Kesselisolierung bei Handhebelmaschinen

Diskutiere Kesselisolierung bei Handhebelmaschinen im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; durch Zufall bin ich im KaffeeWiki auf folgenden Artikel gestoßen: Handhebelmaschinen Die meisten Handhebelmaschinen (auch...

  1. #1 onluxtex, 14.01.2017
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    durch Zufall bin ich im KaffeeWiki auf folgenden Artikel gestoßen:

    Handhebelmaschinen
    Die meisten Handhebelmaschinen (auch Gastronomie-Ausführungen) haben nur einen Kessel, der permanent per Pressostat auf Dampftemperatur gehalten wird. Es gibt keinen Wärmetauscher, keinen Brühboiler und oft auch kein Thermosiphon. Das (mehr als kochend) heiße Wasser schießt beim Bezug durch den Kesseldruck in eine Vorbrühkammer, die (da kesselfern) deutlich kühler ist als der Dampfkessel und dadurch das Wasser auf Brühtemperatur bringt. Bei diesen Maschinen ist also ein konstant hoher Offset Grundbedingung für ein gutes Ergebnis und daher konstruktiv gewollt. Es wird also alles eingesetzt, was eigentlich Minuspunkte bringt: Verschwenderisch viel Metall, nicht isoliert, kesselfern und mit großer Abstrahlfläche soll für konstant exakte Bezugstemperatur sorgen. In der Praxis funktioniert es bei großen Gastronomie-Maschinen meist einwandfrei, kleine Haushaltshebler neigen zum Überhitzen nach mehreren Bezügen (wie bereits ganz am Anfang geschrieben, schmilzt der Offset durch Bezüge oder Leerbezüge, was hier aber ungewollte Folgen hat) und müssen vor Weiterbenutzung durch Ausschalten oder andere Tricks gekühlt werden.

    Mir war klar, dass meine 2-gruppige Bosco kein Energiesparwunder sein wird und habe mich deshalb mit dem Gedanken getragen, den Kessel 2-lagig mit Armaflex HT zu isolieren. Platz genug ist vorhanden.

    Jetzt habe ich allerdings Angst, dass ich mit dieser Massnahme das Temperaturgefüge durcheinander bringe.

    Was meint ihr?

     
  2. Antea

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    Ich verstehe obige Aussage eher in Bezug auf alles nach dem Kessel. Gegen eine Isolierung des Kessels spricht da nichts, oder? Der Kessel trägt ja nichts zur Abkühlung des überhitzten Wassers bei, sondern der Weg zur - und die Brühgruppe selbst.
    Lediglich bei Dauerbezug alá Gastronomie, der in Deiner Küche ja eher nicht stattfinden wird, könnte sich in dieser Hinsicht etwas ändern.
    Vielleicht habe ich auch nicht alles überdacht. Diskutiert wurde es hier ja schon des öfteren kontrovers.
    Vielleicht kann der Hersteller ja etwas dazu sagen, warum der Kessel nicht isoliert ist. Der Kontakt zu Bosco soll ja sehr gut möglich sein. Einfach nachfragen?
     
  3. #3 Mar-Jos, 15.01.2017
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    Hallo,
    die Isolierung sollte wirklich nichts verändern.
    Die Bosco basiert ja noch auf der alten Dipper-Technik. Modernere Hebelmaschine sind ja mittlerweile Zweikreiser und da gibt es die Schwankungen nicht. Für den Privatgebrauch einer Bosco, sollte die ältere Technik aber kein Problem sein, wenn ab und an mal ein Espresso bezogen wird.
    Markus
     
  4. #4 turriga, 15.01.2017
    Zuletzt bearbeitet: 15.01.2017
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    Versuch es doch einfach mal, vielleicht kommt ja ne Reaktion.
    Meine Einschätzung zu der Frage wäre, dass auf Energieeffiziens bei einer solchen, heute doch etwas "exotischen" HH- Maschine kein Augenmerk gelegt worden sein könnte, dies daher als Kosteneinsparpotential gesehen wurde. Kann mit nicht vorstellen, dass du damit den "Temperaturhaushalt" einer solch großen und stabilen Maschine durcheinander bringen wirst, eben nur die Temperaturverluste über Abstrahlung minimieren kannst und dann weniger die Heizung geschaltet werden müsste.
     
