Kaufberatung - SAB Nobel, oder doch ein anderer ZK?

Diskutiere Kaufberatung - SAB Nobel, oder doch ein anderer ZK? im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo Kaffee-Netz, Leider mache auch ich immer wieder die Erfahrung, dass in deutschen Gastrobetrieben selten guter Espresso serviert wird, sogar...

  1. #1 PhilippK, 16.07.2018
    PhilippK

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    Hallo Kaffee-Netz,

    Leider mache auch ich immer wieder die Erfahrung, dass in deutschen Gastrobetrieben selten guter Espresso serviert wird, sogar am Cappuccino hapert es in den meisten Fällen. Viel zu bitterer oder saurer Espresso mit hart aufgeschäumter H-Milch, pfui. „Was du richtig haben willst, musste also mal wieder selber machen…“ Zunächst habe ich mich dagegen gewehrt, ein weiteres teures Hobby aufzumachen, vergebens. Seit ich dieses Forum entdeckt habe, wächst also der Wunsch nach einer Siebträgermaschine, um endlich jederzeit richtigen Espresso trinken zu können. Wie stark dieser Wunsch ist, zeigt dass ich als chronischer pleite-Student über ein dreiviertel Jahr einigermaßen eisern gespart habe ;) Diese Wartezeit habe ich mit Brikka & Porlex Mini, etwas später einer gebrauchten BB005 manuale, überbrückt, eine Kombi die mir bereits sehr viel Freude und gute Ergebnisse in der Tasse bereitet hat. Unser Trinkprofil ist hauptsächlich Cappuccino, aber wenn denn ein Siebträger da ist, kommt auch der gelegentliche Espresso zwischendurch dazu. Daher, und weil ich mich (noch) nicht großartig mit hellen Röstungen experimentieren sehe, denke ich dass ein toleranter Zweikreiser mit ausreichend Dampfreserven für eine 8-10köpfige Kaffeegesellschaft am Wochenende das richtige ist. Die DBs in meinem Budget sind mir zu kompromissbeladen, Thermoblöcke bzw. die kleinen Boiler + Mauerblümchenoptik der Pro300 kommen nicht in Frage. Mein Budget ist (eigentlich) max. 1600€ für ein Bundle aus Maschine + Mühle.

    Ich habe mich schon ziemlich auf die SAB Nobel mit der neuen Macap M42D eingeschossen, möchte aber gerne die geballte Weisheit des Forums um grünes Licht bitten. Für die Macap (vs. Conti Valerio 860E, Quamar Q50E, M80E, ???) habe ich einen separaten Faden ins Leben gerufen.

    An der Nobel gefallen mir aus der Ferne folgende Punkte, wobei ein paar Restzweifel bleiben:
    + verhältnismäßig schnell aufgeheizte Ringbrühgruppe
    + volumetrische Dosierung. Meine Frau weiß zwar guten cafe zu schätzen, hat aber keine Lust sich ernsthaft damit zu beschäftigen – richtiges tampern wird für ihre Geduld schon Herausforderung genug J Daher erscheint es erst einmal als Erleichterung, einfach nur einen Knopf drücken zu müssen.
    + günstiges P/L-Verhältnis, außerdem bei Imprezza/Angelo Parrotta mit außerordentlich guten Bundle-Konditionen versehen, man „spart“ teils 200€ und mehr (bei einer farbigen Macap M42D sind es ganze 260€!)
    + Gastro-Optik, robust, italienisch-verspielt

    Offene Fragen:
    - Ist ein 2,5L Kessel nicht eigentlich total überdimensioniert für einen 2-Personen-Haushalt und ca. 6-8 Bezüge am Tag? Selbst die Rocket Mozzafiato und Konsorten haben „nur“ 1,8L.
    - Ist die Überhitzungsproblematik, von der man bei der Nobel lesen konnte inzwischen im Griff? Es war zwischenzeitlich von 45 Sekunden cooling flush die Rede…
    - Wie sieht es mit dem mitgelieferten Zubehör aus, sind die Siebe brauchbar oder empfehlt Ihr ein zeitnahes Tidaka/VST/etc.-Upgrade, da habe ich überhaupt keine Ahnung. Es wäre mir wichtig, mit demselben Mahlgrad zwischen 1er und 2er Auslauf wechseln zu können.

