Kaufberatung zum ersten Siebträger und erster Mühle

Du wirst bei deiner Recherche sicher schon über den Hinweis gestolpert sein, dass man das Zeitproblem morgens mit einer programmierbaren Stechdose lösen kann. Insofern solltest du die Systemfrage nicht von diesem Sekundärkriterium abhängig machen. Diese Grundsatzdiskussion würde hier schon vielfach geführt.
Interessant für eine Ersteinschätzung wäre noch dein Budget für Maschine und Mühle sowie eine Aussage, ob auch Gebrauchtgeräte in Frage kommen. Ansonsten läufst Du Gefahr, hier viele gute Geräte empfohlen zu bekommen, die Dein Budget sprengen oder andersrum Low End Geräte, obwohl Du vielleicht Budget für Besseres hättest.

 

meine erste version ín bezug auf siebträger war:
QM 3000 plus Demokamühle.
und wo es hingeführt hat, siehst du in meiner signatur.
falsch ist es eher nicht, aber siehe meine Sign.

 

Hast du gesehen, dass aktuell eine CM800 hier im Forum angeboten wird? Ich habe keine persönliche Erfahrung, aber hier im Forum habe ich Hinweise gesehen, dass man den Einstellbereich des Mahlgrad durch Anpassung des Nullpunkts weiter Richting fein verschieben kann und sie dann wohl durchaus esprossotauglich Mahlen soll. Wenn das so hinhaut, hättest du bei deinem begrenzten Budget etwas mehr Luft bei der Maschine. Hier muss ich bei deinen Rahmenbedingungen leider passen, da kenne ich mich nicht aus. Spontan fällt mir die Xenia mit seitlichem Tankschlitten ein, aber da landest du deutlich über 1k€, passt also nicht

 

Klar kann die cm800 espressofein mahlen, das ist alles eine Frage der richtigen Justierung. Nachdem ich mittlerweile bei der dritten Mühle bin, würde ich sagen: Man kann mit der cm800 einsteigen, man kann aber auch etwas mehr ausgeben und bekommt dafür auch mehr. Ich würde heute auch nicht mehr an der Mühle, sondern an der Maschine sparen.

 

Also ich habe auch eine Thermoblock- eine Ascaso Steel UNO Pro. Für mich persönlich überwiegen Dinge wie schnelle Einsatzbereitschaft, leichte Reinigung, kein stehendes Wasser in der Maschine und einfache Handhabung. Zudem hat die Edelstahlleitungen und keine Aluduschplatte wie QM (da bin ich aber auch etwas extrem) . Vorteil ist noch die auch in der einfachen Version einstellbare Temparatur. Hat auch eine gute Dampfpower für Thermoblock, Milch für zwei Cappu ist in 20-30 Sekunden aufgeschäumt. Die Ergebnisse sind echt super, ich bekomme super leckere Espressi mit toller Crema und auch desöfteren Tigersteifen hin. Ich habe keine Erfahrung mit der QM 3000, aber kann für mich bisher keinerlei Nachteile des Thermoblocks erkennen. Letztdendlich wird man aus einer tollen "großen" Siebträger mit E61 wahrscheinlich ein etwas besseres Ergebnis bekommen. Aber wie du feststellen wirst (oder bereits hast) gibt es hier die unterschiedlichsten Meinungen und Ansichten, die bestimmt auch alle irgendwie richtig sind. Daher musst du dich einfach informieren und schauen was deiner Ansicht nach für dich am besten passt. Bei der Mühle würde ich wenns ins Budget passt vielleicht eher eine BB05 oder Lelit PL044 oder sowas wählen. Obwohl ich über die Graef als Einstiegsmühle selten was schlechtes gelesen habe, aber ich kann es nicht beurteilen.

Viel Erfolg

 

Wenn Du auf einen Thermoblock von QM schielst, dann würde ich Dir anstatt zur Orione lieber zur Stretta (QM 0820) raten.
Viel günstiger, kleiner und von der Technik meiner info nach nicht viel anders als die QM 3000.
Dann bleibt auch noch was für die Mühle. Die BB005 kann ich ebenfalls empfehlen.
Oder gleich zur 3004 Cassiopea. Die hat 2 Thermoblöcke, was ein Komfort-Plus sein kann.