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  5. #5 caferacer1980, 15.01.2017
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    Das Thema ist auch für meine Idro interessant....aboniert
     
  6. #6 schraubohne, 15.01.2017
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    weder beim dipper, einkreiser, noch beim hx-zweikreiser sollte das thermische gefüge gestört sein durch isolierung des kessels.
    wie schon turriga sagt, die abstrahlung des kessels die am meisten zum stromverbrauch beiträgt, wird vermindert.
    bosco hat einen vorboiler an der gruppe?
    da könnte ich mir vorstellen, daß sich das thermische gefüge ändert im falle einer dämmung, ebenso wenn die anflanschung gedämmt oder entkoppelt wird.
     
  7. #7 silverhour, 15.01.2017
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    Ähnliche Fragen stellen sich mir auch zu meiner Perle....

    Nach meinem physikalischen Laienverständnis ist bei den großen Handhebeleinkreisern lediglich wichtig, daß der Boiler mit nur kleinen Schwankungen auf (fast) konstanter Temperatur gehalten wird. In welchen Zyklen der Boiler ein wenig abkühlt und nachgeheizt wird ist da m.E. nicht relevant. Es dürfte also nichts gegen eine Isolierung sprechen.
     
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  8. #8 Dirk2/3, 15.01.2017
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    Was Du da als Behauptung aufstellst ist leider falsch.
    Gerade die älteren lsm sind zweikreiser.
    Die Heutigen Hebelmaschinen sind meist nur Dipper. Im höchstpreissegment bei Kleinserien gibt es das wieder.
    Auch die Londinium ist kein Zweikreiser,.nur ein offener Ts.
    Einen Dipper zu isolieren scheint möglich.
    Inwieweit das Einfluss auf den Offset hat, ist mir nicht klar.
    Einen Ts zu isolieren kann schief gehen, das habe ich mal versucht und alles geriet durcheinander.
    Meine Alex Leva ist Isoliert.
    Am Ende hat Sie den gleichen Stromverbrauch wie meine simonelli ohne.
    Beide haben / hatten.ein dickes Frotteetuch oben drauf.
    M.e. lohnt sich nicht zu isolieren.
    Gruß
     
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  9. #9 Mar-Jos, 15.01.2017
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    Da war meine Aussage etwas zu pauschal. Moderner finde ich einen Hebelzweikreiser aber schon und toll, wenn die alten lsm es auch schon hatten. Die scheinen es ja jetzt wohl auch wieder einzubauen. Und die H-Maschinen von Victoria Arduino und meine Strega sind Zweikreiser. Bei meiner sehr ausdauernden Suche nach dem richtrigen Hebler habe ich bei den Dippern immer das Überhitzen festgestellt und bei den Zweikreisern nie.
    Bei zwei Besuchen in einem Cafe in Hamburg bekam ich mit, wie hinter Theke wegen der Überhitzung bei der Bosco gewurschtelt wurde und Bezüge neu gemacht wurden. Bei meiner Strega gab es bisher keine Überhitzung - auch nicht bei 10 doppelten Espressis direkt hinteinander.
    Markus
     
  10. #10 turriga, 15.01.2017
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    :confused:
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  11. #11 Mar-Jos, 15.01.2017
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    Die Isolierung wird sicher etwas übertrieben. Die Angaben zum Stromverbrauch nach der Isolierung gehen ja auch hier im Netz auseinander.
    Markus
     
  12. #12 Mar-Jos, 15.01.2017
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    Was ist denn eine Idro?
    Markus
     
  13. #13 TobiasM, 15.01.2017
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  14. #14 Mar-Jos, 15.01.2017
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    Die macht was her - ist das ein Dipper? Und ist das auch die Rossi-Gruppe?
    Markus
     
  15. #15 Mar-Jos, 15.01.2017
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    Auf der Seite von kvdw finde ich die nicht.
    Markus
     
  16. #16 Alexsey, 15.01.2017
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    Die Idro wird nicht mehr gebaut und ist meines Wissens ein Zweikreiser mit TS (und je nach Baujahr verschiedenen Gruppen).

