Kaufberatung Espressomühle

Servus,

nachdem ich immer mal wieder Fehler in der Espressobereitung auf meine Maschine und Mühle geschoben habe und hier schon freundlich darauf hingewiesen wurde, dass der Fehler oft eben nicht beim Equipment liegt, bin ich inzwischen wirklich recht zufrieden mit meiner Fähigkeit, guten Espresso zuzubereiten. Trotzdem wird es bei hellen Röstungen oft schwierig, zu wirklich guten Ergebnissen zu kommen. Das schiebe ich dann trotzdem mal ein wenig auf die Mühle. Auch gibt es auch ein paar Sachen, die mich bei meiner Mühle stören. Und vor allem möchte ich auch mal wieder was Neues

Mein Kaffeezubereitungsverhalten:
- Gar nicht mal so viele Espresso/Cappuccino pro Tag (sagen wir mal sechs).
- Gerne wechsle ich mal die Bohnen.
- Inzwischen habe ich einen wirklich konsistenten Workflow mit Mahlen, Klopfen, Leveln, Lampen.
- Meine Frau macht immer mal wieder gerne einen Espresso (das ist eine kleine Komplikation).

Was ich habe:
Rocket Fausto (und eine Commandante, die ich dann eher für helle Bohnen nehme).

Was ich gut finde:
- Sieht abgesehen von dem billigen Plastikdisplay wertig aus.
- Mahlgradeinstellung ist nicht gerastet, aber schön schwergängig und verändert sich nicht.
- Pflegeleicht, nicht allzu schlimm viel Totraum für eine normale Mühle.

Was mich manchmal stört:
- Die Einstellung des Mahlgrades ist erstmal nicht kalibrierbar, Nullpunkt ist bei - 0,6.
- Mahlgrad ist nicht so einfach reproduzierbar, da die Skale eng ist. Leichte Korrektur = große Wirkung.
- Nachmahlen ist nervig, da man beide Mahltasten (für eine/zwei Tasten) perfekt gleichzeitig treffen muss, sonst wird ein Zyklus gemahlen.
- Torraum ist ok, aber natürlich deutlich spürbar.
- Bei hellen Röstungen und feinem Mahlgrad ziemliche Klumpenbildung.

Was ich suche:
- Mühle mit wenig Totraum (das wünscht sich sonst NIE jemand, klar).
- Nicht total laut.
- Wertig.
- Fluffiges Mahlgut.
- Auch (siehe oben) von motivierten, aber nicht fanatischen Kaffeebereitern einfach bedienbar.
- Maximaler Geschmack natürlich

Wenn die Mühle Singe-Dosing-tauglich ist, um so besser. Geld ist hier nicht so wichtig, da das eines der Hobbies ist, die mich bei Corona teilweise mental am Laufen gehalten haben. Darf also auch etwas mehr kosten.

Wenn ich jetzt mal hier so lese, komme ich schnell auf die speziellen SD-Mühlen. Aber ich würde ungern eine Mühle irgendwo her importieren (auch wenn mal was ist). Außerdem sollte die Mühle wirklich haltbar sein. Konstruktionen mit Riemenantrieb und sowas würde ich eher auslassen. Und sie sollte von jemanden bedient werden können, der zwar motiviert, aber halt einfach guten Kaffee will (also meine Frau) ohne eine Wissenschaft draus zu machen (Zitat). Grind by Weight müsste nicht zwingend sein, scheint aber natürlich ganz nett, da die Timer schon ein ungenau sind (die Timer nicht, aber das, was rauskommt).

Für mich wäre eine echt SD-Mühle ok, aber erstens müsste ich dann immer für meine Mitbenutzer vorwiegen (wäre eventuell ok) und zweitens kommt man dann schnell zu den Hardcore-Mühlen mit Blasebalg und sowas. Und da bin ich unsicher, ob das nicht ein bisschen extrem ist und vor allem irgendwann auch mal nervt.

Da komme ich dann irgendwie auf sowas wie die Mahlkönig E65s GBW. Sieht gut aus. Hat aber wohl ja nicht wenig Totraum. Oder die etzMax Light W. Die scheint ja hier recht beliebt.

Habt Ihr noch ein paar andere Tipps für mich?