Ich war auch (wie so viele) vor der Wahl gestanden und kann mittlerweile, auch den kleinen Kesseln einiges abgewinnen.

Du wirst einen Thermoblock genau so durchheizen lassen müssen, weil die Brühgruppe mit Siebträger auch warm werden muss. Ich traue mich wetten, dass meine Lelit PL41 Plus mit PID nicht viel langsamer durchgeheizt ist als eine Orione oder Cassiopea. Der relativ kleine 300ml-Kessel ist mit der großen Heizung innert Minuten heiß. Die Brühgruppe ist am Kessel angeflanscht, wird also sofort mitsamt dem eingespannten ST mit geheizt. Zum guten Espresso gehört mehr als nur heißes Wasser.. mindestens auch eine durchgeheizte Maschine.

VG Stephan

 

Hallo @meistersauer, wenn Du eine Affinität für die Thermoblock-Technik hast – die ich persönlich als langjähriger, bekennender temperatursurfender Thermoblock-Barista recht gut nachvollziehen kann… – dann empfehle ich Dir diesen erfrischen Erfahrungsbericht eines Forsten, der ausführlich über seine Erfahrungen mit seine 0820 und einer Greef-Mühle berichtet, falls Du den nicht bereits kennen solltest.
Quickmill 0820, ausführlicher Erfahrungsbericht

Gruß, Sebastiano
.

 

Ich schließe mich Deiner Empfehlung zur 0820 oder 3000 an, denn meiner Meinung nach stimmt hier 'less is more' sehr trefflich und dafür besser mehr in eine Mühle und Kaffee investieren.

Widersprechen möchte ich Dir bei der Einschätzung, dass die 2 Thermoblöcke der 3004 ein Komfort-Plus seien. Ich halte das für zu kurz gedacht, denn mit diesem vermeintlichen 'Plus' (theoretisch lässt sich parallel zum Caffè-Bezug Milch aufschäumen) ist ein deutliches 'Minus' verbunden, denn damit bis Du an eine nicht veränderbare Caffè-Brühtemperatur gebunden. Mit dem Monothermoblock der 0820 oder 3000 ist Temperatursurfen möglich, dass ich seit Jahren intensiv betreibe. Mit der 3004 Cassiopea ist das nicht möglich.

Den Vergleich der Aufheizgeschwindigkeit möchte ich relativieren, klar sollte jede Maschine gut vorgeheizt sein, das geht eigentlich bei fast allen Maschinen gut mit zusätzlichem Einschalten der Dampfheizung (E61-Chrombomber hier mal etwas außen vor gelassen). Aber der entscheidende Unterschied zum Thermoblock versus Kessel ist eben, dass beim Thermoblock stets nur das für den Caffè oder Dampf benötigte Frischwasser just im Augenblick der Zubereitung erhitzt wird, ansonsten bleibt der Thermoblock mit seinen Kupferrohren (Quickmill) stets wasserlos, was sich deutlich in einer geringeren Verkalkungsneigung bemerkbar macht und eben für jeden Bezug frisches Tankwasser und kein Kesselwasser verwendet wird.

Weil diese Fragen hier im Forum bei Neueinsteigern immer wieder auftauchen, aber weder in der technischen Beschreibung noch in der Bedienungsanleitung der Quickmill-Maschinen genannt werden – hier nochmals die entscheidenden Unterschiede zwischen den Quickmill-Modellen mit einem und zwei Thermoblöcken:

Modell 3004 Cassiopea: keine Anpassung der Espresso-Brühtemperatur möglich

• Zwei getrennt schaltbare Durchlauferhitzer für Espresso & Dampf
• Die Dampf- und Espresso-Brühtemperatur wird durch manuell nicht beeinflussbare Thermostate geregelt
  • Dadurch kann die Espresso-Brühtemperatur nicht verändert werden. Du kannst eventuell nur bestimmte, 'passende' Espresso-Bohnensorten/Röstungen verwenden

Modelle 0820, 3000 Orione, 0835, 2835, 3035 Pegaso: Anpassung der Espresso-Brühtemperatur möglich

