[Verkauft] idroprep - die neue Art des Tampens

Wenn man mit dem Idroprep jetzt schon ohne Trichter auf das LM1er losgehen kann avanciert das Teil so langsam für mich zum Zauberstab.

Für mich ist er ein sehr interessantes Werkzeug um auf gut präparierte Pucks loszugehen, weil dann müsste ja wirklich jeder Bezug sitzen.

Das Teil kann gut für gleichmäßige „Druckverhältnisse“ im Puck sorgen, das scheint seine Stärke zu sein, diese will ich gerne nutzen.

Warum man dann aber auf WDT und jetzt sogar Trichter verzichten sollte ist für mich unverständlich, da fällt dann immer das Wort „Workflow“ und „Zeitersparnis“, aber von wie viel Zeit sprechen wir denn hier bei den paar Espresso pro Tag. Vielleicht ein Thema im Gastrobetrieb, wo dann auch die Untalentiertesten halbwegs anständig tampen können und wo sowas wie „Workflow“ auch tatsächlich existiert. Zu Hause, wo denn? Wenn man dann nach 30 bis 60 min die Maschine auf Temperatur hat, dann gilt es aber wirklich keine Sekunde mehr zu verschwenden, mehr als Sekunden sind es ja nicht. Wen stört‘s?

 

Erstes Update:

Nach inzwischen ca. 30 Dopios zeigt sich das vermutete Bild: Mit dunkleren Röstungen bin ich insgesamt deutlich besser gefahren (für die meisten werden meine Vorräte eher Medium Roasts sein, ich habe aber jetzt zusätzlich noch einen Van Guelpen Einkauf mit "Klassischerem" getätigt und bin auf die folgenden Ergebnisse dann sehr gespannt - wollte ich eh schon immer mal ausprobieren).

Generell muss man sagen, dass ich (auch mit hellerem) sehr verlässliche Ergebnisse hatte wenn ich zusätzlich zum Idroprep noch simples "Puck Raking" mit WDT Tool betrieben habe. Die 10 Sekunden fand ich jetzt sehr verschmerzbar und sehr lohnend (ich mache zudem noch den optionalen Schritt des Drehens am Idroprep) im Ergebnis - Beispielbild anbei (gab auch noch bessere, nicht Foto-dokumentierte Bezüge). Mein aktueller Workflow ist: Mahlen in den Niche Dosing cup - "Einkreisen" ins Sieb - Puck Rake - Idroprep drehen - Tamp - Bezug. Fühlt sich eigentlich sehr elegant an.

TempImagejYWFo4 erstellt von Ratatazonk, 13.03.2022 um 14:34 Uhr

Vom Handling her würde ich mir weiterhin die 0.4/0.5 mm extra wünschen - vom Gefühl kippt mir der Idroprep immer zur Seite, so dass ich dann oft das Gefühl habe - "oh je das war diesmal nichts). Im Bezug sieht es dann völlig anders aus (es läuft wunderbar gleichmäßig an und auch der "Rand" ist sehr gleichmäßig rundherum) ist also glaube ich irgendwie dem Gelkissen "geschuldet" & vermutlich einfach Gewöhnungssache. Wäre aber natürlich durch ein genaues "Passen" behoben Dann würde auch das (für mich subjektiv) sehr geringe Gewicht nicht so schwer wiegen (sorry für den schlechten Wortwitz).

Was ich definitiv sagen kann ist das man (imho) durch den Idroprep kein Leveling Tool (sofern man so eines vorher genutzt hat - sind ja bekanntermaßen nicht unumstritten) mehr benötigt.

Zusammenfassend: Ich finde das Teil toll! Ich bin in meiner (vielleicht etwas zu perfektionistischen) Art nur mit dem beworbenen Workflow - drehen + tamp - nicht 100%ig glücklich denke aber, dass man es wenn man "nur" einen klassischen italienischen Espresso beziehen will absolut ist (würde ihn z.B. einem Einsteiger durchaus empfehlen)! Wenn es mal schnell gehen muss dann geht es aber bestimmt auch so

So hoffe irgendjemand kann was mit meinem geistigen Erguss anfangen - vielleicht gibt es ja bald den für mich noch tolleren Idroprep (58.4/58.5 mm mit zB mit Custom Griff in Special Optik oder so )!