 

Stimmt schon, irgendwo kommt das doch das Gefühl, dass das Kosten/Nutzen-Verhältnis stimmen sollte. Was auch immer das individuell heißt. Die Bentwood sieht schon krass aus. Aber das GBW wäre halt auch ein echtes Argument für "normale" Benutzung. Wenn die ähnliche gute Resultate liefern, würde ich ja fast zur Etzmax tendieren. Die Bentwood wäre dann so langsam Ende der Fahnenstange. Das würde ich aber nur ausgeben wollen, wenn ich dann wirklich eine Mühle für alles habe. Und ich zweifle immer wieder, ob eine echte SD-Mühle hier zuhause so gut ankommt. Die Etzmax käme dann vielleicht eher in diese Richtung. Wenig Totraum, den Rest kann man fix rausstahlen und die Einstellung wirkt erstmal recht solide. Da würde ich mal zu einem Laden fahren, der die hat und mir das anschaue. Die ist optisch gewöhnungsbedürftig. Die müsste ich eben erst recht mal live sehen,

 

Danke für die tollen Tips. Das Video kenne ich sogar schon
Eigentlich ist es wie immer und spezielle Geräte sind besser als Allrounder. Aber ich kriege hier keine zwei elektrischen Mühlen durch, fürchte ich.
Auch variieren wir hier zimmer mal zwischen Hell und mittel, selten mal was süditalienisches. Also wäre ein Allround-Gerät schon ok.Ich schieße mich immer mehr in Richtung etzMax ein, die scheint ja ein guter Allrounder mit gutem Mahlwerk, guter Verarbeitung und wenig Totraum. Die LM Swift basiert ja darauf, automatisches Tamping finde ich aber furchtbar. Ich lese allerdings immer mal im Netz von etwas frickeliger Elektronik und verstopfendem Mahlwerk bzw. erhöhtem Reinigungsbedarf. Da das Ding für die Gastro gemacht ist, kann es so schlimm aber eigentlich nicht sein. Gibt es in den Richtung denn noch etwas, was in Frage kommt?

 

Ich zitiere mich mal selber. Das sollte nur andeuten, dass das dieselbe Basis ist. Ich tampe selber und möchte keine Swift

 

Die Lagom und Bentwood sehen beiden fantastisch aus und wirken extrem hochwertig. Man muss ja noch Luft nach oben haben Die Nautilus kommt mir etwas wie Vaporware vor. Man findet kaum was und nichtmal die Internetseite ist fertig. Oder bin ich zu doof? Egal.

Die Niche ist interessant, geht aber tatsächlich optisch nicht in unsere Küche. Das kollidiert total.

Ich glaube nicht, dass ich meine Frau überzeugt bekomme, den Kaffee vorher einzeln abzuwiegen. Ich habe einen Satz Commandante-Gläser und könnte das natürlich als Service vorher erledigen.

Weswegen ich immer bei der etzMax hängen bleibe: Sie scheint ja wirklich wenig Totraum zu haben und eine sehr reproduzierbare Mahlgradverstellung. Eine SD-Mühle würde noch weniger Totraum bringen und möglicherweise noch mehr optimierte Scheiben. Allerdings sind wir nicht auf helle Röstungen festgelegt. Deshalb wäre ein Mahlwerk wie bei der etzMax wohl schon das "Optimum".

Habe ich etwas übersehen?

 

Hm. Eigentlich ein gutes Argument. Aber was würde ich verlieren, wenn ich z.B. (sorry fürs nervige Wiederholen) die etzMax nehme?
Abgesehen davon, dass das coole Mühlen mit starkem Haben-Wollen-Faktor sind?

 

Optisch ist das Ding in der Tat problematisch, deshalb bin ich total offen für Alternativen. Lasst mich raten: Gibt es kaum (präzise und wenig Totraum) und dann lande ich fix bei SD Mühlen?

 

Designmässig fällt bei meiner Frau alles außer der Bentwood durch
Die Bentwood ist ja für SD und Timer beidermaßen ertüchtigt, richtig? Vielleicht wäre das so drin. Da könnte ich, wenn ich mal nicht da bin, das Ding auf Timer laufen lassen und sonst halt durch den angeblich ja wirklich geringen Totraum einfach SD machen?