Hottop 2K+ mit Artisan

Ich habe ein gutes Jahr auf dem Hottop geröstet und hab mich jetzt nach einigen guten persönlichen Erfahrungsberichten von anderen Kleinröstern für einen Bullet entschieden.

 

Hat sich‘s gelohnt?

 

Ich denke, das kann man nicht pauschal beantworten, da es von den persönlichen Zielen abhängt.
Warum denkst Du darüber nach, was willst Du erreichen?

Meine Sicht zum Bullet vs Hottop:
Vorteil: Größere Chargen, automatischer PH Prozess für mehrere Chargen auf Knopfdruck ohne Cooldown, gute Software
Nachteil: Größere Chargen, mehr Rauch, größerer Platzbedarf, Software mit Datenhaltung in öffentlich einsehbarer Cloud (manche mögen es als Vorteil sehen, Artisan ist auch nutzbar)

Sie taugen beide für gute Röstungen, letztlich ist die Frage, was persönlich besser passt. Ich ärgere mich schon ein bisschen, den Hottop verkauft und ihn nicht für kleinere Chargen parallel zum Bullet behalten zu haben

 

Ach naja. So richtig denke ich eigentlich (noch) nicht darüber nach. Die von dir genannten Nachteile verhindern das unbedingte Habenwollen. Allein schon der Platzmangel spricht im Moment dagegen. Bisher hätte ich auch noch viel zu sehr Angst davor, Kiloweise Kaffee zu zerstören
Aber wie so oft: In den Momenten, in denen man viel Spaß an einer Sache hat, denkt man halt schon wieder an‘s next Level. Ziemlich bescheuert eigentlich

 

Für mich auf jeden Fall. Nix gegen den Hottop, das ist ein super Teil, aber der Bullet gibt mir an vielen Stellen deutlich mehr Präzision, built-quality, (imo) bessere Software und Konnektivität und natürlich größere Chargen, was für mich ausschließlich ein Vorteil ist, auch auf die Zukunft blickend.

Ansonsten geb ich @cbr-ps völlig recht. Kommt auf die persönlichen Ziele an. Brauchen tut man den Bullet nicht für tollen Kaffee. Das kann man mit dem Hottop genauso, hat man seine Eigenheiten einmal verinnerlicht. Aber einmal am Aillio gearbeitet, war mir ziemlich schnell klar, dass ich den Hottop verkaufe

 

Wie sieht denn die Zukunft aus? Hast du Größeres vor?

 

Schaun ma mal

 

Bin gespannt

 

Hallo zusammen,

ich überlege seit längerer Zeit in das Rösten einzusteigen.

Nun überlege ich mir einen Hottop 2K+ mit Artisan anzuschaffen, und möchte vor dieser Investition Euch um Eure Meinung bitten:

-Ich möchte selbst rösten, da ich oft den Eindruck habe, dass der Kaffee den ich vom Röster in der Nähe beziehe nicht immer wirklich frisch ist und ich immer selbst bestimmen möchte, wenn ich frischen Kaffee haben möchte. Beim Bestellen von Kaffee stören mich die Versandkosten und dass auch hier nicht immer frischer Kaffee geliefert wird.
-ich stelle mir das mit Artisan so vor: Bohnen rein, Artisan an, Röstung mit eingestellten Parametern ablaufen lassen, fertig
-ich werde immer an die 250g rösten, das reicht mir für 5-7 Tage
-Gas möchte ich eigentlich nicht benutzen
-am liebsten möchte ich in der Küche unter der Abzugshaube rösten, auf dem Balkon ginge zur Not auch noch

-von dem her wäre der Hottop 2K+ eigentlich ideal?
-ich bin ein Freund von: Wenn eine Anschaffung, dann richtig: daher liebäugele ich mit dem Bullet? Geht aber wohl nicht ohne professionellen Abzug?

-alles entscheidende Frage: kommt die Qualität von selbstgerösteten Bohnen mit dem Hottop an die von professionellen Röstern ran? Ich meine hier mal gelesen zu haben, dass das niemals der Fall sein wird? Viele Rösten aber doch selber...also muss es ja einen Grund haben?