    Mögliche Alternativen, über die ich nachgedacht habe: wenn die Pratika nicht ganz so ein hässliches Entlein wäre, stünde sie als ganz oben auf meiner Liste. Leider gefällt sie mir aber optisch so wenig, dass ich sie als faulen Kompromiss sehen würde (über die Oscar II reden wir bitte gar nicht erst!). Ansonsten reizen mich E61 Chromwürfel aufgrund der kolportierten Gutmütigkeit bei dunklen Röstungen und der BG-eigenen PI, optisch finde ich sie auch ansprechend wenngleich etwas protzig. Mit einer Mozzafiato V black (schwarze Seitenteile) könnte ich mich durchaus sehr gut anfreunden :) ist leider aktuell etwas über meinem Budget. Im günstigeren Segment gäbe es mehr oder minder austauschbar die SAB Alice, QM Rubino, Rocket Appartamento, Bezzera Magica - da fehlt mir aber das gewisse Etwas. Mein Herz sagt: wenn schon E61, dann bitteschön auch mit zwei Manometern und komfortablem PID. Ich mag einfach keine Kompromisse.

    Was haltet Ihr von meinen Überlegungen, wie würdet Ihr entscheiden (und weshalb)?

    Viele Grüße, und danke im Voraus
    Philipp
     
  2. cbr-ps

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    Der ganze Krempel ist für Privathaushalte eigentlich überdimensionierter Luxus, aber was soll‘s - ich freue mich darüber, dass mein 2,5l Kessel beim Bezug nicht ins Schleudern gerät.

    Halte ich beides beim Zweikreiser in dem beschriebenen Szenario für überflüssig.
     
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  3. #3 radlbub, 16.07.2018
    radlbub

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    Es gibt hier einen ausführlichen Faden zur Nobel.
    Da kann dir sicherlich geholfen werden.
     
  4. #4 PhilippK, 17.07.2018
    PhilippK

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    Ich dachte mir schon dass diese Bemerkungen kommen, daher der Verweis auf's Herz ;) pragmatisch ist meine Haltung nicht, das ist klar. Wobei mir als Neuling und nicht-Schrauber ein PID schon auch einen gewissen praktischen Nutzen hätte (falls mal was verstellt werden soll, ist mir eine gradgenaue Einstellung lieber als an einer Schraube zu drehen).

    Genau auf den Thread bezog ich mich, bspw. was die Überhitzungsproblematik betrifft. Ist aber schon etwas länger her, werde ihn mir nochmal zu Gemüte führen. Weshalb ich nicht direkt in den Nobel-Faden gepostet habe ist, weil ich mir erhofft hatte dass auch noch ein paar allgemeinere Kommentare kommen, die mich weiter bringen. Insbesondere was Temperaturstabilität bzw. Überhitzung betrifft, Nobel und Rocket (Appartamento, Mozza) vergleichend.

    Ich sehe ich ein, dass sich die meisten Kaufberatungen in diesem Bereich stark ähneln, und die allermeisten Nutzer sowieso sehr zufrieden mit ihren Maschinen sind (ob nun Nobel oder eine E61). Ich werde wohl sowieso in einigen Wochen persönlich nach Lindau fahren und mir alles zeigen lassen. Nicht auszuschließen, dass dann Aspekte der Haptik, Optik, und vielleicht ein gelungener sales pitch entscheiden werden, und die ganzen Vorüberlegungen auf den Kopf stellen. Dennoch freue ich mich über Anregungen.

    Viele Grüße
    Philipp
     
  5. cbr-ps

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    Wenn das ein ernsthaftes Anliegen ist, spar noch ein viertel Jahr auf einen Dual Boiler;)
     
  6. Hoba68

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    Es ist wie immer, eigentlich weiß der Fragenden gar nicht genau, was er will. Hier soll es erst die Nobel werden wegen der Dampfpower und der Dosierung, außerdem ist er Student und muss auf das Geld schauen. Dann sind Manometer und PID interessante, eigentlich auch E61 und Dualaboiler.
    Mach Dir eine Matrix mit Deinen Kriterien und verteile Punkte, dann kennst Den Punktsieger und kannst immer noch entscheiden, ob Platz 2 oder 3 für Dich zu wichtige Features haben.
    Kriterien sind bei jedem anders, meine waren Preis, Reparaturmöglichkeit, Kesselgrösse, Kessel isoliert, Dosierung, Tank/FW, Aufheizzeit usw.
    Aussehen war in jedem Fall nachrangig, mir ging es nicht um ein Designobjekt. Am Ende war die Pratika Platz 1 und die Expobar Brewtus Platz 2. Die wäre für etwas mehr Geld schon ziemliche Toplösung gewesen, aber mich stören ihre Nachteile noch heute.

