Kaffe für den Kampf - Traktoren Staffelfahrt nach Berlin

Diskutiere Kaffe für den Kampf - Traktoren Staffelfahrt nach Berlin im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Ein Kaffeeröster, dem die "Fähigkeit und Möglichkeit fehlt, guten Kaffee zu produzieren" und eben zu verkaufen, verschwindet vom Markt und...

  1. Blubb

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    Ein Kaffeeröster, dem die "Fähigkeit und Möglichkeit fehlt, guten Kaffee zu produzieren" und eben zu verkaufen, verschwindet vom Markt und kassiert nicht jahrzehnte lang Subventionen von der EU um mittelmäßigen Kaffee an eine Genossenschaft zu liefern, die das Zeug via Aldi & Co. verramscht.
     
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  2. #22 yoshi005, 25.11.2019
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    Da eine intakte Landwirtschaft aus meiner Sicht den einen oder anderen gesellschaftlichen Zweck erfüllt, finde ich ein paar Subventionen nicht schlimm.

    Leider profitieren im aktuellen System diejenigen am meisten, die am unnachhaltigsten wirtschaften. Nämlich die großen industriellen Betriebe.

    Am besten wäre ein System, bei dem die realen Kosten für die Gesellschaft in die Produktpreise einkalkuliert wären. Dann stünde ein umweltschädlicher Großbetrieb schnell schlechter da als ein kleiner Biobauer.
     
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  3. cbr-ps

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    Da hast Du sicher Recht. Ich habe auch welche erlebt, die
    Du schmeisst da zwei Dinge durcheinander: Weinbauer und Kellermeister sind zwei unabhängige Berufe genau wie Kaffeebauer und Röster. Das kombinieren viele Winzer zwar, ändert aber nichts an den gänzlich unterschiedlichen Qualifikationen.
     
  4. #24 mechanist, 25.11.2019
    Zuletzt bearbeitet: 25.11.2019
    mechanist

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    Die Probleme der Landwirtschaft sind sicher sehr vielschichtig, das geht von Spekulationen mit Ackerland über die Wertschätzung für Lebensmittel des Verbrauchers über Marktmacht von Handelskonzernen und Lebensmittelindustrie bis zum Umwelt- und Naturschutz. An der derzeitigen, völlig verfahrenen Situation sind allerdings die Landwirte und besonders deren Verbände überhaupt nicht unschuldig. Lösungsansätze kann man nur gemeinsam an einem Tisch finden und allen sollte mittlweile klar sein - so geht es nicht weiter.
    Die Giesskannen-Subventionspolitik der EU, massgeblich beeinflusst von Agrarlobbyisten in Brüssel gehört komplett auf den Prüfstand.
    Ich frage mich immer wieder, wie eine so hoch subventionierte und privilegierte Branche sich dahin entwickelt hat, dass die Erzeuger sprich Landwirte
    trotzallem kaum noch ein Auskommen haben, und warum man insbesondere bei den Bauernverbänden nicht eine Spur von selbstkritischer
    Auseinandersetzung vernehmen kann - selbst jetzt nicht, nachdem viele Bauern sich auf anderen Wegen zusammengeschlossen haben. Auch in diesem Fall gilt, dass billiger Populismus (den auch die Bauernverbände zu Genüge betreiben) einer sachorientierten Diskussion um Lösungsansätze im Wege steht.
     
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  5. Antea

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    Entschuldigt bitte meinen Ausfall gestern. Bin dünnhäutig geworden und zudem ist die Situation wirklich sehr verfahren und undurchsichtig.
    Ihr habt ja in den meißten Fällen eben auch genauso recht, wie ich. Zu durchschauen ist das Ganze für mich icht mehr. Ich weiß aber, dass wohl keine zweite Branche so fremdgesteuert und manipuliert wird, wie die Agrarwirtschaft. Und darin ein Spielball zu sein ist ganz schön schräg.
    Wenn das Ganze so weitergeht, sehe ich in der Tat keine Zukunft mehr für mich im Weinbau. An wem oder was auch immer die Ursache hierfür fest zu machen wäre.
    Ich versuche mich in Zukunft etwas zurück zu nehmen und mich zu entspannen. Klärt den Blick wieder für die Zukunft.

