Kakaobär´s Bohnenröster

Diskutiere Kakaobär´s Bohnenröster im Vom Rohkaffee zum Selbströster Forum im Bereich Rund um die Bohne; AW: Kakaobär´s Bohnenröster Hallo, @Buamandi: sieht ja richtig toll aus. Mit der Brotbackmaschine bin ich auch am überlegen, aber habe noch...

  1. #61 Kakaobär, 14.01.2009
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    AW: Kakaobär´s Bohnenröster

    Hallo,

    @Buamandi: sieht ja richtig toll aus. Mit der Brotbackmaschine bin ich auch am überlegen, aber habe noch keine gefunden. Und die von mir angesprochene Dame sagte leider: "No way!" :-(
    @Ernie: Hast Du den CoE als Kaffee oder Espresso geröstet?
    @Christian: Ich nehme immer so 100-150 Gramm pro Röstung. Meine letzte war dann aber doch nicht so toll, wie vermutet. Ich werde heute mal wieder einen Versuch wagen. Die Temperaturen sind ja etwas gestiegen.
     
  2. Ernie

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    AW: Kakaobär´s Bohnenröster

    Hallo Kakaobär - du meinst den Brasil CoE Facenda do Moinho aus dem Kaffeemuseum?
    Den habe ich mittlerweile für die FP und auch für den ST geröstet, gefällt mir beides sehr gut. In der FP führ der Äthiopien Sidamo aus der Speicherstadt momentan aber noch die Liste an, vielleicht muss ich mich an die südamerikanischen Kaffees erst herantasten.
    Der CoE macht sich als Espresso hervorragend und man kann sehr viel herausschmecken, finde ich.
     
  3. #63 Buamandi, 14.01.2009
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    Ich kann Brotbackautomaten nur empfehlen. Hab mal eben schnell in die Bucht geschaut. Kommen gebraucht auf ca. 8-10 Euro. Die würde ich ohne weiteres investieren. Immerhin hat man so eine Hand frei und rührt sich keinen Wolf.

    Mit meinem Brotbackautomat habe ich die besten Resultate erzielt, wenn ich ca 300g geröstet habe (habe einen relativ großen Automat). Ist dann wohl temperaturstabiler als mit 200g, da die Bohnen dichter beisammen/leicht übereinander liegen... Bin mit 600 Grad (Anzeige Display - minus zwei Grad Außentemperatur) an die Bohne. Ca 10 cm Entfernung. Habe leider noch kein Infrarot-Thermometer um zu messen wie hoch die Bohnentemperatur ist. Funktioniert das damit einwandfrei? Hat jemand Erfahrung?
    Durch das viele Mischen des Automats, bekommt man meiner Meinung nach auch eine recht gleichmäßige Röstung hin (Farbbild). Würde mir sofort einen gebraucht kaufen, wenn meiner aufgibt...
     
  4. #64 Kakaobär, 01.04.2009
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    Inzwischen bin auch ich auf Pistole + Brotbackautomat umgestiegen. Meinen Gebrauchten von ebay habe ich für 8 Euro geschossen + knapp 9 Euro Versandkosten. Das Teil kommt von W&K und wurde meiens Wissens nach über ALDI vertrieben. Eine Anleitung konnte ich noch nachträglich im Netz fischen.

    Das Resultat ist einsame Spitze!

    Ich kann nur jedem empfehlen, die Kombination aus Brotbackautomat (für die Vermischung mit Quirl) und einer Heißluftpistole! Das Bohnenbild ist weitaus homogener und zeitlich vorhersagbarer, da der Rührvorgang mit konstanter Geschwindigkeit erfolgt.
    Inzwischen würde ich diese Kombination sogar einem Hähnchengrill vorziehen. Sofern Bohnenschorsch Lust und Zeit hat, würde ich gerne mal einen A-B Vergleich anstellen. Rein kapazitativ kann ich nun mühelos meinen gesamten Wochenvorrat mit Singles abarbeiten, ohne das die ganze Operation in Streß ausartet.
    Die Grundfläche des Behälters wählte ich quadratisch, um möglichst einen engen Konakt zur Heißluftpistole zu gewährleisten. Der Deckel sollte nur tunlichst offen gehalten werden, da meine Pistole beim ersten Versuch etwas angesenkt wurde, als ich versuchte, den Deckel aus energetischen Überlegungen heraus, anzukippen. Vom Ergebnis bin ich schwer angetan. Der geröstete Sidamo war mit der beste Filterkaffee, den ich bisher getrunken habe! Machte auch als Espresso eine gute Figur.

