(Kaufberatung) Siebträger für einen Einsteiger

Richtig.

Eigentlich wird der Überdruck einfach über einen separaten Wasserfluss in die Abtropfschale geleitet. Da geht nichts zurück in den Tank. Außer du meinst das OPV, das leitet aber auch während des Bezugs überschüssiges Frischwasser in den Tank zurück.

Ist ein Vorteil jedes Thermoblocks. Verkalken wird er auf Dauer auch ein wenig, aber eine Durchlaufentkalkung ist einfacher als bei Boilern.

Das bedeutet allerdings auch, dass wenn du nicht wartest dir etwas Restdruck entgegen kommen kann (Engl. "Portalfilter Sneeze"). Klar wenn du ein anderes Gefäß drunterstellst musst du halt dieses entleeren und nicht die Abtropfschale.

Das ist der Vorteil der sich wirklich nur bei den Quickmill Thermoblöcken findet. Aber viel Zeitaufwand ist das m.E. nicht und auch eine Menge anderer Leute und Hersteller sehen das wohl als ganz akzeptabel an, wenn ich mir Mal die Omnipräsenz von Maschinen mit 3-Wege Ventil anschaue.

 

Grundsätzlich passen die Ergänzungen soweit. Unzutreffendes muss jedoch besser klargestellt werden, um dem TE bei der Entscheidungsfindung zu helfen.

Es haben einfach nicht alle QM TB ein OVP ab Werk verbaut. Restwasser wird aus dem TB dann über den Wasserweg trotzdem wieder in den Tank befördert.

Ein paar wenige Tropfen in der Auffangschale, oder einem untergestellten Gefäß zu haben, ist etwas anderes, als einen ganzen Schwall Wasser zwangsweise in die Schale gejagd zu bekommen, wie bei Boilern. Gerade, weil der TE angemerkt hatte, dass er keine fummelige Entnahme der Abtropfschale wünsche, ist der Hinweis auf eine Maschine, deren Abtropfschale prinzipiell nie entnommen werden muss, schon wichtig.

Auch besteht gewöhnlich bei kleinen Boilermaschinen nicht ohne Bastelei die Option, Gefäße unterzustellen. Platzmässig, bedingt durch die Bauhöhe und vom Arbeitsablauf. Alle Ausläufe sind dort kurz über oder sogar unter dem Gitter verbaut. Das ist bei QM TB eine ganz andere Nummer, wenn es wirklich nur um Tropfen aus dem PF Auslauf geht, die man gut noch in die Tasse lassen kann, oder eben ein Wechselgefäss. Wir reden ernsthaft nicht mal von Millilitern, sondern Tropfen.

Die QM TB kennen auch alle nicht den erwähnten Sneeze. Mit Bezugsende ist der Puck nahezu drucklos. Vor dem Ausspannen dennoch einen Moment zu warten bis das Wasser aus dem PF durch den Puck verschwunden ist, hilft aber, Tröpfelei in der Küche zu vermeiden.

Nur beim Begriff der Durchlaufentkalkung wäre ich dann noch vorsichtig, weil die QM TB hier eine andere Vorgehenswrise haben, um ausreichend Einwirkzeit im TB sicherzustellen. Es ist begrifflich eher so etwas wie eine "intermittierende Entkalkung im Kaltzustand". Anleitung dazu im KN.

Was die Verbreitung von TB angeht, sagt das also alles noch nichts über die technischen Vorteile und deren Eignung für den TE. Auf die reine Menge betrachtet, sind TB Siebträger zusamnen mit denen in Kaffeemaschinen und Vollautomaten in Deutschland sicher weiter verbreitet, als Boiler. Das lässt alle anderen Siebträgermaschinen aber genauso als vollwertige Option bestehen, für die, die bei ihren Geräten Wert auf andere Vorteile legen. Dampfleistung zum Beispiel, die beim TE aber ziemlich egal ist.

Insofern halte ich die Stange hoch: QM sind für den TE eine vollwertige Möglichkeit, deren Vorteile er kennen sollte, um sich qualifiziert entscheiden zu können.

 

Ja, und das sehe ich eher als Nachteil da es das Handling von Siebträgern eher erwschwert.

Klar, aber irgendein Gefäß muss trotzdem gereinigt werden.

Wusste ich nicht, aber klingt nach einer ziemlich guten Lösung.