    @cbr-ps; Der Unterschied ist schon klar und genau das wollte ich damit deutlich machen. Zur Weinbereitung gehört wesentlich mehr, als ich kann. Und ich habe den Winzerberuf erlernt.

    Jetzt gehe ich erstmal wieder einen Tag meine Birnbäume schneiden, das erdet.
     
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  6. #26 mechanist, 26.11.2019
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    Ein Satz eines Landwirts, den ich absolut richtig finde und über den jeder einzlene nachdenken sollte:
    „Wer 100 Gramm Hühnerbrustfilet für 1,66 Euro kauft, gibt das Recht, sich über Intensivtierhaltung zu beschweren, an der Ladentheke ab.“
     
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  7. mat76

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    Ganz ehrlich: ich wüsste gern mal, wo genau man da ansetzten müsste. Gedanken habe ich mir schon oft darüber gemacht, aber richtig im Klaren bin ich mir da nicht. Sicher ist: vieles wäre heute schon machbar, ohne das sich das Leben groß verändert (Beispiel Plastiktüten), andere Sachen würden vielleicht mehr weh tun. Es ist aber schwer es mal auszuprobieren, wenn im Vorfeld (wie der Handel) einem viel abnimmt und lenkt. Das mit der Kartoffelgröße wusste ich zb gar nicht und mich nerven kleine Kartoffeln total.
     
  8. Antea

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    Unser Gesellschaftsgefüge ist so komplex geworden, dass überhaupt nicht mehr möglich ist, über alles informiert zu sein.
    Wenn ich wüsste, wo man da ansetzen muss, dann wäre ich jetzt nicht beim Baumschnitt, sondern in Berlin oder Brüssel.
    Weiß ich aber leider auch nicht. Bin auch bloß ein kleines Dummerle.
     
  9. #29 yoshi005, 26.11.2019
    yoshi005

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    In meinem kleinen Mikrokosmos habe ich begonnen, Mitglied bei einer solidarischen Landwirtschaft zu werden und - soweit möglich - bei Obst und Gemüse im Supermarkt regionale Produzenten zu bevorzugen. Wir haben einen Wochenmarkt in der Nähe, einen Biomarkt und einen EDEKA, die bei vielen Produkten den Erzeuger angeben, so dass ich weiß, wer das hergestellt hat.

    Bei Fleisch kaufe ich nur noch Bioprodukte, die aus der Region stammen, idealerweise von Höfen, die ich kenne. Bei Wein schaue ich, dass ich - wenn möglich - direkt von Winzern beziehe, die ich kenne. Sogenannten "Markenwein", der nicht direkt vom Erzeuger abgefüllt ist, sondern von Großkonzernen, meide ich eher.

    Mein Schwachpunkt ist das Mittagessen. Ich esse unter der Woche häufig auswärts, und da habe ich die Herkunft bei den Restaurants in meiner Nähe nicht in der Hand. Aber auch da verzichte ich häufiger als früher auf Fleisch.
     
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  10. NiTo

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    Wir (meine Frau und ich) essen Fleisch und Geflügel nur noch dann, wenn es der Bio Bauernhof unseres Vertrauens (wo wir auch Eier, Milch, Käse, Obst und Gemüse kaufen) aktuell verkauft. Es wird Rindfleisch und Hühnerfleisch allerbester Qualität aus eigener Bioland Aufzucht angeboten, aber eben nicht immer alles.
    Unser Einkauf dort erfolgt max. einmal wöchentlich, für die ca. 20 km (Hin- und Rückfahrt zusammen) nutzen wir unseren 13 Jahre alten dieselbetriebenen Geländewagen (Suzuki Jimny), ganz ohne schlechtes Gewissen.
    Brot und Gebäck stammt vom örtlichen Biobäcker. Da es stärker sättigt (vom besseren Geschmack gar nicht zu reden) als industrielle Backprodukte, belastet es nicht einmal die Haushaltskasse höher.
     
