Kaufberatung Espressomaschine & Mühle bis 2.000 €

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Gute Wahl, wenn du nicht mehrere Bohnen gleichzeitig trinken willst (zb dunkel für Cappu, ein heller Single Origin für Experimente daneben und einen entkoffeinierten für abends). Dann wäre eine Single Dosing Mühle besser - ist die Frage, wie ausgeprägt dein Experimentierdrang in Sachen Bohnen ist. Für klassischen Hopperbetrieb aber tolle Mühle, alle 250g Mal die Bohnen welchseln ist auch hier kein Problem.

Würde ich nicht nehmen, wenn du selbst keine Milch trinkst. Beim Zweikreiser heizt du nen 1,8 Liter Boiler auf Dampftemperatur auf, das muss nicht sein.

Bei dir sehe ich eher einen Dualboiler mit abschaltbarem Dampfboiler, den du bei Besuch zuschaltest; zusätzlich hast du die Vorteile eines DB gegenüber eines klassischen ZK.

Beispiele: Lelit Elisabeth, Profitec Pro 300, Rancilio Silvia Pro, La Spaziale Mini Vivaldi, falls E61 gewünscht ist Expobar Brewtus IV (im Budget ist auch die Variante mit leiser Rotationspumpe) oder ACS Minima.

Waage (beliebige auf 0,1g genau - eine 12€ G&G reicht vollkommen), anständiger Tamper (falls nicht im Lieferumfang, aber die oft mitgelieferten Plastikteile sind schrecklich), Milchkännchen (je ein beliebiges, günstiges 350ml und 600ml Kännchen reichen für alles voll aus), einen Beutel Kaffeefettlöser, Abklopfbehälter.

Mehr brauchst du für den Start nicht. Wenn sich Probleme ergeben, kauf eine passende Lösung genau dafür. Aber anfangs lieber weniger Zubehör als mehr. Andere Siebe, Duschsiebe etc brauchst du anfangs absolut nicht und können auch kontraproduktiv sein - die lösen bestimmte "Probleme", die du nicht unbedingt hast und können auch selbst Probleme hervorrufen. Starte mit dem Lieferumfang, das reicht. Und bitte keinen Leveler.

 

Nur 10% Getränke mit Milchschaum und experimentierfreudig und dann ein Zweireikreiser?

Gewöhn dich dran, dass musst du auch zu Hause machen, vor allem, wenn du dich austoben willst.
Übrigens ist die Mahlgradverstellung das wesentliche Feature einer Mühle.
Ansonsten finde ich die Mignon XL eine gute Wahl.

Ich würde dir trotzdem einen Dualboiler und keinen Einkreiser empfehlen, idealerweise mit abschaltbarem Seviceboiler (also der für Dampf).
Z.B. Profitec Pro300. Alternativ auch noch eine Quick Mill Silvano (4005).

 

Bei Deinem Anforderungsprofil scheint mir grundsätzlich ein Dualboiler wie die Lelit Elizabeth die sinnvollere Wahl. Bei dieser kanm zum einen bei Nichtgebrauch der Dampfboiler ausgeschaltet bleiben, die PI ist einstellbar und energieeffizienter als eine E61 schätze ich sie auch ein. Andere Alternativen hat ja @Eric00 schon aufgezählt.

Zur Mühle, zwischen Stark und XL gibt es wohl keine riesen Unterschiede, die wurden hier in einem Thread aber schon diskutiert.

Eureka Mignon Turbo / Stark / XL - Erfahrungen?

Die Modellübersicht der Eurekas von @Eric00 befindet sich hier:
Eureka Mignon Modellübersicht

Bei Deinem Wunsch nach Experimenten würde ich mich auch mal mit Single Dosing Mühlen befassen. Typische Vertreter in der Preisklasse sind:
Eureka Oro Single Dose
Probarista G-Iota
Niche Zero

Mit Einschränkungen:
Eureka Mignon Zero (mE zu teuer, dann doch lieber ne gemoddete Mignon XL o.ä.)
Option O Lagom Mini (max Anzahl Espresso pro Tag)

 

Handhebler! Pavoni oder Bezzera Strega (Festwasser oder Tankversion), je nach gewünschtem Kontrollgrad.

