Immer wieder Schwankungen, trotz...

Wie oft wird so ein Video denn immer wieder von vorne gedreht bevor es online geht ? Natürlich so oft bis es passt

 

Welche zwei Geräte hast du schlussendlich nun in Verwendung?

Irgendwie verstehe ich nicht, was du unter Ausgabeschwankungen verstehst - meinst du die Durchlaufzeit ?
Mit dem Geschmacksergebnis scheinst du ja zufrieden zu sein?
-> "Mit dieser Methode habe ich so gut wie keine Säure und auch so gut wie keine Bitterkeit im Espresso"

Wenn ich dich richtig verstehe, möchtest du sichtlich alle Parameter konstant halten?
In der Mechanik würde man das (wenn ich mich richtig erinnere) als 'statisch überbestimmtes System' bezeichnen - soll heißen du hast keinen Freiheitsgrad mehr übrig. Und der ist nun mal nötig, um sich dem Naturprodukt Kaffeebohne laufend anzupassen.
Im Grunde ist im Laufe des Threads ohnedies das meiste gesagt. Ich bin ja auch immer wieder 'auf der Suche' und wollte nur deinen Arbeitsablauf näher verstehen.

 

Bei Meisterschaften hat man eine Toleranz von drei Sekunden Abweichung - ich glaube nicht, das du nach wenigen Wochen Erfahrung so genau arbeiten musst. Also alles im grünen Bereich so lange der Espresso schmeckt.
Darf ich meine Frage bezüglich der verwendeten Bohnen wiederholen?

 

Na ist doch toll, wenn die Werbeabteilung ganze Arbeit leistet. Du hast jetzt aber zwischenzeitlich schon mitbekommen, dass Kaffee, der älter als 3 Monate nach Röstung ist, sich sehr oft schon rein physikalisch nicht mehr für Espressoextraktion eignet?

Sowas sollte bis zur Klärung ein Grund für Kaufverweigerung sein, egal, wie gut Dir die markigen Verkäufersprüche und das Design der Tüte gefallen. Möglicherweise wäre eine kostenschonende Alternative, wenn Du nur die Verpackung kaufst?

 

Danke für die Rückmeldung.

Nachdem du darauf nicht eingegangen bist, möchte meinen Hinweis nochmals - reduziert auf deine Mühle wiederholen:

Du kannst entweder nach Zeitvorgabe oder nach Gewichtsvorgabe mahlen.
Es wird dir nicht gelingen, beide Größen gleichzeitig konstant zu halten - warum?
Weil die Bohnen in Grüße, Beschaffenheit, Füllstand, 'Fließverhalten' bei der Zufuhr u.a. keine reproduzierbare Eigenschaft haben.
Vermutlich wirst du dich für die 'gewichtigere' Gewichtsvorgabe entscheiden und die Zeit nur aus 'dem Augenwinkel' mitverfolgen, für den Fall auftretender Probleme.
Sinngemäß gilt das auch für den deutlich komplexeren Gesamtvorgang von Mahlen und Brühen.

Eine persönliche Anmerkung:
Ich messe auch gerne aus dem Bestreben etwas besser zu verstehen, was sich da so tut und den Vorgang einigermaßen reproduzierbar zu gestalten. Ich mach das aber nur phasenweise - die überwiegende Zeit schaue ich auf Flussbild und Blonding am Bodenlosen ST. Aus der Verknüpfung dieser beiden Vorgangsweisen ergibt sich dann (meist ) ein zufriedenstellendes Ergebnis bei entspannter Vorgangsweise!
Auch wenn du noch 'neu dabei' bist, die Erfahrung stellt sich sukzessive ein und Ausreisser wird es immer geben . . .

Mich erinnert das ein wenig an die Verwendung der Pulsuhr beim Laufen:
Anfänglich war die Pulsmessung ein wichtiger Beitrag zur Selbstkontrolle. Inzwischen dient sie zur fallweisen Überprüfung, wieweit Körpergefühl und Messung (noch) zusammen passen - sozusagen zur Nachjustierung. So haben beide Vorgangsweisen ihre Berechtigung und ergänzen sich gut.