    Aber Deine Lösung ist evt. E61, stabil gebaut, Dualboiler, PID, ab 1.149 EUR. Preisklasse der Nobel, aber E61, Dualboiler, PID. Mir scheint, das ist Deine Maschine.
     
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  7. joost

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    z.B.?
     
  8. #8 radlbub, 17.07.2018
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    Also ich habe die Nobel seit ein paar Jahren.
    Bin weiterhin grundlegend absolut zufrieden.
    Die schnelle aufheizzeit war damals mit Kaufgrund.
    Die Brühgruppe neigt dazu sehr, sehr heiss zu werden wenn die Maschine lange in Betrieb ist.
    Aufgrund der kurzen Aufheizzeit aber ok.
    Dampfpower ist gut.
    Wie gesagt, grundlegend absolut zufrieden, wäre da nicht immer der Wunsch nach Upgrade
     
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  9. Hoba68

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    Eine E61 ist etwas wartungsintensiver, die lange Aufheizzeiten, und 2 1,5 Liter Kessel finde ich unausgewogen. Kaffeekessel könnte kleiner sein. Das waren und sind mein Hauptargumente, ansonsten eine tolle Maschine.
     
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  10. #10 PhilippK, 18.07.2018
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    Bitte entschuldigt die Unklarheiten bzw. meine eigene Unentschlossenheit. So ist es halt manchmal wenn man beginnt sich mit einem völlig neuen Thema zu beschäftigen, v.a. wenn es sich um eine so große Anschaffung handelt. Da möchte ich möglichst viel Risiko von vorneherein ausschließen. Bei aller Konfusion meine ich doch klar gemacht zu haben dass ich mich schon sehr auf die Nobel eingeschossen habe, aus den genannten Gründen. Eine E61 Heimmaschine könnte ich mir aber auch vorstellen, also falls eine solche hier eher als passend für mich identifiziert wird (Stichwort Gutmütigkeit bei dunklen Röstungen, kurzer cooling flush der i.d.R. zu reproduzierbaren Bezügen führt). Die lange Aufheizzeit ist nervig, würde ich aber notfalls in Kauf nehmen wenn das im Gegenzug bedeutet dass die Bezüge für einen Anfänger wie mich deutlich reproduzierbarer wären als bei der Nobel.

    Ein Dual-Boiler war nie ernsthaft im Gespräch, wenngleich ich das langfristig nicht ausschließen möchte. Abgesehen davon mag bei der Brewtus der Funke nicht überspringen, die zahlreichen Berichte von Lieferschäden, Verarbeitungsdefiziten etc. finde ich auch sehr abschreckend. Das Fehlen günstiger Bundle-Angebote relativiert für mich die preisliche Attraktivität, ebenso die Tatsache dass der Händler so weit entfernt ist dass ich die Maschine vorher nicht ausprobieren kann. Das alles ist bei z.B. Parrotta anders.

    Da ich noch keine ST-Maschine hatte, und somit den Workflow noch nicht wirklich kenne, weiß ich noch nicht ganz einzuschätzen wie ich damit umgehen soll. Lange flushen? Ein user hat mal nachgemessen dass im Dauerbetrieb die Temperatur an der BG erst nach 45 Sekunden wieder im grünen Bereich war. Das erscheint mir nervig, und ohne ein Thermometer an der BG anzubringen auch wenig reproduzierbar. Zumal ich die Maschine mit Flaschenwasser betreiben werde. Die Maschine für jeden Bezug an-, und danach wieder ausschalten? Ich dachte eigentlich dass ich sie am Wochenende durchlaufen lassen würde, und hatte daher vor den Kessel isolieren zu lassen. Insofern hilft mir die Meldung von Radlbub, der ja offenbar seit Jahren trotz der Überhitzungsgeschichte zufrieden ist, und wenn ich es richtig verstehe...
    ... die Maschine für jeden Bezug von neuem anwirft. Ist in diesem Fall eine Kesselisolierung noch sinnig?

    Ich hoffe mein Anliegen ist nun etwas klarer. Vielleicht wären meine Fragen im Nobel-Thread besser aufgehoben, aber da herrscht auch schon länger Stille.

