Ist Messing gesundheitsschädlich?

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Ich lasse ja auch jedem seine Neurosen.

Deswegen muss man ja aber nicht gleich die ganze Welt verrückt machen. Neues Sommerthema ist übrigens Radon im Keller.

Hatten wir in Kaiserslautern nachweisbar jede Menge.

Überraschung:

Ich lebe noch! :lol:

Man muss Gift immer in Verbindung zur Dosis setzen. Auch Sauerstoff kann tödlich sein. Die Dosis aus Espressomaschinen dürfte imho nicht nachweisbar sein.

Grüssle
Kai

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

ne, kenn ich nicht - nur uran im trinkwasser, der vorletzte schrei :roll:

die wissenschaftler haben oft ein rad ab, sofern überhaupt noch vorhanden:evil:

in den siebzigern wurde um die bösartigkeit von LSD zu beweisen,
dieses grammweise in goldhamster gespritzt und die bekamen tumore :shock:

für alle, die noch nie auf reise waren, ein gramm genügt um fünftausend menschen " zu erleuchten",
das verhältnis körpergewixcht hamster/mensch kann man sich auch ohne taschenrechner vorstellen

gruß, galgo

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Hallo ASS,

muss dir leider widersprechen. Die RoHS (Directive on the restriction of the use of certain hazardous substances in electrical and electronic equipment) gilt nur für Elektro- und Elektronikprodukte.

Zum Thema:
Ich glaube auch, dass sich das Gesundheitsrisiko in Grenzen halten dürfte. Ganz zu vernachlässigen scheint es aber nicht zu sein. Letztes Jahr gab es offenbar einige Medienberichte zu diesem Thema. Habe hier einen Bericht des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamtes in Stuttgart gefunden, wo explicit auf das Thema bei Espressomaschinen (allerdings VA) eingegangen wird: http://www.untersuchungsämter-bw.de/pub/beitrag.asp?ID=710&subid=1&Thema_ID=3&Pdf=False&Aktuell=False
Es kann jedenfalls nicht schaden, wenn das Wasser in der Espressomaschine nach längerem Nichtgebrauch gewechselt wird, bevor man sich den ersten Espresso gönnt. Auch von Einfluss ist sicher die Einschaltzeit: wenn die Maschine den ganzen Tag vor sich hin köchelt wird sicher mehr aus den Leitungen/Kessel herausgelöst als wenn die Maschine nur 2-3x je 1 Std in Betrieb ist.
Bei meiner Recherche habe ich nochwas gefunden:
[FONT=Verdana, sans-serif]Nach der Trinkwasserverordnung dürfen derzeit maximal 25 Mikrogramm Blei pro Liter Trinkwasser enthalten sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sogar einen Wert von 10 Mikrogramm je Liter, der bei uns ab 2013 gelten soll.[/FONT]
Fazit (für mich jedenfalls): Kein Grund zur Panik aber ein sorgsamer Umgang (Wasserwechsel) scheint sinnvoll.

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Könnte das auch mit den aktuellen Rohstoff-Preisen zusammenhängen? Sind Edelstahl-Fittings einfach nur billiger herzustellen als solche aus Messing?

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Ernstes Thema, aber ich denke der Ansatz ist nicht komplett.


Wirklich neu ist das Thema nicht. Diese Diskussion und auch Untersuchungen gab es schon einmal vor ein paar Jahren, als die Wasserkocher richtig billig wurden und sich jeder einen gekauft hat, aber keiner sagen konnte in welchem Winkel der Welt das Ding nun zusammengeschraubt worden ist.

Der erwähnte Bericht aus Stuttgart hat mich daran erinnert und kommt auch zu den selben Schlüssen.

Das wurde auch bei den Wasserkochern nachgewiesen, nur war dort eben die Ursache schnell gefunden. Das einzige Metall bei den durchschnittlichen Kochern, dass mit dem Wasser in Berührung kommt ist der Heizstab!(Der Rest ist ja meist Kunststoff)

Und eben diese besitzen oft einen deutlichen Nickel und Bleigehalt in den Legierungen.
Mit fortschreitender Benutzung legte sich ein gewisser Kalkfilm auf die Oberfläche und damit sank auch die Metallbelastung des Wassers.

