Kaufberatung E.S.E.

Dauert keine 5 Minuten. Einfach nach dem ersten Heizvorgang einen Leerbezug in die Tasse. Nach dem zweiten Heizvorgang beziehe ich dann meistens meinen Espresso. Wer es perfekt möchte wartet noch ein paar Minuten extra.

Der Milchschaum ist ohne Pannarello sogar Latte Art tauglich. Allerdings solltest Du nicht gerade mit einem 750ml Kännchen arbeiten. Mehr als ein 500ml Kännchen bekommt man schwer brauchbar aufgeschäumt. Mit dem Pannerello Aufsatz gibts eher festeren Schaum -> perfekt für Latte Macchiatto.

 

Bin mit der Maschine seit knapp 5 Jahren sehr zufrieden. Habe noch eine Sara der ersten Serie mit der alten Dampflanze. Diese war bei mir auch schon mal defekt. Beim aktuellen Modell wurde diese Fehlerquelle aber beseitigt.

Die Qualität der Ergebnisse hängt stark von den verwendeten Pads ab. Hier bitte darauf achten, dass der Kaffee nicht älter (besser jünger) als 5-6 Monate ist (bei Pads hat man etwas mehr Spielraum). Ein paar Shops verschicken uralte Pads (leider gerade in Probierpacks..) - da läuft die Suppe in 10sec einfach nur so durch... Pads haben meistens ein MHD von 18 Monaten nach der Röstung. Das hilft evtl. bei der Suche.

Bei ESE habe ich mich mittlerweile auf einen höheren Robusta Anteil in der Mischung festgelegt - das ist aber wie immer reine Geschmackssache. Spiele zwar immer wieder mit dem Gedanken auf einen Siebträger umzusteigen - scheue aber noch den zusätzlichen Aufwand Mit guten Pads kommt ESE auch verdammt nah an einen sehr guten Espresso ran.

 

...vorausgesetzt man hat keinen Vergleich.

 

ESE Espresso kann richtig gut sein. Klar ist ein Siebträger Espresso, wenn man wirklich alles beachtet, geschmacklich überlegen. Vernünftige Pads zu finden ist in Deutschland auch nicht so einfach. Mit schlechten Pads (Durchlaufenzeiten um die 10sec) ist er fast untrinkbar und erinnert an KVA - das stimmt.

BTW: Vergleich hatte ich genug über die Jahre. Habe vom sehr guten bis zu wirklich durchschnittlichen Espresso (teilweise aus richtig teuren Maschinen/Mühlen Kombis) vieles probieren können.

Meiner Meinung nach wird ESE-Espresso unterschätzt, da er oft mit Nespresso oder Senseo gleichgesetzt wird... Evtl. liegt das auch am mangelnden Vergleich? In DE führt das ESE-System ja eher ein Nischendasein. In Italien findet man es wesentlich öfters - stellenweise sogar in der Gastro.

Trotzdem spiele ich wie gesagt auch immer wieder mit dem Gedanken auf einen Siebträger umzusteigen. War auch ein Grund für die Anmeldung in diesem Forum...

 

Ja, es gibt 3 verschiedene Siebe: Lungo 2, Espresso 1 (Standard), Ristretto 0.

Ausserdem gibt es für die Maschine noch einen Umbausatz auf grössere Pads (Kit doppio beccuccio). Man könnte dann mit der eingruppigen Maschine zwei Espressos gleichzeitig zubereiten.

Bei Deinen gezeigten Varianten handelt es sich um zwei verschiedene Modelljahre. Eine Maschine hat einen Kunststoffaufsatz auf Kunststoffsockel mit aufgesteckten Edelstahl Pannarello. Die zweite Variante (die neuere Maschine) hat eine Edelstahlverrohrung mit Kunststoffpannarello. Bei der Variante mit Kunststoffsockel lässt ich die Lanze zum Reinigen noch komplett abziehen (also nicht nur der Pannarello). Habe zur Zeit beide Varianten zu Hause. Die neuere Variante (Edelstahlverrohrung) sollte etwas langlebiger sein - das Milchschaumergebnis ist bei beiden ähnlich.

 

Auch wenn ich mich direkt wiederhole

Ältere Sara Vapore Modelle hatten eine andere Dampflanze (Plastiklanze mit Edelstahlpannarello). Diese konnte komplett abgezogen und anschließend ein separater Cappuccinatore angeschlossen werden. Bei der neuen Variante mit fester Edelstahl Lanze und Kunststoffpannarello (nur der Pannarello ist abnehmbar) ist der alte Cappuccinatore nicht mehr zu befestigen. Das Teil war meiner Meinung nach aber sowieso nicht so praktisch. Die nackte Dampflanze (ohne Pannarello) liefert mit etwas Übung die besten Ergebnisse.

