Kaufberatung Siebträgermaschine für Einsteiger

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  1. xjanx

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    Welche Getränke sollen es werden:
    [x] Espresso / Cappuccino wie beim guten (!) Italiener
    [x] Americano / Cafe Creme aus der Siebträgermaschine (erhöhter Wasserbedarf)
    [ ] Schümli / Cafe Crème wie aus dem KVA, in verschiedenen Stärken
    [ ] TassKaff wie bei Oma, guter Brühkaffee
    [ ] Moka wie aus der Bialetti
    [x] sonstiges: Ich kann statt Americano auch mit einem "long Espresso" gut leben - falls das für die Auswahl relevant ist...


    Budget für die Espressomaschine : 500€, gerne aber auch <400€

    Welchen Bedarf hast Du im Schnitt, wofür soll die Maschine ausgelegt sein?
    2 Getränke am Stück (Parallelbedarf)

    7 Getränke am Tag insgesamt


    Anteil Milchgetränke in %: 20
    Kann / soll Milchschaum extern erzeugt werden? (Aerolatte, Frenchpress, Nanofoamer...) Ja
    Kannst Du mit spürbaren Wartezeiten zwischen Wasser- und Dampfbezug leben? Ja


    Charakter: Bist Du eher der experimentierfreudige Typ (neugierig auf verschiedenste Bohnen) oder eher konservativ (einmal eine passende Bohne gefunden und dieser treu bleiben)? Was wäre Dir sonst wichtig?

    Ich bin experimentierfreudig, aber wenn ich 2-3 gute Bohnensorten gefunden habe werde ich da sicher bei bleiben. Zu Anfang würde ich ggf. auch erstmal bei Pulverkaffee bleiben. Wobei ich aber nicht weiß, wie das schmeckt. Mein Ziel ist schon, einen Kaffee wie in einem guten Cafe haben zu können.

    Ich habe schon Videos zu SEHR einfachen Maschinen gesehen. Die LELIT Anita gefiel mir an sich z.B., aber alles manuell zu machen wird mir glaube ich irgendwann zu nervig. Z.B. eine einstellbare Wassermenge fände ich schon nett - oder seht ihr das in der Praxis als unproblematisch an?

    Falls bekannt: Röstungspräferenzen? Da kenne ich mich noch nicht aus.


    Nutzungsprofil: Wer oder wie viele Personen bedienen die Maschine? Nur meine Freundin und ich
    Nutzung im Büro oder privat / beides? Nein, aber ich habe auch home office, bin also viel daheim, aber nur alleine


    Sonstiges:
    Ist vor Ort eine Servicewerkstatt vorhanden? Nein
    Ist das für Dich relevant? Ich denke nicht, sofern die Maschine zuverlässig ist (?)

    Kannst Du Aufheizzeiten von bis zu 30 min mit Deiner Spontanität vereinbaren? Nein

    Ist die Verwendung einer Zeitschaltuhr / WLAN-Steckdose denkbar, um Vorheizzeiten von bis zu 30 min zu überbrücken? Nein, mir gefällt auch der Gedanke an den vermtulich erhöhten Stromverbrauch nicht wenn solch eine lange Aufheizzeit nötig ist.


    Was soll die Maschine sonst noch können?
    Da sind jetzt schon einige Fortgeschrittenen-Fragen dabei, fülle nur aus, was für Dich relevant ist bzw. was Du beantworten kannst.
    X => will ich
    O => gerne, aber kein muss

    [ ] Genau regelbare Temperatur (PID)
    [ ] Energieeffizient / stromsparend
    [ ] Preinfusion (automatisch, manuell, variabel)
    [o] Gleichzeitig Wasser / Dampfbezug ohne längere Wartezeiten dazwischen
    [x] Aufheizzeiten relevant?
    bis zu 30 min, je nach System. Aufheizzeiten unter 5 min. sind nur Werbeversprechen, weil das ganze System auf Temperatur kommen muss, nicht nur das Kesselchen.
    falls ja: 8 - 10min [x] . kleiner 20min [ ] . deutlich kleiner als (E61-typische) 30min [ ]
    [o] Mengenautomatik (Volumenmessung)
    [o] Wasserbezug für Tee / Americano
    [o] Platzsparend; Maximaler Raumbedarf (auch: Oberschränke als Begrenzung) kleiner finde ich gut weil unsere Küche nicht so groß ist. Aber prinzipiell ist schon etwas Platz vorhanden.
    [ ] Wassertankentnahme wichtig? (oben, seitlich)_____________
    [ ] Kippventile
    [ ] Drehventile
    [ ] Flow- / Pressure-Profiling
    [x] Wartungsarm
    [ ] DIY-freundlich
    [ ] Festwasser (z.B. Gastroanforderung)
    [ ] Mehrgruppig (z.B. Gastroanforderung)
    [ ] Temperatursurfen
    [ ] Farbig oder polierter / satinierter Stahlwürfel / Design
    [ ] Sonstiges, was Dir wichtig ist:

    Ich mag gute Qualität, es muss nicht all zu automatisch sein, aber eine Wasser-Mengenmessung finde ich an sich schon gut, ähnlich wie ich bei einer Mühle auch eine Mengenmessung gut fände - einfach für konsistentere Ergebnisse zu haben :)

    Was darf keinesfalls sein? (Ausschlusskriterien)

    Zu viel billiges Plastik oder sehr schwer zu reinigende Maschinen mag ich nicht (Hygiene...).



    _______________________________________
    Zuletzt noch ein paar Kenntnisfragen:

    Ich habe eine Grundkenntnis der verschiedenen Geräteklassen, wie z.B. Einkreiser, Zweikreiser, Dualboiler, Thermoblock, Dual Thermoblock und weiß, was die Begriffe bedeuten:

    Ja (aber nur theoretisch, schon einiges gelesen, habe z.B. zu Anfang zu den Sage Maschinen, z.B. Bambino tendiert, aber teils auch schon schlechtes zur Qualität gehört...

    Ich habe Erfahrung mit Espressozubereitung:
    Nein, nicht mit Maschinen, aber schon einiges gelesen/geschaut
     
  2. #2 silberkorn, 07.11.2022
    silberkorn

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    Hi und herzlich wilkommen.
    Hast Du ein separates Budget für eine Mühle?
    Was meiner Erfahrung nach nicht funktionieren wird, ist vorgemahlenen Kaffee zu verwenden.
    Der Mahlgrad passt in fast allen Fällen nicht und schmecken tut das auch nicht.

    Du solltest noch mindestens 200-300 Euro für eine Mühle einplanen aus meiner Sicht.
    Für den Anfang ginge evtl. auch ne Handmühle, die schlägt aber auch mit 150 Euro und mehr zu Buche.
     
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  3. xjanx

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    Ja, das geht.
    Wenn du da schon eine Empfehlung hast?
    Auch hier faende ich nicht zu groß gut.
    Am besten mit Timer so dass man immer die gleiche Menge bekommt(?)
     
  4. xjanx

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    Also, 250€ für Mühle ist ok...
     
  5. #5 Silvaner, 07.11.2022
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    Lelit Anna plus Eureka MCI, da kommst Du auf ca 750 €. Im Neupreis Sektor mit guter elektrischer Mühle kommst Du kaum günstiger weg.
     
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  6. #6 shadACII, 07.11.2022
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    Hi,

    ich räum gleich mal mit ein paar Sachen auf die Anfänger häufig falsch machen

    Das klappt nicht. Hat noch nie und wird auch nie. Bei der Espresso Zubereitung ist die Mühle mindestens so wichtig, eher wichtiger, als die Maschine. Wichtiger sind aber noch Röstfrische Bohnen (ca. 2 - 10 Wochen nach Röstung) und deine handwerklichen Fähigkeiten.

    Beides liefert dir keine wirklich konstanten Ergebnisse. Das mag man zu Anfang denken, aber das was wirklich Konstanz reinbringt ist: Wiegen. Und zwar das Kaffeemehl im Siebträger vor dem Bezug und die Kaffeemenge in der Tasse nach/während des Bezugs.
    Automatiken wie Volumetrik an der Maschine oder Timer an der Mühle können dann danach auf die gefundenen Werte eingestellt werden um danach den Workflow zu vereinfachen. Änderst du dann aber etwas (z.B. andere Bohnen, frische Bohnen, Mahlgrad) wirst du beides wieder nachjustieren müssen und damit auch mindestens den Timer der Mühle neu einstellen.

