Kaufberatung - Siebträger mit Mengensteuerung

Mit Volumenstrommessung gibt es einige Espressomaschinen.
Aber, der Bediener macht den Kaffee, nicht eine "Automatik" in der Maschine.
Wenn du ne bescheidene Herangehensweise hat, hilft dir die Automatik auch nicht, den Karren aus dem Dreck zu ziehen.

Maschinen, die in Frage kommen wären z.B. die La Spaziale Mini Vivaldi II oder Dream T.
La Cimbali M21, oder, so wie du schon schreibst, Baby T eben auch.

Was heißt das?
Vielleicht solltet ihr wirklich darüber nachdenken, einen hochwertigen Vollautomaten wie die Quickmill 5000er Serie anzuschaffen? - das kommt dem Espresso, neben den ESE Pads schon eher in die Richtung "Komfort".

 

Hallo,

Eine Maschine mit Volumetrik nimmt dir diese Aufgabe allerdings nicht ab. Zumindest nicht wenn du nach konstanten sehr guten Ergebnissen suchst.

Das klingt für mich eher nach hochwertigem KVA. Quickmill 5000 hört man dahingehend häufiger.

 

Ich habe das Gefühl, dass da noch einige Missverständnisse bestehen.
Bevor du € 4.000 in die Hand nimmst, würde ich mich nochmals in die Grundprinzipien der Zubereitung vertiefen und wie du dir den Ablauf vorstellst - Mühle nicht vergessen.
Nochmals willst du ja nicht auf die Nase fallen?
Hilfreich könnte dabei auch vorab ein Baristakurs sein.

 

Decent + Waage? Das gefundene Rezept für die Standardbedienung kann festgelegt werden und die Maschine stoppt nach Gewicht. Wenn du experimentieren willst bietet dir die Maschine alles und noch mehr.

Da sind die Anforderungen und die Umgebung aber eine andere. Die Volumetrik funktioniert dort deswegen, weil Maschine und Mühle im bestenfall mehrmals täglich nachjustiert werden. Dazu ist das Ziel in Café möglichst viele Espressi guter Qualität zu beziehen, zu Hause sollen es halt nur ein paar mit exzellenter Qualität sein. Wenn es nur ums automatische Stoppen für den Besuch oder weniger Anspruchsvolle Nutzer sein soll tut es eine Zeitsteuerung genauso wie die Volumetrik.

 

Decent und Waage. Und du musst zwingend auf single dosing wie bspw eine Niche umsteigen, denn sonst hast du zu grosse Schwankungen durch unterschiedlich alte Bohnen im Hopper bzw. Mahlgut retention. Da hilft sonst eine Mengen Volumetrik und Waage auch leider nix.

Schon mal darüber nachgedacht die Mara zu behalten und für die Frau und schnelle Bezüge eine ESE Pad oder einen KVA daneben zu stellen?

 

Darum wirst Du nicht herumkommen, einen guten Espresso zu machen, fordert handwerkliches Geschick, die Maschinen und andere Hilfsmittel sind nur die Werkzeuge dafür. Auch wenn Du Dir eine Maschine mit vielen automatischen Möglichkeiten kaufst, mußt Du trotzdem zuerst diese handwerklichen Fähigkeiten erwerben. Ob Du danach die automatischen Funktionen nutzt, bzw. ob sie deinen Ansprüchen genügen, wirst Du sehen.
Ich habe für meine LS Dream T die Mengenautomatik über verschiedene Bezüge gemessen:
La Spaziale Dream T / Mini Vivaldi
Mir genügt diese Genauigkeit nicht, ich messe das Bohnengewicht und extrahiere ein festgelegtes Brühverhältnis bei jedem Bezug, das ist für mich einfacher und befriedigender, als eine Automatik zu kontrollieren (oder mich über sie zu ärgern).
Vielleicht doch erst dieses umsetzen:

 

Du hast anscheinen noch überhaupt nicht verstanden, wobei es beim Espressohandwerk geht.

Also: Eingangsparameter sind Mahlgrad, Menge des Kaffeepulvers.

Dann beziehst du bis zu dem Grad des Blondings, den du dir überlegt hast und stoppst die Zeit.

Anhand des Geschmacks überlegst du dir, welchen der Parameter du veränderst.

Zusätzlich hilft es, die Zeit des Bezugs zu stoppen und das Gewicht des Ergebnisses zu messen, um diese Erkenntnisse mit in deine Überlegung über die Veränderung der Parameter einzubeziehen.

Aber einfach nach einer bestimmten Zeit oder nach einem bestimmten Volumen zu stoppen geht am Eigentlichen vorbei.

Hast du die passenden Parameter gefunden und z.B. den Timer der Mühle entsprechend eingestellt, hilft natürlich eine Volumetrik beim Abspulen des Plans.

Allerdings: bei alterndem Kaffee oder Änderungen der Luftfeuchtigkeit geht das Espresso-Tuning von vorne los.

 

Wenn ich mir einen Tipp erlauben darf: Schlagt euch den Siebträger aus dem Kopf. Er passt nicht zu euch und ihr passt nicht zu ihm. Für 4000 Ohren holt ihr euch einen fetten Vollautomaten, Komfort und Möglichkeiten ohne Ende, Thema durch. Alles andere ergibt keinen Sinn, denn um Kaffee geht es hier sowieso nicht.