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  11. vectis

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    Ich durfte und darf wohl noch heute das in meinen Augen Trecker-Chaos hautnah in Berlin erleben.

    Bei allem Verständnis für das grundsätzliche Anliegen, aber meines Erachtens hätte man sein Demonstrationsrecht durchaus als Personengruppe ohne herumdieselnde Trecker in Anspruch nehmen können.
    Wer die Bilder hier sieht, stellt fest, dass im Regelfall genau ein Mann auf dem Bock sitzt und die Dinger blockieren nicht nur die Stadt, sondern auch die ins Umland führenden Straßen. Heute früh kam es bereits zu Unfällen, weil genervte Autofahrer waghalsige Überholmanöver starteten.

    Ich finde diese Art Trecker-Konvois daher völlig unangebracht. Wir reden hier über eine Großstadt mit Umweltzonen, aber wenn es um so etwas geht, dann zählt der Ausstoß diverser Trecker-Motoren wohl gar nicht.
    Das ist vermeidbare Umweltverschmutzung, die auch nicht durch ein entsprechendes Anliegen und die in diesem Zusammenhang durchaus verständliche Bemühung um Aufmerksamkeit bzw. Öffentlichkeitswirksamkeit gut geredet werden kann.

    Andere Interessengruppen, die auf ihr Anliegen aufmerksam machen wollen, kommen auch nicht mit irgendwelchen Nutzfahrzeugen angetuckert.
    Da ist mir jeder Fahrradkorso, der auch und wie immer halb Berlin lahm legt, deutlich lieber als das aktuelle Geschehen.

    Wir Berliner müssen sowieso jeden Scheiß hier ertragen, mit Verlaub.
    Sind wir nicht schon genug bestraft mit einer unfähigen Landesregierung, einer fast nicht mehr arbeitsfähigen Administration, zugereisten Spinnern, die das hier als Abenteuerspielplatz und/oder ewige Partymeile sehen, und den sattsam bekannten anderen Gruppierungen, neben denen der normale und ggf. sogar hier geborene und vor allem Steuern zahlende Berliner nichts mehr zu melden hat?
    Ich persönlich war immer Befürworter dessen, dass Bonn Bundeshauptstadt bleibt, denn es war abzusehen, dass Berlin ohnehin genug Probleme zu stemmen hat.

    Sorry, aber das musste ich mal loswerden.:(
     
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  12. #32 andruscha, 26.11.2019
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    Naja. Ich darf heute auch noch arbeitsbedingt mit dem Verkehrschaos umgehen. Glücklich macht es mich nicht, auch weil gefühlt erst vor vier Wochen die Trecker in Berlin alles lahmgelegt haben und in den letzten vier Monaten immerzu irgendeine Veranstaltung für Absperrungen sorgte.
    Dazu kommt, dass ich den Anliegen und Veranstaltern dieser Demo ambivalent gegenüberstehe, u.a. aus den hier von allen schon sehr differenziert beschriebenen Gründen.
    Aber ich verstehe, dass man als Organisator einer Demo soviel Aufmerksamkeit wie möglich erhalten möchte. Durch Verkehrschaos oder – was mir lieber ist – durch kreative Aktionen. Sonst könnten man eh einmal eine Runde übers Tempelhofes Feld laufen und nur die Krähen aufscheuchen.
    Also verstehe ich die Bauern, die ihre Mittel nutzen, genauso wie die Taxifahrer (die mit ihren Demos den Verkehr regelmäßig zum Erliegen bringen), oder auch die Aktionen von ExtinctionRebellion oder die regelmäßigen Fahrradkorsos. Wobei mir wie Dir die Aktionen lieber sind, die nicht stinken und laut sind. Als sie vor einigen Wochen den Großen Stern besetzt hatten, war mein Aha-Erlebnis, dass dort an der Straße Parkbänke stehen + dort nun in der Ruhe Touristen saßen und sich sonnten, was bestimmt auch zur Akzeptanz der Blockade beigetragen hat. :)
     
