Kesselflansch --> Lötnaht gerissen, was tun?

Diskutiere Kesselflansch --> Lötnaht gerissen, was tun? im Restaurierungen und Raritäten Forum im Bereich Maschinen und Technik; Da sieht mir nicht nach einer Einbrandkerbe aus, sondern nach Schweißgutüberlauf. Sorgt zwar beides für etwas Kerbwirkung und ist halt unschön...

  1. #41 Melitta, 31.08.2017
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    Wie auch immer, das Ding ist ein Druckbehälter. Da möchte man so etwas nicht haben.
     
  2. #42 Hape1, 31.08.2017
    Zuletzt bearbeitet: 31.08.2017
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    ... hier die versprochenen Bilder nach der Reparatur des Kessels:

    [​IMG]

    Ich bin nun kein Experte, aber ich finde, das sieht gut aus. Vor allem, die Leckstelle ist (bis jetzt) dicht und der Kessel heizt wieder einwandfrei auf.

    Kleiner eingebauter Fehler am Rande: Hatte nach der Montage das Problem, das das originale Sicherheitsventil irgendwie viel zu früh Wasserdampf ohne Ende produzierte ... bis ich dahinter gekommen bin warum: Der Kragen auf dem Einsatzstück des Kessels (also das Teil in das der Einsatz gesteckt wird) hatte eine "Scharte", das ist wahrscheinlich beim Handling des Kessels passiert. Diese Kante habe ich mit feinem Schleifpapier "eingeplant" ... und siehe da, die Funktion war wieder da wie gewohnt. Wieder was dazugelernt:

    Hier mal ein paar Detailbilder von der Konstruktion des Sicherheitsventils:

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    [​IMG]

    Ok, jetzt habe ich noch ein neues Problem:

    Wenn ich Wasser über die Hebelgruppe ziehe (also über den Wärmetauscher aufgeheiztes Wasser) beziehe, entsteht ein Geräusch, Resonanz. Es hält so lange an, wie Wasser bezogen wird. Es scheint irgendwie aus dem Kessel zu kommen ... Ich kann hiermit überhaupt nix anfangen ... Schwer zu beschreiben, wie kann man hier eine Tondatei hochladen?

    Edit: Das Geräusch entsteht auch bei Bezug des Brühwassers wenn der Kessel KALT ist ... ???
     
  3. Hape1

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    ... tja, getreu dem Motto, einmal Mist, immer Mist: Nun ist genau die gegenüberliegende Seite der reparierten WIG-Hartlötnaht des Flansches undicht geworden ... ich vermute stark, das dies durch die Hebelkräfte, also Bajonett Siebträger auf/zu bzw. das Kolbenspannen, zumindest begünstigt wird.

    Werde also wieder alles ausbauen (dabei vermutlich die Deckeldichtung des Kessels "verlieren", d.h. die muss dann auch wieder neu) und damit zu meinem Hartlöter gehen ...

    [​IMG]
     
  4. Hape1

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    Ok, ist ja schon ruhig hier ... egal, hier der Stand meiner "Ermittlungen". :D

    Ich habe mir aus L-Winkelprofilen 25 x 25 x 3 mm eine "Versteifungskonstruktion" ausgedacht, sieht aus so:

    [​IMG]

    [​IMG]

    (Ps. Die Profile sind gerade, die Perspektive täuscht!)

    Das grundsätzliche Problem scheint zu sein, das die Lötnaht des Flansches die Bewegungskräfte, die beim Handling mit der Gruppe und dem Siebträger entstehen, mechanisch nicht aushält ... ich hoffe, das dies durch die Versteifungen ein Ende hat. Jedenfalls haben die Trockenversuche eine deutliche Verringerung der Bewegung gebracht ...

    Wie auch immer, am Montag geht der Kessel dann zum Hart-Löter ...
     
