Kann fast nirgends mehr Espresso trinken. Alle ungenießbar..

Ich habe vor wenigen Wochen ein Baristaseminar bei Galestro besucht.

Der Barista, der dort die Tätigkeiten demonstrierte hat einen guten Job gemacht. Die Mühlen und Maschinen waren korrekt eingestellt, Tamperkraft, Laufzeiten etc. wurden beachtet.

Beim Cappu gabs korrekte LA....

Wenn es in Deinem Fall nicht geklappt hat - Pech. Eigentlich legt der Inhaber großen Wert auf korrektes arbeiten.

Was allerdings nicht so der "Brüller" ist, ist die verwendete Espressobohne. 90/10 Arabica/Robusta, ein ordentliches Handwerksprodukt - allerdings ohne Besonderheiten.

Gruß

Gerd

 

Und wer jetzt glaubt, dass die Welt in Italien noch in Ordnung ist sollte mal wieder dort Urlaub machen. Gerade zurück von einer Woche Südtirol, muß ich sagen, dass auch dort nicht jede Bar eine Espressoqualität liefert, die meinen Erwartungen entspricht. Klar ist dort die Trefferquote deutlich höher. Ich habe letzte Woche allerdings auch den schlechtesten Cappucino seit langem getrunken. Der deutsche Aushilfsbarista oder ein VA bekommt ihn auch nicht schlechter hin.

Gärten Trautmannsdorf bei Meran:
Mazzer Mühle plus 2-gruppige Cimabli. Das Problem, nur eine Mühle, um alle Kaffeegetränke zu bedienen. Auf Grund der hohen Touriquote fällt darunter leider auch Caffe Creme. Einzige Variable war die Laufzeit, um das Volumen zu variieren. Mein Cappucino hatte zwar eine relativ korrekte Laufzeit aber auf Grund des viel zu groben Mahlgrads erheblich zu hohes Espressovolumen. Damit er auch ordentlich heiß auf den Tisch kommt wurde dann auch noch die Milch totgekocht. Überextrahierte Bitterkeit und Kochgeschmack, ein echter Hochgenuss. Ich hätte weinen können...

Norbert

 

was signifikant besseres habe ich selbst im heiligen italien noch nicht gesehen. nur in korea ist mir bisher wirklich penibles handwerk begegnet. finde ich auch nicht so tragisch. ist ja fast so, wie wenn man essen geht und wirklich erwartet, dass es besser schmeckt als zuhause auch das kommt erfahrungsgemäss selten vor.

was man aber von kaffeeorientierter gastronomie wirklich erwarten kann sind mMn die drei wichtigsten punkte:
- halbwegs korrekt eingestellte mühle
- frisch gemahlen und nicht abgestanden aus dem dosierer
- saubere maschine und mühle (im sinne von dicken, alten, veharzten kaffeefett)

lg,
schnick

 

In AT ist es auch nicht besser... zwar trinkt man hier gelegentlich durchaus geniesbaren Espresso aber im allgemeinen ist es auch bei uns sehr von der "Tagesverfassung" des Baristas abhängig "was" man vorgesetzt bekommt. Man kann auch hier nicht 3mal ins gleiche Lokal gehen ohne 3mal gänzlich unterschiedliche Espressi zu bekommen.

Am besten man nützt die Gelegenheit wenn der 1. gut war und merkt sich dann wer an der Maschine war Beim Moccaclub habe ich zwar noch keine fürchterlichen Espressi bekommen aber selbst hier gibts größere Schwankungen und manch einer der dort servierten Espressi würde es bei mir nicht auf den Tisch schaffen aber bitte, besser als so manch anderer.

Das Problem sind in vielen Fällen aber nicht die Besitzer und Betreiber der Lokale sondern einfach das Personal, man kann die Leute noch so gut einschulen, wenn einer keine Lust hat dann wird er es nieeee kapieren und immer nur Plörre servieren. Es tut mir leid das sagen zu müssen aber mein Fazit: Besser ein "guter" VA als ein Esinteressiertmichnichtichdrückvielliebernurherum-Barista ! Das schont meine Nerven und erspart mir die Espressolotterie!

Wenn ich ein Caffe hätt ich würd entweder selber hinter der Maschine stehen oder jeden raushauen der auch nur ein einziges Mal Plörre serviert!


Zum Thema Italien kann ich nur sagen ich bin ende April in bella Venezia und da werd ich den "Standard" wieder mal testen. Bin gespannt, hab recht positive Erinnerungen an einige Venezianische Bars, mal sehen ob sich seit dem letzten Mal was getan hat. Auch das "Umland" werde ich wieder unsicher machen, so stehen auch Murano und Burano sowie Cortelazzo (Jesolo) auf dem Programm, bin gespannt welches Fazit ich mitnehme

Hat wer noch einen Tipp für Venedig oder die Umgebung? Auch Maschinen und andere Utensilien stehen auf meiner Interessensliste recht weit oben, wer was weiß bitte melden

 

@ Nighstalker
Wenn Du länger da bist, lohnt sich eine Fahrt nach Padua an der Brenta entlang. Entlang dieser Strasse gibt es wunderschöne italienische Villen
Padua ist eine typische italienische mittelgrosse Stadt mit schönen Stadtkern und Markt.