Absolut, das wollte ich auch gar nicht in Frage stellen. Der TE hatte nur geschrieben dass der Aufpreis zur Quickmill sich wegen geringerer Wartungskosten amortisieren könnte. Da wollte ich klarstellen, dass die QM Thermoblöcke zwar etwas wartungsämer sind, aber der Unterschied nicht so enorm ist wie es manchmal klingt.

Ich meinte eigentlich die Verbreitung von Maschinen mit 3-Wege Ventil, also Maschinen die Rückgespült werden müssen.

Das ist jetzt sehr OT, aber wenn der Druck über den Puck abgebaut wird dann muss man doch entweder warten bis sich dieser abgebaut hat oder aber man hat den genannten Sneeze. Oder geht das Wasser den Frischwasser Pfad in den TB zurück und dadurch ist der Druck weg? Kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

 

Um es technisch ganz präzise zu beschreiben, wird Frischwasser aus dem Tank mit einen eigenen Schlauch von der Pumpe über das Magnetventil in den Thermoblock transportiert. Nach Bezugsende wird dann über einen separaten Schlauch für den Rücklauf das Restwasser aus dem Thermoblock durch das Magnetventil in den Tank zurück geleitet. Das ist insofern nicht wirklich der wortwörtlich gleiche "Frischwasserpfad", auf dem das Wasser zurück geführt wird. Im Tank findet dann allerdings eine Vermischung des Wassers statt, wenn man den Rücklaufschlauch nicht nach aussen verlängert. Beides ist weiter "Frischwasser", ein Teil wurde nur schon mal erwärmt.
Rein technisch hat man bei QM also ein "gemischtes Gewässer" im Tank. Oder eben nicht, wenn der Rücklaufschlauch aus dem TB nach aussen abgeführt wird. Bei Boilermaschinen hingegen befindet sich im Boiler eben immer zwangsläufig ein Mix aus bereits mehrfach aufgeheiztem Wasser und frisch zugeführten Wasser aus dem Tank. Das ist keine Bewertung, nur eine Beschreibung der Situation.

 

Also wenn Dich das manuelle Mahlen nicht völlig abschreckt wäre es auf jeden Fall einen Versuch wert. Das Abwiegen hat gerade am Anfang den Vorteil der besseren Reproduzierbarkeit. Ich mache das seit Jahren, 3-4 doppelte am Tag. Mahldauer mit der Kinu für 15,5g ca. 30s.

 

Wie schon mehrfach geschrieben ist das nicht unbedingt extrem viel Wartung die du mit einem Einkreiser hättest.

Wesentlich besser ist nicht unbedingt der richtige Ausdruck beim Dampf. Eher anders, hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab. Da du aber weder Americano (Heißwasserbezug) noch Cappucino (viel Dampf) bei dir den Hauptteil ausmachen sollten die beiden Punkte von beiden Maschinen ausreichend gut erfüllt werden.

Meinst du 20cm Arbeitsfläche bis die Oberschränke anfangen? Da ist die Tiefe beider Maschinen größer als 20cm. Was wären denn die maximalen optimalen Maße?

 

QM haben einen Tank, der an der rechten Seite entnommen wird (vor der Maschine stehend). Bei der Lelit muss der Tank nach oben entnommen werden und dieser hat eine Höhe von etwas über 26 cm. In Deiner Konstellation müsstest Du also die Maschine vorziehen oder mit Trichter und Schlauch befüllen. (Referenz hier: lelit pl41 befüllen) Ein bisschen schlecht zu sehen und tropfanfällig.

Es gibt einerseits bei der QM keinen Grund die Schale zu entnehmen, andererseits bei der Lelit den Zwang die Schale entnehmen zu müssen. Der Unterschied liegt in der Freiwilligkeit, es zu machen und nicht in der Möglichkeit, es zu tun. Wenn Du Dir das erste Mal so richtig die Küche vollgekleckert hast, weil die Schale zu voll war, wirst Du Dich erinnern, dass da irgendwer mal was dazu gesagt hat.

Da hast Du schon gehört, dass es einfach nur eine andere, aber erlernbare Technik ist. Durch den Thermoblock kannst Du allerdings unendlich lange Dampf beziehen (bis der Tank leer ist), währen beim kleinen Boiler der Lelit der Druck irgendwann abflacht und erst neu aufgebaut werden muss. Haushaltübliche Mengen bekommst Du mit beiden Maschinen hin.