 

Technische Frage bitte mal, die ich vielleicht auch nur überlesen habe: Das Polieren der Puckoberfläche (Drehbewegung), wie bei einen gewöhnlichen Tamper ist weder möglich (schlecht für das Gelkissen?), noch nötig?
Danke.

 

Laut Bedienungsanleitung ist das "Polieren" vor dem Tampen ohne Druck als optionaler Schritt möglich (und ich finde sinnvoll)

Das klassische Polieren mit Druck am Ende vom Tamp ist in meinen Augen bei keinem Tamper sinnvoll... Es ist rein physikalisch möglich würde ich sagen aber ob das dem Gelkissen auf Dauer gefällt wage ich mal zu bezweifeln

 

Das Ziel dieses Tampers ist doch eine gleichmäßige Puckdichte über eine unebene Oberfläche zu erzielen. Da wäre kreisförmiges Polieren doch komplett kontraproduktiv.

 

Ich bin wirklich traurig, dass ich diesen Thread zu spät gesehen habe. Ich hätte mit Sicherheit auch einen idroprep bestellt. Nun muss ich auf die nächste Charge warten. Aber solange kann ich hier wenigstens mitlesen
Sollte jemand seinen idroprep doch loswerden wollen, kann er sich gerne bei mir melden.

 

...mit 30 Doppios kann ich noch nicht mithalten, Respekt, so schnell kann ich nicht so eine Stichprobe aufbauen

Ich habe heute eher mal geschludert bei der Puckvorbereitung um zu sehen, was passiert. Erste Erkenntnisse meinerseits nach 4 Doppios:

1. Das beworbene Prinzip greift in der Tat. Der nicht ideal vorbereitete, getampte Puck hat eine unebene, aber feste Oberfläche. Sieht echt ungewohnt aus.
2. Die Bezüge waren voll in Ordnung, ich hätte mit einem "normalen" Tamper eher schlechtere Bezüge erwartet. Ob / wie groß die Verbesserung ist teste ich im Laufe der nächsten Tage / Wochen mal etwas systematischer, auf jeden Fall ist der Idroprep meinem ersten Eindruck nach in der Tat etwas fehlerverzeihender.
3. Bei mir bleibt etwas Kaffeemehl am Idroprep hängen (sowohl auf dem Kissen als auch dem Metallring). Es ist in Summe sehr sehr wenig, aber zumindest ein bisschen und mehr als an meinem vorherigen Tamper.

 

Ich hoffe mal, ich bekomme jetzt keinen Ärger ...
Ich konnte doch nicht zulassen, dass sich einige über das richtige "Polieren" den Kopf zerbrechen
Insgesamt ein magisches Teil !
Gut zu sehen an der "Magic Tamping Hand" (wahrscheinlich die von Uri Geller)
@espazolla :
ich hoffe, wir haben den gleichen Humor

 

Ich würde sagen das "Ziel" des Hydroformers ist ein gleichmäßiger Bezug und die unebene Oberfläche quasi der "Arbeitsnachweis" des idroprep. Je nachdem wie sauber/unsauber man vorgearbeitet hat wird die Oberfläche welliger oder weniger wellig sein. Welliger ist aber nicht gleich besser (sonst müsste man im Umkehrschluss ja sagen, dass es sinnvoll wäre einen möglichst ungleichen Haufen vor dem Tamp zu generieren.

Wobei du natürlich vollkommen recht hast - nachträglich mit Druck die schönen Wellen kaputt machen verschlechtert das Ergebnis sicher!!

ad 2) Absolut das ist auch mein "Gefühl"/meine Beobachtung - die Bezüge werden im Durchschnitt besser als mit einem planen Tamper sofern man nicht vorbereitet hat.

ad 3) Würde ich auch unterschreiben, geht aber mit einmal wischen mit nem feuchten Tuch weg - sollte man aber glaube ich konsequent machen

 

