Kegelmahlwerk so toll ?

Ich habe eine EtzMAX light w, mit Kegelmahlwerk und bin mehr als zufrieden.
Einfache Mahlgradeinstellung, geringer Totraum, Geräuschpegel ertragbar. Tolles Mahlgut. Super schnelle Reinigung.
Wir trinken dunkle bis mittlere Röstungen.

 

Der Anbieter nennt es so, aber Du kannst es auch Single Dosing Blasebalg nennen. Aber es ist nicht nur der reine Blasebalg, sondern darunter eben auch ein kleiner Behälter für die Bohnen.

 

Mit geht es um die Geräuschentwicklung und da mahlt sie auch dann kürzer. Aber jedem das seine.

 

Wahrscheinlich disqualifiziert sich bei den hiesigen Experten mein subjektiver und unwissenschaftlicher Kommentar zu meinem subjektiven und somit nicht repräsentativen Eindruck, aber wenn ich die Eingangsfrage so lese, möchte ich doch anmerken: Für meinen Mann und mich war seinerzeit der Umstieg von der Mazzer Mini Scheibenmühle auf die große Mazzer Kony E ein Unterschied wie Tag und Nacht.

Den Tipp hatten wir aus dem Espressoladen bekommen und der Unterschied war absolut schmeckbar: ein viel besseres und volleres Aroma.

Uns war es egal, wie die Korngrößenverteilung aussieht, ob wir ohne Ende fines schlucken, wie die Bohnen vom Mahlwerk erfasst und weiter transportiert werden usw, da uns lediglich der Kaffeegeschmack in der Tasse wichtig war.

Die Kony hatte neben einer eher langsamen Geschwindigkeit zusätzlich einen Lüfter, der das Mahlgut abgekühlt hat.

Der Totraum der Mühle war allerdings riesig, so dass die Kony im Heimeinsatz für häufigen Bohenwechsel ungünstig ist. Beim Mahlgradwechsel verschwendet man bis zu 35 g. Das dürfte bei hochpreisigen Third Wave Röstungen ein noch größeres Problem sein, während es bei einem Kilobeutel aus dem italienischen Supermercado nicht ganz so sehr ins Gewicht fällt.

Das krasse Gegenteil ist, btw, unsere „analytische“ MK Vario Home Keramikscheibenmühle. Vielleicht ist ja doch etwas dran, dass Keramik so scharf schneidet, daß ein völlig anderes (für uns damals erst mal irgendwie flaches) Aroma und eine andere Crema herauskommt.

Was ich eigentlich nur sagen will:
Will man sich wirklich ein Bild machen von den beiden Mahlprinzipien, dann sollte man es mal in der Praxis ausprobieren und im Vergleich die gleiche Kaffeesorte aus beiden Mühlentypen nebeneinander schmecken. Die Theorie kann da vielleicht das individuelle Erlebnis in der Anwendungspraxis nicht ersetzen. Uns hatte der Espressoladen das seinerzeit ermöglicht.

Ich darf vielleicht noch verraten, dass der Käufer unserer damaligen Mühle ebenso zufrieden mit ihr ist und ebenfalls den Eindruck hat, dass geschmacklich die Kony die Nase vorn hat.

Geschmack ist aber ja nun mal subjektiv; der eine bevorzugt dieses Aroma, der andere nicht. Es ist doch schwierig etwas zu raten.

Nur, wenn man mich fragt: “Ja, es ist so toll.“

Wenn man mit sich den Nachteil des großen Totraums vereinbaren kann.

 

Wahrscheinlich so groß, wie vom VW Golf mit Benzinmotor zum LT mit Diesel.

Preisfrage: Liegt der Unterschied am Kraftstoff?

 

Nur eine Frage: ist die Niche mit dem Kony oder Robur Mahlwerk ausgestattet?

 

63 mm, ist wohl das der Kony.

 

Sorry, für das späte Hochholen. Aber müssten man das Peakmaximum aller Mühlen nicht auf die gleiche Partikelgröße einstellen, um Streuung bzw. Breite des dann entstehenden Peaks vernünftig zu vergleichen?

So sieht es einfach nur so aus, als wäre die EK43 auf einen feineren Mahlgrad eingestellt im Vergleich zur Mazzer R. Ich finde eine logarithmische X-Achse ist auch extrem verfälschend, in diesem Fall zum Vorteil der Mazzer R.

