[Kaufberatung] 10 Jahre Nespresso sind genug

Vergiss nicht die enorme Ersparnis gegenüber Nespresso – also je mehr ihr trinkt, um so mehr spart ihr. Wenn das kein Argument ist…, da kommt doch rasch die Preiserhöhung gegenüber des ursprünglich veranschlagten Budgets zusammen…

Freut mich für Dich/Euch – halte uns auf dem laufenden
Gruß, Sebastiano
.

 

Spar nicht an der Mühle.

Wenn Du Dich hier einliest wirst Du sehen, dass viele sie für wichtiger halten, als die Maschine. Ganz viele berichten davon, dass sie mit einer "billigen" (u. 200 €) angefangen haben und sich ärgern nicht gleich etwas Anständiges gekauft zu haben. Oder Du schaust Dich sowohl für Mühle als auch Maschine mal auf dem Gebrauchtsektor um.

BB05 mit Timer kriegst du bereits für ca. 270 Euronen
es gibt noch 2-3 andere sehr gute (hört man) Kandidaten im 300er Bereich.

Oft wird auch bei geringen Budget der Tip gegeben erst eine anständige Mühle kaufen und in der Sparzeit mit French Press zu arbeiten.
Die Ergebnisse sollten bei weitem besser sein, als dieser Umweltschwachsinn Kapsel.

Als Handwerker halte ich es mit diesem Spruch:
"Billiges Werkzeug kann ich mir nicht leisten"

Und es gibt glücklicherweise noch ein paar Lebensbereiche in denen eingebaute Obsoleszenz ein Fremdwort ist, so dass es schon fast Anschaffungen fürs Leben sind.

 

Nur so als Info da Sebastiano Preise aufgeführt hat. Ich hab meine Quickie (3004) bei Kaffee24 erstanden. Lediglich 609 Euronenen inkl. dem Messing ST. Der Preis gilt immer noch.
Da hast Du schonmal wieder 60 € gespart, die Du in eine bessere Mühle investieren kannst.

 

Sicher nicht bei Röstart, weil das ja ein/e Café/Rösterei ist.
Die beiden anderen würde ich einfach anrufen und mitteilen, dass Du gern nicht nur gucken willst, sondern auch selbst mal ausprobieren. Im Prinzip sollte das möglich sein.

Ich selbst habe ja eine CM90 und mein Sohn hatte eine CM800. Ich stehe den Mühlen deutlich kritisch gegenüber. Ich würde eher die Maschine ne Nummer kleiner wählen und dafür eine bessere Mühle (z.B. die Bezerra BB005) auswählen.

 

Im Sinne leckerer Kaffeeprodukte.

 

Ok meineBohne,

ich werde jetzt mal versuchen, Deine Synapsen wieder ein wenig zu entwirren.
Ich weiss genau wie das ist wenn man "anfängt". Viele neue Begriffe, hunderte Meinungen und irgendwann platzt der Kopf.
Gerade das Mühlenthema hat auch mich schier wahnsinnig gemacht und echt viel Zeit gefressen. Bei mir war zudem das Problem keinen Showroom in der Nähe zu haben.

Vielleicht hilft Dir meine folgende Betrachtung, die ich durch etliche Stunden des Lesens und Probierens erlangt habe.

Das wichtigste ist das Ursprungsmaterial. Gute Bohnen von einem Kleinröster und dann durchprobieren.
Es ist wirklich ein immenser Unterschied zu dem üblichen Großrösterkaffee.
Dann die Mühle. Zuerst dachte ich auch, wie die Mühle ist entscheidender als die Maschine? Bei genauerer Betrachtung macht aber genau das Sinn.
Es geht ja darum, das beste aus den Bohnen herauszuholen. Wenn eine billige Mühle jedoch kein homogenes Material auswirft - also unterschiedliche grosse Körner z.B - dann sind wir wieder ein Stück von "Perfekt" abgerückt.

