Kaufentscheidung kompakter Zweikreiser (Lelit PL62 vs BFC Ela vs VBM Junior)

Ich bringe mal noch die Quickmill Rubino ins Spiel, die sehr leise ist und einen isolierten Kessel hat. Bin nach längerer Suche und mehreren Versuchen nun endlich glücklich. Kostet ca. 1100,-. Die Verarbeitung der Maschine ist tadellos. Ach ja, die Aufwärmzeit ist mit 7min angegeben, wenn ich mich nicht irre.

 

Qualitativ ist die QM der Domobar sowie der Lelit überlegen, zumindest ist das mein persönlicher Eindruck. Die ELA hab ich leider noch nie gesehen und getestet.

 

Hahahha.
Gegen die hab ich mich bewusst entschieden. Die Appartamento ist klasse, aber deutlich lauter und hat keinen isolierten Kessel. Außerdem war die mit zu “prollig“, die Verarbeitung war aber auch tadellos und das mitgelieferte Zubehör ist auch klasse, viel mehr als bei der QM. Aber unterm Strich war sie einfach minimal schlechter für meine Bedürfnisse bei gleichem Preis.

 

Die des Kessels, die Maschine ist wie alle E61 Zweikreiser nach ca. 30-40min heiß.

 

Stimmt natürlich. Aber-Dampf und Heisswasser stehen trotzdem sehr schnell zur Verfügung und je eher der Kessel auf Temperatur ist um so schneller kann der Thermosyphon seinen Dienst tun, somit ist die Gesamtaufheizzeit vermutlich trotzdem schneller als bei manch anderer Maschine. Die Isolierung wirkt auch auf die Gesamtaufheizzeit, da weniger Wärme während der Aufheizphase abgegeben wird. Wobei man sich wahrscheinlich keine E61 zulegt, wenn man wenig Zeit zum Aufheizen hat.

 

Ganz ehrlich, warum so kleine Maschinen ?
Wenn Du/ihr das Ding lange nutzen wollt, würde ich persönlich auch auf den Service achten.
Nach ein paar Jahren geht auch mal was kaputt.
Dann sind die sehr kompakten Abmessungen eher ein Nachteil, weil ziemlich fummelig.
Rocket Appartemento finde ich da deutlich besser, weil einfach viel Platz.
Ich nutze meine Pratika auch unter einem oberschrank.
Zum Wasser nachfüllen wird sie vorgezogen und gut ist.
Der Tank ist mit 3 L ausreichend groß dimensioniert.
Klar wäre der seitlich ausziehbare Tank der xenia wirklich toll, aber der mehrpreis wäre entsprechend.
Das ist bei den kleinen Maschinen ein Vorteil.
Warum man sich eine "alte" E61 antut, gerade ein gedämmter Kessel und kurze Aufheizzeit wären für mich wichtig.
Timer hin und her, alles über 15 Minuten raubt einem die Spontaneität.

 

Für jemanden, der Service macht, ist fummelig vielleicht nervig - und? Dafür bekommt er halt Geld. Und "eher ein Nachteil" ist was genau? Ein echtes Argument, den anvisierten Platzbedarf deshalb zu vergrößern, ist das natürlich überhaupt nicht. Wenn beliebig Platz zur Verfügung steht, ist größer besser. Wenn nicht, gibt es genügend Maschinen, die auch kompakt was taugen. Wie die oben genannten.

Es wird eine kompakte Maschine gesucht. Viel Platz ist gerade NICHT das Entscheidungskritierium.

Das sieht erfreulicherweise vor allem eine Minderheit für besonders relevant an. Erwähnenswert ist durchaus, dass alle E61-Maschinen mindestens 30min benötigen, bis sie was Trinkbares generieren können..

Von den genannten Maschinen würde ich die ELA nehmen. Wegen des Balkons (ich mag die Hebelchen an der E61 nicht, weil einfach unpraktisch), der matte Look ist auch mal was anderes und die Ventile sind wirklich die besten im Vergleich - achte mal drauf, wenn du die Maschine mal in Natura siehst. Dicht ist ist übrigens "locker" und nicht bis zum Anschlang drehen..

