Kesselschraube abgerissen

Diskutiere Kesselschraube abgerissen im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo, Ich habe mal wieder eine Schraube beim Entfernen meines BZ99 Kesselbodens abgerissen. Das letzte Mal ging es noch gut und ich konnte...

  1. #1 jasonmaier, 10.04.2018
    jasonmaier

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    Hallo,

    Ich habe mal wieder eine Schraube beim Entfernen meines BZ99 Kesselbodens abgerissen. Das letzte Mal ging es noch gut und ich konnte mittels einer "griffigen/spitzen" Pumpenzange den Rest der Schraube packen und ausdrehen.

    Dieses Mal hatte ich nicht so viel Glück ;-(. Ich habe dann leider versucht mit einem "Ausdreher" das gute Stück zu entfernen. Leider ist der Ausdreher abgebrochen; da er recht hart ist, habe ich Probleme mit dem Bohrer dem ganzen beizukommen.

    Meine erste Frage ist, was ich hier am besten tun könnte, um mir die ~80 EUR für einen neuen Kessel zu sparen. Ein Dremel habe ich; eine Standbohrmaschine leider nicht.

    Ausserdem frage ich mich noch:
    Hier im Forum habe ich schon öfter gehört, dass Edelstahlschrauben in dem Kupferkessel einfach leicht korrodieren (Kontaktkorrosion). Mein Onkel (Maschinenbauer) ist der Meinung, es ist ein klassischer Konstruktionesfehler, Edelstahlschrauben in ein Kupfergewinde zu schrauben. Er meinte, eventell könnte man mit Loctite (medium) die Kontagfläsche verringern und auch jeden Fall Kunststoffunterlegscheiben unterlegen. Was ist da nach Eurer Erfahrung das Beste? Schrauben welchen Materials sollte man nehmen? Ist es wichtig auf Trockenheit zu achten, damit erst gar kein Elektrolyt zur Verfügung steht?

    Danke und beste Grüße, Jörg

    Hier noch Bilder (das Erste vor dem Ausdrehversuch, die letzten Beiden mit dem abgebrochenen Ausdreher und einem Bohrversuch daneben):

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    [​IMG]

    [​IMG]
     
  2. #2 Espressojung, 10.04.2018
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    Mit 1-2 Lagen Teflonband kann man das Fressen von Schrauben vermeiden.
    Hab ich mal gelesen und teste es gerade an einer Auspuffverschraubung.
    P.S.
    Du könntest auch neue Löcher zwischen den vorhandenen löchern Bohren.
    Nur so ein Gedanke.
     
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  3. #3 Cafillo, 10.04.2018
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    Ich hab mal in Home-Barista beschrieben, wie ich die Schraube ausgebohrt habe bei einem Cremina Kessel.
    Dann Gewindebolzen rein (geklebt).

    Korrosion? Hast du Wasser an der Stelle? Ich verwende Dichtungen ;-)


    Hier der Link zu HB: New Olympia club owner. A few questions - Page 5
     
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  4. #4 florenz-k, 11.04.2018
    Zuletzt bearbeitet: 11.04.2018
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  5. #5 mactree, 11.04.2018
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    genau so würde ich das auch machen.

    Viel Geduld dann wird das schon!
     
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  6. #6 jasonmaier, 21.04.2018
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    So. nun habe ich von Dremel zwei Fräser mit Diamantaufsatz (Dremel 7105). Ich bin etwas vorwärts gekommen, allerdings ist auf beiden Fräsern des Sets nichts mehr von Diamant an der Spitz zu sehen. Ich werde es nachher nochmal mit der Bohrmaschine probieren, ... Hätte ich bloss nicht den Ausdreher genutzt, der hat das Ganze wirklich verschlimmert.

    [​IMG]

    [​IMG]
     
  7. #7 mactree, 21.04.2018
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    da bist du doch aber schon weit gekommen. Man sieht aus der Perspektive nicht ob das Gewinde noch heile ist - ich hoffe doch sehr.

    Bei dem bisschen Rest könnte man schon fast an Nachschneiden denken.