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  13. #33 plempel, 26.11.2019
    Zuletzt bearbeitet: 26.11.2019
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    Da passt doch der alte Lenin:
    :)

    Ich verstehe ja den Unmut, aber was sollen die Bauern (oder welcher Berufsstand auch immer) machen, um ihr Anliegen oder ihren Unmut kundzutun? Sollen sie eine Delegation von 5 Bäuerlein nach Berlin schicken – wenn möglich mit dem E-Radl – die eine Protestnote im Reichstag beim Pförtner abgeben? Nix da, wenn schon, denn schon, maximum impact! :)
     
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  14. #34 sokrates618, 26.11.2019
    Zuletzt bearbeitet: 26.11.2019
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    Sehe ich mir die Bauernproteste an, so geht es gegen schärfere Vorgaben zum Insekten- und Umweltschutz sowie um Düngebeschränkungen, wodurch sich Landwirte in Ihrer Existenz gefährdet sehen. Die Problematik ist schon klar, jedoch gehen die Forderungen meiner Meinung in eine völlig falsche Richtung. Zugegeben, die Umsetzung der Maßnahmen schmälert den Gewinn der Erzeuger, sind jedoch im Sinne einer gesunden Umwelt und Ernährung längst überfällig und noch lange nicht ausreichend. Das Problem ist doch, dass die Erzeugerpreise dermaßen gedrückt wurden, dass eine ökologische Landwirtschaft in der Massenproduktion ausgebremst wird. Hier wird Volks- und Betriebswirtschaft gegeneinander ausgespielt. Wenn die Bauern aus betriebswirtschaftlicher Sicht die Umwelt belasten um Ihren Erlös zu maximieren, ist das im Rahmen der gesetzlichen Grenzen verständlich. Die hierbei entstehenden volkswirtschaftlichen Schäden durch Umweltzerstörung, Insekten- und Artensterben und Gesundheitsschäden trifft jedoch jeden einzelnen.
    Hier noch drei Artikel aus der Tageszeitung, die diese Problematik kurz zusammenfasst:
    Bauernproteste gegen Umweltauflagen: Die Lügen der Bauernflüsterer
    Bauern gegen Umweltschutz-Auflagen: Protest gegen eigene Interessen
    Proteste von Landwirten: Bauern sind auch nur Kapitalisten
    Gruß, Götz
     
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  15. bichel

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    Förderungen für Bauern kritisieren- na gut eine Abschaffung der Förderung würde zu genau dem führen, was wir in vielen Bereichen die in Europa betriebswirtschaftlich unrentabel geworden sind beobachten können- Auslagerung Wegfall gewisser Sparten- viele Gemüsebetriebe funktionieren ja nur auf dem Rücken ausgebeuteter Saisonarbeiter. In Ländern wie Österreich zB die eine relativ kleinstrukturierte Landwirtschaft haben und aufgrund der Topografie auch regional sehr unterschiedlich zu bewirtschaften sind ist an eine Effizienz wie zB in Spanien, der Ukraine oder auch Deutschland nicht zu denken. Und ehrlich gesagt habe ich die Ernährung lieber in der Hand vieler prinzipiell unabhängiger Einheiten als in der Hand weniger großer Konzerne- Landwirtschaft ist noch immer etwas Elementares, Lebensnotwendiges, prägt unser Landschaftsbild, beeinflusst neben Klima, etc auch einen nicht unwesentlichen Wirtschaftsfaktor Tourismus. Ich finde es an sich schon erschreckend, dass sich viele Landwirte irgendwelche Nischen suchen müssen um überlebensfähig zu sein- es geht hier nicht um irgendwelche pipfax IT- Start-Ups die Lösungen für Probleme suchen dies es gar nicht gibt, sondern um die Grundlagen menschlicher Existenz!


