Kaffeemehl/Stärke: Von 7g nach INEI zur Brew-Ratio von 1 zu 2

Diskutiere Kaffeemehl/Stärke: Von 7g nach INEI zur Brew-Ratio von 1 zu 2 im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo zusammen, ich habe mal eine Frage an die Experten hier, die sich mir in den letzten Monaten des Öfteren gestellt hat, darf auch gerne...

  1. #1 espressomo, 29.05.2021
    espressomo

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    Hallo zusammen,

    ich habe mal eine Frage an die Experten hier, die sich mir in den letzten Monaten des Öfteren gestellt hat, darf auch gerne diskutiert werden.

    Das „Istituto Espresso Italiano“ (INEI) gibt noch heute folgende Daten für den perfekten italienischen Espresso an:

    • Menge: 7 Gramm +/- 0,5
    • Wassertemp. 88-92°C
    • Temp. in der Tasse 67-70°C
    • Pumpendruck 8,5-9,5 BAR
    • Extraktionszeit 5 Sek Infusion + max. 25 Sek
    • Tassenvolumen 20-30ml
    • Aussehen Haselnussbraun bis Kakaofarben
    • Crema Fest, beständig, fein, texturiert, 3-4mm dick

    So habe ich damals auch angefangen, hier dann schnell die Info bekommen, dass anstatt 7 eher acht 8-9 oder eben 16-18 Gramm für ein bzw. einen Doppio benötigt, womit ich dann auf gute Ergebnisse gekommen bin.

    Heutzutage wird ja oft eine BrewRatio von 1:2 empfohlen - mit meiner Flair bin ich nun auf das dort mögliche Minimum von 16 Gramm „in“ und 40 Gramm „out“ gekommen, also 1 zu 2,5. Beim aktuellen Modell gibt es kein 1er Sieb, ich bevorzuge eigentlich klassische einfache Espressi, aber weniger als 16 Gramm geht nicht um gute Ergebnisse zu bekommen.

    So - ich habe mich daran gewöhnt, die Shots sind sehr gut, aber natürlich auch sehr stark. Auch von meinen Gästen bekomme ich oft das Feedback „boah, echt gut - aber stark“ ... bei 1 zu 2 muss es ja noch krasser sein (ich habe es noch nicht probiert).

    ...wie kam es nun eigentlich zu diesem „neuen“ Verhältnis von „klassisch“ 7g also 1 zu 3,6 bis hin zur Brew-Ratio von 1 zu 2? Klar das die Espressi bei diesem Verhältnis ganz schön „Bums“ haben Wie handhabt ihr es? Wie empfindet ihr die Stärke? Wie empfinden es Gäste bei euch, die keine Espresso/Kaffee-Freaks sind?
     
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  2. joost

    joost Mitglied

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    vielleicht sind das immer noch Traditionsnormen, die Cremabomben voraussetzen? Siehe auch "Crema Fest, beständig, fein, texturiert, 3-4mm dick" (bei welchem Tassendurchmesser eigentlich?).

    Eine 30ml Cremabombe kann schon mal nur 14 gr wiegen - und eine Ratio meint ja eigentlich stabile Verhältnisse. Das Verhältnis von Gewicht zu Volumen ist bei Espresso variabel, also taugt eine Vermischung der Größen nicht. Soviel zur INEI.

    Ich bevorzuge je nach Bohne 1:2 bis 1:3 (gramm:gramm)
     
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  3. cbr-ps

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    Der italienische Verband hat Richtwerte für seine Mitglieder erstellt, die auf klassische italienische Röstungen und Barmaschinen ausgerichtet sind. Für den privaten Gebrauch mit ggf. anderen Bohnen, anderem Brühequipment und möglicherweise auch anderen geschmacklichen Präferenzen spricht für mich nichts dafür, davon abzuweichen. Dunkle Rötungen beziehe ich auch meist 1:2,5 in Gramm.

    Gäste: Espressoaffine mögen es, die anderen bekommen Brühkaffee oder auch ein Milchschaumgetränk wenn es sein muss.
     
  4. #4 espressomo, 29.05.2021
    espressomo

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    @cbr-ps ... danke erstmal ;)

    Meinst du (vereinfacht gesagt) nicht von „7g“ oder „1:2“ abzuweichen??
     
  5. cbr-ps

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    Nein, ich meine Du kannst je nach Geschmack und mit der Maschine sinnvoll Machbarem sowohl Menge als auch Ratio ändern. Ich sehe keinen Grund, an irgendwelchen Richtwerten zu kleben, die nicht zu den persönlichen Anforderungen passen.
     