Nachdem ich sehr viel über Mühlen hier gelesen hatte kam für mich treu dem Motto " Wer billig kauft, kauft 2x" nur eine Mühle der etwas gehobeneren Klasse in Frage.
Die Kandidaten waren:

Bezzera BB05
Macap M2
Compak K3
Eureka Mignon

Über die ersten 3 gibt es auch ein sehr interessantes Vergleichsvideo, hast Du sicher schon gefunden. Dies ist zwar etwas älter und die Maschinen haben mittlerweile auch teilweise ein update erfahren aber dennoch äußerst hilfreich.
Die Eureka war damals mein Favorit, ging jedoch sofort zurück, da das Stromkabel entsetzlich gestunken hat und zudem echt schlecht verarbeitet war. Das Acrylamit im Kaffee reicht meiner potentiellen Krebsskala, da muss ich nicht noch zusätzlich vollkommen unnötig massenweise PAK's in der Atemluft haben.

Von den 3 oberen liegt die BB05 am günstigsten mit ca. 270 € in der Timerversion. Ich habe sie selber und sie ist keine chromverzierte, hochrepräsentative Schönheit. Eher schlicht, funktionell aber durchaus gut verarbeitet. Hat was von Bauhausstil. Mir gefällt sie. Durch das Kegelmahlwerk (die anderen haben Scheiben) soll sie besonders homogenes, fluffiges Mehl produzieren und es gibt nicht wenige hier, die ihr nachtrauern, nachdem sie die upgradities befallen hatte.
Ohne an der Berechtigung der anderen Mühlen (und der die ich evtl. noch vergessen habe) rütteln zu wollen, wenn jedoch eine 270 € Mühle im Ergebnis teilweise Mühlen zu schlagen scheint, die weitaus mehr kosten ist das schon mal eine Aussage.

Die beiden anderen sind dann schon im mittleren 300er Segment, liefern dafür aber auch mehr Bedienungskomfort wie z.B. nachmahlen, etc.
Das brauche ich nicht wirklich. Einmal eingemahlen muss man lediglich hin und wieder mal bohnenbedingt feinjustieren. Aber das muss man sicher bei jeder Mühle. Da ich ausschließlich Doppios produziere und dadurch immer die gleiche Menge an Pulver benötige erübrigt sich ein nach- oder kürzermahlen, bzw. verstellen des Timers oder sogar Mahlgrades.
Für mich war die BB05 die perfekte Mühle. Das Ergebnis schlägt so manche weitaus teurere Mühle, auf "Schnickschnack" wurde verzichtet und preislich gesehen ist sie zudem äußerst attraktiv.

Und mal ehrlich, 270 Euronen sind jetzt auch nicht massig viel. French Press gibts Gute schon ab 30 -40 €, einfache Milchschäumer für 10€.
Mehr brauch man dann erst einmal nicht.
Damit liegst Du einen Huni unter dem ursprünglichem Budget, sollte also auch bei Deiner Frau abgesegnet sein. Der Kaffee wird weitaus besser sein als alles vorherige und für die Espressomaschine bleiben dann ja noch gute Argumente wie z.B. Espresso, besserer Milchschaum, Coolnessfaktor übrig.

Für mich wäre dieser Weg sinniger als erst eine Maschine mit Pads zu bertreiben. Denn wie gesagt, das wichtigste sind die Bohnen selber.
Da kann auch eine 2000 € Maschine nicht rausholen, was da nicht drin ist.
Auch habe ich mir gedacht, dass ich eine Mühle der Kategorie BB05 wesentlich besser wieder verkaufen kann als eine Billigmühle und damit sich der Verlust in Grenzen halten, sollte es halt nicht passen. Tut es aber.

So und nachdem ich mir meinen Text noch einmal durchgelesen habe, weiss ich nicht, ob das jetzt wirklich zur Synapsenentwirrung beitragen wird.

Viel Spass beim grübeln und halte uns auf dem laufenden.

