Ich trinke gerade diesen Filterkaffee/Brühkaffee...

Kaum hatte ich fertig geschrieben, stand der Postbote mit der Good Karma Lieferung vor der Tür. Ich konnte nicht widerstehen und habe direkt den „Mr. Tree“, Äthiopien Gedeo, baumgetrocknet angebrochen.

Glücklicherweise ist er bei Röster schon nachgereift, Röstdatum 28.2.2018, kann also direkt losgehen.
Zubereitung wie zuvor: V60 02, 14,5g auf 200ml, 86°C, C40 NB, 23 Klicks


Erster Eindruck: Falsche Reihenfolge, der hat es schwer gegen den intensiven Phoenix. Aber das täuscht, der hat schon was, komplexe Fruchtaromen mit feiner Süre, die sehr lang anhält im Mund. Das Aroma bleibt extrem lange nach dem Trinken präsent. Einzelne Früchte rauszuschmecken fällt schwer, am Ehesten vielleicht noch eine Spur Grapefruit, daher vielleicht auch die Rösterbeschreibung „Fruchtsalat“. Likör? Keine Ahnung, die Assoziation kommt bei mir nicht auf.

Nach dem spontanen Probeaufguss habe ich bei Good Karma noch diesen Hinweis gefunden: „...unterextrahieren wir den Gedeo ein wenig, damit kein mehliges Mouthfeel aufkommt.“
Das werde ich auf jedem Fall mal probieren, denn dieses „mehlige Mouthfeel“ als ob Fines bei einer FP durchgerutscht wären habe ich bei meiner leichten Überdosierung tatsächlich.
Update mit angepasstem Parameter folgt...

 

Der Mr. Tree war vor kurzem schon Thema im 3rd wave Thread ebenfalls mit der "Suche" nach passenden Parametern
Für Handfilter brühst du wahrlich kühl..

Mr. Crumble

 

Ja, das stimmt. Aber ich finde, so kommt die Frucht besser zur Geltung und die Röstaromen bleiben mehr im Hintergrund. Mir schmeckt der Kaffee tendenziell auch noch besser, wenn er noch ein bisschen abgekühlt ist. Aber ich werde den Mr. Tree beim nächsten Mal ein bisschen heisser und knapper dosiert probieren.

Danke für den Hinweis auf 3rd Wave. Ich meinte mich auch zu erinnern, was gelesen zu habe, wusste aber nicht mehr, wo.

 

Ja, müsste Post ab #1615 sein. Aber hier ging es weniger um die Temperatur an sich als vielmehr um eine bewusste Unterextraktion beim Mr. Tree. Aber vielleicht deckt sich das ja mit deinen Ergebnissen.
Mit der Temperatur sollte mein Comment nicht kritisch gemeint sein. Sieht man halt nur nicht so oft und dann direkt zweimal hintereinander. Respekt. Bleib bei deiner Linie! Nicht irritieren lassen *Daumen hoch*

Mr. Crumble

 

Danke, passt schon. Ich habe mich langsam von oben rangetastet. Bei höheren Temperaturen überdecken für meinen Geschmack die Bitterstoffe zu viel der feinen Aromen. Kann auch damit zusammenhängen, dass ich es tendenziell nicht so „dünn“ mag und daher verhältnismässig hoch dosiere.

 

Bin beim nächsten Versuch mal auf 14g/200ml zurückgegangen und habe die Temperatur auf 90°C angehoben. Das „mehlige Mouthfeel“ ist damit weg, geschmacklich hat sich nicht so viel getan, ausser dass es natürlich etwas „dünner“ geworden ist. Ich nehme beim nächsten Versuch die Temperatur wieder zurück und spiele ev. noch mit dem Mahlgrad.

 

heißt unterextrahieren nicht mehr Kaffee+evtl etwas gröber mahlen? Oder stehe ich gerade aufm Schlauch?

 

Nicht ganz. Bei der Extraktion geht es ja lediglich um die "gelösten Stoffe", die aus der Bohne extrahiert werden. Die Bestimmung erfolgt hierbei gem Refraktormeter. Ziel ist es hierbei Extraktionswerte zwischen 18 und 22% zu erreichen. Der TDS Wert hat aber nichts mit der Stärke -also der Nutzung von mehr Kaffeemehl- zu tun. Der Mahlgrad -wie von dir beschrieben- oder die Temperatur schon.

Hierzu gibt es hier aber auch einen entsprechenden Thread:
Brühkaffee, Variablen &Technik

Mr. Crumble

 

Langsam, sehr langsam, wirklich langsam aber sicher erkennt meine Zunge den Kaffee am Geschmack und nicht mehr am Etikett der Verpackung.
Faszinierend wie ihr bereits trainiert seit und ich hoffe irgendwann auch dorthin zu kommen.