Guten Morgen, mal ein Update von meiner Seite nach weiteren Tests:
im Doppelsieb (Pullmann mit 58,55 mm) kriege ich ohne zusätzliches WDT keine sauberen Ergebnisse hin. Ich habe immer leichtes Channeling am Rand, vermutlich wegen den fehlenden 0,5 mm zum Rand bin. Aber MIT WDT und einem etwas gröberen Mahlgrad kriege ich einen sehr sehr sauberen Bezug der auch sehr lecker ist. Ob der jetzt besser als mit meinem Pullmann Tamper ist muss ich noch genauer vergleichen. Zusätzlich WDT stört mich zumindest null, sind nur ein paar Sekunden und eh in meinem Workflow drin. Aber danach muss man beim Tampen nicht so präzise vorgehen wie bei einem Standard-Tamper, (zumindest gefühlt). Also perfekt für den schnellen Shot zwischendurch oder am Morgen wenn die Konzentration noch nicht so hoch ist.

Der große Vorteil für mich kommt aber erst im Einer-Sieb. Ich habe es bisher nie geschafft (und mir auch nie allzu große Mühe gemacht) einen guten 1er Shot zu produzieren. Ich mache eigentlich immer Doppios und teile notfalls auf 2 Tassen wenn ich mal wirklich nur einen brauche. Aber mit dem idroprep kriege ich auf Anhieb und ohne den Mahlgrad zu verstellen sehr gute 1er Bezüge hin.
Ich denke also der idroprep wird zukünftig mein Tamper für den 1er Bezug. Beim Doppio sehe ich noch keine großen Vorteile, aber ggf kommt das mit weiteren Tests noch.

 

Ich hätte eventuell eine kleine Verbesserung für den Tamper:
Den Rand außen grob "riffeln". Ich finde es relativ schwierig abzuschätzen wie gerade man tamped, da außen diese lange, gerade Kante ist.
Mein "alter" Tamper ist deutlich niedriger an der Base, da kann man gut anhand der Oberkanten des Siebs und des Tampers abschätzen wir gerade man ist. Da das wegen dem Gelpad nicht geht, würde eventuell diese Riffelung helfen.

 

Das klingt wie Musik in meinen Ohren, genauso hatte ich gehofft,
könnte es sein - der 1er Tamper ohne Mahlgradwechsel.
Hoffentlich klappt das bei mir auch -
ich brauche noch ein paar Tage.

 

Ich überfülle dann aber natürlich das 1er Sieb entsprechend. Ich habe hier nur das mitgelieferte Lelit 1er Sieb. Das ist für ca. 7 Gramm ausgelegt. Mit 10 Gramm + WDT lässt es sich gut tampen und man erhält ein sehr gutes Ergebnis.

 

Noch eine Idee von mir:
falls die Upside - Down - Lagerung auch mit der Mithilfe der Schwerkraft zu tun hat, das Gelkissen schön an den Tamperboden zu "setzen" - dann soll
es so sein.
Wenn nicht :
warum nicht eine Tamperbase mitliefern, gleicher Kunststoff wie der Griff, wo der Idroprep so gehalten stehen kann, dass das Gelkissen nach unten Platz hat.
Ein sicherer Stand - auch für den Versand schon - nur so eine Idee.

 

Ich habe das ECM 1er und das LM.
Überfüllen sollte kein Thema sein,
ich hatte halt die Hoffnung auf den gleichen Mahlgrad, um die größeren
Siebe mit meinem - eigentlich gemochten - druckregulierten ECM
weiter nutzen zu können.
Müsste ich halt wieder eine feinere
Einersiebmahlung für idroprep plus 1er finden geht es sich mit den 2ern
nicht mehr aus ...

 

Das war auch spontan mein Gedanke. Dann könnte man auch den Griff anschmiegsamer fertigen, weil die plane Abstellfläche wegfällt...

 

... Du hast aber schon auch lt. Anleitung gesehen, wie Du tampen
sollst - die Fläche wird gebraucht

 

Im Ernst : das Ding ist schon sexy,
Erfindergeist ist sexy.
Was mich umtreibt :
wie lange behält das Gel(Kissen)
seine druckregulatorischen
Eigenschaften - only Time will tell.
Am Ende hat man dann vielleicht doch wieder einen starren, konventionellen Tamper
(mal sehen, was so ein neues Kissen kosten wird)