3,5 Monate alte Pads sind an sich gar nicht sooo schlimm. Hab leider auch schon Ältere erwischt. Die Durchlaufzeit kann man hauptsächlich über verschiedene Siebeinsätze varieren. Es gibt drei Siebe. Normal ist das No. 1 verbaut (Espresso). Mit dem No. 0 (Ristretto) kann man schnelle Pads etwas einbremsen. Das No. 2 Sieb (Lungo) beschleunigt dagegen den Durchsatz. Wenn die Brühgruppendichtung nicht mehr ganz neu kann man über den Stempeldruck auch noch etwas rausholen.

 

Hallo!

Dann möchte ich mich hier auch mal beteiligen und etwas dazu schreiben. (mit mittlerweile über 10 Jahren ESE Erfahrung)

Dieser Satz ist schlicht und ergreifend Blödsinn!

Es gibt, so wie bei den Siebträgermaschinen auch, bei den ESE Kaffeemaschinen Unterschiede in der Qualität.

Was den Vergleich betrifft möchte ich meinen letzten Urlaub, der in Italien, Kroatien, Griechenland stattgefunden hat heranziehen, da ich in keiner(m) Bar/Kaffeehaus/Restaurant einen Espresso bekommen habe, der besser war als aus einer guten ESE Maschine mit einigermaßen frischen Pads. Ich nehme die Pads immer bei div. Urlauben aus Italien mit (in vernünftiger Menge, die in max. 4-6 Monaten getrunken wird) und bestelle mir im Winter immer kleinere Mengen frischer Pads.

Alter Kaffee schmeckt in einem Siebträger genauso Sch.... wie in der ESE Maschine und frischer entsprechend in beiden Systemen gut, wobei der Siebträger hier wesentliche Nachteile bietet, vor allem wenn man so wie ich in der Provinz lebt und der nächste Kaffeeröster mind. 120 km entfernt ist und daher Bohnen entweder bestellt werden müssen die wiederum binnen weniger Tage ausgeraucht sind und damit unter der Qualität der einzeln verpackten ESE Pads abbauen (speziell bei 5-10 Espressi Pro Woche, was rund 50-100 g Kaffee pro Woche entspricht).

Ich habe selbst das Thema Siebträger ausprobiert, mich sicherlich nicht Wochen oder Monate damit beschäftigt, und bei dem Versuch der über eine Woche gegangen ist KEINEN einzigen guten Espresso hervor gebracht (im Vergleich zu meiner damaligen ESE Maschine LaPiccola Sara Classic). Es mag schon sein, dass ich vielleicht zu Blöd bin einen Siebträger zu bedienen - was ich jetzt aber stark anzweifle, da ich auch in der Lage bin auf Haubenniveau zu kochen und sämtliche Ratschläge was die Espressozubereitung betrifft berücksichtigt habe. Schließlich wurde es mir zu blöd, ich habe meine ESE Maschine eingeschalten und OHNE AUFWAND einen perfekten Espresso gemacht.

Was man in diesem Zusammenhang nicht unterschätzen sollte ist, der Einfluss von Kaffeefett auf den Geschmack des Espresso. Mittlerweile reinige ich meine Maschine wöchentlich (oder max. alle 2 Wochen) und lege die Siebe in Kaffeefettlöser ein und man glaubt gar nicht wie sich dadurch der Geschmack zum Positiven wendet.

Aber nun zur Frage an sich.

Ebenso wie bei anderen Systemen gibt es was die Dampferzeugung betrifft verschiedene Möglichkeiten (eigentlich nur 2), nämlich Boiler oder Thermoblock. Wenn der Dampf über Thermoblock erzeugt wird ist er weniger gleichmäßig und nicht gut (bis gar nicht) regulierbar. Den besten Eindruck hat bei mir die Spinel Pinocchio Vapor in diesem Zusammenhang hinterlassen, den schlechtesten die SGL Podstar (bzw. baugleiche Hornig).

Bei Maschinen mit Boiler (z.B. LaPiccola Cecilia oder Spinel Esse Esse) ist die Dampfqualität ganz eine andere Kategorie und mittels Dosierventil auch entsprechend dosierbar. Die aufgeschäumte Milch ist damit so zu reproduzieren, wie es in den besten Bars Italiens praktiziert wird und meine Empfehlung, wenn Cappuccino oder ähnliche Getränke wichtig sind, geht eindeutig in die Richtung einer Maschine mit Boiler. Die sind zwar etwas teurer in der Anschaffung, die Ergebnisse überzeugen dann aber eindeutig und bereiten immer wieder Freude.

Als reine ESE Maschine ist die Sara wirklich gut, wobei es zur Cecilia dann doch einen Unterschied gibt was die Qualität angeht.

Auf jeden Fall rate ich zu einer reinen ESE Maschine mit einstellbarem Presskolben (nicht so wie bei der SGL die den nötigen Druck nicht zusammen bringt oder umgebaute Siebträger wo nicht alles perfekt aufeinander abgestimmt ist) und da bringt man mit einer Spinel Ciao oder Didiesse Frog die selben Ergebnisse zusammen wie in einer Sara. Leicht darüber würde ich die Pinocchio ansetzen und erneut darüber die Cecilia bzw. EsseEsse.