    VG und danke für die Anregungen!
    Philipp
     
  11. joost

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    Mein Vorschlag: robust und klein anfangen, dann erst wirst Du erfahren, was Du wirklich "brauchst".
    Robust und klein deshalb, weil Du solche Maschinen auch mit überschaubarem Verlust weiterbekommst.
    Ich glaube, es ist klug, in das Thema hinein zu wachsen*.
    Wer weiss? Vielleicht bevorzugt Dein Frouwelin am Ende doch den KVA? Ist gar nicht so selten.

    _____________________________________
    * um am Ende dann doch bei der Diva zu landen :D
     
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  12. cbr-ps

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    Wohl nur sehr bedingt, sie verzögert die Abkühlung, was dann das Kesselaufheizen beim Neustart etwas beschleunigt. Die BG ist damit aber noch nicht durchgeheizt. Immer neu starten wäre mir bei längerer Anwesenheit auch zu lästig, dann reden wir definitiv über mehr als nervige 45 Sekunden. Wenn ich zuhause bin, bleibt meine Maschine an, dann will ich auch spontan beziehen können.
    Wenn die 45 Sekunden Story wahr ist, würde ich mir nochmal ernsthaft die Frage stellen, ob so eine Gastromaschine, die dann wohl eher für den nahezu ununterbrochenen Gebrauch bestimmt ist, für sie Heimanwendung wirklich das Richtige ist.
     
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  13. #13 Wrestler, 18.07.2018
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    die maschine für's leben gibt's offensichtlich nicht.
    dafür haben wir im forum genug threads zu genau diesem thema.
    entweder man macht einen gewissen erfahrungs prozess durch und wechselt zumindest zu anfang mal die maschinen, oder man ist mit bestimmten parametern zufrieden und bleibt bei einem kompromiss.
    einige wandern sogar zurück zum brüh kaffee, sämtliches espresso equipement wird veräußert.
    der rat mit einer typischen einsteiger kombi zu starten, wird gerne ignoriert.
    mir erscheint das manchmal etwas zu "motiviert".
    gerade die möglichkeit, mit einer pratika oder bz 10 in verbindung mit einer z.B. eureka mignon erstmal schon gut ins espresso geschäft einzusteigen, die vorzüge des 2 kreisers zu erfahren und das relativ gut auch wieder ohne große verluste los werden zu können, sind für mich einfach unschlagbare argumente. wieviele verkäufe für einen hochwertigen handhebler mit entsprechender mühle, andere maschinen und sonst was habe ich schon gesehen.
    letztlich stand da zumeist der wunsch nach einer hochwertigen maschine dahinter, die bereitwilligkeit jedoch nochmal was zu lernen, war indes nicht vorhanden. gerade im espresso bereich liegt nach wie vor viel in der hand des menschen hinter der maschine.
    seine erfahrung und handwerklichen fähigkeiten sind über erfolg oder misserfolg entscheidend.
    insofern nützt einem keine maschine für viel geld, wenn es an der bedienung hapert.

    eine tolle maschine wird dir meiner meinung nach nicht viel nützen, wenn die heimleitung andere interessen hat und nicht gewillt ist, sich zumindest in grundzügen mit einzubringen. da macht vielleicht eine kapsel maschine oder ein kva für die "lernunwilligen", "bequemen" oder einfach nur "unteressierten" mehr sinn. man sollte nicht zu dogmatisch jeden zu seinem glück zwingen.
    wer guten kaffee, espresso oder sonstwas trinken möchte, muss eben auch was dafür tun.

    insofern bringt dir eine maschine mit mengen automatik gewisse vorteile, aber ich vergleiche das mal mit dem italiener um die ecke oder dem mc cafe.
    wenn der bediener des geräts nur stumpf irgendwas abarbeitet, wird's vermutlich auch nicht zu großem führen.
     
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  14. #14 nacktKULTUR, 18.07.2018
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    Wieso „im Nobel-Thread“? Welcher? Es gibt eine ganze Menge davon. Und ein Thread ist deswegen nicht schlechter, nur weil Stille herrscht.

    Zum Thema Überhitzen. Ich schalte die Nobel (Lux) stets ab, wenn ich sie nicht benötige. Nach einer halben Stunde ist sie auf idealer Betriebstemperatur. Wenn sie länger steht, macht man einfach einen Leerbezug, bis es nicht mehr aus dem (ungefüllten) Siebträger spritzt. Ich wärme damit die Tassen vor. Apropos vorwärmen: Ein nicht-isolierter Boiler trägt zur Tassenvorwärmung bei.

