Kaufberatung die 512.: Rancilio / Ascaso UNO/ Lelit PL62 / PT300

Einkreiser wie die Silvia sind für Cappuccino nicht wirklich geeignet. Der Aufwand dafür ist mir persönlich zu groß, vor allem wenn mehrere Leute nach Espresso UND Cappuccino verlangen. Da bist Du gut beschäftigt. Sonst ist die Silvia ein gutes Arbeitstier (mit fehlendem PID leider).

 

Hab mir zu Einstieg die Profitec Pro 300 geholt und bin sehr happy damit. Alternativ gibt es die Lelit Elizabeth oder die Rancilio Sylvia Pro.

Wenn es bei dir bei 10% Cappuccino bleibt dann reicht auch ein Einkreiser. Ich würde jedoch einen mit PID und 58 mm Siebträger nehmen. Die Lelit Glenda Plus T PL41 zum Beispiel.

Die Mara wurde ich dagegen ich persönlich nicht nehmen. Die zielt als Zweikreiser mit E61 Brühgruppe auf Cappuccino, braucht lange zum Aufheizen und man muss für jeden kleinen Espresso erst mal den Dampfkessel aufheizen.

 

Also die erste Frage wäre, ob bei deinem Budget eine Mühle mit inbegriffen ist oder nicht?
Du beschreibst dein Trinkprofil ja sehr Espresso-lastig aber möchtest am Wochenende auch viele Cappuccini zubereiten und du hast angegeben, dass du gleichzeitig schäumen möchtest. Deshalb fällt eigentlich schon mal alles an Einkreisern weg. Übrig bleiben würden dann noch die Lelit und die Profitec. Die Lelit ist im Netz und auch hier im Forum recht beliebt und hat allgemein ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Ist eine E61 Brühgruppe, d.h. Aufheizeit von circa 25-30 min.
Die Pro 300 ist etwas schneller heiß, da zwei kleine Boiler und Ringbrühgruppe. Kann allerdings zu dieser Maschine nichts sagen. Ein weiterer günstiger Einstiegs-Zweikreiser wäre die ACM Praktika oder die Lelit Elizabeth.
Ascaso Uno hast du ja schon genannt, gibts auch als Duo, da könntest du gleichzeitig beziehen und brühen, hast aber auch etwas weniger Dampfleistung als bei den Kesselmaschinen(Man kann mit ihr trotzdem gut schäumen, wenn man etwas geübt ist). Durch den Thermoblock ist sie sehr schnell heiß und macht auch super Espresso(hab die Maschine selbst schon getestet). Von Quickmill gibt es noch die Cassiopea 3004 als Dual-Thermoblock oder die Silvano(kleiner Boiler für Espresso, Thermoblock zum Schäumen). Ich besitze eine kleine 0820 und eine Rocket Appartamento. Da bei Quickmill alle den selben Thermoblock haben, kann ich dir sagen, dass das Milchschäumen für einen Cappu okay ist aber alles andere macht keinen Spaß(für mehrere Leute wird es dann erst recht lustig).
Für 1000 Euro gäbe es noch die Bezzera BZ10 mit eigener Bezzera-Brühgruppe. Als Anfänger bestimmt auch eine interessante Alternative.
Ansonsten könntest du mal schauen, ob du eine Preisklasse höher(Bezzere Magica, Rocket Appartamento etc.) etwas Gebrauchtes findest.
Guten Espresso bekommt man eigentlich mit all den genannten hin, sofern du eine gute Mühle hast und dein Handwerk verstehst(Lernprozess).

 

Hallo,

ich stand damals vor der selben Eintscheidung und habe mich dafür entschieden erstmal "klein" anzufangen. Hierbei war mir auch insb. die Preisstabilität wichtig, da mir klar war, dass ich entweder das Interesse an dem Thema verliere oder upgraden möchte.

So habe ich mich schlussendlich für die Rancilio Silvia entschieden. Gerade im Hinblick auf den Anteil deiner Milchgetränke von 10% würde ich einen Einkreiser empfehlen, auch wenn es richtig ist, wie "Silvaner" geschrieben hat, man mit dem zubereiten von Espressi und Cappuccino bei Besuch sehr viel zu tun hat.

Das übrige Geld würde ich empfehlen lieber direkt in eine gute Mühle zu investieren - Ich denke da kannst du dann noch mehr rausholen!