 

Weshalb bestellst du nicht einfach frischen Kaffee? Einen 4-6 Monats-Vorrat an Pads zu kaufen dürfte auch nicht hilfreich sein.

Evtl. hättest du einfach noch einen Tag dranhängen sollen, ich bin mir sicher, dann hätte es geklappt
Wenn ich die Möglichkeit habe auf Haubenniveau zu essen, ich würde mich auch beim Espresso an diesem Niveau orientieren, einzeln verpackte, mit vorgemahlenem Pulver befüllte Päckchen entsprechen eher nicht diesem Anspruch.
Ich denke, du hast auch länger als nur eine Woche gekocht um dein jetztiges Leistungsvermögen zu erreichen?

ESE-Pads haben ihre Daseinsberechtigung, dessen bin ich mir sicher, ich bin mir aber auch sicher, mit etwas Routine kommen sie nicht an Espresso so wie ich ihn zubereite, etwas unterhalb Haubenniveau aber durchaus trinkbar, heran

 

Was ist denn "Haubenniveau"?

 

@lecomte kommt wohl aus Austria. Dort gibt es keine Sterne, nur Mützen.

 

@helges Welche ESE-Erfahrungen hast Du denn?

 

Der Gault-Millau Restaurantführer vergibt maximal 4 "Kochmützen" (in Österreich "Hauben" genannt), analog zu den (max. 3) "Sternen" des Michelin Restaurantführers.
Von sich selbst zu behaupten, auf Haubenniveau kochen zu können, bleibt eine reine Behauptung, solange die entsprechende Urkunde nicht vorgezeigt wird.

 

Ich hab noch keine selbst befuellt aber schon verschiedene Sorten getrunken, allerdings nur auf einer Maschine.
Wir haben mal kurz ueberlegt ob wir E.S.E anbieten wollen, sind aber schnell zum Schluss gekommen, dass das nix fuer uns ist. Ich will E.S.E. uebrigens nicht schlecht machen.

 

2016 gab es 14 Restaurants in Österreich mit Micheln Sternen.

 

Als frisch umgestiegener langjähriger ESE-Nutzer würde ich das nicht so pauschalisieren...

Das ESE-System kann einen sehr guten Espresso liefern. Wenn man mit guten Pads den persönlichen Geschmack treffen kann ist es in meinen Augen immer noch das beste System. Die Geschmacks-Variationen sind aber eingeschränkter und einige Sachen funktionieren bei ESE nicht wirklich. Der ESE-Espresso neigt dazu etwas dünner zu wirken und bildet auch weniger Crema. Einen z.B. fast schon dickflüssigen Espresso, wie ich ihn zur Zeit mit meinem Moonsoned Malabar aus der Profitec beziehe, hat keins meiner unzähligen Probierpads in vier Jahren je hinbekommen. Ein guter Ristretto ist mir mit ESE auch nie geglückt. Man ist mit einer Siebträger-Maschine einfach viel variabler bzw. hat mehr Stellschrauben zum eingreifen. Bei ESE schmeckt innerhalb einer gewissen Altersperiode der Pads einfach jeder Espresso gleich. Was auch gut sein kann

Lustig finde ich immer noch den Hinweis darauf das ESE teurer sein soll.. Bis der Kaufpreis einer vernünftigen Maschine/Mühlen Kombi wieder reingeholt ist vergehen so oder so Jahre. Aber:

Ich habe jahrelang 100-150 Pads zwischen 30-45 Euro gekauft. Am Tag ziehe ich mir eigentlich immer drei Espresso bzw. Cappuccino je nach Laune. Bei ESE waren das drei Pads pro Tag. Beim Siebträger laufen mit Totraum-Reinigung, Mühlen-Feineinstellung und leicht veränderten Trinkprofil (meistens Doppios wenn ein Espresso dabei sein soll) mindestens 250gr Kaffeepulver die Woche durch. Mein aktueller Kaffee kostet inkl. Versand um die 6,50 pro 250gr. Der Espresso aus dem 1er Sieb kommt einfach nicht an das 2er Sieb ran. Selbst wenn sonst alles passt (Durchlaufzeit, 1zu2 Ratio). Preislich bedeutet für mich der Umstieg also keinen Vorteil. Den höheren Wasserverbrauch ua. für die Reinigung/Spülen (bei mir ist es immerhin Volvic) und Stromverbrauch (der ST heizt länger) erwähne ich dabei gar nicht erst.

Lustigerweise erinnert das Ergebnis des 1er Sieb verblüffend an ESE-Espresso. Liegt evtl. an der ähnlichen Aufbereitung des Pucks (eher flach)? Evtl. bringt ja ein LM1 ein besseres Ergebnis als das IMS TheSingle. Zwei Mühlen oder eine Mahlgradanpassung um das ideale Ergebnis auch aus dem 1er zu beziehen kommt für mich definitiv nicht in Frage. Das 2er Mühlen Setting soll Referenz bleiben.