• Nur ein kombiniert schaltbarer Durchlauferhitzer für Espresso & Dampf
• Durch manuelles, kurzeitiges Einschalten der Dampfheizung kann bei Bedarf die Espresso-Brühtemperatur per Temperatursurfen auch ohne PID-Steuerung nahezu beliebig angepasst werden
  • So kannst Du beliebige Espresso-Bohnensorten/Röstungen verwenden und auch das Geschmacksprofil Deines Espressos beeinflussen

Warum eine Anpassung der Brühtemperatur an die Bohnensorte/Röstung wichtig sein kann, findest Du auch unter dem obigen Link zum Temperatursurfen. Als Neueinsteiger wirst Du das 'Spielen' mit der Brühtemperatur vielleicht noch nicht so recht zu schätzen wissen – aber sei sicher, mit steigender Erfahrung steigt die Experimentierfreude und dann kannst Du auch feinere Geschmacksnuancen aus Deiner Bohne herausholen.


Gruß, Sebastiano
.

 

Hallo, ich besitze QM Orione 3000 und Fiorenzato Bricoletta, also E61 Brühgruppe. Die Qm ist sehr schnell aufgeheizt, ca. 7-10, dann ist auch der Siebträger durchgesägt. In Verbindung mit einer Mahlkoenig Vario habe ich sehr konstante Ergebnisse geschafft. Was mir aufgefallen ist, die QM reagiert stark auf unterschiedliche Mengen.Ein wenig mehr Kaffee und es geht nichts mehr durch.
Fürs Einer Sieb empfehle ich einen konvexen Tamper.
Dagegen ist die Fiorenzato unempfindlicher was die Menge betrifft.
Also wenn du nicht ständig grosse Mengen Milch schäumst, ist die QM auf jeden Fall eine gute Empfehlung.Reinigung und Pflege ist bei ihr einfacher. Da mir die Optik wichtig war, habe ich mich für die Fiorenzato entschieden.
LG Dieter

 

Nur der Vollständigkeit halber, auch die Ascaso Steel und Dream haben einen seitlich entnehmbaren Wassertank. ... aber schau, dann bist insgesamt ja schon mal einen großen Schritt weiter

 

@Sebastiano:
Das Thema mit den 2 Blocks ist mittlerweile bekannt, denke ich. Deshalb schrub ich auch, dass zwei getrennte Blocks ein Plus an Komfort bedeuten können.
Die Temperatursurfmethode hat in dem Zusammenhang meiner bescheidenen Meinung nach mit allem zu tun, was Espressozubereitung an geht. Allerdings mit dem Begriff Komfort als solchem ziemlich wenig.
Nicht jeder will bei jedem Bezug manuell regeln und spielen. Auch später nicht. Manche wollen sich nicht überlegen, ob sie zuerst Milchschaum machen und dann den Espresso oder anders rum, weil sonst die Temperatur nicht passt (Abkühlfase etc.)..
Dass die Methode funktioniert steht außer Frage. Nur möchte ich persönlich lieber am PID-Regler die 96° bei meinem Roma vorwählen und mit sicher sein, dass das Ergebnis mir persönlich schmeckt.

Wo wir schon dabei sind, evtl. wäre ja eine Lelit PL41TEM mit PID auch noch eine Option. Der 57mm ST ist m.E. zu verschmerzen. Und in 10min ist die auch gebrauchsfertig durchgeheizt.

VG Stephan

PS: Möchte noch zwei Zeiten nachschieben: Heute gemessen ab Zimmertemperatur.
23-100 Grad in genau 2 Minuten
dann bis 140 Grad max. Dampftemperatur in einer weiteren Minute.

 

Die Graef ist eine tolle Mühle und hat ihre Arbeit immer gut und ohne Probleme verrichtet. Aber ich würde und werde immer jedem Espressoneuling von einer Mühle mit Stufenverstellung abraten. Du hast zwar sehr viele Mahlgrad-Stufen aber bei Espresso wirst du immer zwischen zwei Stufen hängen und das macht einen großen Unterschied. Bei mir war es so, dass ich bei Stufe 7 ganze 0,5g Kaffeemehl drauflegen musste im Gegensatz zu Stufe 8, um auf die selbe Menge an Espresso in der gleichen Zeit zu kommen. Wenn das Budget nicht mehr zulässt, dann hol dir lieber eine gebrauchte Demoka.