Ist PID bei der LELIT PL41 TEM wirklich sinnvoll?

Genau. Gängiger Begriff, und wenn Du gezielt danach suchst, wird auch deutlich, warum das durchaus als Qualitätsmerkmal herhalten kann, ohne dass ich ein Manometer anschauen muss.

 

Wenn es so einfach wäre, könntest du irgendeine Maschine nehmen und deine Ansprüche "anpassen"

Deine Ausgangsfrage war, ob du die Maschine mit oder ohne PID nehmen sollst. Du brauchst auch kein Auto (beliebter Vergleich ...) mit ABS und ESP, aber es ist besser, wenn man sich darauf verlassen kann. Keine Ahnung, ob im Autoforum jemand auf die Idee käme, die prinzipielle Fahrphysik an sich infrage zu stellen, mit dem Argument, man könne von Hamburg nach Berlin auch mit einem Dacia fahren

 

vermutlich hast Du den Thread nicht wirklich gelesen?
wo der Sensor vom PID sitzt, welche Ergebnisse er liefert und wie diese zu interpretieren sind wird eigentlich schon genannt.
von Aluhüten wurde ja in letzter Zeit viel berichtet.
man könnte versucht sein anzunehmen, dass der Konsum von Getränken aus einem 100ml Alu Kessel eine ähnliche Langzeit Wirkung hinterlassen habe.

 

Das sehe ich nicht ganz so, sind das doch zwei Paar Schuhe:
Das Manometer zeigt den Brühdruck und der Auslauf ("Mäuseschwänzchen") gibt einen Hinweis auf den Durchfluss (ml/min, Flow).
Den Durchfluss berechne ich im Zweifelsfall lieber über Bezugszeit und Menge in der Tasse, "Mäuseschwänze" haben von Natur aus ja keine definierten Durchmesser

Ich finde es praktisch den Druck im Blickfeld zu haben, einfach ein ungewisser Parameter weniger.
Unbedingt notwendig? Nein.
Bei 'vernünftigen' Grundeinstellungen gibt ohnedies das OPV (Ventil) den Druck vor.
Unabhängig davon ist die Beobachtung des Bezugs natürlich hilfreich, dann aber gleich sportlich mit einem bodenlosen Siebträger.

PID-Temperaturregelung möchte ich nicht mehr missen (siehe obige Diskussionen)
Unbedingt notwendig? Nein.

Mit zunehmender Erfahrung wird das dann aber immer weniger technisch als es sich da anhört.
Ein Bohnenwechsel und die damit erforderliche Anpassung des Mahlgrads ist allerdings jedes mal ein kleiner Neuanfang und dabei ist ein wenig Messtechnik hilfreich.

 

Auch wenn ich nicht angesprochen wurde, habe ich mir den Thread mal angeschaut. Mein Fazit:

• Die Temperaturanzeige am PID ist während des Bezugs kaum relevant, sie verwirrt eher.
• Die Brühtemperatur ist es, die zählt. Und diese korrekt zu messen ist nicht trivial.
• Eine PID Regelung arbeitet nur so gut, wie sie auf die tatsächliche Verwendung angepasst wurde.

Ich sehe da keinerlei Beleg für mangelnde Temperaturkonstanz der Maschine. Ganz im Gegenteil: Das im ersten Post befürchtete Temperaturproblem wurde mehrfach sehr schlüssig als unbegründet erklärt.

In diesem Sinne danke für den Link! Besser kann man kaum begründen, warum die Frage "
Ist PID bei der LELIT PL41 TEM wirklich sinnvoll?" durchaus mit "Ja!" beantwortet werden kann.

 

Ist vielleicht nur ein nebensächlicher Aspekt, den man für eine Einsteigermaschine nicht weiter vertiefen muss... Aber der Durchfluss in einem Puck hängt ja gerade vom (Brüh-)Druck ab. Den kann ich eben visuell kontrollieren (auch wenn die wenigstens eine definierte Referenzmaus zu hause haben), oder einer Anzeige vertrauen. Kann man beides uneingeschränkt machen, das ist persönliche Präferenz. Ausgangspunkt war dabei nur, dass der TE eine Maschine sofort ausgeklammert hat, weil kein Manometer dran ist. Das war mir zu schnell geschossen.

