Indien monssoned malabar wie rösten? - Rösttips für i-roast

Diskutiere Indien monssoned malabar wie rösten? - Rösttips für i-roast im Vom Rohkaffee zum Selbströster Forum im Bereich Rund um die Bohne; Moin Heimröster, vor mir liegen 1000g Monsooned Malabar und 1000g Brasil Santos... In der Küche steht mein I-Roast und bettelt nach grünen...

  1. #1 Axel2803, 14.01.2006
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    Moin Heimröster,

    vor mir liegen 1000g Monsooned Malabar und 1000g Brasil Santos...
    In der Küche steht mein I-Roast und bettelt nach grünen Bohnen...

    Nach meiner letzten "Mülleimerröstung" Sulawesi bin ich neugierig, wie sich diese Sorten machen und frage mich, ob nicht jemand hier schon Erfahrung mit diesen Sorten in Verbindung mit dem I-Roast gesammelt hat.
    Reichen die voreingestellten Presets, bzw Preset 2 für die Espressoröstung?
    Hat jemand gute Erfahrungen mit eigenen Röstverläufen gemacht? Ich weiß, letztendlich entscheidet das eigenen Auge, aber könnte ja sein, dass...

    Gruß, Axel
     
  2. #2 wilfried, 14.01.2006
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    Hallo und guten abend,
    Ich habe sie getrennt geröstet. Indien Monsooed Malabar, Menge reduziert auf 130 gramm (Bohnen haben deutlich mehr Volumen wie der Brasil, bei 140 gramm ungleichmäßiges Röstbild), 172 für 3 min, 204 für 3 min, 234 für 05:30, mittel bis dunkel, 1. crack nach 4 min, bei 10:30 cool gedrückt.

    Brasil Santos NY217, mitteldunkel bis dunkel,160/2,5, 220/3,5
    160/5, bei 10:15 abgebrochen.
    Beide gehen als Espresso, der Malabar sogar gut, der Brasil langweilig. Als Ristretto gut.
     
  3. #3 Axel2803, 17.01.2006
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    So, die erste Röstung Malabar ist durch. Habe bereits Samstag geröstet, ca 120g bei Preset 2 verlängert auf 13:00.
    Mit dem Danesi in der Hand als Vergleich habe ich dann bei ca. 12:30 gekühlt. Endlich mal Bohnen, die nicht nach dem Motto:
    [i:post_uid0] „…noch 10s….ich gebe ihm noch mal 5s….ach komm noch 10s….MIST verbrannt“ [/i:post_uid0] direkt im Mülleimer ausgasen.

    Die rohen Bohnen machten schon einen erheblich besseren Eindruck als der Sulawesi.
    Der Röstvorgang vollzog sich optisch sehr ausgeglichen, was ich bei dem Sulawesi nicht feststellen konnte.
    Sonntagabend habe ich dem Malabar denn mal Druck gemacht und war von dem Geschmack ein wenig irritiert, irgendwie sehr frisch und intensiv, aber auch irgendwie ein wenig muffig und erdig. Die Frische war eindeutig, da das Zeug als Crema pur förmlich aus dem Auslauf „blubberte“. In den nächsten Tagen werde ich sicherlich mal eine etwas größere Menge nachrösten. Der „Spaßfaktor“ ist auf jeden Fall mit Blick auf den Sulawesi (den werde ich mal als Filterkaffee in der Stempelkanne versuchen) wesentlich höher.