Wirklich vermeiden kann man es nicht, aber die Belastung auf ein Minimum reduzieren und das sollte man auch!

1. Immer frisches Wasser in den Maschinen -> geht am besten mit kleinen Boilern oder Durchlauferhitzern und einem ordentlichen Leerbezug vor dem Kaffeebrühen (was bei Vollautomaten ja nicht möglich ist).

2. Das Entkalken auf ein sinnvolles Intervall beschränken. (Manche entkalken hier ja ständig wie wild...)

Wozu der Bericht ja auch rät. Mehr kann man als Verbraucher leider nicht tun.

Maschinentechnik komplett aus Edelstahl halte ich gegenwärtig für utopisch.
Sie wäre sehr teuer.
Sowohl was den Materialpreis angeht, als auch der Aufwand beim Bearbeiten / Umformen liegt "Edelstahl" deutlich über Messing.

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

edelstahl ist aber leider auch nicht rundum gesund

leute mit nickelallergie sollten da vorsichtig sein

galgo

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Edelstahl ist kein Allheilmittel wie so gerne getan wird. Trotzdem wohl allen anderen Materialen im Lebensmittelbereich vorzuziehen und auch hier gibt es verschiedene Legierungen.

... Nicht zu vergessen Weichmacher aus den Kunstoffen und Dichtungen (wirken wie Hormone...), oder was ist mit Pestiziden (und damit auch Metalle) im Kaffee selbst? Kaffee kommt aus großen Monokulturen wo ohne Chemie nichts geht. Beim Thema Wein schon länger aktuell diese Diskussion und die halte ich für noch angebrachter als die Diskussion über die Metallbelastung.

Und wenn die Glasur eurer Tassen und Gläser mit der Zeit aufgeraut ist kommt löst sich auch aus Glas so manches...

:lol::lol::lol:

So, irgendwo muss man aufhören, sonst macht man sich völlig verrückt.



P.S. Relativ gut würden sich die Boiler und Bühgruppen, sowie Siebträger aus Edelstahl machen lassen. Das verchromen der Siebträger halte ich auch nicht fürs Gelbe vom Ei...

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Willkommen in Utopia!
"Edelstahl" kostet ca. 1,20EUR/kg und Messing kostet ca. 2,80EUR/kg. Messingteile wird meist urformend und spanend erstellt, entsprechende Edelstahl wenn möglich durch Umformen.

Edelstahlteile sind bei größeren Stückzahlen sowohl vom Werkstoff als auch bei der Fertigung deutlich günstiger als Messing oder Kupfer.

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Und Aluminium soll Alzheimer begünstigen.
Daher soll man keine Maschinen mit Alu-Kesseln kaufen,
da sie materialeigenschaftsbedingt immer etwas Aluminium über das heiße Kessel-Wasser absondern.

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Herjee, man lernt nie aus.
Was hält dann noch davon ab? Ist es nur die Wärmeleitfahigkeit von Messing oder gibt es noch andere Gründe?

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Zumindest die Pestizide im Kaffee werden beim Rösten abgebaut, gehört aber eigentlich nicht in diesen Thread. Hintergrundinfos müsste ich auch erst einmal recherchieren.

Grüsse Stefan

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Moin,

ich bin nicht vom Fach und will mich daher nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen, aber treffen die von Dir genannten Rohstoff- und Verarbeitungskosten tatsächlich auf die im Lebensmittelbereich Anfallenden zu? Nur mal um ein Preisbeispiel für einen Massenartikel von meinem örtlichen Hydraulikfritzen zu nennen:

Doppelgewindenippel G 1/2 auf G 1/2, Außengewinde zylindrisch, aus...

• Messing: 1,82€
• Messing vernickelt: 2,08€
• Edelstahl 1.4571: 7,92€

...und das ist ein relativ simples Stück. Ich kann mir nicht vorstellen, daß LM seine (nicht ganz kleinen) Brühgruppen seit ein paar Jahren aus Kostengründen aus Edelstahl macht...!? Falls jedenfalls jemand seine Edelstahl-Brühpötte gegen meine alten Vernickelten aus Messing tauschen will, so möge derjenige bitte bitte eine PN an mich richten. Ich leg' auch noch ein paar andere ausrangierte Messingteile drauf. ;-)

Gruß
Martin

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Der extreme Unterschied liegt ganz einfach daran, dass die Leute bereit sind für Edelstahl mehr zu zahlen.