 

Wenns denn ein DB werden soll, kann ich die Profitec Pro 300 aus eigener Erfahrung sehr empfehlen, hatte diese bis vor kurzem im Einsatz.
Die technische Aufwärmzeit ist 7 Minuten (beide Boiler heiss, aber Espresso noch sauer...), perfekt durchgeheizt ist erst nach 15 Minuten, diese Zeit lässt sich mit 1-2 Leerbezügen auf 10 Minuten reduzieren, wenn es denn mal schnell gehen muss.
Aber bei deinem Profil kann auch ein Einkreiser mehrere Jahre Spass machen, bis die Upgradeitis wieder zuschlägt. Ich hatte viele Jahre Freude mit einer ECM Casa und PID Nachrüstung, incl. gelegentlichen Milchgetränken.
Ob Ein- oder Zweikreis: Je nach dem, wie sehr die Vorstellung nervt, zwischen Kaffe- und Dampbezug 1-2 Minuten warten zu müssen - in Abwägung mit dem Budget.

 

Automatische Abschaltung kann man relativ Problemlos umgehen indem man zwei Stecker zusammenschließt

Anleitungen:
Neue Version der Rancilio Silvia - die Silvia E
Neue Version der Rancilio Silvia - die Silvia E
Rancilio Silvia E automatische Abschaltung und Umbau auf alte Version V4 mit funktionierenden Lampen – voir.pt

Man kann zusätzlich noch den Ein-Austaster gegen den alten Schalter austauschen - Habe ich mir aber gespart und eine WLAN-Steckdose zwischengeblendet.

Mit einem Echo am Bett kann ich einfach sagen „Alexa, Espresso“ und die Maschine heizt vor - Nach 15 Minuten sagt mir Alexa dann Bescheid und ich bin nach ca. 20min bei der Maschine.

VG,
Christian

 

Dem würde ich nicht ganz zustimmen.
Problematisch wird es meiner Meinung nur, wenn man abwechselnd Espresso & Cappuccino möchte oder mehr als zwei Cappuccinos. Ansonsten kann man erst alle Espressi beziehen, dauert genau so kurz oder lang wie mit jedem anderen Siebträger auch. Zugegebenermaßen gilt das aber nur, sofern man PID nachgerüstet, aber das ist für 50€ DIY möglich. PID ist imho aber auch beim Einkreiser Pflicht, das ständige Temperatursurfen war ich schon recht schnell leid...

 

@seak87

Die Rancilio Silvia ist mit Sicherheit eine gute Maschine in diesem Preisbereich. Nicht ohne Grund wird/wurde sie so oft verkauft.
Natürlich ist dein Trinkprofil mit 90% Espresso nicht sehr Milchlastig ABER bei einem Budget von 1000€ frage ich mich persönlich warum sich die Leute immer von vornherein mit so einer Maschine(Einkreiser) einschränken. Mit so einem Zweikreiser kann man mindestens genau so gut Espressi ziehen, wie mit den restlichen günstigen Alternativen. Gerade als Anfänger wirst du keinen Unterschied schmecken und wenn du eh kein PID möchtest. Selbst wenn du 90% Espressi trinkst, dann kannst du bei den restlichen 10% oder falls mal Gäste kommen ganz bequem Cappuccino zubereiten ohne ständig zwischen Dampf und Espresso warten zu müssen. Ich persönlich würde immer einen Dualboiler oder Zweikreiser bevorzugen. Lieber nutze ich die Dampffunktion selten, habe aber wenn es mal darauf ankommt den Komfort eines Zweikreisers.
Just my two cents.

 

Sorry, aber wieder Zweikreiser ins Spiel zu bringen finde ich unangemessen bei 90% Espresso. Wozu mehr Geld ausgeben, mehr Energie verplempern und auf die Möglichkeit einer direkt einstellbaren Brühtemperatur verzichten, wenn der einzige Vorteil, nämlich Dampfbezug zeitgleich zum Espresso kaum gebraucht wird?

Ich würde entweder die Investition klein halten für einen Einkreiser, idealerweise mit PID und mit 58 mm Sieben, oder zu einem der kleinen Dual Boiler greifen.