 

Also meiner Erfahrung nach gibt es genügend Möglichkeiten, frischen Kaffee zu bekommen. Du wirst hier im Forum zuhauf Röster finden, die das Röstdatum angeben und oft eher zu frischen als zu alten Kaffee versenden. Je nach Bestellwert auch häufig ohne Versandkosten.

So wie du dir das Rösten vorstellst, ist es nicht ganz. Das ist ja kein Thermomix.. Ein wenig komplizierter ist es dann doch.

Aber: wenn du dich ausgiebig mit deinem Gerät und dem Rösten auseinandersetzt, kann es dir durchaus gelingen, die Qualität professioneller Röster zu erreichen

 

An sich hatte ich ähnliche Überlegungen, nur dass keine davon gesondert hervorstach. Soll heißen Frische der Röstung, den Geschmack selbst beeinflussen zu können, dem Thema Kaffee von einer weiteren Seite sich nähern zu können und den Invest vll irgendwann mal wieder drin zu haben (bei mir war es nicht so viel, da gebraucht gekauft) haben alle eine Rolle gespielt.
Allerdings, genau so funktioniert Artisan nicht. Artisan dient im ersten Schritt nur der Überwachung der von dir gewählten Parameter. Diese unterscheiden sich allerdings von Kaffee zu Kaffee, Batchgröße, Raumtemperatur etc.
Da ich selbst Anfänger bin, kann ich dir nur so viel abschließend sagen: Es macht sehr viel Spaß, erfordert experimentierfreudigkeit und Hingabe und die wirst irgendwann deinen Kaffee und deine Röstparameter für dich finden. Um an diesen Punkt zu kommen, wirst du allerdings wahrscheinlich viele Stunden investiert haben müssen.

 

Wenn Du bei den richtigen Röstern bestellst, bekommst Du immer frische Ware. Gute Rohbohnen sind nicht billig und verursachen auch Versandkosten. Ein billiger Spaß ist rösten nicht, wenn die Qualität stimmen soll.

Das geht mit dem Hottop selbst ohne Artisan, wenn Du einmal ein Profil entwickelt hast. Das kannst Du lokal im Röster als Programm speichern und wieder abrufen. Das ist allerdings kein Selbstläufer, die Entwicklung eines Röstprofils bedingt erhebliche Einarbeitung in das Thema.

ja

Der ist zu groß für deine geplanten 250g Chargen

Das hängt von Dir ab. Du kannst dich an gute Profis ranarbeiten, das bedeutet aber einigen Aufwand und ist kein Selbstläufer.

Das ist so pauschal Quatsch

Weil ich es machen will. Gute, frisch geröstete Bohnen könnte ich auch kaufen und würde Zeit sparen. Auch ohne Berücksichtigung der Zeit dauerte die Amortisation meines Bullet viele Jahre.

 

Die Versanddienstleister arbeiten halt nicht umsonst. Auch wenn du Röstereien findest, die ab einem bestimmten Mindestbestellwert freien Versand anbieten, ist das in irgendeiner Weise im Sortiment eingepreist. Vorteil ist, dass viele Specialty-Röster, vor allem die etwas kleineren, erst auf Bestellung hin rösten und du immer einen sehr frischen Kaffee bekommst (manchmal sogar zu frisch). Aber auch der Versand von Rohkaffee kostet Geld. Wenn Geldsparen und frischer Kaffee deine einzigen Antriebe sind, würd ich nicht mit Rösten anfangen. Für den Anschaffungspreis eines Hottop kannst du dir viele Jahre frischester Kaffee in höchster Qualität ins Regal stellen.

Joa, ganz so einfach ist es dann doch nicht Da braucht es schon grundlegendes Verständnis des Rohmaterials, was man sich nur mit viel Trail-und-Error, Diskussionen mit anderen Röstern und Studieren der einschlägigen Literatur über die Zeit aneignen sollte.

