Ist der Druck Wurst?

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  1. cab

    cab Mitglied

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    Tag zusammen!
    Eine grundsätzliche Überlegung lässt mich seit Tagen nicht mehr los: wenn man die Puckfläche verdoppeln würde, also größerer Durchmesser aber flacher (selbe Menge Kaffee, selber Mahlgrad) und dann mit weniger Druck in derselben Zeit die selbe Menge Wasser durchjagen würde, käme dann am Ende derselbe Espresso raus? Die Überlegung ist eher theoretischer Art, da man sich natürlich erst einen neuen Brühkopf, Siebträger etc. bauen müsste, um den Durchmesser zu verändern.
    Anders gesagt: interessiert ein Körnchen des gemahlenen Kaffees, unter welchem Druck die Aromen extrahiert werden, oder ist ihm das Wurst (wie ich es denke)?
    Bin gespannt! :)
     
  2. gerrit

    gerrit Mitglied

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    Naja, wenn auf den Partikel bei gleicher Temperatur und Verweildauer im Medium Wasser weniger Druck wirkt, wird die Extraktionsrate sicherlich geringer ausfallen.

    Edit: Parameter der Extraktion die mir einfallen:

    - Druck auf die Partikel/das Mehl
    - Größe der Partikel
    - Temperatur
    - Verweildauer im Medium


    Gruß!
     
  3. #3 pressomacchiato, 06.08.2014
    pressomacchiato

    pressomacchiato Mitglied

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    o_O

    Dem Körnchen ist es wahrscheinlich schon Wurst, nur mir nicht.
    SCNR :D

    Wenn das gleiche rauskommen würde, dann könnte man mit einem breiten flachen Filter einen Filterkaffe brühen, der wie Espresso schmeckt.
     
  4. cab

    cab Mitglied

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    Genau das bezweifle ich eben. Physikalisch jedenfalls sehe ich dafür keine Grund.
    Der Druck im Kaffeemehlkörnchen ist derselbe wie drumherum.
    Ich vermute, dass das "Gesetz" der 9 bar eher davon kommt, dass die E61 am besten damit funktioniert. Und wäre sie zufälligerweise kleiner, dann wärens vielleicht 18 bar.
     
  5. cab

    cab Mitglied

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    Ja das glaube ich auch!
     
  6. #6 infusione, 06.08.2014
    Zuletzt bearbeitet: 06.08.2014
    infusione

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    Ist hier gerade Sommerloch? Cremasiebe, halber Druck?

    Defacto gehört zum gewünschten Durchfluss von 1ml/s bzw. 2ml/s auch ein entsprechender Druckabfall pro Puckhöhe. Klar, könnte man die Siebdurchmesser und damit die Puckhöhe variieren und die Drücke entsprechend anpassen.

    Aber es gibt noch andere Effekte. Scott Rao schreibt was zur Puckhöhe. Wenn man sich den Durchfluss als kompakte Wassersäule vorstellt, die den Puck durchdringt, dann wird von Anfang bis zum Schluss die oberste Schicht extrahiert. Die unterste Schicht beginnt erst etwas später, bei Erreichen der Wassersäule, mit der Extraktion. Dazu kommt, dass darunterliegende Schichten nicht mehr mit reinem Wasser in Berührung kommen, sondern mit Wasser / Kaffeelösung. Die oberen Schichten extrahieren mehr, die unterren weniger. Das spricht gegen sehr dicke Pucks.

    Auf der anderen Seite sind flache Pucks extrem schwer fehlerfrei zu beziehen. Das spricht gegen sehr flache Pucks.

    Nach 66 Jahren Erfahrung auf dem Gebiet, scheint wohl ca. 25cm² Puckoberfläche das Optimum darzustellen, wenn man mit dem 2er Sieb beziehen möchte.Und zusammen mit der angestrebten Flussrate sorgen 9bar für die optimale Extraktion.

    infusione
     
    cup29 und espressionistin gefällt das.
  7. cab

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    Ok. Das
    D.h. das theoretische Optimum, nämlich den ganzen Kaffee auf die gleiche Art zu behandeln, kriegt man durch einen möglichst flachen Puck. Das leuchtet mir ein und damit ist die Filteridee von pressomacchiato ja doch nicht so abwegig! Aber warum kann man flache Pucks nicht "fehlerfrei extrahieren" kann. Wo treten da Fehler auf? Temperaturunterschiede? Wasser nicht gleichmäßig verteilt?
    Zu den 66 Jahren: meines Wissens ist die Puckoberfläche seit 1961 immer dieselbe gewesen. Da hat man also "nicht übermäßig viel" experimentiert um das "Optimum". zu finden ;-)
     
  8. #8 espressionistin, 06.08.2014
    Zuletzt bearbeitet: 06.08.2014
    espressionistin