    Eine weitere Auswirkung ungeförderter Produkte wäre eine Preissteigerung für den Konsumenten- die Landwirtschaftsförderungen sind mMn eine Möglichkeit die ansonsten stagnierenden Gehälter des durchschnitts AN zu kompensieren und auch Geringverdienern hochwertige und sichere Lebensmittelversorgung zu ermöglichen. Wer sich zB die Transparenzdatenbank in Österreich ansieht erkennt schnell das große Fördersummen bei Agrarförderungen eigentlich meist nur noch in Zusammenhang mit Betriebsumbauten (Investition in materielle Vermögenswerte) ausbezahlt werden und die Tendenz mitlerweile auch weg von Flächenförderungen Richtung Föderung ökologischer Maßnahmen (Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen, Anbaudiversifizierung, ÖPUL-Flächen)geht. Gleichzeitig erkennt man das wirklich große Födersummen aber auch an Betriebe (Verarbeitungsbetriebe) und diverse Institute (Naturschutzbund, etc.) geht.

    ... ich bin jedem Selbstständigen Föderungen vergönnt, wenn er dafür seine Leistung weit unter Marktwert anbietet...
     
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  16. NiTo

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    Genau das ist der größte Teil der Landwirtschaft aber in Deutschland, in der Hand großer Saatgut- und Düngemittelkonzerne. Da bedeutet "prinzipiell unanhängig" schnell mal scheinselbständig ...
     
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  17. #37 espressionistin, 26.11.2019
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    Eigentlich ist ja alles gesagt. Respekt @Antea für dein Engagement in Sachen Kaffeeversorgung.
    So ein „Ehrenamt“ verdient Respekt.
    Inhaltlich teile ich die Bedenken, die hier gegen den Protest an sich laut werden.
    Genau wie die Aktion Grünes Kreuz ist mir so eine Sternfahrt zu destruktiv, immer sollen schön die anderen (die Politik) Lösungen liefern. Anstatt dass die Landwirtschaftsorganisationen einfach mal einen Lösungsweg aufzeigen, lehnt man sich zurück und begibt sich schmollend in die Opferrolle, retten müssen es die anderen.
    Ich bin auf dem Land aufgewachsen (mein Opa hat die Landwirtschaft in den 60ern an den Nagel gehängt), an unser Grundstück grenzte ein Acker.
    Zwischen Schuppenrückwand und Acker war ein breiter Grünstreifen, mitten drin ein Grenzstein.
    Jahr für Jahr hat der Bauer häppchenweise diesen Streifen verkleinert , bis er irgendwann den Grenzstein rausgehebelt hat. Seitdem (gab Mecker von meinen Eltern) kratzt er mit dem Pflug immer knapp am Grenzstein entlang, um ja noch 3 Reihen Weizen mehr zu pflanzen.
    Ich bin sicher, er würde auch überleben, wenn er den alten Grünstreifen einfach mal wieder aufleben ließe. Aber das lässt die Gier vermutlich nicht zu.
    Einen Weltuntergang sehe ich im Artenschutzgesetz jedenfalls nicht für die Landwirtschaft.
     
  18. Antea

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    @Alle
    Es gibt kaum ein Argument, welches heir genannt wurde, nicht auch in meiner Seele trage. Ohne eine recht umfassende Änderung der Zustände, Einstellungen und Herangehensweisen, wird die Zukunft wohl echt schräg werden. In so vielen Bereichen muss sich etwas ändern.

    Das sehen und wissen doch so Viele und dennoch tut sich leider so rein gar nichts. Die Proteste der Bauern und die Freutage für unsere Zukunft könnten doch eigentlich Hand in Hand gehen, denn eine lebenswerte Zukunft wollen und brauchen wir doch alle. Nur, stimmt schon wer sch in die Opferrolle begibt oder gedrängt wird, hat immer eine schlechte Rolle inne und wenig Möglichkeiten zu agieren.

