Isomac Giada: Dampf tritt aus beim Aufheizen + Tuning-Idee

Diskutiere Isomac Giada: Dampf tritt aus beim Aufheizen + Tuning-Idee im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Moin allerseits, habe meine alte Giada mit neuen Dichtungen versehen, die Siebträgerdichtung war hinüber. Dabei habe ich natürlich alles...

  1. #1 sportbiber, 03.09.2015
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    Moin allerseits,

    habe meine alte Giada mit neuen Dichtungen versehen, die Siebträgerdichtung war hinüber.

    Dabei habe ich natürlich alles getauscht, was zu tauschen war, wenn der Kessel schonmal offen ist.
    Kaffeemachen funktioniert nun auch wieder prima, abgesehen von ein paar Tropfen, die da permanent rauskommen.

    Allerdings kann ich nun keine Milch mehr aufschäumen. Wenn ich den rechten Schalter dafür umlege, tritt nach kurzer Zeit unten aus der Brühgruppe Dampf aus. Nicht wenig, sondern eine ganze Menge. Den Silikonpilz habe ich bereits zurückgetauscht, weil ich dachte, der sei nicht okay. Keine Änderung. Die Feder ist noch in Ordnung und der Kessel ansonsten dicht.

    Ach so, die Dampfdüse funktioniert trotzdem. Bringt es aber nicht, wenn nebendran solche Wolken austreten.

    Was kann das sein?


    Und hier noch mein Tuning-Vorschlag zur Diskussion:
    Man muss ja, um die Siebträgerdichtung zu wechseln, den Kessel ausbauen. Ziemlich bekloppt, finde ich.
    Besonders wegen der ca. 30 Elektroanschlüsse, die hinterher wieder richtig angebracht werden müssen.

    Hat schon einmal jemand das Alu-Bajonett von unten aufgesetzt? Also erst Kessel einbauen und dann Bajonett von außen dranschrauben.

    Der Kessel selbst ist ja mit vier Schrauben und Muttern zusammengehalten und erst hinterher kommen die Hutmuttern von unten drauf. Kann man nicht die kleinen Muttern VOR der Montage des Bajonettrings anschrauben und so den Kessel abdichten und einsetzen? Und dann das Bajonett mit den vier Hutmuttern festmachen.

    Vermutlich würden sich irgendwelche Abstände verändern, so dass man eine dickere Dichtung bräuchte o.ä.?!

    Gruß und Dank, Frank
     
  2. #2 zia fofa, 03.09.2015
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    Hallo Frank!

    Ein kurzzeitiger Wasseraustritt während des Aufheizens ist bauartbedingt (der Öffnungsdruck des Brühgruppenventils ist geringer, als der des Expansionsventils) und daher ok. Wenn das Brühgruppenventil der Druckerhöhung infolge des Aufheizens auf Dampftemperatur jedoch dauerhaft nicht mehr standhält, dann kann nur ein zu geringer Federdruck oder unebene Dichtflächen Ursache sein. Letztere wären der Silikonpropf und die Dichtfläche unterhalb des Steigrohres. Wenn dort keine Riefen oder Rückstände von Kalk oder Kaffeeschmoder zu erkennen sind, dann bleibt nur der Austausch der Feder oder die provisorische Erhöhung des Anpressdrucks durch Einlegen eines kleinen O-Rings bzw. einer Unterlegscheibe in den Federkanal der Hohlschraube (wenn Metall, dann aber korrosionsfrei!). Zur Ursachenforschung ist es auch hilfreich, die Feder behutsam auseinanderzuziehen und damit - vorübergehend- die Federspannung zu erhöhen.

    Das Problem bei Deinem Vorschlag, das Bajonett von unten ans Gehäusblech zu schrauben , hast Du schon erkannt: Der Abstand zwischen den Gleitflächen des Bajonetts und Siebträgerdichtung erhöht sich um die Blechstärke des Gehäuses. Die geschätzten 1,5 mm mehr führen mindestens dazu, dass der Siebträger weit über die 12-Uhr-Position eingedreht werden muss, wobei ich aber eher darauf tippe, dass dann der Anpressdruck des Siebträgers zu gering ist, um beim Bezug noch gegen die 9 bis 10 Bar Druck abzudichten.