Grüße,
Dale.

 

Unabhängig davon, dass man da erstmal die Grundgesamtheit von "Minderheit" definieren müsste (KN-Insassen? E61-Fahrer? Kaufinteressenten da draussen in der Welt?) wäre ich mir da nicht so sicher, ob das wirklich eine "Minderheit" ist, wenn man das Bewertungsmotivation "Flucht aus der kognitiven Dissonanz" mal aussen vor lässt.

 

Ich würde Flexibilität nicht gegen Espresso-Qualität tauschen wollen..

Und die Auswahl an Maschinen, auf denen sich meinen (!) Ansprüchen genügend Espresso zubereiten lässt und sich in 10min aufheizen lassen, geht nun einmal leider gegen 0. Aber das ist halt zweifelsohne genauso subjektiv wie das meiste Erschriebene hier halt..

 

@Dale B. Cooper
Der Thread Starter hat sie selbst ins Rennen geschickt.
Bei der Auswahl halte ich persönlich die, für die beste Wahl.

 

Sc

Schön unverbindlich dahinphilosophiert. Aber wenn ich mir den Markt „richtiger“ Espressomaschinen (ja, ich weiss, auch nicht sauber definiert...) anschaue, dann tummeln sich da schon schwerpunktmässig E61 BG im ohne erkennbare Korrelation zu Autos mit zufällig gleicher Bezeichnunng. Und wenn Du mal schaust, was die Leute, die „von draussen“ auf der Suche nach einer Maschine hierher finden nachfragen, wirst Du sicher auch feststellen, dass sehr häufig E61 ZK der Primärwunsch ist, sofern es das Budget hergibt. Ist halt wie in den meisten Märkten, das was man am Häufigsten sieht und wertig erscheint, setzt sich als Standard in den meisten Köpfen fest. Händler tragen sicher auch dazu bei, indem sie die umsatzträchtigen Maschinen anpreisen.
Auf der Anforderungsebene ist meist garnicht so klar was geht und was man davon wirklich „braucht“. Wie auch, ohne Erfahrung kann man zwar viel lesen, es für sich selbst aber nur bedingt einordnen. Also kommen viele schnell zum ZK, der irgendwie als eierlegende WoMiSau erscheint, der alles kann und nicht so viel kostet wie ein vermeintlich überdimensionierter DB und auf der anderen Seite die Beschränkungen eines EK überwindet. Bis zur kritischen technischen Bewertung einer BG dringen die Meisten garnicht vor, da sorgt die Konditionierung durch die Markpräsenz der Chrombomber für den „Haben will“ Faktor.
Ging mir übrigens nicht viel anders bei meinem Einstieg, ausser dass ich Grundsätzlich dazu neige, den Mainstream zu meiden (was letztlich auch eine sachlich unreflektierte Herangehensweise ist) und daher erst mit der zu dem Zeitpunkt noch im Projektstadium befindlichen Xenia geliebäugelt hatte und dann aber bei der Strega gelandet bin. Das war im Nachhinein gesehen keine so schlechte Wahl, aber eher zufällig und nicht wirklich durch saubere Bedarfsanalyse. Mit etwas intensiverer Vorbereitung hätte ich eigentlich bei einer Dream oder DC Supermini landen müssen, hätte dann aber vermutlich nie die Ruhe einer pumpenlose Maschine schätzen gelernt Und ob mich das geschmacklich weitergebracht hätte? Da bin ich mir nicht so sicher, solange ich nicht irgendwo mal einen „Fruchtsaft“ aus einen ST serviert kriege, der mir wirklich gut schmeckt.