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  6. #6 RomanMUC, 27.06.2021
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    Ich tu mich hier ehrlich gesagt mit g und ml schwer.
    Ich stelle meine Bohne wie folgt ein:

    2er: 18g in / 36-42g out (die Range nehm ich mir, weil irgendwie Tagesformabhängig, tampen mal unterschiedlich, etc.

    1er: schwieriger zu treffen: 10-11g in / 22-26g out

    habe jetzt die Bohne gewechselt ohne was zu verstellen und hatte gleich mal beim 1er: 11,4g / 38g
    Schmeckt halt dann auch nicht so dolle .

    Für mich ist das Bohnenwechseln irgendwie immer noch eher Stress und Frust als Spaß an was neuem. Vielleicht bin ich aber auch zu ungeduldig….
     
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  7. #7 quick-lu, 27.06.2021
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    Den ersten Bezug mit einer neuen Röstung lasse ich auch immer mit den Einstellungen der Vorbohne laufen (könnte ja sein, dass der Mahlgrad zufälligerweise passt, was bei 10 verschiedenen Röstungen auch ungefähr einmal gelingt;)), dann passe ich entsprechend meinen Erwartungen an.
    Espresso mit einem Siebträger zubereiten ist nix für Ungeduldige, da hat sich die Industrie komfortablere Systeme ausgedacht (mit entsprechendem erwartbarem Ergebnis). Oder man läßt Fünfe grade sein und findet sich mit dem Ergebnis ab:)

    Wieso?
     
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  8. #8 RomanMUC, 27.06.2021
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    Macht für den heimgebracht such doch wenig Sinn , oder stellst du nen Messbecher darunter? Vorausgesetzt man hat Espressogläser mit ml. Und wie bewertest du die crema bez Volumen?
    M.e. Macht gleiches mit gleichem Vergleichen mehr Sinn. Kann mich aber nat. Täuschen …
     
  9. cbr-ps

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    möglich - oder wenig neugierig auf Abwechslung. Ist aber beides kein Problem, solange du mit dem Status Quo zufrieden bist
     
  10. #10 RomanMUC, 27.06.2021
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    Nee….das eigentlich nicht ;)
     
  11. #11 quick-lu, 27.06.2021
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    Verstehe ich nicht. Du schriebst doch du tust dich mit g und ml schwer. Ich habe damit kein Problem, ich wiege grundsätzlich immer ab, wenn ich abwiege.
    Verstehe also dein Problem nicht, lass das mit den ml und nimm Gramm.
    Wenn du doch eine Lösung für dich hast, verstehe ich dein Problem noch sehr viel weniger.
    Gefühlt jeder dritte Satz hier in diversen Beratungsthread handelt davon, sich eine Feinwaage zuzulegen und das mit den ml sein zu lassen, sondern abzuwiegen.
     
  12. #12 RomanMUC, 27.06.2021
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    Ich glaube ich hab mich missverständlich ausgedrückt!
    Der Kern des Threads war, dass die INEI g und ml nimmt. Meine Aussage bezog sich darauf, dass ich mich genau damit schwer tu. Man sollte doch g und g nehmen…so hab ich es gemeint
     
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  13. #13 quick-lu, 27.06.2021
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    Ok.
    Genau und ansonsten Fünfe gerade sein lassen und mit schwankenden Ergebnissen leben, wenn einen das zu sehr stresst:)
    Ist vermutlich in jedem zweiten italienischen Café/jeder Espresso-Bar auch nicht anders:D
     
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  14. cbr-ps

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    Für jemanden, dem es egal ist, gibt es nichts zu diskutieren, der macht es halt so. Hier im KN sehe ich allerdings eine Tendenz zum Willen an Optimieren und Konsistenz.
     