Ich hatte das schon mal gesagt, dass es in dem Sinne keine optimale Maschine gibt. Gerade im Einsteigerbereich ist ganz entscheidend, sein Nutzungsverhalten genau zu kennen, um nach den sich daraus ergebenden Vorteilen der einzelnen Geräte zu wählen. Die Schwierigkeit hier ist ganz konkret, dass die QM teurer ist, aber eben nicht in allen Punkten die Lelit schlägt. Insofern kann die Konsequenz auch sein, mit den Besonderheiten der Lelit zu leben und ganz bewusst weniger Geld auszugeben.

 

Ich verwende die 1Zpresso JX-Pro, um neben einer Alltagsröstung für Espresso auch mal mit unterschiedlichen für mich geschmacklich interessanten Kaffeesorten experimentieren zu können. Die Mahlgradrasterung ist mit 12,5 µm pro Klick für die Espressozubereitung m. E. ausreichend fein abgestuft, um nicht noch zusätzlich durch eine Mengenanpassung des Mahlguts im Siebträger die optimale Espressoextraktion beeinflussen zu müssen. Von daher kann ich die JX-Pro für die Espressozubereitung und auch als Allroundmühle für unterschiedliche Zubereitungsmethoden bedenkenlos empfehlen.

Falls es das Budget hergibt, solltest du dir vielleicht auch noch die etwas komfortablere J-Max mal etwas genauer anschauen.

 

können wir das nochmal thematisieren?

die wartungskosten einer QM sind 0,00€ wenn man den entkalker nicht rechnet.
Wie sieht das bei Boilern aus, ist da irgendetwas, was man von einem profi regelmäßig zerlegen lassen muss (wenn man es nicht selber kann), um ne Dichtung zu tauschen oder irgendwas zu reinigen wo man normalerweise nicht dran kommt?

wenn wir siebträgerdichtung und pumpe als verschleißteile ansehen, dann kommen bei beiden maschinen etwa 20€+arbeitszeit als wartung alle 5-10 jahre je nach benutzung.


alles andere sind reparaturkosten und aufwand, wo ich behaupten würde, dass die thermoblöcke durch das bloße nicht-vorhandensein eines boilers massive vorteile haben.

 

Brühgruppendichtung ist bei beiden Verschleißteil. Kannst du mal einen Tausch alle 1-2 Jahre einkalkulieren - Silikondichtung hält länger.
Andere Dichtungen sind nicht relevant.

Zerlegen lassen musst du bei den hier besprochenen Boilern nichts. Nen Einkreiser kannst du wie die QM auch Durchlaufentkalken mit Amidosulfonsäure, falls es mal so weit ist.

Das einzige, was beim Boiler drauf kommt, ist das Rückspülen. Da kommt etwa alle 1-2 Wochen mal ein halber TL Kaffeefettlöser rein, sind aufs Jahr gerechnet vielleicht 3-5€ und etwa 2 Minuten Reinigungsdauer pro Durchgang.
Einfach mit Blindsieb ~10x Druck aufbauen, fertig. Ist im Endeffekt einfach nur Bezug starten und Beenden, das war's.

Gründliche Reinigungsintervalle mit Fettlöser lassen sich außerdem hinauszögern, indem du ab und zu einfach 1-2x ohne Reiniger mit dem Blindsieb Druck aufbaust. Zeitaufwand: 10-20 Sekunden, mache ich während ich abends mit dem Lappen einmal über die Tropfschale gehe.

MMn also kein relevanter Reinigungsaufwand. Mehr Nachteile als das Rückspülen hat ein Einkreiser Boiler mMn nicht. Zb ein Vollautomat ist da viiiel anspruchsvoller und komplizierter.