    Gruß, Axel
     
  4. #4 FastFood, 17.01.2006
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    Hier was zum Monsooned malabar, was den etwas seltsamen Geschmack erklärt:

    Früher, als die Waren noch per Segelschiff von und nach Indien transportiert wurden, dauerte die Überfahrt nach Europa mehrere Monate. Während der Reise waren die grünen Bohnen hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, wodurch sich der Geschmack und die Farbe veränderten und die Bohnen am Ende der Reise einen seltsamen Gelbstich hatten. Die Verbraucher hatten sich an diese Veränderung gewöhnt und als die Verschiffungszeiten durch die modernen Dampfschiffe immer kürzer wurden, vermißten die europäischen Kaffeetrinker den gewohnten Geschmack. Um diesen wieder genießen zu können, wurde das "Monsooning" eingeführt, daß heißt, man setzt den Rohkaffee nach der Ernte mehrere Wochen den Monsunwinden und dem Regen aus durch den die Bohnen sehr stark aufquellen. Die Monsunwinde wehen im Südwesten Indiens von Mai bis Juni, und während dieser Zeit werden die Bohnen in speziellen, nach oben hin offenen Lagerhäusern etwa 12 bis 20 cm hoch geschichtet und bleiben dort fünf Tage liegen und werden immer wieder durchgeharkt. Danach werden sie in Kaffeesäcke gefüllt und den Winden des Monsuns ausgesetzt.

    :p



    Edited By FastFood on 1137504018
     
  5. Hermo

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    [quote:post_uid0="FastFood"]...und die Bohnen am Ende der Reise einen seltsamen Gelbstich hatten. Die Verbraucher hatten sich an diese Veränderung gewöhnt und als die Verschiffungszeiten durch die modernen Dampfschiffe immer kürzer wurden, vermißten die europäischen Kaffeetrinker den gewohnten Geschmack. Um diesen wieder genießen zu können, wurde das "Monsooning" eingeführt, daß heißt, man setzt den Rohkaffee nach der Ernte mehrere Wochen den Monsunwinden und dem Regen aus durch den die Bohnen sehr stark aufquellen. .[/quote:post_uid0]
    Ist ja interessant!
    Ich hab zwar gelesen, daß "monsooned" bedeutet:
    [quote:post_uid0]"trocken aufbereitete Arabicas, die in der indischen Union während der Monsunzeit zu Lager gehn und aufquellen" (Quelle: Hans Spriestersbachs "Rohkaffee von A-Z" v. 1962)[/quote:post_uid0]
    Aber daß man das aus diesem Grund macht ist ja wirklich witzig...

    Gruß, Hermann
     
  6. #6 Axel2803, 17.01.2006
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    [quote:post_uid0="FastFood"]Hier was zum Monsooned malabar, was den etwas seltsamen Geschmack erklärt:

    Früher, als die Waren noch per Segelschiff von und nach Indien transportiert wurden, dauerte die Überfahrt nach Europa mehrere Monate. Während der Reise waren die grünen Bohnen hoher Luftfeuchtigkeit ausgesetzt, wodurch sich der Geschmack und die Farbe veränderten und die Bohnen am Ende der Reise einen seltsamen Gelbstich hatten. Die Verbraucher hatten sich an diese Veränderung gewöhnt und als die Verschiffungszeiten durch die modernen Dampfschiffe immer kürzer wurden, vermißten die europäischen Kaffeetrinker den gewohnten Geschmack. Um diesen wieder genießen zu können, wurde das "Monsooning" eingeführt, daß heißt, man setzt den Rohkaffee nach der Ernte mehrere Wochen den Monsunwinden und dem Regen aus durch den die Bohnen sehr stark aufquellen. Die Monsunwinde wehen im Südwesten Indiens von Mai bis Juni, und während dieser Zeit werden die Bohnen in speziellen, nach oben hin offenen Lagerhäusern etwa 12 bis 20 cm hoch geschichtet und bleiben dort fünf Tage liegen und werden immer wieder durchgeharkt. Danach werden sie in Kaffeesäcke gefüllt und den Winden des Monsuns ausgesetzt.

    :p[/quote:post_uid0]
    ohh, da meldet sich doch nicht etwa ein freiwilliger Tester zu Wort :)

    Schicke dir nächste Woche was von dem "Unwetter-Kaffee" und bin auf deine Meinung gespannt.