    Wenn ich es gerade richtig in Erinnerung habe, liegt die Siebträgerdichtung bei der Brühgruppe der Isomac Giada in einer Führungsnut ein. Auch wenn Du eine Siebträgerdichtung findest, die dicker als die 4,8 mm der Originaldichtung ist, dann würde diese nicht mehr in die Nut passen. Der Innenrand der höheren Siebträgerdichtrung hätte dann eine korrelierende Dichtfläche nur für den überstehenden Anteil. bei neuer Dichtung mag das funktionieren, aber ob auf Dauer, ist m.E. eher fraglich.

    Dass das Durchstecken des Bajonetts keine elegante Lösung ist, da stimme ich Dir gerne zu. Bei den kleinen Siebträgern von Lelit oder der Elektra Cappuccina ist das - prinzipiell - besser gelöst, das Bajonett wird dort unterhalb des Gehäuseblech verschraubt. Allerdings kommt man bei diesen Kisten nur mit Mühe an die Hutmuttern heran...
     
  3. #3 sportbiber, 04.09.2015
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    Hallo Zia Fofa,
    danke für die Antwort.
    Das Dampfproblem dürfte nicht am Silikonpilz liegen, denn beim normalen Kaffeekochen tropft es zwar ein wenig, aber nicht extrem. Das lässt sich wahrscheinlich mit einer neuen Feder beheben.
    Wenn ich den Dampfschalter betätige, dann kommt aber nach kurzer Zeit richtig viel Dampf unten aus der Brühgruppe. Ich habe inzwischen den 125-Grad-Thermostat im Verdacht. Irgendwo las ich, dass bei der Montage Wärmeleitpaste sinnvoll sei (die ich nicht benutzt habe). Unter Umständen heizt die Maschine dann über die 125 Grad hinaus auf und dann entsteht natürlich viel zu viel Druck im Kessel. Vielleicht ist auch der Thermostat defekt.

    Das mit dem Tuning wird dann wohl doch zu kompliziert...
    Gruß, Frank
     
  4. #4 zia fofa, 04.09.2015
    zia fofa

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    Hallo Frank!

    Ein wenig Inkontinenz beim Aufheizen ist - wie schon geschrieben - normal. Wasser dehnt sich beim Erwärmen aus. Wenn durch die Volumenausdehnung ein höherer Druck im Boiler als der Anpressdruck der Feder erreicht wird (Brühgruppenventile sind nach allgemeiner Erfahrung nicht sehr präzise und öffnen in einem Bereich um die 2 bis 4 Bar), dann tritt das Mehrvolumen via Brühgruppe aus. 4 Bar Druckerhöhung durch Volumenausdehnung erfordern bei Wasser keine große Temperaturdifferenz (zum Raussuchen der Formel fehlt just die Zeit)

    Der relative Dampfdruck ist dagegen gar nicht so wild, bei 125 Grad wären das 1,3 Bar Unterschied zum Atmosphärendruck, obligate Heizungsüberschwinger von max. 10 Grad hinzugerechnet, auch nicht mehr als 2,1 Bar.

    Eine neue Feder wird daher das kurze Tropfen während des (jeweils ersten) Aufheizvorganges auf Brüh- und Dampftemperatur nicht verhindern. Es sei denn, Du nimmst eine derart starke Feder, dass das Brühgruppenventil erst bei einem höheren Druck öffnet, als das Expansionsventil. Das aber hätte zur Folge, dass kein Bezug mehr möglich ist.

    Denkbar wäre in der Tat auch, dass der Thermostat Ursache in der Weise ist, als dass er erst bei einer deutlich höheren Temperatur abschaltet. Dieser Fehler ist aber nach meinem Kenntnisstand eher selten. Defekte Thermostaten schalten in der Regel überhaupt nicht mehr ab, sprich die Heizung steht bei eingeschaltem Dampfheizkreislauf dauernd unter Spannung. Erlischt die Heizlampe beim Aufheizen auf Dampf oder leuchtet sie unentwegt?

    Zia Fofa
     
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