Alternativ Einkreiser oder, schneller warm und auf Dampftemperatur, Thermoblocks. Bei Einkreiser z.B. die Lelit Viktoria, bei TB Quickmill 3130, Ascaso Dream PID oder Steel Uno PID. Technisch dreimal sehr ähnlich in verschiedenen Kostümen.

 

Schon eine sehr ausführliche Auswahl. Bei 10% Milchgetränke kann's auch ein Einkreiser tun, z.B. eine Rancilio Silvia gemoddet mit ITO, da hast du auch direkt Pressure Profiling Möglichkeiten und genug Budget übrig für 2 Mühlen, was beim Experimentieren auch spannend sein kann.

 

Und dann willst du eine neue Röstung ausprobieren, oder?
Bei ständigen Wechsel zwischen verschiedenen Bohnen und Rötungen ist eine präzise Anpassung der Temperatur durchaus von Vorteil (neben der besseren Temperaturstabilität), die hättest du bei einer zweikreisigen Maschine nicht in gleichem Maße.

Dann legst du dich auf eine Maschine mit E61 BG fest. Da würde ich erst recht keinen 2-Kreiser nehmen. Ich hatte das in einer einkreisigen Maschine mit Vibra, ich fand das wenig intuitiv und zu wenig unmittelbar. Ich vermute mit einer Maschine mit Rota wäre das sinnvoller. Ich habe die Maschine aber auch wieder abgegeben da sie keinen Festwasseranschluss hatte.

Das geht dann aber auch nicht, mit FC ist der Platz schon durch das Manometer belegt. Und bräuchtest du bei einem Einkreiser oder Dualboiler sowieso nicht.

Du hast Erfahrung mit einer R58, einem Dualboiler also mit Rotapumpe. Eine Lelit MaraX ist da etwas anderes. Ich will die Lelit aber auch gar nicht schlecht machen. das ist sicher eine tolle Maschine.
Ich sehe sie nur nicht als optimal für deine Wünsche.
Alles ginge auch mit einem vernünftigen 1-Kreiser, meine Empfehlung wäre es allerdings trotzdem nicht.

 

Meine Meinung dazu:
Flow Control brauchen 99% der hier angemeldeten Benutzer nicht. Es ist dann hilfreich und wird benötigt, wenn du sehr helle Röstungen oder gar nordische Filterröstungen aus dem Siebträger ziehen willst. Diese gehen jedoch am Geschmack von den meisten hier vorbei - Stichwort / Übertreibung "Batteriesäure".

Wenn du denkst, dass solche Fruchtbomben was für dich sein könnten: geh vorher in ein gutes(!) Cafe, das auf solche Röstungen spezialisiert ist und lass dir einen professionell zubereiten. Ist das was für dich schreib Flow Control auf die Anforderungsliste, ist das nichts für dich streich es runter.

Sich in der Auswahl einzuschränken, damit es dann am Ende für die getrunkenen Röstungen nicht benutzt wird, ist mMn nicht zielführend.

Hier wurden schon einige Biancas verkauft, wo in Hilfethreads wild mit dem Paddle herumgespielt wurde, nichts trinkbares bei rausgekommen ist und unter anderem die Lösung der Probleme war "Finger weg vom Paddle". Kann und weiß man es einzusetzen ist es ein mächtiges Werkzeug, am Anfang machst du damit eher was kaputt.

Sollte das was für dich sein und du willst solche extremen Röstungen ziehen, würde ich außerdem eine andere Mühle wählen. Die 65er Eureka-Scheiben sind schöne Espressoscheiben, die mit 98% der Röstungen toll klarkommen werden - für Röstungen, bei denen du jedoch ein Paddle benutzen würdest, liefern sie aber mMn zu viele Fines.

