Kaufberatung: Wenigtrinker sucht Komplettausstattung (evtl. Handhebel)

Diskutiere Kaufberatung: Wenigtrinker sucht Komplettausstattung (evtl. Handhebel) im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo zusammen! Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin zwar schon ein paar Jahre hier registriert, habe auch unregelmäßig mitgelesen,...

  1. #1 Carduelis, 19.10.2015
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    Hallo zusammen!

    Zunächst möchte ich mich kurz vorstellen. Ich bin zwar schon ein paar Jahre hier registriert, habe auch unregelmäßig mitgelesen, jedoch das scheine ich versäumt zu haben:
    Mein Name ist Johannes und ich studiere in Konstanz. Meine Freundin und ich sind im September in einer Kleinstadt in der Nähe zusammengezogen. Unsere bisherige Ausstattung umfasst eine Bialetti 3T, eine Bialetti 6T, eine kleine und eine große Bodum, sowie eine Zassenhaus-Handmühle vom Flohmarkt, die ich vor einigen Tagen zerlegt und gereinigt habe. Im Moment trinken wir Lavazza Crema e Aroma, weil es zu den Kilopackungen jeweils eine Espressotasse inkl. Untertasse dazugab (Bittebitte nicht hauen! :().
    Im Elternhause steht bei mir seit ein paar Jahren ein jura-Vollautomat, von dem ich seit Beginn seines Daseins maßlos enttäuscht bin, vorher gab's Filterkaffee. Bei Mutti im Büro steht eine kleine uralt-Siebträger von Braun, deren Ausflüsse als Espresso zu bezeichnen ich allerdings für eine sehr weite Auffassung des Begriffs hielte.

    Nachdem nun noch ein bisschen Platz in der Wohnung übrig ist, mein Geburtstag und darüber hinaus ja irgendwann auch noch Weihnachten vor der Tür stehen, denke ich nun über die Anschaffung einer vernünftigen Maschine nach. Dabei sind mir nach ausführlicher Lektüre dieses Forums sowie diverser Blogs die Handhebelmaschinen besonders ins Auge gefallen.
    Im Folgenden versuche ich, die Anforderungen an die Neuanschaffung etwas einzugrenzen:

    Verbrauch: Morgens ein Cappucchino, am Nachmittag nochmal zwei Espressi. Wieviel mein holdes Weib letztendlich konsumiert, weiß ich nicht. Ein weiterer Cappucchino dürfte aber draufzurechnen sein.

    Aufwärmzeit: Da wir beide am Morgen nicht allzu viel Zeit haben, wäre mehr als eine halbe Stunde eher abträglich. Ob das realistisch ist, oder ob es dann vielleicht doch auf eine Zeitschaltuhr hinausläuft, vermag ich noch nicht einzuschätzen.

    Optik: Mir persönlich ist die Optik sehr wichtig. Aufgrund unserer winzigen Küche kommt die Maschine ins Wohnzimmer, wo sie für mich das optische Herzstück darstellen soll. Dabei gefällt mir zum Beispiel die La Pavoni Professional PLH excellent.

    Lautstärke: Für den Morgencappucchino sollte das Ganze in einer für die im Mehrfamilienhaus lebenden erträglichen Lautstärke geschehen. Wenn ich mich jedes mal schämen und fragen muss, wann die Unterlassungsklage wohl zugestellt wird, kann ich meinen Cafe auch nicht mehr so recht genießen.

    Einen preislichen Rahmen möchte ich so nicht festlegen, jedoch wäre zB. die Bezzera Strega schon eher am oberen Rande angesiedelt. Andererseits soll es natürlich ein Gerät werden, welches viele Jahre Freude bereitet und kein fauler Kompromiss aus Preis und Leistung. Leistung geht in jedem Falle vor. Knapp 200€ für einen goldenen Adler auszugeben, der die gewünschte Leistung weder nachweislich noch gefühlt zu verbessern vermag, sehe ich hingegen nicht ein.

    Dazu kommt natürlich noch diverses an Zubehör: Eine Mühle, ein vernünftiger Tamper, ein Kännchen zum Milchaufschäumen, ein Abschlagbehälter etc. Auch in diese Richtung bin ich für Tipps dankbar.

