Jura A110 / Saeco Aroma - Alter Boiler einsatzfähig?

Moin liebe Kaffeeliebhaber und Maschinenspezialisten,

ich habe eine schöne alte Jura Profi/A110 (baugleich Saeco Aroma) mit Messing-Boiler, die aufgrund mehrerer kleinerer Defekte viele Jahre ungenutzt im Keller rumstand. Nun funktioniert sie wieder, aber ich traue ihr – bzw. der Qualität des ausgegebenen Wassers – nicht über den Weg...

Ich habe natürlich schon fleißig im Forum gesucht / rumgegoogelt und bin unter anderem auf die Bleiproblematik bei Messingboilern gestoßen. Mein Boiler sieht sehr mitgenommen aus; bei meinem vorherigen Reparaturversuch hatte ich ihn - wenn mir meine Erinnerung keinen Streich spielt - ausgebaut und von extremer Verkalkung befreit (Zitronensäure, nicht zu heiß, gut nachgespült).
Trotzdem sah er nun wie folgt aus:

Die Beläge zwischen modderig schwarz und kupferrot schmierten beim Darüberreiben ab. In heißes Wasser gestellt, blieb dieses nicht lange klar und entwickelte einen kupferartigen Geruch.

Hier noch der Vollständigkeit halber das Unterteil dazu:


Ich habe mich dann überwunden, doch noch mal ein Zitronensäurebad einzulassen. Danach Tuch + alte Zahnbürste ausgepackt und mein Bestes getan, die Heizung 'sauber' zu bekommen. Außerdem wieder mehrere heiße Klarwasserbäder gemacht.

Jetzt sieht das ganze folgendermaßen aus: (gefärbte Finger gibt's zumindest schon mal nicht mehr..)


(die blauen, weißen Stellen am Boden sind nur Lichtreflexionen)

(Die rosane Färbung ist in natura teilweise noch ein wenig stärker ausgeprägt, als es die Fotos einfangen.)

Mit der Optik zweier Boiler, die ich im Netz gefunden habe, hat das Ergebnis immer noch nicht viel gemein:
VERGLEICHSBOILER 1:

VERGLEICHSBOILER 2:


Meint ihr, ich kann den Boiler demnächst so betreiben?? (würde ihn noch rumliegen lassen, bis das letzte Ersatzteil für die Maschine kommt, und ihn vielleicht noch mal ins kalkige Wasserbad schicken für eine leichte "Schutzpatina").

Also, hat jemand Erfahrung mit alten Boilern bzw. schon mal derartige Abnutzungserscheinungen gesehen/behandelt und weiß das einzuschätzen? Kommt der Belag von einer flächigen 'Entzinkung' des Messings und wäre das problematisch in Hinblick auf den Weiterbetrieb? (Risse, Lochfraß oder dergleichen gibt's zum Glück nicht; wo ich gut rankam, ist die Oberfläche wieder ziemlich glatt)
Ist/war die Heizspirale überhaupt aus Messing, oder doch aus reinem Kupfer??

Ich überlege auch noch, wenn die Maschine läuft, eine Blei-/Schwermetall-Analyse des Wassers machen zu lassen..

Vielen Dank schon mal für alles, was ihr mir zum Thema sagen könnt!

 

Genau, die Reparatur am Rohr ist erst kürzlich (bleifrei) erfolgt

 

Vielen Dark für Euren Input!
Dann traue ich mich mal, das gute Stück wieder in Betrieb zu nehmen.
Ich plane, nach ein paar Wochen Betrieb auf weichgefiltertes Wasser umzusteigen und hoffe, dann recht lange ohne Entkalkung auszukommen. Entkalkt wird dann irgendwann wieder im demontierten Zustand - da die Säure-Matsch-Suppe sonst konstruktionsbedingt kaum richtig gründlich ausgespült werden kann, werde ich wohl generell vom 'Durchlaufentkalken' absehen..