    Die Abtropfschale der Nobel ist ein schlechter Witz. Deshalb empfehle ich, einen Kanister als Fest-Abwasser anzuschließen.

    Bilder zu der Nobel Lux (aka Viennetta) gibt's hier. Die Variante ohne „Lux“ unterscheidet sich nur geringfügig in vier Details:
    • lackierte, flache Seitenbleche anstelle von doppelwandigen Chromstahl-Seitenteilen
    • einfaches Manometer für Boilerdruck statt doppeltem für zusätzliche Brühdruckanzeige
    • beleuchtete Drucktaster anstatt (kapazitiver) Sensorfelder
    • Vibrapumpe anstatt Rotationspumpe
     
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  15. #15 radlbub, 18.07.2018
    radlbub

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    Das handhabe ich zumeist auch so, wenn ich nicht direkt 3-4 Espressi nacheinander trinke, schalte ich die Maschine aus.
    Ich habe den Kessel isoliert, Aufheizzeit ca 15-20 min.
    Von meiner Seite weiterhin eine klare Kaufempfehlung für die Nobel.
    Stell dir ne anständige Mühle dazu und du wirst glücklich sein.
    Am Schluss muss der Kaffee schmecken und man beschäftige sich zeitweise viel zu sehr mit der müden Theorie!
     
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  16. #16 PhilippK, 18.07.2018
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    Schon interessant wie schnell einem hier "dogmatisches zu seinem Glück zwingen" attestiert wird. Bloß weil meine Frau (Heimleitung, sehr lustig, es ist doch nicht so schwer eine Frau zu erwähnen ohne in die Kiste mit herabwürdigendem Clichee-Mist zu greifen?) sich nicht besonders damit beschäftigen will, heißt das noch lange nicht dass hier ein KVA oder Kapselmaschine angesagt ist. So etwas kommt uns nicht ins die Bude, da sind wir uns einig. Wäre auch in jeder Hinsicht ein Rückschritt, wir kommen beide wunderbar mit Porlex, BB005 und Brikka aus. Ich bin eben derjenige der sich ins Thema einarbeiten möchte, und die notwendige Motivation und Lust an der Thematik mitbringt. Sie wird hoffentlich davon profitieren, muss nicht groß experimentieren und kann einfach "meine" Einstellungen verwenden. Scandale! Mühlentimer und Dosierung an der Maschine machen es dann schlichtweg das (möglicherweise entscheidende) Bisschen einfacher, und setzt die Eintrittsbarriere für sie herunter. Und dass ich noch sehr viel lernen werde müssen habe ich nie angezweifelt, im Gegenteil ich freue mich darauf. Sie wird sicher auch mit der Zeit dazulernen, und wenn sie doch partout keine Lust dazu hat, macht sie eben mit der Brikka weiter - so what, es ändert nichts an meinem Wunsch nach einem Zweikreiser. Auch habe ich nie gesagt dass es eine Maschine bis ans Ende meiner Tage sein soll, habe ich nie geschrieben. Ich will aber hoch genug einsteigen, um unnötigen Frust zu vermeiden, außerdem mir etwas "gönnen" - ich bilde mir ein ich hätte es mir aus verschiedenen Gründen verdient ;)

    Ich beziehe mich auf "SAB Nobel - Ein Erfahrungsbericht", welcher hier den Überblicks-Thread darstellt. Die Angabe mit 45 Sekunden cooling flush stammt von einem User claus, der eine Messreihe dazu gemacht hatte, im Dauerbetrieb und mit Pressostat bei 0.95bar. Bei 27 Sekunden kommt er auf 94 Grad Celsius, die 45 Sekunden bezogen sich wohl auf eine hellere Röstung. Die weiteren Erfahrungen diverser Nobel-Besitzer reichen je nach Einstellung des Pressos von einem kurzen Flush im "Einzelbetrieb" bis zu 10-35 Sekunden CF bei Dauerbetrieb. Mir scheint, dass die Werkseinstellungen des Pressos variieren, ebenso ergibt sich (scheinbar) kein wirklich konsistentes Bild bei gleichen Einstellungen. Es ist aber doch schwerlich vorstellbar, dass Serienschwankungen in der Produktion zu unterschiedlichem Überhitzungsverhalten führt?!