    Wie du dir wahrscheinlich denken kannst: Ja halte ich für absolut unproblematisch. Und die Lelit Anna PL41TEM (mit PID!) ist die Einsteigerempfehlung schlechthin.
    Dazu eine solide Mühle. Bei Eureka gehts da los ohne Timer mit einer Manuale. Günstiger halt mit einer Handmühle oder eine gebrauchten Demoka M203.
     
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  7. #7 portafilter, 07.11.2022
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    klingt sinnvoll. Gebraucht kann man manchmal bessere Sachen schießen -- aber nur, wenn man sich in der Materie schon gut auskennt.
    Die Anna sollte auf jeden Fall eine PID haben.

    Die Sage Sachen machen dich höchstens kurzfristig glücklich. Selbst kurzfristig wirst du mit der Anna aber happier sein.

    Die Mühle braucht mMn nicht notwendigerweise einen Timer. Single Dosing regelt. Da ist die MCI alles, was du brauchst.

    @shadACII hat vollkommen recht, dass Pulverkaffee das schlimmste ist, was du machen kannst, wenn es Espresso sein soll.
     
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  8. FRAC42

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    Ja. Richtiger Espresso entsteht wenn Kaffemenge und Mahlgrad so abgestimmt sind, das in ca. 25 Sekunden etwa doppelt so viel Gramm Espresso in der Tasse landen wie du als Kaffemehl ins Sieb gepackt hast. Und da Kaffee ein Naturprodukt ist musst du den Mahlgrad regelmäßig anpassen. Bei eher dunklen Bohnen und etwas Großzügigkeit, wenn die Bezüge etwas unterschiedlich schmecken alle paar Tage. Bei hellen Bohnen durchaus mehrfach am Tag bei entsprechend wechselhaftem Wetter und dem Anspruch konstanten Geschmack bei jedem Bezug zu erzielen.

    Die von dir in's Auge gefasste Anita ist nicht schlecht, ich kenne einige Leute, die damit zufrieden sind. Und preislich ist diese Kombi aus Maschine und Mühle sehr attraktiv. Aber:
    • Die eingebaute Mühle ist sehr schlicht. Für klassischen Espresso OK, für mittlere oder gar helle Röstungen verlierst du sehr viel Potential durch diese Mühle.
    • Die Wege von der Mühle bis zum Siebträger sind relativ lang, da sammelt sich einiges an altem Kaffeemehl. Wenn du den Mahlgrad änderst musst du ein bis zwei Bezüge warten, bis du das beim Bezug merkst, weil erst mal noch altes Kaffeemehl mit dem alten Mahlgrad im Sieb landet. Und Kaffeemehl, welches länger, z. B. über Nacht gestanden hat, führt zu anderem Bezugsverhalten und schmeckt auch nicht mehr wirklich dolle.
    • Die Maschine hat eine 57 mm Brühgruppe. Dafür gibt es keine zylindrischen Einersiebe. In's Einersieb bei gleichem Mahlgrad die halbe Kaffeemehlmenge wie ins Doppelt zu packen um entsprechend einen einzelnen statt eines Doppelten Espressos zu bekommen geht nicht. Du kannst das umgehen, indem du deutlich überdosierst - dann schmeckt der einfache Espresso aber anders als der Doppelte.
    • Ich glaube, die Maschine gibt es auch ohne PID. Das ist eine elektronische Temperaturregelung, welche für konstante Temperaturen sorgt. Ohne PID wird es tricky, du musst wissen wann die Maschine heizt, und wann danach der optimale Zeitpunkt ist um Espresso zu machen weil dann die Temperatur stimmt.
    Mit all dem kann man leben, aber es macht gerade am Anfang den Einstieg sehr schwer all diese Einschränkungen im Kopf zu halten und zu umschiffen.

    Eine getrennte Mühle ist schon ein riesiger Schritt nach vorne, kostet aber. Die gleiche Maschine ohne Mühle heißt passender weise Anna. Die in der Ausführung mit PID neben einer Eureka Mignon Mühle wäre ein sehr ordentliches Setup. Eine Mühle mit schicken digitalen Timern und Display wäre die Eureka Mignon Specilitá - aber auch dieser Komfort kostet. Es gibt aber auch einfachere und damit günstigere Mignon Modelle.