    Vorteile:
    - unschlagbare Transparenz während des Röstens (Farbe, Geruch, Geräusch)
    - Röstzeit nun über Timer minutengenau ablesbar (kann auch zu grob sein)
    - sehr homogene Durchmengung der Bohnen > gleichmäßiges Bohnenbild
    - hohe Kapazität (bis 1kg > noch nicht ausprobiert)
    - sehr preiswert

    Nachteile:
    - außschließlich im Garten/Balkon verwendbar, da Häutchenflug (!!!)
    - ziemlich viel Geräte
    - wenig kompakt
     
  5. #65 Buamandi, 02.04.2009
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    Klasse Kakaobär. Beginne mal damit die Mengen zu verändern und zu testen mit welcher Menge du die besten Ergebnisse erzielst. Bin mittlerweile dazu übergegangen die Mengen zu verkleinern. Ist jetzt deutlich besser...
     
  6. Joerky

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    Tach zusammen,

    versteh ich das richtig, das der Brotbackautomat nichts weiter tut als die Bohnen zu rühren?
    Heizen tut er nicht?

    Wie kontrolliert ihr denn die Temperatur mit der Pistole? Stellt ihr die auf 220 Grad und gut? Oder benutzt ihr ein Thermometer und variiert den Abstand der Pistole zu den Bohnen?

    Irgendwie kann ich mir das nicht wirklich vorstellen...


    Grund meiner Fragen ist die Möglichkeit, mal mehr als 80 Gramm zu machen. Ich benutze momentan noch eine Popcornmaschine - und die bietet nun nicht gerade viele Einstellmöglichkeiten...

    250 Gramm am stück zu rösten hört sich sehr gut an - vor allem wenn man noch Einfluss auf die Temperaturen nehmen kann.
     
  7. #67 Buamandi, 05.05.2009
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    Brotbackautomat rührt nur! Temperatur der Pistole habe ich deutlich wärmer als 220°C, da durch den Abstand zur Bohne noch Temperatur verloren geht.

    Kannst dir n Infrarot-Thermometer kaufen und die Temperatur der Bohnen bestimmen.

    Die Menge würde ich nicht zu groß wählen, da die Bohnen dann eher gebacken als geröstet werden. Dazu einfach Testen. Abhängig von Brotbackautomat und Pistole...

    Schau mal hier: YouTube - Bread Machine Heat Gun Coffee Roasting
     
  8. #68 Kakaobär, 10.05.2009
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    Sonntag ist Rösttag! Inzwischen röste ich mit jedem Vorgang so um die 300g Rohbohnen. Heute war der Brazil Yellow Bourbon Daterra Farms an der Reihe.

    Generell empfand ich den Geschmack bisher als etwas zu undifferenziert. Also verlängerte ich die Röstzeit, was dem Kaffee wohl ganz gut tat (morgen weiß ich hoffentlich mehr). Die "Eintauchtiefe" der Heißluftpistole in den Brotbackbehälter betrug heute nur bis 1/3 bis 1/2 der Maximalhöhe. Gestern röstete ich deutlich näher an den Bohnen - ich denke die Temperatur lag dadurch etwas zu hoch. Meine Gesamtzeit lag heute so um die 12-13 Minuten.

    Sehr positiv: die Bohnen blieben staubtrocken und ich brach bis kurz vor dem 2.Crack ab. Und das Beste: es lag der leichte Kaffeeduft in der Luft, welchen ich bisher so schmerzlich vermißt habe (sonst war es leicht rauchig). Das scheint unmittelbar nach dem Rösten ein Indikator für Qualität zu sein. So, nun heize ich mal die Maschine durch und werde den von gestern testen...
     
  9. Joerky

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    @Kakaobär:

    Tach,

    da sich meine Selbstbauabsichten immer mehr in Richtung Trommel aus Spaghettitopf und Heißluftpistole verdichten hätt ich gerne nochmal ein Statement von Dir bezüglich der Heißluftpistole. Du benutzt sie ja nun schon länger.

    So wie ich es gesehen habe gibt es kaum günstigere Alternativen die digital einstellbar sind. Nur eine einzige noch, die aber keine gute Bewertung hat.

    Bevor ich mir das Ding auch bestelle, kannst Du nochmal was schreiben dazu?
    Hält sie der entsprechenden Dauernutzung stand? Funktioniert die Temperaturwahl wirklich einigermaßen zuverlässig?

