[Verkauft] idroprep - die neue Art des Tampens

Bitte einen Link.
Ich spiele schon lange mit dem Gedanken, mir ein Refraktometer zu besorgen, aber hatte bisher keine Lust, mehrere Hundert/Tausend Euro auszugeben.
Aber wenn man unter 20 Euro schon was brauchbares findet, bestelle ich sofort.
Verstehe dann nur nicht, warum die nicht weiter verbreitet sind....

 

Hallo DaBouri,
Das sind völlig unterschiedliche Geräte. Ein Refraktometer misst den Brechungsindex einer Flüssigkeit, ein TDS-Messgerät den elektrischen Leitwert. Für Osmoseanlagen können preiswerte TDS-Messgeräte verwendet werden, da es hier auf Mineralien und Salze ankommt, die die elektrische Leitfähigkeit des Wassers beeinflussen. Bei der Kaffeebeurteilung sind (deutlich teuere) Refraktometer üblich, die nach dem optischen Prinzip der Lichtbrechung arbeiten..
Gruß, Götz

 

Ich habe das nie für Kaffee benutzt, aber für unseren Honig haben wir ein Refraktometer für 30€ gekauft. Muss man dann in das Licht halten und den Strich mit dem Auge ablesen, ich vermute aber die digitalen machen das nicht anders, vermutlich lesen sie automatisch mit einem Zeilendetektor "den Strich" aus und am Ende wird eine Zahl im Display angezeigt.
Mir fällt spontan nicht ein, warum das beim Espresso anders sein sollte.
Aber wie gesagt, Ahnung davon habe ich keine, gemacht bei Espresso auch noch nicht.

 

Sind sie eh, hat jeder Wein- oder Obstbauer - kosten so um die € 50.- sind vermutlich auch aus China aber eben über traditionelle Vertriebswege.

Richtig.
Ein Refraktometer (ob elektronisch oder rein optisch) misst den Bechungsindex einer Flüssigkeit .
Dieser kann dann unter definierten Randbedingungen auf Zuckergehalt, Alkoholgehalt, Frostschutz, Öle, Tenside u.v.a mehr umgerechnet bzw. skaliert werden. So eben auch auf aus der Bohne gelöste Stoffe. Die Aussagekraft solcher 'Zahlen' wird ja auch hier immer wieder diskutiert ...
Ein Leitwertmessgeräte misst, wie der Name schon sagt, den elektrischen Leitwert einer Flüssigkeit, den man dann ebenfalls wieder unter definierten Randbedingungen zur TDS Bestimmung verwenden kann.

Mit "definierten Randbedingungen" ist gemeint:
Man muss die chemische Zusammensetzung der Flüssigkeit schon vorher recht genau kennen, um den gemessenen Brechungsindex in den gesuchten Wert umrechnen/skalieren zu können. Das kann recht komplex werden und endet oft in 'Erfahrungswerten'.

Ein einfaches Beispiel aus eigener Praxis:

• Ich kann mit dem Refraktometer hinreichend genau den Zuckergehalt von frischem Obstsaft bestimmen - quasi ein Gemisch von reinem Zucker und Wasser. Ebenso bei durch Zuckern oder Einkochen verdicktem Obstsirup.
  
• Ebenso den Alkoholgehalt von zugekauftem Ansatzschnaps - quasi ein Gemisch von reinem Alkohol und Wasser)

Was dann leider nicht mehr geht, ist die Bestimmung der Zusammensetzung einer beliebigen Mischung von Zucker, Alkohol und Wasser (Ansatzlikör), da sich die Wirkungen der einzelnen Inhaltsstoffe überlagern.
Ähnliches gilt für die TDS Bestimmung über den Leitwert, wo man z.B. von typischem Trinkwasser ausgeht und dann auf die 'Reinheit' schließt

Ich habe vor einiger Zeit aus Neugierde meinen Espresso mit dem Refraktometer gemessen, genauer gesagt den Anzeigewert auf der Brix-Skala bestimmt. Das kam dann in etwa so auf die hier genannten Werte hin, je nach dem welche Näherungsformeln/Schätzungen ich zur Umrechnung in TDS verwendet habe. Wirklich offengelegt sind diese nach meinen (nicht so gründlichen) Recherchen allerdings nicht.
Das erinnert mich stark an die Interpretation der Agtron Werte bei der Bestimmung des Röstgrads.

Für beides gilt wohl:
"Der frühe Vogel fängt den Wurm" und schafft proprietäre Standards - in der kleinen SCA Welt mag das ja so gehen, befriedigend ist es nicht.

Abgesehen davon sollte man vor der Messung mit dem Refraktometer die Trübstoffe aus dem Kaffee ausfiltern, da sonst der Hell-Dunkel Übergang auf der Skala recht unscharf wird.
Alles in Allem: viel Aufwand für wenig echte Erkenntnis.
Elektronisch mag das einfacher und genauer werden, wäre es mir aber nicht wert.

Edit: bitte um Nachsicht für die Länge und 'leichtes' OT - hat sich so ergeben

 

Endlich ist mein idroprep auch gekommen (hing offenbar am Zoll fest, oder Corona...)