    Falls sich nun also jemand durch diese schier endlose Wortansammlung gekämpft hat und sich dazu berufen fühlt, mir als Anfänger mit Rat zur Seite zu stehen, freue ich mich darüber sehr.
    Die Bereitschaft zur näheren Befassung mit der Thematik ist auf jeden Fall gegeben und sollte keinen Grund zur Ablehnung bestimmter Geräte ob ihrer Bedienbarkeit bieten. Einen Espresso zu "ziehen" gehört für mich zum Genuss dazu, ein Vollautomat soll es eben gerade nicht werden. Auch das handwerkliche Geschick, Wartungsarbeiten in kleinerem Umfang selbst durchführen zu können, bilde ich mir ein.

    Wie bereits erwähnt, ist mir die La Pavoni Professional mit den Holzgriffen nach laienhafter Einschätzung zur Zeit sehr gefällig. Insbesondere empfinde ich nach dem "form-follows-function"-Prinzip auch die Kombination mit der Mühle als eine Option.

    Ein Gebrauchtkauf ist übrigens nicht ausgeschlossen, jedoch nur, wenn ich davon ausgehen kann, dass diese in dem Moment, in dem ich sie erstehe, auch ohne größere Bastelarbeiten vollumfänglich ihrer Funktion nachzukommen.

    Liebe Grüße,
    Johannes
     
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  2. #2 Max1411, 19.10.2015
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    Hmm, das schreit förmlich nach der Pavoni, ich bin allerdings sowas von voreingenommen, da ich nur eine solche besitze ;-). Andere Maschinen erfüllen die Kriterien sicher auch. Die Pavoni kommt vor allem dann an ihre Grenzen, wenn z.B. mehrere Milchschaumgetränke hintereinander gefragt sind... Auf die Pavoni muss man sich evtl. etwas mehr einlassen, als auf manch anderen Siebträger.

    Ich habe noch die Eureka Mignon, Tamper, Abschlagbehälter und Kännchen von Motta. Außerdem nutze ich noch den Siebträgertrichter fürs Mahlen, dieser ist aber nur bei manchen Bohnen notwendig, wie z.B. dem Fausto Malabar, denn da saut die Mignon ganz schön rum.
     
  3. #3 Mirsei87, 19.10.2015
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    Ich besitze auch eine Pavoni die ich in kein Geld der Welt wieder abgeben wollen würde... Ob ich sie allerdings jemanden empfehlen würde der gerade in die Materie einsteigt glaub ich eher nicht...
    Und zwar weil doch einige Dinge etwas mehr Übung erfordern als mit einer normalen Stiebträgermaschine... Der Mahlgrad muss genauer eingestellt werden... Die Temperatur ist nach wenigen Getränken zu hoch bzw. Muss Immer im Auge behalten werden... Und als letztes kann man nur einen Espresso machen bzw. doppelten Ristretto der aber meiner Meinung nach nicht für 2 Cappuccino ausreicht! Wenn du aber bereit bist einiges an Zeit in dein neues Hobby zu investieren und mit den genannten Einschränkungen leben kannst dann auf :)
     
  4. #4 zelebrator, 19.10.2015
    Zuletzt bearbeitet: 19.10.2015
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    Hallo Johannes,

    die Vorteile liegen bei einer Handhebelmaschine auf der Hand, vor allem die geringe Geräuschentwicklung während des Bezugs. Bedenke aber, dass - sofern Du nicht händisch mahlen möchtest - die Mühle wahrscheinlich den größeren Lärm verursachen wird, als die gängigen Vibrationspumpen bei Halbautomaten.

    Die Bezzera Strega hat doch aber eine Vibrationspumpe verbaut, für die Präinfusion. Insofern wäre da auch Lärm gegeben. Zudem bekommt man für den Preis einer Strega schon ganz wunderbare Halbautomaten, und für ganz wenig mehr sogar mit vergleichsweise leiser Rotationspumpe (Bezzera Mitica TOP, ca. 1600 EUR; Erfahrungen http://www.kaffee-netz.de/threads/e...-ein-erfahrungsbericht-in-wort-und-bild.70143).