Grüße, SebastianIch versuche immer noch das beschriebene Geschmacksprofil der verschiedenen Kaffees die ich inzwischen hier habe auf der Zunge zu erkennen.
Ich will nur mal anmerken dass ich alleine durch lesen unglaublich viel von euch lernen kann.
Meinen Respekt dafür wie knietief ihr in die Materie einsteigen.



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Mein erstes Getränk dieser Art - zubereitet bei 11 Coffee in Hoi An. Der Ergebnis was etwas bitter, aber alleine die Zubereitung war es wert. Mal schauen, ob ich mir so ein Gerät mitbringe

 

Habe noch einen: vietnamesischer Kaffee mit süßer Kondensmilch auf Eis - einfach lecker. Diesen Zubereiter werde ich auf alle Fälle mit nach Hause bringen.

 

Das fand ich anfangs an heissen Tagen im Vietnam Urlaub auch ganz lecker, aber nach zwei Wochen war ich es über und froh in Saigon mal wieder einen „richtigen“ Kaffee in einer Kaffeebar zu kriegen Ich habe die vietnamesische Methode dann als Urlaubserinnerung abgehakt.
Aber Vietnam und deren Kaffee geistert immer mal wieder durch den Kopf und ich hätte durchaus mal Lust dort in die Berge zu fahren wo der Kaffee angebaut wird. Das war bei unserer ersten Tour leider nicht mehr drin.
Aber soweit ich mitbekommen habe, sind durch ihre enge Handelsbeziehung mit der DDR, wodurch der massenhafte Kaffeeanbau in Vietnam erst etabliert wurde, eher auf billige Masssenproduktion als auf Qualitätskaffee ausgerichtet.

 

Ohne Milch und Eis geht das bei mir schon auch als starker süsslicher Brühkaffee durch.

Da geht's dann morgen hin

 

Super, viel Spaß! Sitze schon ein bisschen neidisch hier im leicht verschneiten, kalten Deutschland

 

Für die sich mit wirklich guten vietnamesischen Kaffee kaufen möchten. Es gibt caphe. eu mit Café in Düsseldorf. Kann ich wirklich empfehlen....auch die anderen Sorten sind ziemlich gut. Damit hier wenigstens ein bisschen summerfeeling auf kommt.

 

Name der Rösterei : Good Karma Coffee

Name der Röstung: Kilimbi Ruanda Microlot

Bezogen mit Aeropress

Invert , 13 g ca 1:40 min

Gekauft an 1.4.18


Geröstet 14.03.18

Die Bohnen versprühen einen unglaublichen exotischen Frucht schon im ungemahlenen Zustand, Wahnsinn !

Beschreibung : nach dem der Kaffee Moment gestanden hat , habe ich nur noch wenig Säure war genommen, weiß nicht ob das Bei brühkaffee grundsätzlich so ist?

Wie beschrieben schmeckt der Kaffee nach Ananas, maracuja , etwas Vanille auch Naranjilla - sehr fruchtig !

Wieder kaufen ja

Und jage ich heute mal durch den Dripster




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Für mich schmeckt Brühkaffee auch viel „fruchtiger“ als Espresso. Bei Espresso empfinde ich die „fruchtigkeit“ hellerer Bohnen eher als unangenehm, bei Brühkaffee schätze ich sie sehr und mag hingegen deutliche Röstaromen nicht so. Sind für mich zwei unterschiedliche Getränke mit gänzlich anderer Aromenerwartung, auch wenn der Rohstoff derselbe ist.
Die stärkere Betonung der Frucht bei leichter Abkühlung ohne dass es unangenehm sauer wird nehme ich bei Brühkaffee auch war.

 

Seit kurzem erst in die Thematik eingestiegen - bis dahin (und immer noch) langjähriger Espresso und Getränke auf Espressobasis Trinker - habe ich mir für Brühkaffee eine EK43 s zugelegt und experimentiere momentan ein wenig mit den verschiedensten Sorten.

„Meinen Kaffee“ habe ich - anders als bei Espresso - leider noch nicht gefunden.

Aktuell probiere ich Hawaii Kona & Jamaica Blue Mountain. Der Kona gefällt mir, Jamaica haut mich nicht wirklich um und wird zu dem Preis eher selten den Weg in meine Mühle finden.

 

Teuer ist auch nicht immer gleich sehr gut. Statt noch mehr Geld für z.b. Kopi Luwak auszugeben, besuche doch mal lokale Kleinröster und probiere dich mal durch deren helle Röstungen.

 

Das ist richtig, die Erfahrung habe ich mit Espresso auch gemacht.

Ich war einfach neugierig - und der Hawaii ist, insbesondere mit einem kleinen Schluck Milch (probiert wird aber immer erst einmal schwarz), echt gut.

„Katzenkacke“ kommt mir nicht in die Tasse, gibt es ja mittlerweile auch vom Elefanten. Man muss nicht jeden Wahnsinn mitmachen, alleine bei dem Gedanken schüttelt es mich.