 

Verschiedene Sachen sind da zu unterscheiden: Kosten und Aufwand. Und richtig ist, dass Reparaturen in so eine Betrachtung nicht mit einfliessen können, weil die für jedes Gerät nicht wirklich vorhersehbar sind.
Die Kosten sind für beide Gerätearten weitgehend zu vernachlässigen, weil der echte Materialwert gegenüber den Anschaffungskosten irrelevant ist. Wer an der Stelle über 5 EUR jährliche Ausgaben nachdenken muss, ist bei Espresso insgesamt nicht so gut aufgehoben. Ein Vorteil bei Maschinenpreis lässt sich so einfach nicht ermitteln.
Anders sieht das allerdings beim Aufwand aus, also der Zeiten, die ich für regelmässig anliegende Reinigungsarbeiten einplanen muss. Abgesehen von den vollkommen vergleichbaren Angelegenheiten, wie Siebträger ausklopfen, oder Duschsieb abwischen, muss ich (sollte ich zumindest, wenn mir Prävention wichtig ist) beim Boiler täglich rückspülen, einmal pro Woche auch mit Kaffeefettlöser, täglich die Auffangschale leeren und selbst bei der Verwendung von geeignetem Wasser letztendlich aller paar Jahre die Maschine zerlegen und entkalken. Ob man das als unterhaltsamen Bestandteil der Kaffeezeremonie sieht, oder als vermeidbaren Mehraufwand, ist eine vollkommen individuelle Sichtweise. Deshalb ist auch an der Stelle kein Pro oder Contra in der Aussage möglich. Man muss lediglich verstehen, wo die Unterschiede liegen und nur für sich alleine entscheiden, welchen Weg man gehen will. Auch beim Aufwand ist also keine fundierte Berechnung eines Werts möglich, die eine Ersparnis oder Mehrausgabe beim Anschaffungspreis einer Maschine rechtfertigen würde.

 

meine dichtung lebt schon ewig und macht auch nich keine anstalten kaputt oder undicht zu werden.
man könnte das unterschiedliche abdichtkonzept erwähnen, die dichtung kriegt bei dauerhaft eingespanntem siebträger wohl scheinbar nicht so viel druck.

hier würde ich gerne auch noch widersprechen.
der boiler hat noch weitere dichtungen, der thermoblock kommt komplett ohne aus (außer an der dampflanze, aber das werden die boiler vermutlich auch haben)

und auch erwähnenswert, dass man bei QM zumindest die schrauben tauschen muss (<1€, <1min), damit andere siebe reingehen.


aber unterm strich sollte man dem ersteller zu verstehen geben:
beide in frage kommenden kategorien/modelle haben keine zu erwartenden verschleißteile, ganz im gegensatz zu den großen e61 modellen oder handheblern

 

Jo, bis sie vollständig kaputt ist, dauert eine Weile. Trotzdem härtet sie mit der Zeit immer weiter aus und man muss tendenziell immer weiter drehen, um abzudichten. Man muss ja nicht warten, bis sie herausbröckelt. Das sanfte, hochwertige Einspanngefühl einer frischen Dichtung sind mir die 5€ alle 1-2 Jahre (bzw mittlerweile einfach eine langlebigere Silikondichtung) absolut wert. Bei solchen Verschleißprodukten überwiegen mir die haptischen Vorteile dem Langlebigkeitsgedanken deutlich.

Jo, die Kesseldichtung. Die hält aber Jahrzehnte bzw muss diese nur getauscht werden, wenn der Kessel geöffnet wird - was beim Einkreiser nicht der Fall ist.

 

wie gesagt, nicht der fall bei QM, die dichtung wird nicht weiter gepresst, je tiefer man eindreht.

war auch mehr klugscheißerei

 

Mache ich vielleicht einmal pro Woche, wenn ich gerade daran denke.

Und das auch nur so alle 3 Wochen.

Kommt natürlich sicher darauf an, wie viele Bezüge man so am Tag hat, ich liege auch eher bei den 2-3 wie vom TE genannt.

 

Die Frequenz darf ja jeder selber entscheiden. Auch von einem einzigen Bezug bleibt allerdings Kaffeefett und Schmodder im Duschsieb und den Kanälen. Insofern macht tägliches Rückspülen auch bei geringer Nutzung Sinn, um gar nicht erst den Aufbau von Ablagerungen zuzulassen.

Ist wie Zähneputzen. Besser ist, zur Plaquevermeidung täglich zu putzen. Muss man aber auch nicht. Würden nur trotzdem nicht alle als ideal ansehen.

 

Ja, richtig. Duschsieb und Duschplatte mache ich auch so alle 10 Tage ab und reinige sie in Kaffeefettlöser.

 

Bin ganz zufrieden mit meiner Timemor Black Mirror Basic.