    Allgemein gilt, sofern ich auf dem Laufenden bin, eine Handhebelmaschine als anspruchsvoller als ein Halbautomat. Praktisch kommt ja eine Dimension bei der Zubereitung hinzu, nämlich der Druckaufbau per Handhebel. Andererseits ist ein Handhebler wesentlich einfacher aufgebaut und damit hoffentlich weniger anfällig.

    Viel Erfolg (aber an den geringen Durchsatz wie von Dir angegeben glaube ich nicht... ;-) )
    Z.
     
  5. domo

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    Ich glaube, dass eine Pavoni gut auf die von dir beschriebenen Gewohnheiten passt. Neben den stark präsenten Maschinen von La Pavoni gibt es aber auch andere gute Hersteller von kleinen Handheblern. Beispielsweise Poccino, Zacchoni, Elektra (a Leva) oder auch nicht mehr produzierte Maschinen, wie die La Peppina (gibt es mit und ohne Milchschäumer!) und Klone, Microcimbali, Faemina, Gaggia Mini usw. In deinem Preisbereich hast du da eine wunderbare Auswahl an Maschinen mit oder ohne Feder :)
     
  6. Micado

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    Hallo Johannes, zum Thema Handhebler kann ich nicht viel beitragen, aber ich mahle Dir das Mühlenmantra ;):

    Eine hochwertige Mühle ist kein Zubehör, sondern ein mindestens so wichtiger Bestandteil für leckeren Espresso wie die Maschine. Du solltest sie in Deinem Budget deshalb von Anfang an mit einplanen.
    Bei Eurer Getränkemenge am Tag könnte ich mir für Euch durchaus eine espressotaugliche Handmühle vorstellen. Zumal ich finde, dass sie super zu einem Hebler passen würde (Stichwort: Lautstärke). Aber das händische Mahlen muss man mögen.
     
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  7. #7 Carduelis, 19.10.2015
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    Liebe Community,

    zunächst vielen Dank für die aufschlussreichen Beiträge!

    Was die Pavoni angeht, habe ich bisher von euch im Grunde genommen genau das erfahren, was ich hören wollte. Wunderbar soweit. Aber: Gibt es niemanden, der mir davon entschieden abraten oder gar konstruktiv in eine andere Richtung zuraten würde? Am liebsten hätte ich ja eine möglichst vielseitige Diskussion entfacht, bei der am Ende eine Maschine nach meinen Individualkriterien als Sieger herausgeht. Dann natürlich auch gerne die La Pavoni, aber ein Wettrennen mit nur einem Teilnehmer ist doch fad ;)

    Zur Mühle: Zunächst nehme ich unter Berufung auf meinen Frischlingsstatus die Kategorisierung von Kaffeemühlen unter "Zubehör" selbstverständlich allumfassend zurück und behaupte das Gegenteil. Die Wichtigkeit derselben für ein zufriedenstellendes Ergebnis ist mir bekannt.

    Bezüglich Max' Hinweis auf die Eureka Mignon: Die Mühle ist ja nun wirklich wunderschön. Könnte ich mir insofern sehr gut vorstellen. Auch preislich liegt sie absolut im Rahmen. Da wäre nur der von Micado angesprochene Faktor Lautstärke. Ist diese Mühle auch dann noch geeignet, wenn ich um 06.15Uhr am Morgen, ohne eine Kriegserklärung der Nachbarn zu provozieren in einer Wohnung mit relativ dünner Wand zum nächsten Mieter an der dieser gegenüberliegenden Wand mahlen möchte?
    Über eine Handmühle habe ich auch schon nachgedacht. Mit meiner Zassenhaus das Sieb der 6er Bialetti zu füllen, dauert erstens ewig und ist zweitens ein enormer Kraftaufwand. Mache ich zwar, aber eher ungern, vor allem morgens. Am Nachmittag wäre aber ja auch die elektrische Mühle kein Problem.
    Kann jemand von euch beurteilen, ob es da zu modernen Handmühlen in der Handhabung relevante Unterschiede gibt?