Am Ende ist für den TE wahrscheinlich eine andere Erkenntnis wichtig: Die absolute und beste Maschine gibt es nicht. Sondern zwischen allen Optionen kann er nur selber seine Kombination wählen, die seine aktuellen Anforderungen optimal erfüllt. Manometer ja/ nein. 58 mm ja/ nein. PID ja/ nein. Mit allen Varianten kann man leben.

 

Völlig richtig.

Nein, leider nicht.
Man weiß nicht, was im Sieb passiert, was dort letztendlich ankommt. Das hängt von zig Faktoren ab, wie Lage von Sensor und Heizung, Lage der Heizung relativ zum einströmenden Wasser, Kessel- und BG-Masse, Lage und Bauart des MV, Flussrate, PID Parameter, Fähigkeiten des Controllers und vermutlich noch mehr.

Es gibt zig solcher threads, in denen ohne Sinn und Verstand irgendwas gemessen und ruminterpretiert wird. Die Werte sind sinnlos. Der Thread taugt nur als abschreckendes Beispiel, ihn als Referenz anzuführen zeugt nicht gerade von Sachverstand.

 

Ich hatte diese Maschine. Und ich hab mir einen "Schrankschalter" eingebaut, mit dem ich während des Bezuges die Pumpe stoppen konnte. Damit hab ich die erwähnte "PI für Arme" gemacht: Pumpe bei erreichen von ca 3 bar unterbrochen, für zB 5 sec, danach fertig bezogen. Klappte gut. Und der PID ist auch ok.

Sie macht allerdings auch ohne diesen Schalter guten Cafe ...

Also: wenn du keine Ambitionen auf eine Pavoni hast (so wie ich damals - sonst hätte ich die Lelit noch), dann ist die Maschine ok - für mich war sie ok.

 

Ich finde das Manometer durchaus praktisch, einfach weil es bestätigt, dass mit der Maschine zumindest in Bezug auf den Druck alles so ist wie zu Beginn. Noch nicht mal so sehr bei den Bezügen, sondern wenn mit dem Blindsieb gereinigt wird. Ansonsten hat es noch einen Vorteil - Es sieht stylisch aus!

Seien wir ehrlich. Eine E61 Brühgruppe ist nicht zwangsläufig für guten Espresso notwendig, hat sogar einige Nachteile, aber die Optik ist klasse, und sehr guten Espresso kann man damit auch herstellen.

Ich hab mich damals gegen eine gute Silvia entschieden, einfach weil mir die Schalter nicht gefallen haben, und so eine Maschine recht präsent in der Küche steht. Einen PID möchte ich nicht missen, gerade wenn nach einem Bezug die Maschine beim Nachheizen überschwingt und zu heiß wird. Dann kann man recht genau durch Wasserentnahme auf die Wunschtemperatur abkühlen. Im Prinzip ein kontrolliertes und entspanntes Temperatursurfen ohne große Unsicherheit.

Doppios kann man problemlos mit einer PL41 TEM beziehen, schmeckt den meisten Gästen hier besser als im Cafe. Machen teurere Maschinen noch bessern Espresso? Ja.
Sind diese temperaturstabiler? Ja! Juckt mich das? Nein, weil ich häufig ungeduldig bin und ich nicht so lange warten möchte. Temperaturstabilität wird durch große Masse erreicht und diese muss sorgfältig und gleichmäßig durchgeheizt werden. Sonst wird das nix mit der maximalen Temperaturstabilität. Die geringere Masse der kleinen Maschinen ist schneller komplett durchgeheizt. Da nehme ich für mich geringere Temperaturstabilität während des Bezugs gerne in Kauf.

Wenn ich mal umsteigen sollte, dann auf einen Handhebler, einfach weil mich das reizen würde.

PS: Wichtiger ist es, in eine gute Mühle zu investieren! Die macht mehr Unterschied als PID, 57mm vs. 58mm, Manometer, E61. Möchte das noch einmal betonen, einfach weil das wirklich wichtig ist!

 

Da ja selbst eine GS3 während einem Bezug nicht komplett stabil ist, halte ich das auch für nicht so kritisch.

Aber was in der Brühgruppe interessiert wäre schon sehr interessant.