Ich würde mich als Wissenschaftler eigentlich nicht trauen, aus so einer Abbildung eine hiebfeste Schlussfolgerung zu ziehen.

 

Es ist das der Kony. Mazzer 0191C.

 

Eigentlich sollte man das ganze auch nicht als Linie plotten sondern als Balkendiagramme, die Linie verfälscht das Ergebnis. Ich schätze, dass die Mühlen auf die selbe Bezugsdauer eingestellt wurden und nicht auf den gleichen x-wert des Peaks mit den meisten Partikeln

 

Mit der Niche kann man sich ja jetzt die Kony ohne Totraum im kompakten Format in die Küche holen.

 

@Yoku-San Der Mahlgrad wurde so eingestellt, dass sich bei gleicher Bezugszeit und Mehlmenge dieselbe Bezugsmenge ergab. Das halte ich für praxisnäher als den Peak an dieselbe Position zu bringen. Gesucht ist ja irgendwie die Mühle, welche eine möglichst hohe Extraktion schafft, ohne dass das Getränk zu sehr überextrahiert (Holz, Asche) schmeckt.

 

Das mag praxisnah sein, macht aber die Interpretation des Graphen schwierig. Wie kann man denn erklären, dass die Mazzer bei größerer Partikelgröße die gleiche Durchlaufzeit hat? Ich sehe bei der Mazzer jetzt keinen prägnanten zusätzlichen "Fines"-Peak, der das einfach erklärt.

 

Das war auch schon mein Eindruck, als ich das erste Mal das Diagramm gesehen hab. Für mich wirkt das eher wie eine feinere Filtereinstellung (oder eventuell AP), nicht wie eine Espressoeinstellung. Wer damit einen Espresso mit dem selben Verhältnis zieht wie mit den anderen Mühlen, vor allem der EK43 mit mehr Fines und einem niedrigeren (Edit: Partikelgröße) und höheren (Edit: Partikelmenge) Grobpeak, muss für mich irgendeine Art von schwarzer Magie anwenden.

Ich weiß, die Kaffeemacher genießen hier nicht den besten Ruf, aber wenn ich das Spektrum im Mahlkönig-Diagramm mal mit dem Spektrum von den Kaffeemachern vergleiche, denen ich da durchaus mehr vertraue als einem die Konkurrenz untersuchenden Mühlenhersteller, geht nicht nur eine Augenbraue hoch.
Wenn ich die Kurve und den Anteil der Partikel mit der schlauen Liste von hier (Священный помол. Часть 3 — The Welder Catherine) vergleiche, entspricht die Kurve der Robur meiner Interpretation grob 14-15 Klicks auf der C2 - und genau meinem ersten Eindruck. Feiner Filter oder AP.

 

Vielleicht nimmst Du Dir wirklich die 1min Zeit und schaust in das Ben Kaminsky Video aus post #24.
"You will simply extract less, there is no visual clue". (bezüglich Durchlaufzeit, Hopperfüllstand)

Du hattest anscheinend noch nie mit unimodalem Mahlgut in der Praxis zu tun.

Du glaubst, die Analysen wurden "in den Raum geworfen", um sie dann nach Herstellergunsten zu interpretieren?


"Particle shape", auch relevant.

 

Vorausgesetzt, das Mahlwerk wurde ähnlich präzise ausgerichtet und robust eingebaut, mit ausreichend dimensioniertem Motor und vergleichbarer Geschwindigkeit und eben auch, da es ein konisches Mahlwerk ist, mit vergleichbarem Druck aus dem Hopper. Du merkst, so ganz gleich wird das nichts und wahrscheinlich gibt es sogar einige Mühlen, die bezüglich Mahlgut näher an der Niche sind als die Kony.

Die Interpretation des Graphen sollte doch nicht Selbstzweck sein, hier sehe ich, dass bei gleicher Durchlaufzeit die EK43 kleinere Mahlgutpartikel hat, damit hat das gesamte Mahlgut eine größere Oberfläche. Schon nur das erzeugt bei sonst gleichen Parametern eine höhere Extraktion. Für eine Hemmung des Flusses ist nicht nur der Anteil der Fines, sondern auch die unterschiedliche Größe der Mahlgutpartikel verantwortlich.