    Die Bosco hat ja diesen Zylinder (mit einer Art Vorkammer?) zwischen Brühgruppe und Boiler. Ich könnte mir vorstellen, dass bei Isolierung des Kessels das Kesselmaterial ansich heißer ist (weniger Temperaturverlust an der Oberfläche), als ohne. Dann würde auch der Zylinder und somit die Vorkammer sowie die Brühgruppe mehr Hitze abbekommen. Eventuell hat dies jedoch nur zur Folge, dass der Presso etwas herunter gedreht werden muss.

    Meine LI mit offenem TS (Einkreiser) hat keine Probleme mit der Isolierung. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass für manche Thermosiphon Varianten die Hitzeabstrahlung seitens des Boilers von Bedeutung ist, damit der TS gut fließt. Alle aktuellen Londinium Modelle sind übrigens Zweikreiser.
     
  17. #17 Dirk2/3, 15.01.2017
    Zuletzt bearbeitet: 15.01.2017
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    Ups Stimmt.:rolleyes:

    Die LSM war kein TS. Eher ein Wärmetauscher.
    Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
    LSM hatte in den 70er Jahren Zweikreiser bei Levamaschinen. Dort war im Dampf ein Syphon verbaut, der horizontal lag.
    Die heutigen sind alle Dipper. So meine Info.
    Es gibt ein schönes Video von dieser mit Syphon. (Heat Exchanger)



    Gruß
     
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  18. #18 Dirk2/3, 15.01.2017
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    Mir scheint es bei der LSM 80er wie ein Dipper aufgebaut zu sein, ein Rohr reicht in den Kessel. Allerdings wird Wasser durch den Syphon gezogen.
    Irgendwie eine Mischung aus beidem.
    Leider gibt es das so nicht mehr bei LSM heute. Jedenfalls ist es in den Explosionszeichnungen nicht mehr aufgeführt.
    Gruß
     
  19. #19 turriga, 15.01.2017
    turriga

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    Hab bisher nur eine LSM in den Händen gehabt (50ger, 60ger, 70ger), die nicht als Dipper konstruiert war, und das war eine frühe Pumpenmaschine (LSM69). Die Handhebel von LSM, wie hier auch im kaffeepedia nachzulesen, waren über Jahrzehnte als Dipper-Konstruktionen ausgeführt. Für die aktuell im Programm befindliche HH-maschine müsste man mal nachlesen, was dort neben der altbekannten Hebelgruppe sonst noch verbaut sein könnte, gibt es ja auch als "Mix-Maschine". Ob es noch Varianten in der Zeit mitte der Siebziger bis heute in anderer Bauform gegeben hat, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, weil diese mir bisher nicht untergekommen sind.
     
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  20. iPablo

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    Die Profitec Pro 800 ist auch ein sogenannter Dipper, relativ neu im Programm und natürlich isoliert. Selbst wenn es nicht so viel bringen sollte (was ich aber nicht glaube), leistet man mit der Isolierung doch einen wichtigen Beitrag der Umwelt zuliebe :).

    Außerdem wird ja nur das schnellere Abkühlen des Kessels verhindert, so dass das Offset nicht beeinträchtigt wird.
    Die PID Steuerung wird wohl an die Isolierung irgendwie angepasst sein ( so denke ich jedenfalls).

    Im übrigen habe ich ja früher auch noch eine andere Maschine - Fiorenzato - isoliert und neben der Erdsparnis wegen dem seltenerem Nachheizen des Zweikreisers, hat die Maschine auch viel schneller aufgeheizt nach dem Aufdrehen aus dem abgekühlten Zustand heraus.
    Einzig die Tassenablage wurde dementsprechend etwas später heiß...
     
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