Kaffeemaschine mit Schwal-/Direktbrühverfahren

Wenn ihr selber aus der Maschine keine Kaffee trinkt und nur dann und wann bei Besuch damit Kaffee machen wollt, würde ich eher eine French Press empfehlen.
Mühle dafür wäre dann ein anderes Thema.

 

Ich habe eine Moccamaster in der Version mit Thermoskanne sowie eine Tchibo-Mühle mit integrierter Waage angeschafft.

Diese Kombination wird bei uns mit einem Abonement von Coffee-Circle aus Berlin täglich genutzt (am Arbeitsplatz). Ich würde sie jederzeit wieder empfehlen.

Wir mahlen immer bei mittlerem Mahlgrad 16 (bis 20) frisch 60 gr. auf einen Liter bzw. 75 gr. auf 1200 ml.

Die Maschine brüht aus einem Brühkopf mit ca. 6-8 Löchern schwallweise auf - anders als bei preiswerten Kaffeemaschinen wird das Wasser im Filter gleichmäßiger verteilt, die Brühttemperatur bei rund 96 Grad Celsius gehalten.

Ich würde ausschließlich Kaffee vom (lokalen) Kleinröster oder aber einem größeren überregionalen Röster wie z.B. Coffee Circle empfehlen und darauf achten, daß die Bohnen nicht älter als 1-3 Monate alt sind.

 

Auszug der technische Angaben der Melitta Maschine (Quelle: Hersteller Homepage):
Filtergröße: 1x4 (Also die Standard Haushalts- und Filterkaffeemaschinengröße)
Volumen Wassertank (l): 1,375
Max. Kaffeemenge: 10 Tassen

--> Da kann eine Tasse also nicht mehr als 137,5 ml haben.
--> Bei einer üblichen Tassenfüllmenge von 180-200 ml sind das eher 6-7 Tassen.

Das Brühverfahren der Maschine ist "konventionell", hat also keinen Vorteil zu einer 10 € Kaffeemaschine.
Meines Wissens gibt es da v.a. Moccamaster, Wilfa und Philips, die Aufbrühverfahren haben, die v.a. auch das Wasser besser verteilen.

Würde aber eher einfach selber mit Handfilter (1x6 für eine größere Gruppe) oder, wie oben empfohlen, FrenchPress aufgießen.
Gut gemachter Kaffee schmeckt auch aus einer Thermoskanne nach 1 h noch gut, wobei dann eher gefiltert. Aus der French Press kann er in der Thermoskanne schnell mal bitter werden.

 

Naja, Kaffee sollte in der Tat direkt und frisch getrunken werden.
Es gäbe von Espro doppelwandige Edelstahl-FP, da hält sich der Kaffee sehr lange warm.

 

Ich empfehle Dir den 1x4 Keramik-Filterhalter von Tchibo, die 1x4 Filter der Edeka-Eigenmarke (Pfalz links und rechts statt unten) oder 1x4 Melitta Gourmet mild-Filter, einen Schwanenhals-Wasserkocher mit Temperaturanzeige (z.B. von Tchibo, alternativ Bonavita oder Fellow), die Kaffeemühle mit Waage von Tchibo (alternativ Baratza Encore oder Preciso).

Ich gieße so seit einiger Zeit für zwei auf (z.B. am Wochenende):

65 Gramm Kaffee auf 1200 ml Wasser bei 96 Grad Celsius - realtiv grober Mahlgrad (Mahlkönig Vario W - 8 L)

Im ersten Schritt forme ich mit einem Glasstab eine kegelförmige Vertiefung im Kaffeebett. Dann gieße ichvon der Mitte ausgehend in einem langen Aufguß kreisförmig auf - also kein ‚Blooming’ (Vorbrühen mit 1,5-3facher Menge des Kaffeepulvers).

Das dauert rund 3 min. Bei 4-4,5 min. ist das Wasser komplett durchgelaufen.Ich gieße so schnell auf, wie der Kaffee aus dem Filter in die Thermoskanne läuft.

Ab der 3. oder 4 min. rühre ich das Kaffeemehl bzw. den Schaum der auf der Oberfläche schwimmt mit dem Esslöffel ein paar Mal im und gegen den Uhrzeigersinn.
Kaffeemehl, das am oberen Filterand haftet streiche ich mit dem Löffel ab.

Am Ende bleibt ein ebenes Kaffeebett, Zeichen einer gleichmäßigen Extraktion. Bei etwas kürzerer Durchlaufzeit (3-3,5 min.) kommt selbst bei dieser großen Kaffeemenge die Süße des Kaffees zur Geltung (aktuell ein Kaffee aus Guatemala). Der Schwanengalswasserkocher erleichtert den Aufguß erheblich - mit einem normalen Wasserkocher ist etwas mehr Geschick/Übung nötig. Geht am Anfang sicher auch.

 

Mein Bonavita-Kocher faßt die 1200 ml auch nur knapp, er ist dann randvoll gefüllt. Ist wohl offiziell die 1 Liter-Variante. Du kommst auch mit weniger klar, bei Gästen sind 800 ml jedoch etwas knapp. Du kannst natürlich auch mit zwei Thermoskannen auf Vorrat brühen.

 

Meine Lösung bei dem Problem: "Gäste wollen Filterkaffee" lautet Frenchpress. Vor der Comandante wurde die FP mit grob gemahlenem Kaffeepulver von Tschibo bestückt... Ich meine 125g ist die kleinste Menge die verkauft wird und das reicht dann für gut 2L, also etwas Reserven bei nem kleinen Besuch.

Die FP hat keine 20€ gekostet und macht nen guten Kaffee, selbst mit Kaffeepulver das ein paar Tage alt ist...

Heute wird bei Gästen frisch gemahlen und ich nutze Bohnen die ich kenne, bzw. die mir schmecken. Das war eine große Verbesserung.

Es ist einfach zu empfehlen nur das an zu bieten, das einem selbst auch schmeckt und mit dem man Erfahrung hat. Ansonsten macht eine 200€ "Schwallbrühmaschine" nämlich keinen besseren Kaffee als eine Frenchpress.