  15. #15 RomanMUC, 27.06.2021
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    Ja klar - das soll ja hier auch so sein und gehört dazu! Man liest ja dann auch viel und macht sich „verrückt“ (im positiven Sinne) und probiert halt dann rum und liest weiter und kriegt andere Impulse usw usw…..
    Es gibt sicher unzählige Besitzer von ST-Maschinen, die noch nie im Internet dazu gelesen haben und ihren Espresso einfach so trinken wie sie es eben tun und sich um brew Ratio usw. eher wenig Scheren.
    Wenngleich ich auch glaube, dass der Siebträger-Nutzer allein aufgrund des vergleichsweise hohen Aufwands eine gewisse „nerdigkeit“ (ihr wisst was ich meine) mit sich bringt.
    Insofern - das ist schon alles gut was hier diskutiert wird und macht Spaß :)
    Der Invest von x K€ In Equipment zum „Kaffee machen“ führt halt zu dem Anspruch einer möglichst hohen Perfektion die jeder für sich selbst finden muss.
    Oder anders gesagt: es gibt für ALLES ein Forum!
    Und das ist auch ganz gut so :)
     
  16. #16 quick-lu, 27.06.2021
    quick-lu

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    Ich könnte nicht abschätzen, wie viele hier großen Wert auf Konstanz und Genauigkeit legen. Vor allem über einen längeren Zeitraum.
    Und nur weil ein paar mit Feinwaage und Refraktometer hantieren, muss das ja nicht heißen, dass die große Mehrheit sich daran ein Beispiel nimmt oder nehmen wollen würde.
    Den allermeisten reicht INEI völlig, glaube ich:) Also mit 10 anstatt 7g;) Mahlen bis das Sieb voll ist, abstreifen, draufdrücken, durchdrücken, fertich.
     
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  17. FRAC42

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    Das funktioniert bei klassisch italienischen Röstungen erstaunlich gut. Wenn man jedoch Bohnen nimmt, die ein wenig mehr durchschmecken lassen, wo sie herkommen, dann wirds schwierig. Oder wenn trotz dieses Vorgehens die Bezüge nicht klappen oder im schlimmsten Fall nicht schmecken. So eine Feinwaage kostet kaum über 10 € - das ist eine überschaubare Investition. Ob und wir oft man sich die Arbeit antut, alles abzuwiegen, erscheint mir da schon eher entscheidend.

    Ich wiege zum Beispiel jeden Bezug. Ich habe aber auch gelegentlich einen sehr hell gerösteten Äthiopier in der Mühle, dem ich Zitrusaromen entlocke. Weiter weg vom klassisch italienischen Espresso geht's kaum.

    Von daher: Wenn's schmeckt ist alles erlaubt. Wenn's nicht schmeckt, kann eine Waage sehr hilfreich sein.
     
  18. #18 quick-lu, 27.06.2021
    quick-lu

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    Wem sagst du das...
    Ich habe ohne angefangen, hat auch funktioniert, hat halt länger gedauert. Mit Waage ist der Start trotzdem ein sehr viel leichterer, ohne Zweifel.
     
  19. FRAC42

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    Ich hatte das Glück vor Anschaffung der Maschine einen Baristakurz machen zu können. Da hat man uns das mit der Waage empfohlen. Und ich habe zum ersten Mal Espresso getrunken, der einen langen Abgang hatte und mich minutenlang nach dem Trinken immer noch mit neuen Geschmackseindrücken überrascht hat, was ich sonst nur von gutem Whisky kenne. Auch Beeren und andere Früchte im Geschmack eines Espressos habe ich da kennen gelernt, für mich eine faszinierende neue Welt, aber ohne Waage kaum zu bändigen.

    Damit gerüstet sollte ich bei Freunden im Ferienhaus meine Espressokünste zeigen. Eine dunkle Barmischung in der Mühle, ein einfacher Zweikreiser, keine Feinwaage weit und breit. Also das Sieb randvoll gemacht, getampert, Cooling-Flush, Bezug, fertig! Und siehe da - auch das geht!

    Um zur Ursprungsfrage zurückzukommen: Ich verstehe auch nicht, warum die INEI mit g / ml arbeitet. In einer Welt, wo man sich einmal eine Standardbohne aussucht und daraus Pi mal Daumen klassischen Espresso macht mag das pragmatisch sein, und in einer klassischen italienischen Espressobar geht es vermutlich genau so zu.

    Zu Hause habe ich aber immer zwei bis drei Sorten sehr unterschiedlicher Bohnen im Anbruch, die schokoladigen für den Cappucino, die fruchtigen für den besonderen Genuss und seit kurzem auch wieder mal klassisch dunkle für die italienischen Momente in der Tasse. Das ist aber eine völlig andere Situation als in einer italienschen Bar. Mir helfen die INEI Empfehlung da leider nur wenig, die sind wohl auch nicht für Leute wie mich gemacht.
     
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Kaffeemehl/Stärke: Von 7g nach INEI zur Brew-Ratio von 1 zu 2

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