Kaffeebohnen mischen - nur wie?

Mal unabhängig davon, dass ich die Idee ganz interessant finde (darüber habe ich mir noch nie Gedanken gemacht, immer nur die Packung aufgerissen und gedankenlos den passenden Mahlgrad gesucht), stelle ich mir das etwas (zu) aufwändig vor.
Zwei Mühlen (oder eine SD) zuerst den passenden Mahlgrad (ohne die zweite Sorte) suchen, dann den passende MG für die zweite Sorte.
Zusammenschütten, vermengen und hoffen, dass 1+1 2 ergibt? Und nicht 1,5 oder 2,5?
Es gab mal die Diskussion, dass man bei, z.B., einer 80/20 Mischung nur sehr zufällig auch wirklich eine 80/20 Mischung im Sieb hat, nach dem mahlen.
Könnte ja genau so gut eine 90/10, 95/5 oder 75/25 sein und beim nächsten Bezug dann wieder ganz anders.

Die allerwenigsten werden selber mischen, die kaufen die fertige Mischung, für die stellt sich die Frage nicht.
Aber das sollte sich doch durch trial and error sehr einfach herausfinden lassen?

 

Ich mische ab und zu mal Bohnen, die mir alleine nicht schmecken, weil zu sauer oder zu wenig fruchtig. Ich mische dabei die ganzen Bohnen jeweils nach Geschmack und mahle dann.
Ich wüsste auch nicht, wie man es anders anstellen sollte. Der Blend muss ja als gesamtes gut durchlaufen. Es bringt ja nichts, wenn Du den Robusta so mahlst, dass er optimal in beispielsweise 25 Sekunden durchläuft und den Arabica ebenfalls, wenn es für die Mischung dann nicht passt.

 

Woher sollen wir wissen, wie du das machst?

Im Ernst, sortenrein mahlen bringt so lange keinen Mehrwert, bis du einen Plan hast, wie du den Mahlgrad je Bohnensorte anpassen willst. Also würde ich empfehlen, die Bohnen vor dem Mahlen zu vermischen, z.B. 16g Sorte und 4g Sorte 2.

 

Also ich würde da keinen Aufwand mit getrennt mahlen machen.
(wenn man getrennt mahlen müsste, dann würde es keinen Sinn machen das irgendjemand nen Blend verkauft)

Aber das wichtigste ist, dass es am Ende dir schmeckt und du zufrieden bist mit dem Ergebnis.

 

Hast du es denn schon über einen längeren Zeitraum ausprobiert?

 

Also ich habe mir das auch schon mal so überlegt, es dann aber wegen des Aufwands gelassen.
Grundsätzlich ist es ja ein nachvollziehbarer Ansatz, die Sorten beim Brühen getrennt zu optimieren und dann zusammen zu führen. In letzter Konsequenz würde das dann zu zwei völlig unabhängigen Bezügen führen, die dann in einer gemeinsamen Tasse landen.
Wer weiß, wenn ob das einmal einer der Influenzer propagiert, dann ...

Mir war das bisher zu viel Aufwand, gemessen an der Sensibilität meines Geschmacksinnes.
Bei 'meinen' Sorten liegen zudem die Mahlgrade nicht so extrem auseinander.
Beim Rösten von Blends stellt sich diese Frage des gemeinsam/getrennt ja auch, hat aber meines Erachtens deutlich höhere Auswirkungen.
Und schon landen wir im Weinkeller ...

 

Es ist alles ok, solange es dir schmeckt. Nur, das getrennte Mahlen bedeutet wohl eine vielfache Menge Kaffeemehl für das Einstellen der Mühlen zu verbrauchen. Und der Aufwand für das Wiegen wird nicht geringer als beim vorherigen Mischen. Ich finde, es gibt andere Schritte, bei denen sich ein aufwändigerer Prozess mehr lohnt, z.B.die Puckvorbereitung.

 

Schau dir deine 20% Robusta an. Diese Mühle stellst du mit der 5-fachen Menge ein.

 

Gefühlt habe ich Zweifel, dass ein Mahlen vor dem Mischen mit dem jeweils auf die Einzelsorte optimierten Mahlgrad gleichgute oder bessere Ergebnisse bringt wie das Optimieren des Mahlgrades auf den Blend. Aber mir fehlt das physikalische Wissen, um das Strömungsverhalten im Puck zu beleuchten.

Wenn es schmeckt, ist aber alles in Ordnung.

 

Technisches Grundwissen + Erfahrung + Qualitäts/Preis Vorgabe + final: Geschmack/Geruch/...

 

@Overland Du stellst den Mahlgrad doch mit vollen 18g ein, für den Bezug mahlst du aber nur 3,6g. Das ist schon ohne Berücksichtigung des Totraums und unter der eher optimistischen Annahme, dass schon der 2.Shot perfekt ist, die 5-fache Menge als diejenige, die du dann später im Sieb hast . Bei der Arabica-Sorte ist der Aufschlag freilich nicht so dramatisch.
Oder wie stellst du den Mahlgrad ohne Bezug, unabhängig von der Menge, ein

 

Die Mischung bildet eine Einheit, die als Ganzes funktioniert. Die Eigenschaften der Einzelkomponenten sind da nicht entscheidend, sondern das Ergebnis im Zusammenspiel.

Ich denke, Du machst Dir den Einstieg durch Verkomplizierung unnötig schwer.

 

Warum mischt du nicht einfach deinen eigenen Blend aus deinen Bohnen, suchst den neuen passenden Mahlgrad und vergleichst das Ergebnis mit deinen getrennt gemahlenen Ergenissen?