 

Ganz meiner Meinung, denn wer billig kauft, kauft zweimal! Lieber das Geld gleich in eine "gescheite" investieren bzw. noch ein wenig sparen

 

Tretet mal auf die Bremse, der Mann kommt von Nespresso und hatte bisher "nur" günstigste Siebträger. Ob er längerfristig Bock haben wird, an Timer, Pid, Presso, etc. herum zu spielen und dafür mindestens 20 min davor anfangen die Maschine vorzuheizen steht noch nicht fest, daher kann man auch argumentieren, dass eine BB05 bereits overkill ist.
IMHO ist eine Graef zu Beginn vollkommen ausreichend, da sie bereits mehr ermöglicht, als ein Einsteiger in die ST-Welt abrufen kann. Sollte er irgendwann wissen in welche Richtung seine Vorliebe geht (konisch, flat, timer...) kann er sich dann mit dem entsprechenden Vorwissen an die Suche machen.

@meineBohne
Wenn du als TO nicht bei Zeiten die Bremse ziehst werden sie dir hier am Ende einen Dualboiler mit 70kg, beheizter BG, Pressure Profiling und ähnlichem empfehlen...

 

Hach, da muss ich doch nochmal an Deine Synapsen.
Ohne jetzt noch mal nachlesen zu wollen, aber waren da nicht einige Cappus in Deinen Trinkgewohnheiten?
Die Umschalterei (inkl. der damit verbundenen Wartezeiten) würde mich wahnsinnig machen. Dann lieber auf das von Sebastiano angesprochene Temperaturspielen verzichten, was ich schon als advanced bezeichnen würde.
Für mich waren die gut 900 Euronen schon ausreichend. Ich wollte eine gute Maschine/Mühle die funktioniert. Ohne eingebaute Obsoleszenz, die mir auch noch in 10 Jahren gute Dienste leistet. Mehr wollte ich mir nicht leisten. (Naja, bis jetzt noch nicht - ich darf hier nicht so viel lesen)

Ist die 3000 nicht eigentlich lediglich eine 820 mit neuem Kleid?

 

Mist...wollte noch mein "Kellerequipment" empfehlen,ne Mahlkönig K30Twin und ne 3gruppige Handhebel
Gruß Alfons

 

Ich möchte für die Zeit des Wartens und statt der Handtasche für die Gattin die Barista-Seminare in den Ring werfen...... da lernt ihr etwas über Espresso, Milchschaum, bedient die ein oder andere Maschine, verköstigt die ein oder andere Bohne, Mahlgradeinstellungen usw. - durchaus hilfreich bei der Entscheidungsfindung Maschine/Mühle. (ich bin z. B. immer wieder erstaunt, dass so viele unbedingt den Timer wollen - der fehlt mir bei meiner Mühle überhaupt nicht. Nur als Beispiel, hätte auch Kipphebel/Drehknöpfe oder oder nennen könne.)

Kosten zwischen 30 und 60 (?) Euro pro Person. Die Seminare.

Wer das gut macht in eurer Region weiß ich leider nicht.

Ich finde so etwas ja auch chic in Verbindung mit einem netten Wochenende irgendwo..... Städtereise

 

Richtig, die 3000 ist eine 0820 im neuen Kleid, man bekommt diese im alten Kleid wesentlich preisgünstiger, ohne Edelstahl-Putz-Mich-Gehäuse…

Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass die Möglichkeit die Brühtemperatur anzupassen keineswegs 'nur eine 'Spielerei' ist, sondern ein essentielles Feature. Man sollte sich gut überlegen, ob man die vermeintlich bequeme 2er Thermoblockversion gegen die Option der geschmacklichen Optimierung mit der 1er Thermoblockversion tauschen sollte. Denn Du hast bei der 2er Thermoblockvariante keinerlei Möglichkeit die Brühtemperatur zu erhöhen, sondern bist an die fixierte Temperatur des Thermostaten gebunden. Das ist etwa so, als würdest Du vor Deinem Herd stehen und auf Stufe 3 kochen wollen, Deine Herdplatte hat aber nur die Stufen 1-2. Möchte also jemand z.B. eine etwas heller geröstete Arabicabohne, aus welchem Grund auch immer, seinem Geschmack anpassen, so kann es sinnvoll sein die Brühtemperatur leicht zu erhöhen.

