[Kaufberatung] Kritik an Siebträger-Einsteiger-Setup erwünscht

Ach so, das bezieht sich darauf, dass kein Wasser dauerhaft im TB bleibt, anders als beim Kessel. Wie gesagt es gibt da deutliche Unterschiede.
Ich selbst meine aber eher, dass im Normalfall das Wasser im Kessel mit Sicherheit weniger Keim-belastet ist als das im Tank, wenn es nicht gerade ganz frisch nachgefüllt wurde. Und ob überhaupt Keime eine Chance haben, den Brühvorgang zu überleben, ist auch eher fraglich.

 

Wo geht das Wasser aus dem Thermoblock hin? Zurück in den Tank oder wird nur so viel Wasser erwärmt wie verbraucht wird?

 

Wird jetzt arg OT

Hängt davon ab.
Die QMs haben ein BG Ventil, das Wasser aus dem TB läuft über ein Magnetventil (früher mechanisch an den Drehschalter gekoppelt) zurück in den Tank.

Die Ascasos haben kein BG Ventil, man kann den ST sofort ausspannen. Die lassen sich auch ganz normal rückspülen. Wohin das Restwasser aus dem TB fließt weiß ich nicht, vermutlich in die Tropfschale.

 

Du hast ja wesentliche Antworten schon bekommen. Ist dadurch auch mit dem Unterschied beim Entkalken klar geworden?

Was vielleicht noch zu ergänzen ist, wäre die Antwort zu Deiner Frage mit dem "Spülwasser". Bei Boilermaschinen findet der Druckabbau nach dem Bezugsende durch die Maschine statt und landet in der Abtropfschale. Die entsprechenden Kanäle musst Du regelmässig rückspülen, um sie von Kaffeefett zu befreien. Bei den Quickmills hingegen (nicht bei anderen Thermoblocks) gibt es ein Rückschlagventil, dass beim Bezugsende den Fluss unterbricht. Der Restdruck wird dann über den Puck abgeleitet, es tropft einfach ein bisschen nach, aber es geht keine Plörre durch die Maschine. Der ganze Aufwand mit dem Rückspülen entfällt vollkommen.

Hilft das?

 

Im Großen und Ganzen ja. Frage ist wie ist das mit dem Rückspülen. Spüle ich dort manuell zurück oder lasse ich ein Leerbezug laufen?

 

Da sprichst Du von zwei unterschiedlichen Sachen. Flushen (Spülen) macht man vor oder nach einem Bezug. Vorher, um die Temperatur zu stabilisieren. Nachher, um das Dischsieb sauber zu sülen und von Anhaftungen zu befreien. In beiden Fällen kommt das Wasser einfach durch das Duschsieb. Rückspülen macht man hingegen gegen das Blindsieb. Penible Leute am Ende des Tages einfach mit Wasser und einmal in der Woche mit Kaffeefettlöser. Dass heisst, Du spülst das Innere der Maschine (die Kanäle zum Druckabbau). Unterschiedliche Wege für das Wasser, unterschiedliche Herangehensweise. Beides darf man "Spülen" nennen, sollte das aber immer präzisieren. Vermutlich zur eindeutigen Abgrenzung hat sich daher Flushen vs. Rückspülen etabliert.
Quickmillhat hat das Rückspülen wegen des genialen Ventils überhaupt nicht.

 

BG (Brühgruppen)- Ventil = Kein Rückspülen möglich bzw. "nötig".

Ein BG Ventil gibt es in allen preiswerten Maschinen als Ersatz für das wesentlich teurere Magnetventil. Die neueren QM haben ein MV anstelle des alten mechanischen Ventils, zwischen Pumpe und TB, aber eben auch ein BG Ventil. Die alten QM hatten nicht mal ein BG Ventil.

Ein BG Ventil hat den Nachteil, dass der Siebträger unter Druck steht und es eine Sauerei gibt, wenn er zu früh gelöst wird. Außerdem ist der Gegendruck abhängig von der Flussrate, d.h. dass selbst ein nachgerüstetes OPV, das bei den QM normalerweise fehlt, nicht zu einem konstanten Druck im Siebträger führt.

Wenn immer wieder davon die Rede ist, dass die QM kein Rückspülen "brauchen", ist das imho irreführend. It's a bug, not a feature

 

Gibt es irgendwo eine Übersetzung von den ganzen Abkürzungen? Einiges kann ich erahnen und einiges erschließt sich mir leider nicht.

 

Zusammenfassung: Standardmäßig gehört es zur (in der Regel) täglichen Reinigung das Blindsieb einzuspannen und ~3x Druck aufzubauen, in dem du den Bezug startest. Beendest du den Bezug wird der Druck in die Abtropfschale abgeleitet und nimmt dabei Kaffeereste, Fette etc mit. So hältst du deine Wasserwege nach dem Magnetventil sauber.

Dieser Schritt fällt bei einigen günstigen Maschinen weg, die kein 3-Wege Magnetventil (= MV) haben. Bei den meisten Maschinen gehört dies jedoch zur Pflege dazu.

Regelmäßig gibt man etwas Kaffeefettlöser mit in das Blindsieb, um hartnäckige Reste rauszuholen.