 

Die Notwendigkeit frischer Bohnen steht sicher außer Frage.
Leider ist das in der Praxis oft nur schwer machbar, wie ja zahlreiche Threads zu Datumsangaben und Lagerung hier zeigen.
In diesem Zusammenhang würden mich weiterführende Hinweise zu deiner Aussage "rein physikalisch nicht mehr . . " interessieren

 

Ich habe noch mal nachgesehen und muss dir recht geben: Meine Frage war sehr implizit und in einem Nebensatz versteckt.

Deine aktuellen Bohnen sind vermutlich zu alt um gleichbleibend in der Verarbeitung zu sein. Die als nächstes geplanten könnten ähnlich sein. Möglicherweise wurde es schon angedeutet: Kauf frische Bohnen von einem Kleinröster.

 

Der Widerstand des Pulvers ist nicht mehr kalkulierbar und die Haltbarkeit (Bruchfestigkeit) sinkt ab. Am Handhebler merkt man es genau: das Fenster zwischen "betoniert" (komplett oder partiell) und "Rauscht durch" wird täglich kleiner, das Pulver muss immer mehr auf Punkt gemahlen / dosiert werden. Der Widerstand, der ein Gemenge einer Flüssigkeit entgegensetzt, ist ein physikalischer Einfluss, was auch immer nun im Detail dafür verantwortlich sein mag (Quellfähigkeit, Bruchkanten beim Mahlen, Oberflächenstruktur des Mehls, Mikroverzahnungen, Orgonstrahlen...), ebenso die Festigkeitsparameter im Puck (Druckfestigkeit, Zugfähigkeit, Adhäsion...)

 

@joost: ich teile deine Beobachtung, dass (vom Geschmack mal abgesehen) saubere Bezüge mit zunehmendem Alter der Bohne/des Pulvers immer schwieriger zu erreichen sind. Interessieren würde mich eben der dahinter liegende Zusammenhang. Du schreibst ja selber zu deiner eher spekulativen (?) Aufzählung: "was auch immer nun im Detail dafür verantwortlich sein mag" .
Nachdem ich nahezu alle Bezüge mit dem Bodenlosen mache, kann ich dem eine weitere Beobachtung hinzufügen:
Mit zunehmender Alterung nimmt der wunderschön ausgeprägte 'Trichter' beim Ausfluss aus dem Bodenlosen immer mehr ab und wird schließlich zu einem unruhig tänzelnen Rinnsal. Dabei nimmt der mit der Waage gemessene Fluss (g) viel weniger ab, als es der optische Eindruck (Volumen) erwarten ließe. Meist kann ich schon recht gut von dem Erscheinungsbild während des Bezugs auf das zu erwartende 'Geschmackserlebnis' schließen.
Ich nehme daher an, dass hier das ausgasende CO2 wesentlich beteiligt ist. Vielleicht hat ja jemand aus dem Forum einen weiteren Hinweis/Link?

 

Ich dachte, dass die veränderte Oberflächen durch veränderten Mahl-Bruch, analog zu verschiedene Sandarten - manche kleben hervorragend, andere rieseln-, am ehesten der Austrocknung geschuldet sind. Nach einigen Wochen lässt sich ja zumindest über den Vakuum-Eintüten-Blähtest kein CO2-Druck mehr feststellen, korrekt?

Ja. Und vom gefühlten Druckverlauf auch, oder?

 

Das gilt für Raumtemperatur, wir reden aber vom Brühen und Crema
Ich bin gerade zu faul, mich durch die Threads zu suchen: aber du hast doch sicher auch einen Bodenlosen in deiner 'Werkzeuglade'?

 

So etwas ist ärgerlich. Im besten Fall hast du dir noch zu helle Röstungen bestellt. Aber natürlich ist es auch völlig in Ordnung wenn dir dunkle Supermarktbohnen schmecken - mit allen Risiken allerdings. Wenn du uns sagst, welche Bohnen von welchem Röster, kann man da vielleicht noch eine Empfehlung geben.

Dunkle Röstungen vertragen niedrigere Temperaturen, das hat unter anderem etwas damit zu tun, das man so etwas mehr Säure in der Tasse hat. Aber Dreck verhindert man damit auf keinen Fall.