Ich arbeite unter anderem mit Thermoblock-Technik seit etwa 30 Jahren, kam aber erst relativ spät - durch den Wechsel von den 'üblichen' dunkel gerösteten Blends zu sortenreinen und heller gerösteten Arabica-Bohnen - auf die Idee mit der Brühtemperatur zu experimentieren. Seitdem nutze ich das Temperatursurfen z.B. bei Guatemala und Äthiopier intensiv, und erst seitdem ich das so handhabe weiß ich, was mir zuvor geschmacklich entgangen ist. Ich wäre dankbar gewesen, wenn mir das vorher mal jemand empfohlen hätte… Es gibt in mehreren Threads eben genau diese Erkenntnis und hier erklärt jemand, warum das so ist.

Niemand muss das tun, aber ohne diese Option kann es eben auch niemand mit der 2er Thermoblockvariante tun. Das gilt es bei der Modellentscheidung zu bedenken.

Gruß, Sebastiano
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Wer macht das da?

 

Ich bin ja auch gerade von Nespresso auf Siebträger umgestiegen und finde im Gegensatz zu den meisten Meinungen hier, dass man einem Kochneuling, der bisher eine Mikrowelle besaß, nicht gleich Pastamaschine, Räucherofen und Sous-Vide-Gerät als unabdingbar empfehlen muß.

Wie beim Kochen gilt aber auch hier: Was bei den Zutaten eingespart wurde, kann kein Profigerät mehr rausholen. Kauf gute Bohnen, die Dir schmecken. Punkt. Dann kommt lange nichts. Mit einer leckeren Röstung und meiner Einsteigerkombi Gaggia Baby/Graef CM81 (beides gebraucht für zus. 240€) fabriziere ich seitdem bei 9/10 Espressi Bezüge, nach denen man zumindest nie wieder Nespresso trinken möchte. Klar geht da mit den teureren Maschinen und Mühlen noch mehr, aber ich brauchenicht jedesMal einen Godshot und im Cappuccino schmeckt man ohnehin nicht mehr jede Feinheit raus.

Argumente für die Frau: Es ist besser, billiger und umweltfreundlicher als Nespresso - eben nur nicht bequemer, aber das ist selber kochen gegenüber Mikrowellenfrass ja auch nicht.
Ich spare übrigens bei jedem (Single) Espresso ca. 19 Cent (bei 8g und 25€/kg) gegenüber dem Nespresso Kazaar. Bei derzeit 3 Espressi pro Tag habe ich die Anschaffungskosten nach etwa 14 Monaten wieder raus.

 

Du hast ja prinzipiell Recht. Aber jetzt bitte nicht die bisher hier gemeinsam erarbeitete Entscheidung für ein ordentliches Anfänger-Eqipment – das durchaus auch höheren Ansprüchen gerecht werden kann – verunsichernd in Frage stellen. Und 'overdone' ist so eine Quickmill nun ja gerade nicht…

Empfehlung um Fehlkäufe zu vermeiden – falls das Budget nicht gerade zu eng bemessen ist – sollte man auf jeden Fall eine Maschine wählen, die gewisse Leistungs-Reserven gegenüber den eigentlichen Ausgangs-Anforderungen hat. Die Erfahrung zeigt, dass erst im täglichen Gebrauch der wirkliche Spaß entsteht, ja wächst, und damit steigen nicht selten dann auch die Anforderungen. Nutzt man die Reserven später nicht wirklich, tut das nicht so weh, als wenn man eine Maschine wählt, die weniger Reserven hat, die man vielleicht später vermisst.… und neu kaufen muss.

Es ist schon sehr ähnlich wie bei dem berühmten Zitat, das John Ruskin zugeschrieben wird – allerdings ohne dies, mit dem zuvor gesagten, explizit nur auf das Kauf-Budget zu beziehen:

"Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgend jemand ein wenig schlechter machen kann und etwas billiger verkaufen könnte, und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Menschen.

Es ist unklug, zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter, zu wenig zu bezahlen. Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles. Wenn Sie dagegen zu wenig bezahlen, verlieren Sie manchmal alles, da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, dann haben Sie auch genug Geld, um für etwas besseres zu bezahlen."
(John Ruskin (1819 - 1900), englischer Kunstkritiker, Sozialökonom und Sozialreformer)

Gruß, Sebastiano
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