    Zu guter Letzt zur Problematik des Überhitzens: Ist es problemlos möglich, zwei Cappuccini in direkter Folge zu produzieren, ohne dass der Geschmack leidet? Ich habe auf verschiedenen Websites sehr divergierende Meinungen dazu gelesen. Die einen meinen, ab drei Espressi sei Schluss, dieses Maß würden meine beiden doppelten dann ja wohl überschreiten, andere sprechen von bis zu acht. Was ist realistisch, ohne Gaumen und Gerät zu sehr zu quälen.

    Ich danke für all den Rat!
    Viele Grüße vom Bodensee,
    Johannes
     
  8. #8 florenz-k, 19.10.2015
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    Hallo Johannes,
    auch von mir eine Empfehlung oder Ermutigung in Richtung La Pavoni Professional.
    Ich bin aber nicht damit eingestiegen, daher kann ich nicht wirklich sagen, ob ich sie als Einsteigermaschine empfehlen würde (evtl. brauchst du mehr Frustrationstoleranz als bei einer Maschine mit mehr als einem Schalter...).
    Der Lärm der Maschinen ist gegenüber einer elektrischen Mühle (am Morgen!) immer zu vernachlässigen. Ich würde mit einer Handmühle (ob die vom Flohmarkt taugt, zeigt dir die La Pavoni schnell, sonst gibt es ja auch geeignete Neue) anfangen, wenn das Budget es hergibt, kann man später immer noch eine elektrische dazukaufen (ich benutze meine Gastromühle z.B. erst nach 7.30 Uhr).
    Zu den Mengen: es ist keine seltene Erfahrung, dass mit besserem Espresso (und Cappuccino) auch der Konsum ansteigt - da wird die Handhebelmaschine (Mühle und Espressomaschine) dann schnell unkomfortabel. Ich habe dann z.B. immer noch meine gute alte Gaggia CC in der Küche stehen und wenn meine Frau Kaffeebesuch hat und die Damen nach Cappuccino schreien, wird der Espresso halt aus der Gaggia bezogen und die Pavoni macht den Milchschaum (ohne Wartezeit) - quasi Dualboiler in getrennten Gehäusen (optisch natürlich ziemlich merkwürdig...).
    Und: ich besitze nur gebrauchte Maschinen (wobei die Pavoni und die Gaggia zu Beginn keine Reparatur oder Wartung benötigten - irgendwann dann aber schon und das ist, u.a. dank dem Kaffee-Netz auch von Nicht-Handwerkern zu bewerkstelligen).
    Gruß
    Frank
     
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  9. Micado

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    Ich habe mittlerweile zwei "moderne" espressotaugliche Handmühlen. Die Mahldauer/ der Kraftaufwand hängt vor allem vom Röstgrad der Bohnen ab. Nehmen wir mal an, Du trinkst vor allem "klassische" eher dunkle Röstungen. Bei der Feldgrind sind es 60-70 Umdrehungen und 25-30 Sekunden Mahldauer, bei der Pharos kannst Du beide Werte halbieren.
    Auf YouTube gibt's ein nettes Video, in dem jemand eine Pharos gegen eine Mazzer Mini antreten lässt und die Geschwindigkeit des gesamten Prozesses (Bohnen wiegen, einfüllen, mahlen)bis zum Einspannen des Siebträgers misst. Es geht nur sehr knapp nur für die Mazzer aus, hätte ich nicht gedacht.
     
  10. #10 Carduelis, 19.10.2015
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    Tach auch!

    Von der Pharos hatte ich schon gelesen und habe mich jetzt nochmal ein bisschen damit befasst. Als Primärquelle diente dabei das Vorführvideo des Herstellers selbst:

    Zunächst: Die Optik ist so eine Sache. Schlicht ist gut und das ist sie ja auch. Leider sieht sie sehr nach Kleinauflagen-Crowdfunding-IchhabeeineCNCFräsezuhause-Projekt aus, vor allem was die Oberflächen/Materialien anbelangt. Ich bin kein Fan von Plastik, insbesondere dieses graugrüne Sichtfenster unten stört ein wenig.
    Daran soll es aber nicht scheitern!
    Was mich darüber hinaus beim Thema Begeisterung noch stocken lässt, ist erstens der Lärm, der, zumindest im Video, was aber auch an der Aufnahmetechnik liegen könnte, nicht unerheblich ist.
    Außerdem: Die Geschwindigkeit des Mahlvorgangs ist beeindruckend, aber wieso dieses Reagenzglasloch mit Gummistopfen zum Entleeren? Geht mir da nicht die Hälfte daneben? Bzw. benötige ich nicht eben die Zeit, die ich beim Mahlen spare wieder, um da die letzten paar Pulverkrümel rauszuklopfen?