    Das Problem mit den Einersieben zu umschiffen erfordert eine 58 mm Brühgruppe. Die Lelit Glenda wäre eine Maschine mit 58 mm Brühgruppe und PID, liegt aber etwas über deinem Budget.

    Leute mit einer Vorliebe für klassisch italienischem Espresso und das immer als Doppio (oder zwei Einzelne), etwas Geduld und einer gewissen Toleranz gegenüber schwankenden Ergebnissen sind mit einer Anita durchaus glücklich und haben für vergleichsweise wenig Geld eine ordentliche Grundaustattung.

    Getrennte, gute Mühle und 58 mm Brühgruppe sind dann Optionen, sich das Leben einfacher und die Ergebnisse konstanter zu machen.

    Nur auf ein konstante Temperaturen dank eines PID verzichten zu wollen würde ich nicht anraten. Aber selbst das ist letztlich eine Sachen der Geduld.
     
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  9. xjanx

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    Vielen Dank euch für die Antworten!

    Zwei Fragen zu den Lelit Maschinen:
    Der PID ist nötig, weil man sonst keine konsistenten Ergebnisse hat, oder weil man sonst nicht die Temperatur einstellen kann?
    Die Version mot PID ist mindestens 100€ teurer. Daher die Frage.

    Dann weiter: Gibt es denn eine Lelit, wo man die Wassermenge (oder Laufzeit...?) einstellen kann?

    @portafilter: was meinst du mit "Single Dosing regelt"? Kann man bei der Mühle was einstellen damit man immer gleich viel füllt?

    Dass man immer neu einstellen muss bei anderen Bohnen und auch öfyer wiegen muss das habe ich verstanden denke ich.
     
  10. xjanx

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    @FRAC42 : Vielen Dank für die Erklärungen. Sehr hilfteich!

    Gibt es da einen tieferen Grund, dass es 57 und 58mm Siebträger gibt?
     
  11. #11 portafilter, 07.11.2022
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    PID ist für den Anfang super wichtig. Man kann theoretisch "Temperature" Surfing" machen. Aber das nervt und ist ungenau. 100 Euro ist das allemal wert.
    PID führt einerseits dazu, dass die am Anfang des Bezugs die richtige Temperatur hast, diese aber auch während des Bezugs gehalten wird.
    Das erste ist essentiell. Das zweite nicht unbedingt. Aber es ist trotzdem gut, weil du dich darauf verlassen kannst, dass deine Maschine nicht komplett unterschiedliche Temperaturkurven hat zwischen zwei Bezügen.

    Wassermenge einstellen geht bei vielen Maschinen, ist aber mMn ein überbewertetes Feature, da man meistens eh mit Waage arbeiten wird.

    Single Dosing bedeutet, du wiegst vor dem Mahlen in den Siebträger ab. Das macht besonders bei kleinen Haushalten Sinn. Bohnen, die lange im Bohnenbehälter der Mühle sind, oxidieren und verlieren Aroma schnell. Durch Single Dosing hast du das Problem nicht so sehr. Die Eureka MCI hat kein Disply, mit der du super genau die Zeit einstellen kannst. Das brauchst du aber beim Single Dosing nicht. Die MCI ist relativ gut geeignet, um zu Single Dosen dagegen. Die nächstbessere Eureka Mühle, die ein Display hat kostet 100 Euro mehr.

    Also man muss nicht Single Dosen, klar, aber wenn man sich dafür entscheidet, hat man immer frischen Kaffee und die Mühle wird günstiger. :)
     
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  12. #12 portafilter, 07.11.2022
    Zuletzt bearbeitet: 07.11.2022
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    Habe ich mich auch schön öfter gefragt, warum der 1mm da gespart wurde. So viel Platz macht es nicht aus. Das ist mMn eher ein soft downside. Du wirst weniger Accessoire finden, das passt. Aber sonst merkst du es nicht, ob du mit 57mm oder 58mm arbeitest.
     
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  13. #13 shadACII, 07.11.2022
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    Ersteres und es ist auch einfacher die Temperatur zu verstellen. Ohne PID musst du beim Einkreiser Temperatursurfen betreiben, da die Temperatur im Kessel teils um 10 °C schwankt.

