvorgangs erhöht. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass man so einfach den Hottop vorheizen kann und anschliessend auch noch mehrere Röstungen vornimmt, ohne dass das Gerät Schaden dabei nimmt. Aus welchen Grund würde Hottop dann die Abkühlzeiten vorsehen? Ich wäre aber mehr als glücklich, wenn mich jemand eines Besseren belehrt.