Gleich einen Versuch mit meinem 6.5g Hasssieb gestartet.
0. Versuch: nur mit Leveler und altem Tamper. Hier das Bild vorm Leveln:

Ergebnis war, wie zu erwarten, eine mords Sauerei (Video erspar ich euch)

1. Versuch mit idroprep: wie beschrieben, den Tamper nur aufgelegt und ein paar mal gedreht, danach getamped:
Die Verteilung war nicht so gut wie beim 0er, dachte aber, das wird der Tamper schon richten:


Nach dem Tampen:

Zu erkennen: der Abdruck vom Stahl, danach gibt das Bett ordentlich nach (erklärbar an meiner schlechten Vorbereitung oben), weil dort die Dichte viel geringer war.
Zur Mitte hin wieder ansteigend:


Ergebnis war aber exakt das selbe.
Ich musste danach die Maschine putzen.
Ein grausames Gemetzel:


2. Versuch:
Ich habe dann mit der Niche 2 Stufen feiner gemahlen und mich mehr bemüht. Hab zusätzlich den Leveler bemüht, damit die Verteilung etwas besser war.
Beim Tampen ganz genau geachtet, dass ich eben bin (wegen dem kleineren Durchmesser hat man keine Führung mehr).

Ergebnis war um einiges besser, da der Durchfluss langsamer aber auch weniger Channelling. Der Espresso war zumindest trinkbar, aber weit entfernt vom anderen 1er Sieb, oder dem Doppelsieb (noch ohne idroprep )

Es scheint auch hier die Lernkurve etwas höher als gehofft.

Insgesamt scheint mir (bei diesem Sieb zumindest), dass der Übergang vom Stahlring zum Kissen Dichteunterschiede nicht ganz wegbekommt, da die Sprizer (meist?) von Rand(nahen) Löchern kam.

to be continued.....

 

Mir kommt es sogar so vor, als ob Deine Verwendung ganz und gar dem Konzept widerspricht... Etwas erheitert habe ich bei Dir herausgelesen: "Ich mache absichtlich etwas falsch und tatsächlich klappt es dann auch nicht." Dein Leveln macht doch etwas mit der Dichte im Puck, was man mit den Geltamper gar nicht will. Hast Du mal überlegt, darauf su verzichten und ggf. WDT zu machen, wenn eine Verteilung im Sieb unbedingt erforderlich ist?

 

How Hard Should You Tamp?

Etwas spät nachgereicht. Vielleicht war das der Post der eigentlich gemeint war. Interessanter Artikel von Matt Perger.

 

Das günstigste brauchbare Refraktometer für Kaffee gibts auf AliExpress (95.08€ 53% OFF|2 in 1 Auto Refraktometer Für Kaffee Hydrometer Brix TDS Konzentration Meter Tester Detektor Hohe Präzision Digitale Maßnahme werkzeug|Refractometers| - AliExpress) für um die 100 Eur. Ich hab dieses gegen Laborgeräte getestet und die Genauigkeit ist ganz ok. Allerdings sind die (deutlich teureren) Geräte von Atago und VST noch mal präziser. Spritzenfilter muss man separat kaufen.

 

Da ist was Wahres dran. Mein erster Versuch war eben so gedacht, wie meine Frau das zubereitet. "Wenn das immer tschannelt, dann is des a Schas."
Oder anders: Mach es mal kaputt, dann weißt du was es NICHT aushält.

Es scheint darauf hinaus zu laufen, dass zumindest eine vernünftige Verteilung vorausgesetzt wird.
Heute ist mal mein normales 1er dran.

Erster Versuch hier: schon verteilt und nur getamped (Anhang)

Wie erwartet/erhofft: tadelloser Bezug.

 

@Grindiger , mir kommt es ein bisschen unterfüllt vor, wie viel Gramm hast du denn im Einersieb drin?
lg,
kenny

 

Beim ersten Sieb: 8g (helle Röstung btw) -> mehr geht nicht, da es sonst oben am Duschkopf ansteht.
Beim 2. Sieb (auch ein 1er): 10.5g

 

Bei mir läuft es auch super beim lm1 Sieb. Kaffee mit Trichter in den Siebträger, andrücken, fertig. Nehme so knappe 9g. Das Comeback des LM1 Siebes bei mir

 

Ich hatte meinen ein paar Tage zum Testen. Das wabbelige Tampgefühl mit dem Gelkissen gefällt mir garnicht und meine Bezüge sind nicht besser oder schlechter als mit einem klassischen Tamper. Ich hatte aber auch vorher keine signifikanten Bezugsprobleme, die ich mit dem Teil potentiell hätte lösen können.
Der Tamper ist jetzt auf der Reise zum nächsten Testinteressenten.

 

Mir geht es ehrlich gesagt genauso.
Ich habe meinen daher auch einem Forumsmitglied zum weiteren Test zur Verfügung gestellt.

 

Das "normale" für 41mm Tamper?
Dank @cbr-ps kann ich bald mitreden

 

genau das meine ich…

 

Falls weitere Personen ihren idroprep weitergeben möchte, melde ich hiermit Interesse an!

 

Ich wäre auch an einem interessiert...