  5. Hape1

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    ... so, nur der Ordnung halber: Der Kessel ist nun seit Donnerstag zurück, die Naht wurde rundherum um den gesamten Flansch neu hartgelötet, sie sieht optisch sehr gut aus und ist auch dicht. Die Kesseldichtung der Verschlußseite ließ sich übrigens sehr gut öffnen und somit einwandfrei wiederverwenden. Dasselbe gilt für Dichtung der Brühgruppe zum Kesselflansch.

    ... die gesamte Aufnahmekonstruktion für den Kessel wurde durch die zusätzlichen Profilbleche erheblich versteift --> Das sollte nun wirklich dauerhaft halten!

    ... im Zuge der Demontage habe ich auch gleich das alte Sicherheitsventil (per Bleigewicht) des Kessels gegen ein aktuelles Sicherheits- und zusätzliches Unterdruckventil ersetzt. Spürbare Änderung, die Heizung springt nicht mehr so oft an und es spratzelt auch nichts mehr, so wie bei der alten Lösung ...

    ... Nun denn, die ersten Cappus waren (nach den fast 2 Wochen Entzug) wunderbar ... Soweit alles gut!
     
  6. #46 Espressojung, 05.11.2017
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    Wie ist denn nun der Kessel befestigt?
    Hängt dieser nun in den Leitungen und an den neuen Winkeln
    oder wird er auch von unten abgestützt?
     
  7. Hape1

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    Der Kessel "hängt" an den Profilen und an der Vorderfront. Zusätzlich gibt es noch eine Abstützung unter dem Kessel, die ist aber erstmal nur provisorisch, weil ich nicht glaube, das diese noch etwas ausrichtet ... Viel wichtiger scheint mir, das eine Bewegung des Kessels durch die Bedienung des Siebträger Ein- und Ausspannens nicht mehr möglich ist ...
     
  8. #48 Espressojung, 05.11.2017
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    Du solltest den Kessel nicht allein durch den gelöteten Flansch halten.
    Wie schwer ist der gefüllte Kessel?
    Wenn der Kessel gefüllt ist hängt die gesamte Masse des Kessel an diesem Flansch.
    Dann kommt auch noch die Temperaturausdehnung dazu und belastet das Ganze.
    Das mag eine Zeit lang halten aber auf Dauer wird das nicht funktionieren.
    Um auf Dauer das Ganze haltbar zu machen, solltest du den Flansch soweit
    wie möglich entlastet ==> den Kessel mindestens von unten abstützen.
     
  9. Hape1

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    ... wie ich schon schrieb, es existiert eine Abstützung an der Unterseite des Kessels, wenn auch nur provisorisch. Wenn man aber auf der anderen Seite sieht, wie fest der Kessel in den angeschlossenen Leitungen hängt und von diesen mit abgefangen wird, dann kann man sich nach meiner Einschätzung diese Abstützung sparen ... diesen Eindruck kann ich aber hier alleine durch beschreiben nicht vermitteln ...

    Ganz abgesehen davon, die Aufhängung des Kessels scheint ja vom Hersteller so vorgesehen gewesen zu sein. Mittlerweile habe ich gelesen, das diese Art der Befestigung eine Schwachstelle der Astorias gewesen ist ... hat hier jemand gleiche Probleme wie ich gehabt und wenn ja, wie habt Ihr das ausser Nachlöten lassen gelöst?

    Und, interessant wäre es auch zu wissen, wie hoch die mechanische Belastbarkeit einer Hartlot-Naht eigentlich ist?
     
  10. #50 Espressojung, 05.11.2017
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    Der 1. Fehler ist doch schon, dass der Kessel durch Leitungen gestützt wird.
    ==> das geht ja schon mal gar nicht, weil Leitungen (und wenn sie dann auch noch aus Kupfer sind)
    überhaupt keine Last (außer sich selbst) aufnehmen sollen/können. Dafür sind sie nicht ausgelegt.
    Du hast ja auch schon selbst geschrieben, dass der Hersteller den Schwachpunkt mit der
    Flanschbefestigung selbst erkannt und die Konstruktion geändert hat.
    Ich kann aus meiner fast 50 jährigen Konstruktions-Erfahrung nur davor warnen den riesen Kessel
    nur an seinem Flansch und den Leitungen zu befestigen.