    Die Elizabeth PL92T kann es sicher. Ist aber ein Dual Boiler und liegt mit gut 1000€ deutlich überm Budget. Bei den kleinere Maschinen mit LCC schreibt Lelit das nicht direkt dazu, würde also nicht drauf wetten.
     
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  14. xjanx

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    Und was ich nicht verstanden hatte war was das Problem mit dem 57mm Träger ist.
    Da gibt es doch bestimmt Einsätze dabei für 1 oder 2 Espressos. Und wenn man 2 macht braucht man doppelte Menge.
    Oder was habe ich nicht verstanden?
     
  15. #15 FRAC42, 07.11.2022
    Zuletzt bearbeitet: 07.11.2022
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    Konstante Temperatur ist es, was eine PID so nützlich macht. Das man die einstellen kann, ein nettes Display hat und manchmal auch einen Shot Timer sind nette Nebeneffekte.

    So eine PID heizt einen kalten Kessel schnell mit viel Power auf und geht dann in einen Modus, wo die Heizung sanft nachgeregelt wird. Und wenn dann plötzlich Wasser entnommen wird und die Tempertur sinkt greift eine PID entsprechend beherzt ein und regelt nach.
    Thermostate dagegen schalten eine Heizung ein, wenn eine bestimmte Temperatur unterschritten wir. Und wieder aus, wenn eine andere, höhere Temperatur überschritten wird. Dazwischen können etliche Grad liegen. Und da der Thermostat nur an oder aus kann heizt er volle Pulle durch, auch wenn die Temperatur nur wenig gesunken ist. Was unter Umständen zu Überhitzung führen kann, weil der Thermostat nicht schnell genug wieder abschaltet. In der Praxis bedeutet das: Du musst warten, bis Heizung anspringt. Dann den Moment abpassen, wo sie wieder ausgeht, und dann genau wissen wie viele Sekunden später der Kessel die optimale Tempertur hat für deinen Espresso. Kann man sich aneignen, haben auch Generationen von Espressofreunden genau so gemacht bevor es bezahlbare Maschinen mit PID gab. Würde ich mir aber nicht antun wollen.

    Es gibt übrigens noch eine andere Methode, die Temperatur recht konstant zu halten. Nämlich einfach viel zu viel Wasser und etliche Kilo Metall aufzuheizen, so dass das bisschen Wasser für einen Espresso kaum ins Gewicht fällt. Solche Maschinen brauchen dann aber gerne 45 Minuten zum Aufheizen. Und verplempern eine Unmenge Energie.

    Zu den 58 mm Brühgruppen: Der Vorteil ist in der Tat die größere Auswahl an Zubehör. Unter anderem gibt es dafür ein zylindrisches Einersieb mit 41 mm Durchmesser, das so genannte LM 1. Ohne dieses sehe ich keinen Vorteil zwischen 57 mm oder 58 mm.
     
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  16. #16 portafilter, 07.11.2022
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    57mm: wie gesagt, kein echtes. aber du wirst weniger Zubehör finden. Das ist aber nicht ultra dramatisch.

    1er vs. 2er: Sieb: ja du hast in der Regel je ein Sieb im Lieferumfang. Es wird dir am Anfang aber deutlich leichter fallen im 2er Sieb ordentlich zu tampen.
    Außerdem sind Brührezepte usw. auf 2er Shots optimiert. Es wird dir sicher möglich sein irgendwann tolle 1er Shots zu ziehen. Mit Doppios am Anfang fährst du aber besser. Bei den 57er Standard Sieben von Lelit sind 16g eine gute Standard Dosis. Das ist jetzt auch kein krasser Koffein Overkill.
     
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  17. xjanx

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    Es gibt noch eine andere Maschine in dem Preisbereicj die oft empfohlen wird, die Gaggia Classic.
    Ich will hier garnicht jedes Modell durchkauen, aber wo sind da die Unterschiede bzw. was spricht für die Lelita?
     