    Mein Dilemma ist, dass ich beide Seiten sehr gut verstehe, aber auch die Reaktionen auf geegnseitige Vorwürfe absolut nachvollziehbar sind.

    Es ist doch wirklich albern zu glauben, dass es beispielsweise für das Insektensterben nur einen Verursacher geben kann. Viele Privatgärten sind ja auch nichts anderes mehr als Monokulturen, in der Artenveilfalt nicht mal mit einer landwirtschaftlichen Grünflache vergleichbar, da noch sehr viel häufiger gemäht etc.
    Auch die Städte bieten hier ja nicht viel mehr Lebenswelt, wenn nicht einmal Straßenränder, Verkehrsinseln oder eben andere beplfanzbare Flächen für Artenvielfalt genutzt werden. Hier dann den Zeigefinger zu heben und lediglich einen Sündenbock zu benennen macht einfach auch bitter und bockig. So was hat doch noch nie funktioniert.

    Wir sind doch gerade an einem guten Punkt, mit ganz viel positver Energie. Die Änderung liegt doch in der Luft und da müssen wir halt alle mal die Arschbacken zusammenkneifen und da anfangen, wo wir selbst können. Engstirnig und gestrig ist auf allen Seiten nicht mehr drin. Ebenso wie läugnen der Problematik.

    Die Bilder der Demo machen mich einerseits stolz wie Bolle, weil es wohl keinen anderen Berufszweig gibt, der ohne eine zentrale Gewerkschaft, Lohnfortzahlung bei Streik etc. solch eine Aktion auf die Beine gestellt hätte. Trotzdem sehen wir nicht die Möglichkeit mit dieser Energie weiter zu gehen in unseren Forderungen und tatsächlich nur versuchen die schlimmsten Folgen für die Landwirtschaft zu verhindern.
    Es wird sich also wieder nicht wirklich was ändern, weil wir es nicht schaffen, alle an einem Strang zu ziehen. Grüne Politiker machen auch Politik für Bauern und Bauern machen auch Essen für Grüne Politiker. Warum kann man das nicht kapieren und entsprechend agieren. Es muss doch auch den Grünen Bauer geben und das müssen auch beide Seiten mal verstehen.
     
  19. #39 espressionistin, 27.11.2019
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    Das glaube ich zum Beispiel gar nicht. Aber die Landwirtschaft kann allein aufgrund der größeren Fläche, die ihr zur Verfügung steht, deutlich mehr beitragen als ich es mit meinem 120 qm Garten könnte.
    Ich hoffe allerdings auch, dass diese grauenhafte Modeerscheinung Steingarten vorbeigeht, das ist nicht nur unnütz, sondern einfach nur hässlich (in meinen Augen)
    Die Landwirte sind meinem Eindruck nach sehr gut vernetzt, da fände ich es schön, wenn konstruktive Beiträge in dem Netzwerk mal Gehör fänden.
     
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  20. NiTo

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    Ich hatte gestern eine Anfrage an Bioland bezüglich deren Einstellung zur Sternfahrt und den damit verbundenen Forderungen geschickt: "welche Ansichten vetritt Ihr Verband eigentlich zu der Sternfahrt nach Berlin (26.11.2019) und den dadurch vertretenen Forderungen?"

    Heute morgen kam die Antwort: "Bioland unterstützt den Protest in dieser Form nicht. Wir haben unsere Forderungen an anderen Stellen vielfach formuliert und beteiligen uns im Bündnis bei "Wir haben es satt!".
    Unsere Forderungen an die Regierung finden Sie in unserem Pressebereich: https://www.bioland.de/presse/pressemitteilungen.html
    "

    Anstatt ein "zurück hinter das weiter so" (Güllemengen beibehalten, massenhaft Kunstdünger in Naturschutzgebieten ausbringen, ...) zu unterstützen:
    Demo für gutes Essen & gute Landwirtschaft
     
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