Übrigens: Auch Einkreiser können Milch aufschäumen. Nervig wird nur der Wechsel zwischen Espresso und Dampf, wenn mehr als 1 oder 2 Cappuccini am Stück benötigt werden. Für gelegentliche Gäste reicht aber auch ein Milchquirl oder eine French Press. Mit letzterer bekommt man sogar Latte Art tauglichen Mikroschaum hin.

Mit einem Einkreiser? Warum nicht? Die haben genauso einen kleinen Brühkessel von ein paar hundert ml wie die hier erwähnten Dual Boiler. Und mit PID muss man auch nicht drauf lauern, den richtigen Zeitpunkt für eine passende Temperatur zur finden (Temperatur Surfen).

 

Ja sicher, bis du nach dem ersten Espressobezug den Siebträger gereinigt, neu gemahlen hast und bereit bist für den nächsten Bezug, stimmt die Temperatur wieder (ich sag mal 30 Sekunden Pause zwischen den Bezügen braucht es schon, aber das ist ja durch den Workflow automatisch gegeben).

Ausserdem muss ich @FRAC42 voll und ganz zustimmen: erst beim täglichen und mehrfachen Cappuccino fängt es an, so richtig zu nerven, zwischen Dampf und Brühen hin- und her zu stellen. Bei deinem Profil für den gelegentlichen Cappuccino am Wochenende bzw. zwischendurch würde ich lieber in einen High-End Einkreiser als den günstigsten/kleinsten DB investieren.

Du kaufst dir ja auch keinen Transporter als Auto nur weil du alle 3 Jahre mal ins Möbelgeschäft fährst.

 

Da der TE ja grundsätzlich vor der Entscheidung steht, ob er mit einem kleinen Einkreiser(alla Rancilio Silvia) anfangen soll und dann später upgraden oder doch lieber direkt in Richtung Pro300(Zweikreiser) schauen soll, zielte meine Argumentation lediglich auf Zweiteres. Der Wunsch nach einem Upgrade wird bei der Silvia nicht lange auf sich warten lassen. Bei einer Maschine im Preissegment einer Profitec und co. wird das - zumindest bei einem Anfänger - lange den Ansprüchen genügen(die sich ja auch oftmals über Zeit verändern ). Wer billig kauft, kauft zweimal. Zumal diese Maschinen alle preisstabil sind, d.h. falls sich das Hobby doch nicht als die große Leidenschaft entpuppen sollte, bekommt man die Maschinen gut los.

 

Da bin ich dabei. Wenns Geld reicht gleich einen Dual Boiler - den Dampfkessel kann man ja die meiste Zeit ausgeschaltet lassen.

Wenn so viel Geld nicht investiert werden soll, dann würde ich jedoch gleich auf einen Einkreiser runter gehen, ein Zweikreiser passt hier meiner Meinung nach nicht.

 

Deine Argumentation erscheint mir nicht ganz schlüssig. Auf der Espressoseite sind EK und DB identisch bei gleicher Ausstattung (PID, Brühgruppe z.B.). Insofern kann man mit beiden auch gleich viel ausprobieren. Sie unterscheiden sich lediglich im Schäumkomfort, g.h. der d.B. spielt seine Vorteile nur beim Schäumen aus. Wenn das kaum eine Rolle spielt, ist er sinnlos.

 

@cbr-ps
Völlig richtig was Du schreibst. Ob sich in diesem Preissegment ein Upgrade von EK auf DB auf die Qualität des Espressos auswirkt, kann ich nicht sagen, da ich als ausschließlicher Espressotrinker immer noch glücklich mit meiner Silvia bin und sich bei mir seit ca 10 Jahren kein Upgradebedürfnis entwickelt hat.

Wenn es bzgl. Espressoqualität zwischen DB und EK keinen Unterschied gibt (was ich mal vermute), dann gehen die Mehrkosten nur noch für die Bedienungsfreundlichkeit (Schäumen und ev. PID) drauf. Aber wenn Geld (zumindest in diesem finanziellen Rahmen) keine Rolle spielt, dann würde ich auch zum DB raten.

 

Wenn mit Eureka nach wie vor die Eureka Mignon Specialità gemeint ist dann kann ich aus eigener Erfahrung sagen, daß dies eine sehr gute Kombination ist.

Günstig schießen dürfte spannend werden, die beide Geräte sind beliebt und landen selten auf dem Gebrauchtmarkt. Viel Glück!