 

Schau Dir mal diese Maschine hier aus dem Forum an, die bietet ne programmierbare Dosierung mit solider Zweikreisertechnik zum kleinen Preis:

[Maschinen] - SAB Nobel

Dazu eine Eureka Specialita, die hier gerne und oft empfohlen.

Damit hast Du dann ein Set, mit dem Du auf Knopfdruck die gewünschte Menge mahlen lassen kannst und anschließend auf Knopfdruck den Bezug programmiert beziehen. Mahlgrad und Dosis sowie Bezugslänge musst Du eben persönlich einstellen können. Dann muss Deine Frau nur noch Knöpfe drücken. Ich denke, das könntest Du hinkriegen.

 

Exakt das ist das Problem.
Und das Grundproblem, an dem so manches Projekt "Siebträger-Espressomaschine" hier scheitert.

Ja, darum kommst du nicht herum. Und die "Anpassungen" an der Mühle, falls sich die Wetterlage mal kräftig verändert.

Auch damit nicht.

Um es nochmal zu sagen, lasst es bleiben. Das wird auch mit dem hinwerfen von 4.000€ nix.
Kauft euch die QM 5000 - die kostet rund 1.000 - 1.100€, wenn ich mich recht erinnere.

Und du kannst dir ja, wenn du Bock hast, dich weiter mit der Materie zu beschäftigen, eine Handmühle für 200€ und eine gebrauchte (oder neue) La Pavoni noch hinstellen.
Geht sich mit dem Budget locker aus.
Auch eine Strietmann, oder die im Herbst kommende Odysse Argos.

 

Um was geht es denn sonst?
Die Wünsche des TE sind ja nachvollziehbar, ganz ohne Abstriche wird es halt nicht gehen.

So sehr ich ein langjähriger Fan der QM05000 bin, für die oben geschilderten Erwartungen des TE würde ich sie nicht empfehlen.

 

Was dann? Ich stand zuletzt (vor ein paar Wochen) gerade in nem Büro, wo ne 5000er lief - das Handling war gut, das Geschmackserlebnis ok.

 

das funktioniert bei denen, weil sie immer die gleiche Bohne im gleichen Röstalter verwenden und einen großen Durchsatz haben. Bei denen altern keine Bohnen im geöffneten Beutel oder im Hopper, da muss die Mühle kaum nachjustiert werden, daher bleibt der Widerstand im Puck dann auch recht konstant - und damit der Bezug (in Konsistenz und Menge) stabil.*

Bekommst Du das auch hin?

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* Die müssen aber auch 60, 80, 100 Bezüge die Stunden da rausschaufeln...
Kannst du bei deinen paar Bezügelchen täglich wirklich nicht mal eben aufs Zubereiten achten?
Bist du eher der Päckchensuppe-Typ?

 

Das kann ich für diese Situation auch nicht sagen.

Richtig.

Grundsätzlich ja, wenn man nicht allzu flexibel sein will.
Ob das für den TE passt, wird nur er entscheiden können. Diese 'Arbeit' wird ihm nicht erspart bleiben - wenn der zweite Anlauf klappen soll. Praktisch ausprobieren ist dabei jedenfalls sehr hilfreich.

 

ich denke, das wird zuweilen übertrieben. Ich finde es hilfreich, bei neuen Bohnen das optimale Verhältnis Mahlgrad zu Menge zu finden (das machen die in der Gastro dann auch so) und um mein Augenmaß zu kalibrieren. Den Rest der Bezüge mache ich frei nach Gefühl. Das sind dann nahezu 100%, wenn du immer mit der gleichen Bohne im ähnlichen Röstalterfenster arbeitest. Im Lauf der Zeit bekommst du dann auch ein Gespür, um wieviel feiner Du eben mal die Mühle stellen musst, wenn Dir die Bohne bisschen wegaltert.
Ich habe an die 12 Bezüge täglich und habe meine Waage dieses Jahr zweimal zum Einsatz gebracht, bei einem Bohnenwechsel.

 

+1, mache ich genauso. Eine gemessene Konstante ist bei mir die Bohnenmenge dank SD.

 

Hi,
was du möchtest, ist eine volumetrische Dosierung, damit der Bezug automatisch stoppt, und du das nicht manuell machen musst. Da gibt es viele Maschinen, die das bieten.
Angefangen von der Pratika im Low Budget Bereich bis zur Baby T. Die Abtropfschale wurde übrigens inzwischen modifiziert. Mit Mühle liegt sie aber außerhalb deines Budgets. Die Duo ist sicher schön, alles sehr wertig und durch die Rotapumpe auch sehr leise.

Das kleine Missverständnis liegt meiner Vermutung nach darin, dass eine Volumetrik die Wassermenge abmisst, die du programmiert hast. Die Menge in der Tasse kann aber dennoch variieren, je nachdem, wie viel Kaffee du einsetzt, welchen Mahlgrad du gewählt hast und auch, wie viel Wasser der Kaffeekuchen bindet. (kann von Bohne zu Bohne auch mal unterschiedlich sein). Um die Volumetrik anzupassen, musst du halt einmal mit der Waage die Einstellung vornehmen.
Bei der Mühle würde ich mir mal die Mühlen mit Wiegefunktion anschauen, Etzmax zum Beispiel. Da kannst du einfach das Wunschgewicht eingeben und die Mühle mahlt die eingestellte Menge.
Tampen könntest du mit der Puqpress. Zugegeben ein Invest, und ein Ding mehr, das rumsteht, aber auch sehr komfortabel.

lg,
kenny