    Vielen Dank und Grüße

    Joerky
     
  10. #70 Kakaobär, 14.05.2009
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    Hallo Joerky,
    bezüglich der Heißluftpistole sind mMn nur 2 Dinge entscheidend: der breite Aufsatz vorne zur Streuung der Heißluft und der Abstand zu den Bohnen. Anfangs dachte ich das LCD-Display sei wichtig zur Temperaturkontrolle; ist es aber nicht. Inzwischen heize ich immer auf voll Pulle :lol: und "regel" die Temperatur über den Abstand. Das LCD-Display ist inzwischen auch ausgefallen. Täusche Dich nicht, über die Zeit macht die Pistole viel mit. An den Rändern sind Kaffeeöle und der Häutchenflug ist nicht zu unterschätzen.

    Mit jeder Röstung saugt die Heißluftpistole die Häutchen an den Lüftungsschlitzen mit ein. So muß man zwischendurch auch immer mal pusten, um den Luftstrom wieder frei zu bekommen. Oder alternativ eben auch mal das Innenleben reinigen. Das Display habe ich inzwischen angesenkt, da ich die obere Klappe des Brotautomaten versuchsweise mal geschlossen hatte. Die Pistole funktioniert aber noch!

    Mit der französischen Seite beschäftige ich mich gerade (insbesondere die Abbildung der verschiedenen Röstgrade!!). Die Korbmethode sieht zwar elegant aus, aber ich halte die Durchmischung der Bohnen nicht für optimal. Alle Profiröster sind im Inneren mit Schaufeln ausgerüstet. Diese sollte man nachträglich noch einbauen. Der Vorteil des Brotbackautomaten (bei quadratischer Grundfläche) liegt in der direkten Sichtbarkeit der Bohnen. Du kannst sofortig abbrechen und mußt nicht erst einen Korb öffnen. Ich hoffe, ich konnte Deine Fragen beantworten?
     
  11. #71 Kakaobär, 14.05.2009
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    Nochmals ich... die Abbildung ist wirklich eine Offenbarung! Quelle: Torrefacteur maison

    Insbesondere erklärt diese sehr anschaulich, warum das Ölen der Bohnen während des Röstvorganges zu vermeiden sein sollte (Reduktion von Körper und Aroma). Echte Kaffeeliebhaber schwören ja ohnehin auf normal aufgegossenen Filterkaffee. Auch das sieht man sehr gut: Tiefe, Komplexität und Aroma haben hier Ihren Höhepunkt. Kann jemand bestätigen, ob man den Filterkaffee nur bis zum 1.Crack rösten sollte?

    Die Tabelle ist sicherlich von Sorte zu Sorte unterschiedlich zu bewerten, gibt aber einen sehr guten Anhaltspunkt. Ich bin schwer begeistert und beginne langsam zu verstehen, wie komplex Kaffee ist.


    [​IMG]
     
  12. Joerky

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    Hi, und danke für die Antwort.

    Das was da in meinem Kopf rumgeistert ist noch deutlich unterschiedlich zu dem Brotbackautomaten. Ich hatte gedacht, einen Spaghettitopf zu benutzen, dessen Einsatz als Trommel zu verwenden. Der ganze Aufbau sollte geschlossen sein und auf den Topf soll auch der Deckel rauf. Die heiße Luft soll durch eine seitliche Öffnung reingeblasen werden - und entweicht durch Luftschlitze an anderer Stelle. Ich hoffe darunter kann man sich was vorstellen.

    Ich dachte mir, das ein relativ geschlossenes System besser einzustellen ist - gerade bei unterschiedlichen Aussentemperaturen. Genau dafür ist dann die genau regelbare Pistole notwendig.

    Momentan sind aber die Nudeltopf-Pläne wieder auf Warteposition, da ich gerade meine Popcornmaschine aufgebohrt habe und sie so viel besser funktioniert. Schade nur das eben nur so wenig rein geht. Daher wird der Nudeltopf doch irgendwann dran glauben müssen - mir schwebt da so 300 Gramm auf einmal vor.

    Wenn nun aber bei der Pistole das Display ausfällt ist sie doch wieder nicht so gut geeignet um die Temperatur zu regeln. Dann werde ich mir wieder Gedanken über Halogenbirnen machen, die kann man prima dimmen und so auch die Hitzeentwicklung regeln...

    Mal schauen wo das noch alles hinführt :)
     
  13. #73 Jan Kluczewitz, 13.07.2009
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    Nebenbei bemerkt scheint das genau die selbe Röstgrad-Liste zu sein wie in "Home Coffee Roasting" von Kenneth Davids.
     