    Gruß, Axel
     
  7. hfaust

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    Monsooned Malabar ist einer der Espressos, die in meinen Augen noch besser werden, wenn die Bohnen mindestens zwei bis drei Tage nach dem Rösten ruhen. Also mit etwas Geduld wirds noch besser :) :)

    Viele Grüße
    Hari
     
  8. #8 Monsooned_Bean, 17.01.2006
    Monsooned_Bean

    Monsooned_Bean Mitglied

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    Hallo,

    ich stimme hfaust vollkommen zu. Der India Monsooned Malabar war einer der ersten Kaffees, die ich geröstet habe [Zusammen mit Columbia Supremo und Sulawesi Kalossi].

    Mir schien in den ersten Tagen nach dem Rösten wurde der Kaffee insbesondere zunehmend vollmundiger und ausgewogener. Fand ihn gar nicht so erdig, eher schokoladig und das obwohl die Röstung eher kurz war [ca 10 min. insgesamt + 5 min Kühlung].

    Habe bisher keine Bohne gesehen, die sich so unkompliziert so schön gleichmäßig rösten lässt - zudem finde ich die Bohne auch ungeröstet schon einen Augenschmaus :)

    (Röster: CR 100).

    @Axel: Mit dem Sulawesi hatte ich auch so meine Probleme, da er sehr !! unregelmäßig wurde.

    Der Ausschnitt über das Monsooning erinnert mich stark an Jon Thorns "Kaffee" ? - sehr empfehlenswertes [kleines] Buch, vorallem was das Register betreff verschiedener Sorten und ihren Geschmack und Eignung für bestimmte Röstungen angeht.

    Wen's interessiert: was weiterhin dort zu fidnen über den I.M.Malabar:

    Geschmack: weich, würzig, kraftvoller Körper

    Empfohlene Rösttiefe: mittel

    Geschmacksprofil:

    Körper : 4/5
    Säure : 1/5
    Harmonie: 2/5


    Röstet hier eigentlich auch irgendwer Robustas und kann was zu Röstdauer etc. sagen ?

    Gruß

    Jan
     
  9. #9 FastFood, 17.01.2006
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    [quote:post_uid0]ohh, da meldet sich doch nicht etwa ein freiwilliger Tester zu Wort :)

    Schicke dir nächste Woche was von dem "Unwetter-Kaffee" und bin auf deine Meinung gespannt.
    [/quote:post_uid0]

    @Axel
    Ich freu mich schon drauf.

    Komisch, Dein Sulawesi hatte zwar einen leicht angesengten Nachgeschmack, lief bei mir aber ganz gut. Ich hab ihn nachher mit dem Robustabomber Mokaflor rosso gemischt und das war mit etwas Toleranz durchaus trinkbar.

    Der Ausschnitt war übrigens nicht von mir, sondern von der Web-Page von "Mondo del Caffé". Wo die es geklaut haben, weiß ich auch nicht :;):
     
  10. #10 espr_it, 18.01.2006
    espr_it

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    Vielleicht hier? Zumindest ich habe meinen dort bezogen und damit ähnliche Erfahrungen gemacht: am besten schmeckt er mir wirklich erst nach einigen Tagen und relativ hell geröstet.
     
  11. Herb

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    Ich hab hier noch 1 Kilo Java Robusta zum Testen liegen, da mach ich mal diese Tage einen Versuch.

    Bei Ivo habe ich den Monsooned mal getrunken und fand ihn einfach genial lecker. Er könnte eigentlich sagen wie er am Besten geröstet wird.
     
  12. #12 espresso12, 30.04.2006
    espresso12

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    hallole,

    den monsooned finde ich geschmacklich auch sehr gut. aber ich kriege den nicht ohne starken oelaustritt geröstet. selbst wenn ich im alpenröst sehr langsam röste und er direkt nach der roestung nicht oelt, fängt er nach einigen tagen doch ganz heftig an zu oelen.

    gruss
    stefan
     
  13. egodoc

    egodoc Mitglied

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    Schon eine Beste-Röstung-Lösung gefunden?
    Mir gelang da nichts. Würde es aber gerne wieder versuchen.
     
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