    Bestehen ernstzunehmende Alternativen zur Pharos, die vielleicht etwas workfloworientierter designt sind?

    Ich danke erneut!
    Viele Grüße,
    Johannes

    EDIT: Völlig vergessen, die Mengenfrage:
    Ich sehe die Zeiten, in denen hier Lawinen von espressofordernden Besuchern einlaufen, (noch) nicht kommen. Wir wohnen ein bisschen ab vom Schuss und unser gesellschaftlicher Lebensmittelpunkt wird wohl weniger in unserer Wohnung sein. Falls sich dann doch mal Besuch hier verirren sollte, gehe ich davon aus, dass es sich dabei nicht um den der espressophilen Sorte handelt, sodass die Bodum Stempelkanne genügen sollte.
     
  11. Micado

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    Eine sehr ähnliche Alternative zur Pharos mit besserem handling gibt es mit der Mahlgut Mühle. Sie ist allerdings gut doppelt so teuer.
    Ansonsten bieten sich im hochwertigen Handmühlenbereich Feld-/Hausgrind, Lido E, Rosco mini oder HG-One an. Das war jetzt preislich aufsteigend wenn ich richtig sehe.

    Meine Pharos ist erst ein paar Tage alt, das Leeren des Mahlgutbehälters ist tatsächlich nicht übermäßig flüssig, aber die Verarbeitung/Wertigkeit empfinde ich als sehr hoch. Man merkt aber schon, dass die Funktion beim Entwickeln an erster Stelle stand und nicht das Design. ;)
    Auch das komfortable Entleeren musste einer maximalen Stabilität/Zentrierung weichen.
    Aber ein so großes Mahlwerk zu dem Preis war und ist immer noch konkurrenzlos.
    Besonders laut ist sie aber nicht. Es werden halt die Bohnen gemahlen...

    Letztendlich ist es auch eine Gefühlssache finde ich. Ich hatte zuerst eine elektrische Mühle, war aber nach meiner ersten Handmühle total angetan von der Handarbeit. Die Benutzung macht mir einfach Freude und ob ich dann 10 Sekunden kürzer oder weniger brauche ist mir wurscht.
     
  12. Micado

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    Das ist ein Punkt, klar. Über den hatte ich mir auch Gedanken gemacht. Auch wir haben mal mehr als ein Pärchen zu Besuch, und bei 8 Cappuccino-sabbernden Gästen ist eine elektrische Mühle mit prall gefülltem Hopper sicherlich die schnellere und komfortablere Version. Aber wie oft hat man die Hütte wirklich voll im Jahr? Und es steht Dir ja im Zweifelsfall frei, zusätzlich noch eine elektrische zu kaufen. :cool:
    Du musst letztendlich abwägen: Schnelligkeit und Komfort (direktes Mahlen in den Siebträger) und Lärm hast Du mit einer elektrischen, Zen-Modus, fummeligeren Workflow, Single-Dosing, 0 Totraum und akustische Ruhe hast Du mit einer Handmühle.

    EDIT, subjektiv und dann bin ich aber auch ruhig: Deiner möglichen La Pavoni mit Holzgriffen eine Feldwood oder Hausgrind in Walnuss nebendran zu stellen fände ich schon eine sehr leckere Kombination.
     