Einfache oder monokausale Erklärungen sind ja auch oft falsch. Deshalb kommt es nicht bloß auf "unimodal" an, das Besondere an der EK 43 ist auch die Form des Mahlguts.

 

Wäre auch meine Vermutung, dass Mazzer sich nicht ganz so leicht die Butter vom Brot nehmen lässt.

 

Das ist wohl richtig, ja.

Nein, das wollte ich auch nicht behaupten. Ich kann mir nur absolut nicht vorstellen, dass Mahlgut mit einer Partikelverteilung, die auf ein generell viel gröberes Pulver hindeutet, ausreichend Widerstand für eine Extraktion im üblichen Verhältnis und Zeitrahmen aufbringen kann. Ich hab mir zusätzlich die Partikelverteilungen von anderen konischen Mahlwerken angeschaut, wozu das der Timemore C2 auch gehört, und am nächsten sind die Kurven der Lelit Fred-Modelle dran gewesen, und selbst die sind um Welten feiner. Die Niche hat eine Partikelverteilung im Bereich von größeren flachen Scheiben. Deshalb auch "schwarze Magie". Ich kann's mir nicht erklären und bin verwirrt.

Meine Vermutung auf den ersten Blick war, dass es zwar eine repräsentative Messung für die Verhältnisse sein könnte, aber eben nicht auf einer für den selben Zweck geeigneten Einstellung. Wie gesagt, Vermutung. Aber nur aus der Grafik mit den wenigen Angaben lässt sich imo wenig Hintergrundinfo ziehen. Mich würde mal interessieren, von wo die Grafik überhaupt ist - sie schwirrt ja doch recht oft durch alle erdenklichen Kaffeeforen - und ob es da z.B. einen erklärenden Artikel oder ein Paper dazu gibt. Die älteste auftreibbare Quelle ist ein Blogeintrag von Matt Perger, der mittlerweile unter The EK43 - Part Three - Matt Perger abrufbar ist, allerdings keine Angaben zur genaueren Methodik macht.
Mein Schluss nach dem Lesen war, dass die EK43 einfach eine verdammt gute Mühle ist, was jetzt nicht weiter verwundert. Zur Robur will ich mir kein Urteil erlauben.

Nachtrag: In Teil 2 verstecken sich die Einstellungen. Und wie erwartet sind sie nicht auf die selbe Zeit eingestellt, sondern - das wiederum für mich als Laien etwas unerwartet - auf die maximale Extraktion ohne unangenehme Geschmacksnoten. Die Erklärung macht die Entscheidung für den Kalibrierungsaspekt aber nachvollziehbar. Das Verhältnis ist immer ca. 1:2,5, die Extraktionszeiten sind 24 s bei der EK43, 25 s bei der K30, 27 s bei der Robur, und 30 s bei der Super Caimano.

Ich bin noch verwirrter. Einerseits scheint die Robur (zumindest für den Anwendungsfall) tatsächlich nicht so das Gelbe vom Ei zu sein, andererseits finde ich es doch beeindruckend, mit der Partikelverteilung einen Espresso im üblichen Rahmen ziehen zu können. Und dann auch noch mit einem üblicherweise als schnell bekannten VST-Sieb. Sehr interessant. Hatte ich so wirklich nicht erwartet.

 

Hab mal ein wenig recherchiert. Hab einen Beitrag gelesen, in dem Niche einer Anfrage dies nicht bestätigt hat und es in den Prospekten auch nicht tut. Was sie wohl sagen, ist dass das Mahlwerk der Kony hineinpasst, sie sagen nicht, dass es das Mahlwerk der Kony ist. Es könnte also durchaus Unterschiede geben. Aber ich kenn dazu nicht alles.

 

Ich weiß nicht, was in dieser Diskussion alles zum Begriff Mahlwerk gerechnet wird.
Wenn man darunter den Mahlkegel + Ring versteht - dann sind dies bei der Niche unbestritten Originalteile von Mazzer (0191C), welche Mazzer auch für die Kony verwendet. Was gibt es da zu hinterfragen?
Dass ein Mahlwerk noch keine Mühle macht wurde ja auch schon hinreichend dargelegt.