Ich habe noch mal nachgeschaut (und muss leider etwas zurückrudern):
Edelstahl ist deutlich billiger als Messing. Bei gleicher Herstellung (spanend) ist die Fertigung bei Edelstahl jedoch etwas teurer.
Je nach Komplexität und Nachbearbeitung sind die Teile etwa gleich teuer. Ich habe ne Info von Diehl Metall (Messinghersteller) gefunden, dort wurden Drehteile aus Edelstahl und Messing verglichen. Die Messingdrehteile waren dabei zwischen 1% bist 30% günstiger, weil sich anfallenden Messingspäne deutlich mehr wert sind.

 

AW: Ist Messing gesundheitsschädlich?

Wirklich eine Wahl hat man ja nicht zur Zeit.
Ich kenne keinen Hersteller der bei seinen Machinen das Innenleben komplett aus Edelstahl fertigt.
Bei einigen wenigen Maschinen und Herstellern gibt es inzwischen wenigsten den Kessel aus Edelstahl (z.B. einige Gaggia`s und ECM wenn ich es recht im Kopf habe).

Messing, Kupfer, Chom und Nickel aus dem Heizstab...letztendlich wird bei diesen Studien immer nur das Endprodukt analysiert, so dass man nicht weiß welche Komponente wie stark zur Belastung des Wassers beiträgt.

Wie man in der Studie schön sieht, unterscheiden sich die verschiedenen Maschinen doch ganz gehörig bei der Belastung des Wassers.
Es ließe sich also auch ohne Edelstahl schon mal die Belastung reduzieren. Da es aber keine Laborwerte zu den Maschinen gibt, kauft man die Katze im Sack...

 

Tatsächlich habe ich mich auch gefragt, welche Metalle und welche Metallkombi welche Auswirkungen haben könnten. Da meine Silvia u.a. einen Messingboiler hat, habe ich zuerst dieses Thread gefunden, dann etwas weiter recherchiert. Ich denke, wie einige hier schrieben, dass es in den allermeisten Fällen keine nennenwerten Folgen hat, aber ich bin jemand, der lieber mehr wissen möchte und sich danach verrück macht :-/
Grundsätzlich kann man sich an die UBA-Metallpositivliste "Bewertungsgrundlage für metallene Werkstoffe in Kontakt mit Trinkwasser" des Umweltbundesamtes orientieren (Bsp.-Link).

Kurz: Messing ist nicht gleich Messing und Rotguss ist nicht automatisch trinkwasserkonform!

Beispiele für trinkwasserkonforme Messinglegierungen: (Markenname, ISO-Werkstoffbezeichnung, EN-Werkstoffbezeichnung)

Bleifreies Messing:
- CUPHIN/ECOBRASS, CuZn21Si3P, CW724R

Bleiarmes Messing:
- ECOMERICA, CuZn42, CW510L
- ECOMERCIA, CuZn38As, CW511L

Bleihaltiges Messing:
- W5000/W5006, CuZn40Pb2, CW617N
- ?, CuZn39Pb3, CW614N
- AQCUARIN, CuZn33Pb1AlSiAS, CW725R
[Link entfernt]

Das Blei vereinfacht die spanende Bearbeitung der Messinglegierung, deshalb beliebt. D.h. nach der UBA-Liste ist CuZn39Pb3, also Messingteile mit 3 % Bleigehalt noch für Trinkwasser zugelassen. Ferner soll man vernickelte Oberflächen bei Trinkwasserkontakt meiden -> lieber Messing blank als Messing vernickelt?!

Viele Händler für Gewindefittings kennen die genaue Werkstoffbezeichnung ihres Messings nicht oder geben diese nicht an. Wenn der Werkstoff angegeben wurde, dann war ich am häufigsten auf Fittings aus CW617N und CW614N gestoßen. Bei CUPHIN habe ich auch einen Händer gefunden, allerdings Fittings erst ab G 1/4" Größe.

Bzgl. Metallkombi würde ich nach Möglichkeit eine Legierung für das gesamte Leitungssystem nehmen. Bei unterschiedlichen Metalllegierungen kommt es zur Kontaktkorrosion der unedleren Legierung.

 

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