  13. #13 florenz-k, 19.10.2015
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    alternativ sehe ich gerade eine Elektra micro casa a leva in Messing neben einer Zassenhaus Havanna in Messing vor meinem geistigen Auge auftauchen (aber nur, weil ich die Mühle schon habe, und die Maschine diese Woche bei mir landen wird...)
    Suchen im KN lohnt immer: hier http://www.kaffee-netz.de/threads/zassenhaus-reloaded.42583/
    hat schon jemand die Mühle vorgestellt und tolle Fotos des Innenlebens präsentiert - die reichen für jeden Vergleich...
    Gruß
    Frank
     
  14. #14 Carduelis, 19.10.2015
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    N'Abend,

    den Besuchsaspekt habe ich beschlossen, außer Acht zu lassen. Ich erwarte, wenn ich bei Freunden zu Besuch bin ja auch nicht, dass es da etwas besseres als Husten- und Bronchialtee vom DM zu trinken gibt. Insofern ist die Bialetti/Bodum je nach Menge diesbezüglich ausreichend artgerecht.

    Auch wenn mich die Pharos nicht restlos begeistern kann, hast du mich mit dem Zen-Modus überzeugt. Mehr für eine Handmühle auszugeben halte ich aber für den für mich ersichtlichen Produktionskosten nicht entsprechend. Vielleicht folgt ja in nicht allzu ferner Zukunft tatsächlich noch eine hübsche Elektromühle.

    Die Feld-wood,-grind sowie die Zassenhaus Havanna gefallen mir nicht besonders. Da hat man für meinen Geschmack einfach nichts in der Hand. In einem englischsprachigen Forum habe ich einen Testbericht gelesen, dem unter anderem ein Video beigefügt war, in dem eine Frau ein wenig verzweifelt, so als wäre es ein sportlicher Wettkampf, in ruckeligen Bewegungen Freihand an einer Feldgrind "reißt". Damit wäre für mich in Sachen Haptik während des Mahlprozesses der Zen-Modus wieder passe.

    Auch die Elektra micro casa hatte ich bereits überflogen. Kann mir jemand den technischen Unterschied in der Bauweise zur LaPav erklären? Sofern dieser nicht existiert und auch keine großen Verarbeitungsdifferenzen bestehen, fiele die für mich in die im Eingangspost erwähnte Kategorie "200€ (400) mehr für einen goldenen Adler".

    Eine Frage noch, bevor ich den Traum der schönen Eureka für den Morgengebrauch endgültig verwerfe: Woher kommt der Lärm bei der elektischen Mühle? Ich habe für dieses Modell zwar nur Informationen über die Drehzahl und nicht über die Motorleistung gefunden, doch gehe ich davon aus, dass mein handelsüblicher Heimwerker-Akkuschlagbohrer damit durchaus mithalten kann. Der ist aber doch auch nicht so laut. Gibt es keine leisen Mühlen?

    Mit Dank und Gruß,
    Johannes
     
  15. domo

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    Ersetze die CC mit einer SIlvia und du redest von meiner Ecke. :)


    Die Microcasa überhitzt nicht so schnell, kippelt nicht beim Bezug (!) und sie ist eine Handhebelmaschine mit Feder. Der Druck wird nicht von dir durch direktes Drücken/Ziehen aufgebaut, sondern es wird eine Feder gestaucht und diese gibt dann den Druck ab. Auf die Art arbeiten die ganzen "richtigen, großen" Handhebler. DerVorteil ist, dass man die Stille eines Handheblers mit der Reproduzierbarkeit einer Pumpmaschine hat, da der Druckaufbau jedes mal gleich verläuft.
    PS: Die Zassenhaus Havanna läuft bei mir unter Fehlinvestition...
     
  16. #16 florenz-k, 19.10.2015
    florenz-k

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    Ich habe eine alte Zassenhaus Havanna - die funktioniert super mit der Pavoni. Ich hatte das aber mehr im Scherz bzw. im Zusammenhang optisch gelungener Kombinationen geschrieben. Die Elektra habe ich gerade hier im Forum gekauft (ist aber ein Reparatur- / Bastelobjekt) und bin schon gespannt auf die Optik.
    Meiner Meinung nach sind alte Handmühlen absolut alltagstauglich für den von dir beschriebenen Konsum. Und unmenschliche Kräfte braucht es auch nicht. Die Havanna hat v.a. den Vorteil, dass das Unterteil der Mühle in dem das Kaffeemehl landet, perfekt in den Siebträger der Pavoni (und ich vermute anderer kleiner Handhebler) passt, so dass man hier mit nur einem Zwischenschritt fast direkt in den Siebträger mahlen kann. In der Regel gibt es keine Sauerei (was bei dem geplanten "Wohnzimmerbetrieb" nicht zu verachten ist...). Rumsauen tut dann die Handhebelmaschine, wenn du den Siebträger nach dem Bezug zu schnell rausdrehst...
    Gruß
    Frank
     