    "Und, interessant wäre es auch zu wissen, wie hoch die mechanische Belastbarkeit einer Hartlot-Naht eigentlich ist?"
    Hierzu ist zu sagen, dass eine Lötnaht/Schweißnaht selbst nie die eigentliche Schwachstelle darstellt.
    Die Schwachstelle liegt meistens da wo die Löt/Schweißnaht aufhört ==> direkt daneben.
    Durch die Wärmeeinwirkung beim Löten/Schweißen wird das umliegende Material ja erhitzt und
    dadurch wird es auch ein Teil seiner ursprünglichen Festigkeit einbüßen.
     
  11. #51 Ski_Andi, 05.11.2017
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    Vom Prinzip her habe ich die gleichen funktionellen Komponenten in meiner Büromaschine. Auch das Problem des gerissenen Kesselflansches.
    Kannst mal den Restaurationsbericht überfliegen: Restauration Jupiter Handhebelmaschine
     
  12. Hape1

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    ... Danke Euch Beiden! ... ich habe zur Sicherheit den Kessel von unten mit einem Profil unterstützt --> er hängt nicht mehr nur am Flansch, sondern liegt zusätzlich auf ... das lass ich erstmal so, Rückbau ist kein Problem.

    ... jooh, den Thread kannte ich schon. Hast Du die Maschine noch und hält die Lötnaht? Originale Befestigung vom Kessel, oder geändert?
     
  13. #53 Ski_Andi, 06.11.2017
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    Die Unterstützung ist eine gute Idee.

    Meine Naht hält noch. Jedoch hat sich nun auf der anderen Seite des Flansches ein kleiner Haarriss gebildet, wie ich kürzlich bemerkt habe.
    Ich hätt es fast nicht gemerkt, aber es zischt leicht, wenn ich den Kesseldruck über 1,2bar einstelle.
    Ich denke das Material ist langsam verbraucht.
    Insofern werde ich auch eine Unterstützung nachrüsten.


    Und ja, die Maschine läuft noch bei mir zuhause im Büro.

    [​IMG]
     
  14. #54 Espressojung, 06.11.2017
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    Bewährte Konstruktionen so zu belassen wie sie sind ist richtig, aber wenn
    selbst der Hersteller festgestellt, dass er in der Vergangenheit Fehler gemacht hat, dann solte man handeln.
    Wenn du alles richtig gemacht hast, dann sollte an der Kesselbefest. nichts mehr passieren.
     
  15. Hape1

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    ... ich weiß halt nicht was der Hersteller an dieser Schwachstelle geändert hat. Auf der anderen Seite, sollten nun alle Veränderungen nicht helfen, stelle ich mir folgendes vor: Meine Brühgruppe hat am Wasser-Einlass eine Verschraubung (Einschraubung für die Modellvariante mit Dipperrohr, hierfür gibt es sogar das originale Ersatzteil). Dieses Möglichkeit ist aktuell wegen dem HX ungenutzt. Man könnte aber eine einschrauben, dort angeflanscht wäre ein Kupferrohr, welches so gebogen sein muss, das es durch die Öffnung geht, in der jetzt die Winkelverschraubung auf dem Kesselflansch (Wasserzulauf vom HX) sitzt. Diese jetzt genutzte Winkelverschraubung muss natürlich raus. Und dann setzt man ein Kupplungsstück und verbindet diese Leitung mit dem Zulauf vom HX. Somit wäre auch keine Dichtheit der Problem-Flanschnaht nötig, da das Wasser ja durch die neue Verbindung läuft und trotzdem wird die Brühgruppe noch über den Kessel erwärmt ...
     
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Kesselflansch --> Lötnaht gerissen, was tun?

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