  14. #74 mr.klee, 22.10.2009
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    hallo!

    nachdem ich jetzt auch wieder angefangen habe regelmäßig zu rösten, wollte ich mal so nach euren erfahrungen fragen, die ihr im laufe der monate gemacht habt.

    bei mir hat sich eine menge von 250 gramm als ideal rausgestellt. meine pistole habe ich bis zum ersten crack auf stufe 2, nach dem ersten crack gehe ich runter auf stufe 1. abstand zum brotbackautomaten beträgt ca 3-5 cm (also zur oberen grenze vom topf). vor dem rösten heize ich das innenleben 2 minuten lang vor, um schneller auf temperatur zu kommen. meine röstzeiten sind je nach sorte zwischen 10 und 14 minuten, ich höre meistens auf, sobald der zweite crack bei einzelnen bohnen beginnt (so als grober richtwert, natürlich achte ich auch auf farbe, geruch und rauch). ergebnisse variieren zwischen gut und hervorragend (vor allem bei dem malabar der caffee compagnie).

    wie klappts bei euch so mit dem brotbackautomaten?
     
  15. #75 Kakaobär, 28.10.2009
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    Ich quäle mich zur Zeit durch 1kg geschenkten Jacobskaffee. Dieser hat laut Etikett angeblich ein "sehr gut" von Ökotest bekommen. Vielleicht haben die nur die 'Biokompatibilität' der Verpackung getestet, aber nicht den Inhalt probiert?

    Jedenfalls freue ich mich wieder auf selbstgerösteten und hoffe die Temperaturen gehen jahrezeitlich bedingt nicht so schnell in den Keller. Das mit dem runterschalten auf Stufe 1 ist im übrigen eine gute Idee. Das setze ich demnächst mal in die Praxis um. Wenn ich nur endlich diesen Kaffee von Jacobs verbraucht hätte... trinke momentan nur noch Cappu, um den Geschmack wenigstens etwas zu lindern.
     
  16. Ernie

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    Ja, Ökotest testet ja nicht die Qualität, sondern im Wesentlichen auf Schadstoffrückstände oÄ.
     
  17. #77 Kakaobär, 02.06.2010
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    Nachdem ich bereits mit dem Brotbackautomaten ein Update gemacht habe, gab es nun neuen Familienzuwachs in Form des 800n. Wer den Fred von Nobbi verfolgt hat, weiß bereits um den Nachwuchs.

    [​IMG]

    Diese kleine Dampfmaschine beschäftigt mich nun schon seit einigen Tagen und es gibt immer wieder Neues zu berichten. Da sich der eine oder andere mit dem Gedanken an einen Röster-Upgrade > Gene beschäftigen könnte, sind meine Erfahrungen vielleicht von Interesse.

    Ich röste zur Zeit sehr oft in Chargengröße von 200g, um ein Gefühl für die Maschine zu entwickeln. Nach diversen Gesprächen mit Röstern habe ich den Eindruck, der Röster wird mit umso geringeren Temperaturen betrieben, je größer die Röstcharge ist. Anfangs röstete ich bis 220°, dann 200°, jetzt um die 180°C. Allerdings gehen bei den kleinen Chargen (200g) die Bohnen teilweise nicht mehr in den ersten Crack über. Demnach röste ich nun bis es prasselt und regle dann sehr fix die Temperatur bzw. den Gasdruck herunter. Ein größerer Röster (>5kg) mag bereits genug Energie in der Bohnenmasse gespeichert haben, um über den 1.Crack bereits bei geringeren Temperaturen zu kommen. Hier bedarf es wohl einer kritischen Masse.

    Bezüglich Dehydration bin ich mir noch nicht so ganz im Klaren. Die erste Charge ist bei noch kaltem Röster leicht bis 150°C für 5 Minuten zu halten, aber die 2-3 Charge benötigt einen wesentlich geringeren Gasdruck, damit die Temperatur nicht wieder zu schnell nach oben hin ausbricht. Eine große Hilfe ist hier die Drosselklappe, die die Temperatur sehr schnell beeinflussen kann.

    Spitzenröstungen wie die von der Berliner Kaffeerösterei oder Ridders (deren Sulawesi ist echt Klasse) habe ich bislang noch nicht hinbekommen. Das Ergebnis in der Tasse ist jedoch eine andere Welt im Vergleich zum Brotbackautomaten. Allerdings gibt es noch breiten Raum für Optimierung. Das Thema Doppelröstungen interessiert mich natürlich auch. Zu einem abschließenden Ergebnis bin ich allerdings auch hier noch nicht gekommen.
     