Wenn Du am Fluß entlangfährst, kommst Du an kleinen Käffern vorbei, beispielsweise Fiess D'Artico, Dolo. Dort kannst Du fast überall raus und Espresso bzw Cappu truinken. Es gibt dort auch sehr gute "preiswerte" Fischlokale. Wenn Dich welche interessieren, bitte PN schicken.

Gruss, Alexander

 

Puh, da müsste ich jetzt aber wirklich lange überlegen in welchem "Kaffeespezialitäten" Shop hier in der Gegend (ich rede absichtlich nicht von normalen Cafes oder Kneipen) pro Bezug frisch gemahlen wird..

Gruß
Peter

 

Hallo Nightstalker,

falls du nach Padua kommst ( hat ne lebendige Studentenszene..)
schau mal im Cafffè Pedrocchi vorbei. Wildes Konglomerat von Architekturstilen(Neogotik, Klassizismus,..) Der Architekt hatte wohl nen Koffeeinschock..Auch die vielen Salons haben alle einen eigenen Stil. Marmor blitzt dir wie im Tempel entgegen, die Kellner tragen Smoking...

ralph

 

@ nighstalker,

kann Ralph nur zustimmen, das Pedrocci ist absolut stark, wobei natürlich was Prunk und Service angeht, die beiden grossen am Markusplatz locker mithalten. Allerdings kosten der Espresso ich denke mittlerweile an die 5 € im Florian und Quadri. Angeblich soll das Mittagsmenu im Quadri preiswert sein und sehr gut am fenster reserviert ein herrlicher Blick auf den Markusplatz - naja wenn auch immer noch teuer.

Nochmals zu Padua: da gibt es einen Marktplatz, mitten in der Stadt, südwestlich, ca 400 Meter vom Pedrocchi entfernt. Auf den Marktplatz steht eine Art "dicke Mauer", ca. 15 Meter hoch, mit wie je einen Kreuzgang auf jeder Seite. In den Kreuzgängen gibt es etliche kleine Geschäfte mit lebensmittel aller Art im italienischen Stil, zudem verkaufen einige "auf die Hand". Man kann sich dann dort hinsetzen, etwas essen und trinken, das ist an schönen Sommerabenden wirklich wunderbar.

Gruss, Alexander

 

hehe, ich wüsst' da einen: der coffee store in kassel! die haben da zwei dittings (gelabelte mahlkönige), was aber keine aussage über die qualität zulässt :cry: . da schmeckt mir das "abgestandene" pulver aus den dosierern der mazzers vom melchior schon besser. :wink:
gruß, max

 

Hallo Alexander,

das nenn ich Ortskenntnis...

Auf dem Markusplatz ist in der Tat hochpreisig, zum Cappu für € 7-8 kommt dann noch der Aufschlag fürs Orchester von € 5, allerding nur für die Erstbestellung; da wird der Cognac danach für € 25 geradezu zum Schnäppchen..

ralph

 

eines meiner besten Espressoerlebnisse hatte ich vor zwei Wochen in Washington, USA. Nach einer kurzen Suche bei Coffeegeek bin ich zu Murky Coffee nach Arlington. Das Publikum dort ist zwar hipper als ich es je sein werde (wahrscheinlich bin ich zu alt...) aber die Qualität des Ristretto und des Cappus die ich dort hatte war ausgezeichnet.

Für den Ristretto wurde die Mühle feiner gestellt, der ST vor dem Mahlen trockengewischt, der Barista beherrschte die Stockfleth-Technik und korrektes Tampen. Als Laufzeit/Volumen des Ristretto nicht ganz passte, hat er ihn glatt ausgekippt und mir einen neuen gemacht mit dem Kommentar "you look as if you know what I am doing here, so let's give it another try". Die Milch des Cappu hatte 1a Microschaumqualität und LA gab's auch obendrauf.

Ich hab' mir dann noch eine Packung des "Espresso Toscano" mitgenommen den Murky Coffee von CounterCultureCoffee bekommt. Die Bohnen waren zwei Tage zuvor geröstet und ich war echt frustriert als die dann zu Hause schon nach drei Tagen aufgebraucht waren. Echte Spitzenqualität das Zeug...

Gruss
Joachim

 

da sag doch einer die Amerikaner hätten von nichts ne Ahnung. Sehr gut mal was positives zu hören.

 

Vielleicht war es ja ein ausgewanderter Italiener

Gruß,
Volker

 

Ich warte immer noch auf jemanden der fragt was die Stockfleth-Technik ist :shock:

 

Was ist die Stockfleth-Technik :?: :?:

 

Nett, dass du das übernommen hast 8) :lol: 8) .

 

also zunächst mal, der Chef von Murky Coffee ist ein Ami mit asiatischen Wurzeln, heisst David Chan oder so, hab' ihn selbst noch nicht kennengelernt.

Was die Stockfleth-Technik angeht: guckst Du hier

http://video.google.com/videoplay?docid=-3705485316541852747


Beste Grüsse

Joachim

 

ach so, der alte erst-mal-auf-den-barhocker-und-dann-in-den-siebträger-move.

lg,
schnick

 

Danke!
Lustig, was so alles nen Namen kriegt :shock: .

 

Das Verhältnis von Südtirol zu Italien und andersrum ist ja auch so 'ne Sache für sich :wink:
Aber das stimmt schon, meine Exfreundin ist aus Meran und ich kann nicht behaupten, dass ich dort oben immer den besten Kaffee des Stiefels getrunken hätte. In Neapel konnte ich dagegen in irgendeine Bar gehen, das zeug war fast immer gut.