  18. #18 portafilter, 07.11.2022
    portafilter

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    Lelit nicht Lelita ;)

    Die Gaggia Classic hat 58mm Siebe aber keine PID. Wie gesagt, das ist behrrschbar, Lance Hedrick hat ein klasse Video zum Temperatur Surfen gemacht. Aber das ist aber einfach schon noch mal deutlich komplexer alles. Ich würde mir mittlerweile zutrauen eine Gaggia Classic daheim zu meistern. Aber als erste Maschine ist sie schon eine Herausforderung mMn.
    Wo wohnst du denn? Habe heute in München eine sehr preiswerte gebrauchte Gaggia Classic auf Kleinanzeigen gesehen.
     
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  19. FRAC42

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    Das hat eigentlich mit dem Durchmesser nichts zu tun, sondern mit der Form der Einersiebe. Normale Einersiebe haben oben den gleichen Durchmesser wie Zweier, damit man den gleichen Tamper nehmen kann. Unten aber habe sie nur die Hälfte der Fläche, sie verjüngen sich also. Damit läuft das Wasser am Rand auf einer geschwungenen Linie über eine längere Strecke durch das Kaffemehl, in der Mitte dagegen gerade und auf kürzestem Weg. Im Zweier dagegen läuft das Wasser immer gerade auf kürzestem Weg von oben nach unten. Die krummen Wege beim Einer führen zu einer ungleichmäßigen Extraktion. Teilweise ausgleichen kann man das durch eine höhere Dosis. Wenn im Zweier z.B. 18 Gramm sind, braucht man im normalen Einer 11 oder gar 12 Gramm für ähnliche Ergebnisse. Und trotzdem schmeckt es anderes.

    Beim LM1 Sieb hat der Bereich für das Kaffeemehl durchgängig 41 mm Durchmesser, was zur halben Fläche verglichen zu 58 mm führt. Damit fließt beim LM 1 das Wasser also auch immer schön gerade von oben nach unten auf kürzestem Weg durch das Kaffeemehl. Auch die Höhe des Kaffeepucks ist gleich wie beim Zweier. 3 Nachteile hat dieses Sieb jedoch:
    • Man muss es fast immer zusätzlich kaufen für 20-25 €
    • Man brauch einen zusätzlichen 41 mm Tamper
    • Es gibt die Dinger nur für 58 mm Brühgruppen
    Wenn ihr jedoch eh fast immer nur zwei Espressi auf einmal macht oder einen Doppelten und nur selten mal einen einzelnen Einfachen lohnt sich der ganze Aufwand nicht.
     
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  20. #20 Silvaner, 07.11.2022
    Silvaner

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    Wie @FRAC42 bereits schrieb, gibt es für die 57er Gruppe bzw. ST keine zylindrischen Siebe zu kaufen. Mit Sieben wie das LM1 kommt man frustfreier an einen single Espresso. Die Glenda ist aber auch gleich 100 € teurer. Auch mit konisch zulaufenden Sieben schafft man das. Die Lernkurve ist damit einfach etwas flacher.

    Die Mehlmenge anfangs immer abwiegen, damit Du zumindest einen konstanten Parameter hast. Ein Timer an der Mühle ist nicht wirklich eine Hilfe, vor allem wenn die Mühle 1-2 g Totraum hat. Da bleibt dann immer etwas hängen, bzw. kommt beim nächsten Malvorgang ungefragt ins Sieb.

    Das Problem beim Feature Wassermenge wurde ja schon genannt. Ich vermute, dass Maschinen in Deiner anvisierten Preisklasse dieses Feature nicht haben.
    Ein Workaround dazu:
    Wenn Du immer die gleichen Espressotassen verwendest, wiegst Du die gewünschte Menge Wasser in der Tasse ab und machst einen Strich mit einem Marker. Nach wenigen Espresso brauchst Du den Strich nicht mehr, dann hast Du's im Auge. Die ersten Bezüge wirst Du wahrscheinlich eh nicht trinken, da wahrscheinlich tendenziell ungenießbar.
    Falls Du wirklich aufs Gramm genau beziehen willst, bleibt Dir nichts anderes übrig, als gleich beim Bezug abzuwiegen. Die Bezugsmenge ist das Ergebnis aus den Parametern Widerstand des Kaffeemehls und der Zeit des Bezugs. Da der Bezug 25-30 sec dauern soll, musst Du die Bezugsmenge über den Mahlgrad bzw Menge des Kaffeemehls anpassen.
     
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