    Mein vorläufiges Fazit ist nun, dass die Überhitzungsproblematik unter der Woche, d.h. im "Einzelbetrieb", quasi nicht besteht. Die Schlüsselfrage bleibt, ob ich a) mit einer entsprechend niedrigeren Pressoeinstellung in einen Bereich komme, der es mir erlaubt am Wochenende auch im Dauerbetrieb auf eine akzeptable CF-Dauer um die ca. 15 Sekunden zu kommen, oder b) mich auch am WE mit "Einzelbetrieb" anfreunden kann (vermutlich schon, so ganz spontan muss es nicht sein). Diesbezüglich freue ich mich über konkrete Hinweise aus der Praxis, und werde ich mich wenn es soweit auch bei Angelo nochmal persönlich beraten lassen.

    Danke auch für den Hinweis mit der Abtropfschale, muss mal überlegen wie ich das bei unserem chronischen Platzmangel organisiere...

    Absolut berechtigte Frage, auf der anderen Seite sind die 40 Minuten Aufheizzeit einer Heim-E61 doch genauso wenig zweckgemäß? Im Umkehrschluss attestieren der Nobel alle eine hervorragende Temperaturstabilität. Da wären wir wieder beim Thema Overkill, und dass der legitim ist s.o. :)

    VG
    Philipp
     
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  17. #17 cbr-ps, 18.07.2018
    Zuletzt bearbeitet: 18.07.2018
    cbr-ps

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    Dagegen spricht ja garnichts, aber es wäre schade, einfach nur so wegen „ich gönne mir was“ in etwas möglicherweise nur bedingt Geeignetes zu investieren. Druck unter 1Bar finde ich übrigens schon sehr ungewöhnlich, passt da der Dampf und die Brühtemperatur?
    Wenn man höher geht, was bei vielen Maschinen der Fall ist, dürfte sich das Überhitzungsproblem noch verschärfen.

    Welche Art Overkill meinst Du? „Objektiv überzogen für eine Haushaltsanwendung“ (was auch immer eine objektive Perspektive sein mag;)) oder „technische so überdimensioniert (ich würde eher unpassend sagen), dass es für die Anwendung nur bedingt geeignet ist“?
    Zum ersten Fall würde ich sagen: egal, siehe „gönn Dir was“.
    Im zweiten Fall, der mir hier nicht unwahrscheinlich erscheint so wie Du jetzt schon über Workarounds nachdenkst, würde ich sagen: Falsche Entscheidung, denk nochmal über deine Ziele und Maßstäbe nach.
    Neben E 61 gibt es auch noch andere ZK, wie z.B. BZ10, Pratika oder Xenia.
    Unter dem „gönn Dir was“ Aspekt und dem Eindruck Deiner anscheinend hochgesteckten Ansprüche würde ich nochmal darüber nachdenken:
    Edit: Ich will dich aber keinesfalls bekehren. Wenn Du sicher bist auf dem richtigen Weg zu sein, dann geh ihn. Dann frage ich mich allerdings warum Du es hier zur Diskussion stellst und dann mit den Antworten haderst. Die Wahrscheinlichkeit, hier volle uneingeschränkte Bestätigung für Dein Vorhaben zu kriegen, ging von Anfang an gegen null...
     
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  18. joost

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    sowas muss halt mal gesagt werden, wir habens schon oft anders erlebt - deshalb vielleicht die Vorsicht ;)

    Beneidenswert :rolleyes:
     
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  19. cbr-ps

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    Das ist ein trügerisches Sicherheitsgefühl. Sobald die Parameter anfangen zu driften, was sie zwangsläufig eher früher als später tun werden, geht das Ergebnis den Bach runter und wenn dann die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den Abhängigkeiten fehlt, führt das zu Frust.
     
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  20. joost

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    Das sehe ich auch so. Anders als in der (gutbesuchten) Gastronomie, die ihre Maschine exakt auf standardisierte Bohnen in immer dem ähnlichen Röstalter optimieren kann, reift Dein Bohnenmaterial, verändert sich im Laufe der Alterung, so dass Du im Prinzip laufend Mahlgrad und ggf. auch Druckverlauf (Handhebel) nachjustieren musst. Da ist dann "Knöpfchendrück und fertig" eher Glückssache und geht im Siebträger viel eher schief als beispielsweise mit ESE-Technik, Cremaventil-Zeux oder im gehassten KVA.

    Mich würde an der Stelle mal eine Rückmeldung von privaten Vivaldi II-Usern mit eher geringem Bohnenumsatz interessieren...
     
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