Willst du trotzdem viel experimentieren, nimm sowas wie die Lelit Elisabeth. Mit der kannst du bis zu 20 Sekunden Präinfusion mit den ~3 Bar Druck des Dampfboilers fahren - damit solltest du alles von klassischen Röstungen bis zu "normalen" Lightroasts und auch alles andere toll beziehen können und hast trotzdem viele Experimentiermöglichkeiten. Alles "normale" solltest du auch mit der Eureka problemlos hinkriegen.

Wie gesagt: wenn 20 Sekunden PI mit 3 Bar vor dem Bezug nicht mehr ausreichen und du ein Paddle brauchst, um die Röstung zu bändigen, bist du sowieso in Bereichen, wo deine Mühle limitiert.

 

Magst du mir erklären, wie das zusammenpasst?

In meinem Verständnis - trinken zwei Menschen jeder einen Cappuccino zur Zeit.
Oder stellt ihr euch gleich auf Vorrat jeder drei Stück hin?

 

Du schäumst ja normalerweise keine Milch für 6 Cappuccinos sondern machst drei doppelte Bezüge und schäumst jeweils frisch die Milch für zwei Tassen. Die Zeit, die du für das Gießen der Milch und Leeren des Siebträgers, Mahlen und Tampen brauchst, reicht locker, um den Dampfboiler wieder komplett hochzuheizen.

 

Ich zitier mich mal selbst..

Aber ja, wenn du das so machen willst (6 am Stück), ist das so.
Dann würde ich mich aber nach einer Maschine mit einem Dampfkessel größer 600ml umsehen.
Im Dual Boiler Bereich fällt mir dann im 1.500€ Bereich keiner ein.
Die günstigste wäre dann die Lelit PL162T, die hat einen 2 Liter Dampfkessel.

 

Doch, das tut er. Hier ein Video, wo ein Händler die Elisabeth zum Belastungstest in eine Bar gestellt hat und 6 Cappus Back to Back gezogen hat.



Hier wurde sogar zwischendurch nicht eingegossen - also maximale Belastung, minimale Nachheizzeit. Dort sind auch 6 Cappus am Stück möglich.

Beim Shot siehst du schön die Präinfusion - die ersten 8 Sekunden läuft die Pumpe noch nicht und du hast ~3 Bar Druck durch den Dampfkessel anliegen, dann geht die Pumpe an und es folgen 32 Sekunden Bezug.

Der im Video gezeigte Workflow ist zudem nicht ideal, da für maximale Belastung erst am Ende der 6 Cappus gegossen wird (deshalb der schon etwas getrennte Schaum - sieht direkt nach dem Schäumen gegossen natürlich besser aus).
Die Elisabeth priorisiert es den Brühkessel zu heizen, der ist bei jedem Bezugsstart selbstverständlich immer wieder auf Temperatur - Espresso kannst du also theoretisch nahezu endlos hintereinander ziehen. Erst wenn der Brühkessel auf Temperatur ist, wird der Dampfkessel geheizt. Du siehst im Video somit eigentlich 6 Tassen Schäumen nahezu ohne Nachheizen des Dampfkessels, deshalb ist der Dampfdruck beim letzten Kännchen leicht geringer (trotzdem noch gut möglich).

Wenn du einen normalen Workflow hast (2 Espressi + Schaum, dann eingießen, 2x Wiederholen) hast du noch mehr Pause zwischen den Bezügen, das heißt der Dampfkessel hat mehr Zeit zu heizen. In der Realität wirst du bei Cappu 5 und 6 also zudem noch merklich mehr Druck haben als hier im Video gezeigt.

Für den Heimbedarf solltest du die Elisabeth also nicht ausgereizt kriegen, da musst du keine Bedenken haben.

 

Bzgl der Bohnen, vielleicht ist ja eine gute Rösterei in der Nähe:

Karte mit fast allen Röstereien in Deutschland online

Deutsche Röstergilde e.V.

 

Viel Spaß mit der Kombi. Beim Milchkännchen geht eigentlich alles ganz gut. Besonders Interessante sind meine Erachtens die von WPM, allerdings schwierig zu bekommen. Sonst Barista Space oder die Motta Europe mal anschauen.