  18. #78 Kakaobär, 31.03.2011
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    Lange habe ich nichts mehr vom rösten geschrieben. Das lag unter anderem an den umfangreichen Tests mit dem 800n und dem Anspruch an eine Röstung. Teilweise verunsichert durch zahlreiche gute Ratschläge von vermeintlichen Profis und Profilen mit komplett anderen Röstern fiel und fällt es ein wenig schwer, die eigene Philosophie einer guten Röstung zu finden.

    Nach der anfänglichen Begeisterung mit niedrigen Temperaturen zu rösten (195-205°C), da das alle Profis so machen, stelle ich fest - die Temperaturangaben in Giesen, Probat und ähnliche scheinen einfach nicht zu stimmen bzw. nicht übertragbar zu sein. Da die Rösttrommeln ungleich größer sind, liefern die Meßfühler einfach andere bzw. falsche Temperaturangaben. Ein Kaffee, der nur um 205° geröstet wird, wird im 800n einfach nicht richtig durch. Oder man röstet ihn alternativ tot (durch eine zu lange Röstzeit). Der Geschmack wird flach.

    Angeregt durch Wolfredos Versuchen mit sehr hohen Einstiegstemperaturen zu rösten habe ich mich eine Weile hiermit beschäftigt. Abplatzer sind hier aufgrund der variablen Trommeldrehgeschwindigkeit kein Problem. Man kann einen Kaffee bei 240° Einstiegstemperatur füllen. Und der Geschmack? Naja, zu schnell, zu dunkel und geringere Einflußmöglichkeiten.

    Frühere Vermutungen der Wichtigkeit der Dehydration scheinen sich dagegen zu bestätigen. Diese Phase ist meiner Meinung nach die Wichtigste. Ein trocken oder naß aufbereiteter Kaffee muß erstmal ordentlich auf eine bestimmte Restfeuchte reduziert werden (der eine weniger, der andere mehr). Diese Phase dauert im 800n um die 5 Minuten und sollte nicht viel kürzer sein. Sofern ich diese Phase reduziere, bleiben zu viele helle Häutchen zurück. Diese Phase entscheidet wesentlich, ob das Geschmacksbild eher pelzig, rau oder harmonisch, weich wird.

    Im Grunde genommen halte ich mich zur Zeit an die beiliegende Anleitung. Zwischen 155 und 160° rein, bei Stufe 1 der Lüftung. Diese dann langsam mit steigender Temperatur öffnen bis Stufe 4 bei dem ersten Crack. Dadurch entsteht auch kein "rauchiger" Geschmack. Als Endtemperatur so um die 215°C, nie über 220°. Dann gehen die Aromen flöten.

    Die Vorheizzeit des 800n liegt bei ca. 10-15 Minuten bei geringem Gasfluß.
     
  19. #79 nobbi-4711, 31.03.2011
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    Probiers mal andersrum: erst wenig Luftklappe, dann ab 170 weiter aufmachen, um die Kurve abzuflachen.

    Ich machs der Einfachheit halber so: Gas auf 115, mit der Klappe auf ca 2 und dann Klappe feineinstellen, so dass nach ca 30min eine obere Grenztemperatur von ca 235 erreicht ist. Bei dieser Einstellung brauchen gute 400g dann etwas weniger als 20min, mit einer Kurve, die oben von allein abflacht und einige Minuten zwischen den Cracks lässt. Klappe 1,5 sind dann eher 15min oder sogar noch schneller. Was in der Bedienungsanleitung steht, klappt mE nicht richtig, auch wenn durchaus wertvolle Hinweise zur Dehydration gegeben werden.

    Zwischen verschiedenen Röstern und noch dazu verschiedenen Röstergrößen kann man nicht vergleichen. Im 800N kommt der 2. Crack oft bei 208, in meinem 20kg bei 203, im 20kg bei 10kg Einfüllung bei 199....

    @Kaffeeklatsch: Der 800N hat einen gut positionierten Messfühler.

    Greetings \\//

    Marcus
     
  20. #80 Kakaobär, 31.03.2011
    Zuletzt bearbeitet: 05.04.2011
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    Nur 115 mmaq? Probiere ich morgen sofort aus. In so einen "Extrembereich" (anfangs) habe ich mich bislang noch nicht gewagt. Liege bislang immer so zwischen 150-180. Bin wirklich gespannt.

    Resultat: Interessant. Der Kaffee duftet besser, allerdings erhöhe ich bei er nächsten Röstung wieder die Einfülltemperatur. Scheinbar stimmt aber so langsam die Richtung. Eine flache Temperaturkurve im oberen Bereich ist wirklich von Vorteil. Weniger scheint auch hier mehr zu sein.
     
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