 

Das stimmt. Die Leute wollen E61-Optik, 5min Aufheizzeit und 1000€, dazu noch ne kleine ach wie niedliche Mühle, nehmen wir dann halt die Eureka-Quäke..
Bei der Hälfte der Kaufberatungen suchen die Leute ja nur Bestätigung. Die finden sie immer durch irgendwen (im Zweifelsfall eine vergleichbare Person, die vor 2 Monaten das gleiche Equipment erworben hat und nun selbiges als Allheilmittel in der eben mal erkundeten Espressowelt anpreist).

Ich fand die Anfrage hier erfreulich anders, weil halbwegs klare Ziele gesteckt waren und der TE über Knowhow verfügt.

Bei den Maschinen kannst Du imho am wengistens falsch machen, alle Kandidaten sind solide und eigentlich kann die Haptik, der Preis oder die Gattin / Freundin / der Freund entscheiden..

Grüße,
Dale.

Dass Du preislich in einer Klasse bist, in der bezahlbare Dualboiler dabei sind oder was Witziges wie eine Strega, ist Dir vermutlich klar.

 

Hat er nicht.

Für schnelle Aufheizzeit gilt es vor allem, einen Bogen um E61 und Handhebler zu machen..

 

Stefan kannst du das vielleicht noch etwas vertiefen? Meinst du in der Qualität der verbauten Technik oder Dinge wie Gehäuse, Materialien?

Gerne, aber wie egsagt, es sind meine subjektiven Eindrücke
Beim Test der Lelit ist mir aufgefallen, dass es durch die Vibration der Pumpe klappert. Ich denke, es lag an der Abtropfschale. Außerdem sahen die Ventile etwas nach Spielzeug aus.Bei der Domobar waren es komischerweise die Seitenteile, die mir etwas billig erschienen. Gedämmte Kessel hatten beide nicht (lt. Händler).
Der Espresso war bei allen klasse, also haben es dann einfach die Kleinigkeiten entschieden.
Bei der QM sind aber die Siebträger etwas schlechter verarbeitet als bei der Rocket (nicht ganz so hochglänzend, zumindest die Rocket, die ich gesehen habe).
Ich habe allerdings an meiner QM Rubino die Ventile der New Andreja, also auch nicht die Standards.

 

Wieso das, wenn man fragen darf? Habe nämlich gerade Interesse an der Rubino weil mir diese irgendwie in Summe besser gefällt als eine Rocket Appartamento oder eine Bezzera Magica.

 

Vielleicht sind meine Erfahrungen zu deiner @Spiffler Anfrage noch eine hilfreiche Ergänzung. Ich habe seit Jahren eine Gaggia Classic und lese ab und zu hier im Forum ein bisschen mit. Durch das Mitlesen habe ich Lust auf ein Upgrade bekommen und mir die Maschinen angeschaut, die dich auch interessieren und die hier ergänzend genannt wurden.
Auffällig finde ich, dass fast alle Hersteller und Modelle an irgendeiner Stelle ein Manko in der Verarbeitung haben. Ich kann z.B. nicht verstehen, warum Maschinen über 1000€ klapprige oder quietschige Drehknöpfe aus billigem Plastik haben (SAB, BFC, Quickmill, Bezzera ...). Deshalb habe ich bisher von einem Upgrade abgesehen, weil ich dafür mit der Gaggia immer noch total zufrieden bin. (und die darf ruhig auch etwas klapprig sein)
Daher mein Tipp: Wenn du dir die Maschinen im Laden anschaust achte genau auf die Verarbeitungsqualität. Wie fühlt sich das Drehen der Käufe an, wie ist die Haptik, sind die Metallteile nicht scharf, etc.?
Alle anderen Variablen (BG, DB oder ZK, Wassertankgröße, Auffangschale, ...) werden sich halbwegs im Vergleich mit anderen Maschinen an der ein oder anderen Stelle ausgleichen.
Die Otto 860e kann ich empfehlen, verwende ich auch seit letztem Sommer und bin sehr zufrieden. Der Totraum ist zwar recht groß und sie mahlt nicht sehr schnell, der Mahlgrad ist super einzustellen und das Bedienfeld ist simpel und schnell justiert.
Vielleicht hilft dir das ja weiter..