  17. Antea

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    Hallo Johannes,
    ich habe mit einer La Pavoni angefangen und es auch hinbekommen. Allerdings steht sie schon lange nicht mehr alleine in der Küche, sondern wird von einem Halbautomaten mit Vibrationspumpe und einer anständigen Gastromühle unterstützt.
    Wobei ich die Handhebelmaschine immer morgens benutze, die andere den Rest des Tages.
    Meine Mühle, eine La San Marco SM 95A hat die großen Mahlscheiben und mahlt den Kaffee für einen Espresso in 2-4s je nach Bohne. Das sonore brummen der Maschine kommt nicht großartig im Schlafzimmer (einfach beplankte Rigipswand) an.
    Die viel höhere und auch lautere Vibrpumpe allerdings schon. Bei Wänden zu einer anderen Wohnung kann ich mir nicht vorstellen, das da was durchgeht. UND: weit verbreitete Vollautomaten mit schnellen konischen Mahlwerken sind wesentlich lauter als alles was ich je in meiner Küche hatte und haben werde.
    Der Besuchsaspekt ist allerdings dennoch nicht zu unterschätzen. Denn, wenn Du wo zu Besuch bist und die Wahl hast zwischen gutem Espresso und Blasentee von DM. Worauf fällt Deine Wahl? Dein Besuch wird es genauso handhaben, zumal ihm die Maschine ja auch im Whohnzimmer präsentiert wird.
    Und genau hier ist die Schwäche der Europiccolo. Und zwar eine große.
    Die Professional kenne ich von ihren thermischen Eigenheiten nicht, aber wenn meine Europiccolo mit zweistufiger Heizung mehr als zwei Espressi machen muss ist der dritte garantiert zu heiß geworden.
    Wunderschön ist sie aber und wieder verkaufen würde ich sie auch nicht mehr.
    Vielleicht wäre ein günstiger Einkreiser oder eine thermisch stabilere HH (Olympia Club) sinnvoller. Auch Zweikreiser kann man ja schon für günstig Geld bekommen.
    Aber hier entscheidet ja sicher das Angebot und der Geldbeutel.

    Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß bei der Suche. Plane lieber längere Zeit mit Deiner Bialetti ein und lass Dir Zeit, dann hast Du auch viele Jahre Freude.

    Viele Grüße in den Nebel an den See

    Volker
     
  18. domo

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    @florenz-k
    DU hast mir das Bastelobjekt weggeschnappt :mad:;)

    HG-One, Mahlgut, Rosco und Pharos... Ist das nicht etwas viel für den Einstieg? Das ist die oberste Klasse der Handmühlen mit einem entsprechenden Preis. @johannesisak wie willst du wissen, ob du nach zwei Wochen kurbeln in aller Herrgottsfrüh daran noch Spaß hast? Das Geld ist dann aber schon weg. Anderes Argument gleiche Richtung: Wenn du gleich ganz oben einsteigst, wo willst du dann noch hin? Und wenn du nun die HG-One für mehr als 1000€ bei dir stehen hast und dann merkst, dass dir das Mahlgut aus einem konischen statt flachen Mahlwerk besser schmeckt?
     
  19. Antea

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    Ich würde auch lieber günstig und gebraucht angfangen, Erfahrungen sammeln, mich nach und nach von der Upgraditis infizieren lassen, hippelig werden und was Neues kaufen. :D.......
    Bis dann die Downgraditis einsetzt hattest Du einen Heidenspaß und hast jede Menge Erfahrung gesammelt.
     
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  20. NiTo

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    Vom Zerkleinern der Kaffebohnen ;)
     
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