Ich hatte auch erst den Hottop, nun den Bullet. Ersterer geht gut unter der Dunstabzugshaube, bei Letzterem ists schon grenzwertig, selbst wenn man eher hell röstet. Ansonsten ist der Bullet schon ne andere Liga was UX; Wartung und Digitalisierung angeht. Aber preislich natürlich auch in anderen Sphären.

Ja, mit dem Willen, Energie und Zeit aufzubringen, sich ins Rösten reinzufuchsen (und natürlich der entsprechenden hochwertigen Rohware) kannst du mit der Zeit die Qualität von professionellen Röstern erreichen. Nur weil jemand etwas beruflich macht, heißt es ja nicht, dass er es besser macht Aber helle Filterröstungen auf den Punkt zu nageln, wie es die bekannten Skandi-Röster mit ihren Lorings und Strongholds machen - das ist schwierig

 

Du kannst mit dem Hottop nichts falsch machen, es gibt immer wieder auch gute gebrauchte Geräte auf dem Markt und hier im Forum. Du musst ja auch nicht die vollen 250 g rösten falls deine Dunstabzugshaube es nicht schaffen sollte, kannst du auch gern 150g rösten. Das eigentlich wichtige ist aber, dass du (bei genügend Neugier und auch Durchhaltekraft) in eine ganz neue Welt eintauchst sobald du selber röstest. Es macht einfach riesig Spaß. Am Ende des Tages kann es m.E. niemals eine rein rationale Entscheidung sein, da du die Zeit und die Rückschläge usw. usw. nicht bepreisen kannst. Das ist genauso wie beim Hobbygärtnern oder Hühnerhalten usw. Man kommt meistens günstiger davon wenn man es "einfach" nur kauft. Kannst mit dem Hottop nichts falsch machen. Achte aber auf ein vernünftiges USB Kabel und den richtigen USB Energieeinstellung im Windows..

 

Dann liegt das Problem bei Deiner Auswahl des Rösters. Mein bevorzugter Röster liefert so schnell (und frisch), dass ich bis zum Öffnen der Packung mindestens eine Woche warten sollte.

Das wird nicht gehen. Rohkaffee ist ein Naturprodukt, und will individuell behandelt werden. Dabei leistet der Artisan sehr gute Dienste, indem er in Form einer Kurve Dir die die RoR (Rate of Rise) anzeigt. Danach sollte man sich bei der Regelung der Energiezufuhr richten. Die BT (Bean Temperature), nebst dem Gehör für die beiden Cracks teilt Dir mit, wann das Röstende (Drop) zu erfolgen hat. Also stets beim Rösten vor dem Laptop stehen bleiben!

Wenn Du Dich mit Hintergrundwissen und zugehöriger Röstpraxis, sowie der nötigen Liebe zum Detail daranmachst, kannst Du an das Ergebnis professioneller Röster herankommen.

Gutes Stichwort: Abzugshaube. Man sollte stes im Auge behalten, dass das USB-Kabel wie eine Antenne wirkt. Der Ein- oder Ausschaltfunke des Abzugshaubenmotors kann die Verbindung zum Hottop abstürzen lassen. Näheres dazu siehe auch hier in diesem Thread.

nK

 

Natürlich geht das. Meinst Du, Profis kleben bei jeder Charge mit dem Ohr am Röster und mit dem Auge an der RoR Kurve? Ich habe zumindest schon mehrere gesehen, die ihre Profile automatisch fahren und damit konstant gute Ergebnisse erzielen.

Solche Probleme hatte ich mit dem mitgelieferten Kabel am Macbook nie.

 

Der Fragende ist aber kein Profi.

Wie schön für Dich. Ich erlaube mir trotzdem, einen Hinweis für einen potentiellen Artisan-Nutzer zu veröffentlichen.

nK

 

Das ist den Bohnen egal.
Gefragt war nach Ergebnissen wie bei Profis und dazu passen auch entsprechende Prozesse.

 

Habe ich es korrekt verstanden, dass der Hottrop nach jeder absolvierten Röstung einen Cooling Cycle abfährt, man also nicht Back to Back rösten kann?

 

Im Standard ja, man soll das aber wohl umgehen können. Ich habe das aber nicht getestet, bevor ich ihn abgegeben habe.