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    Probier doch mal, auf einen Puck von sagen wir mal 10 cm Durchmesser und 2 mm Dicke das Wasser so gleichmäßig aufzubringen, dass es nicht sofort an der Auftrittsstelle einen Krater reißt, wo das Wasser dann ungehindert durchpladdert.
    Selbst wenn dir das gelingt, wird spätestens beim Druckaufbau irgend eine Schwachstelle sein (ungleichmäßiges Mahlgut), wo sich das Wasser seinen Weg bahnt.
    (Nicht umsonst sind Einersiebe mit dünnem Puck am Rand extrem Channelinganfällig. :))
     
  9. #9 infusione, 06.08.2014
    infusione

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    Es gibt nicht nur E61. ;)
     
  10. cab

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    Das Channeling kommt aber natürlich auch durch den "irren" Druck. W
    Das Channeling kommt aber auch nur durch den "irren" Druck(unterschied). Bei 2mm Dicke oder noch weniger ist das Wasser auch bei nahe 0 bar in 25s locker durchgesickert, ohne Channeling.
     
  11. cab

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    Klar, aber da scheint die Puckgröße ja "optimal" zu sein. ;-)
     
  12. #12 domimü, 06.08.2014
    domimü

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    Ich bin mir nicht sicher, halte es allerdings für wahrscheinlich, dass die Extraktion wesentlich mehr von der Kontaktzeit und Temperatur des Wassers abhängt als vom Druck, und auch vom Mahlgrad mehr als vom Druck.
    Neuen Brühkopf etc. müsstest du nicht basteln, das LM1 hat ziemlich genau die halbe Puckquerschnittsfläche wie ein 2er-Sieb. Also müsstest du nur den Brühdruck reduzieren und das 2er stark unterfüllen.
    Da es allerdings schon zwischen den 2er-Siebe deutliche Unterschiede gibt, kannst du nicht jede Änderung auf die Puckhöhe oder -Fläche zurückführen.
     
  13. #13 infusione, 06.08.2014
    infusione

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    Du bewegst dich im Kreis. Ob mit oder ohne Smiley.
    Ich bin raus.

    infusione
     
  14. NiTo

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    Astoria, Dalla Corte, Izzo, San Marco, Spaziale und Wega verwenden (teilweise) 53er Siebe - produzieren die Maschinen jetzt alle schlechteren oder besseren Espresso als diejenigen mit 58er Sieben? MaW, der Durchmesser des Siebs und damit des Pucks (in einem gewissen Rahmen) scheint nicht wirklich wesentlich zu sein.

    Liebe Grüße,
    Thomas
     
  15. #15 Kaspar Hauser, 07.08.2014
    Kaspar Hauser

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    Ich löse: Es geht um die Flußrate!
     
    burnt gefällt das.
  16. #16 gunnar0815, 07.08.2014
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    Die ganzen 53er Siebmaschien haben doch auch ca. 9 Bar.
    Der Druck ist entscheident für den Geschmack. Bez. beeinflusst der Druck gar nicht so stark bzw. nicht Proportional den Duckfluss.
    Höherer Druck kompriemiert den Puck auch stärker was wiederum den Duchfluss schwerer macht.

    Gunnar
     
  17. #17 dharbott, 08.08.2014
    dharbott

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    9 Bar Druck gab es auch schon vor der E61 Brühgruppe. Die Oberfläche spielt keine so große Rolle, deshalb gibt es ja auch Tamper von 41mm bis 58.x mm.
     
  18. #18 infusione, 08.08.2014
    Zuletzt bearbeitet: 08.08.2014
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    Irgendwie finde ich das THema doch spannend:

    An der Oberfläche des Pucks herrscht definitiv { Pumpendruck - ( dyn. Druck + Strömungsverluste) }
    An der Unterfläche des Pucks herrscht definitv { Umgebungsdruck - dyn. Druck }

    Welcher Druck herrscht in der Mitte des Pucks?

    infusione
     
  19. gerrit

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    Was ist der Umgebungsdruck und wieso definitiv?

    Wird nicht der gesamte Puck von dem Medium (Wasser) durchdrungen und somit der Druck gleichmäßig auf die gesamte Struktur (Annahme idealer Puck) des Pucks verteilt?

    Jeder Partikel des Pucks hat ja seinen ganz eigenen Widerstand und in der Summe ergeben sich dann idealer Weise neun Bar fuer alle Partikel bzw den Puck.

    Ich war aber leider nie besonders gut in Physik. Wäre toll, wenn das mal jemand mit einem entsprechenden Hintergrund erklären könnte.
     
  20. #20 infusione, 08.08.2014
    infusione

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    Ein Fluss kann nur bei einer Druckdifferenz entstehen.

    Das gilt für den ersten Tropfen, der in den Puck eindringt genauso wie für den letzten Tropfen der in die Tasse fließt. Gibt es an einer Stelle keine Durckdifferenz mehr, stockt der Fluss.

    Welcher Druck herrscht in der Mitte des Pucks?
     
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