    Falls du das Gewinde nachschneidest versuche unbedingt die ersten Gänge frei zu legen, damit du das bestehende Gewinde nachschneidest.
    (geht gut mit einer Anreißnadel und einem kleinen Hammer => zumindest hat das bei mir funktioniert)
     
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  8. #8 jasonmaier, 05.05.2018
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    Ein positives Update. Ich hatte mal wieder etwas Zeit mich um die Kleine zu kümmern. Mit einem 5er Bohrer konnte ich denden Rest der Schraube rausholen.

    [​IMG]

    Und das Gewinde greift noch ziemlich gut. Einen Gewindeschneider habe ich nicht, es ging auch ohne.

    [​IMG]

    Nun bin ich am Überlegen, ob ich einfach wieder Schrauben eindrehen soll (diesmal würde ich Loctite nutzen, auch weil mir jemand den Tipp gab, dass man dadurch die Kontaktkorrosion mindern könnte). Oder ob ich einen Gewindestift einkleben soll wie @Cafillo.
     
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  9. #9 frizzzcat, 05.05.2018
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    Ist das ne 8.8 er Schraube? Oder Baumarkt?
     
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  10. #10 wiegehtlasanmarco, 05.05.2018
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    Auf dem Kopf stehr A2-70, also eine etwas festere Edelstahlschraube. Edelstahl -80 kommt fast an 8.8 ran.
     
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  11. #11 jasonmaier, 05.05.2018
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    Hi @frizzzcat ,

    Die Schrauben habe ich von einem Eisenwarenladen in Weinheim.

    Nach meinem Verständnis hilft aber auch der beste Stahl nicht gegen das Problem mit dem Materialübergang Kupfer-Edelstahl wegen der Spannungsreihe.

    Ich bin allerdings Laie und freue mich über fachkundige Tipps!

    Lg Jörg
     
  12. #12 frizzzcat, 05.05.2018
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    Ich konnts nicht lesen- aber @wiegehtlasanmarco hats gesehen-Alles OK dann
     
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  13. #13 Espressojung, 05.05.2018
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    Ich würde mal eine dünne Schicht Teflonband um die Schrauben legen.
    Bei Eindrehen geht es zwar mit etwas Widerstand aber ein Fressen zwischen Schraube und Mutterngewinde
    wird damit sicher vermieden.
    Den Tip hab ich übrigens aus einer Gebrauchsanweisung von Teflonband entnommen.
    ==> und es funktioniert.
    Fazit: Teflonband kann man nicht nur zum Abdichten gebrauchen.
     
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  14. #14 frizzzcat, 05.05.2018
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    Es giobt Teflonspray. Das macht das Gleiche- ohne Risiko auf Riss.
    Oder einfach Kupferpaste etc.
     
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  15. #15 Espressojung, 05.05.2018
    Zuletzt bearbeitet: 06.05.2018
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    Teflonspray wird mit der Zeit weggespült und man hat die gleichen Probleme wie zuvor
    und von Kupferpaste würde ich im Lebensmittelbereich abraten.
    Das Rissproblem beim Teflonband entsteht nur, wenn die Schicht zu dick gewählt wurde.
    Es geht bei dieser Anwendung nur darum den direkten Kontakt der beiden unterschiedlichen Metalle
    auf Dauer zu unterbinden. ==> dann lassen sich auch nach Jahren die Bauteile problemlos demontieren.
     
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  16. #16 frizzzcat, 06.05.2018
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    Die Schrauben im Kessel haben doch keinen Kontakt mit Wasser.
     
  17. #17 Espressojung, 06.05.2018
    Zuletzt bearbeitet: 06.05.2018
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    Das spielt eigentlich keine so große Rolle, da die ganze Umgebung nicht sehr freundlich ist (heiß/kalt feucht u.s.w.)
    und es muss schließlich ja auch irgendeinen Grund gegeben haben der zum Festfressen der Schraube/n an Jörgs Kessel geführt hat.
     
  18. #18 frizzzcat, 06.05.2018
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    Ich erwähnte dies, weil an dieser Stelle durchaus lebensmittel"unechte" Materialien verwendet werden können, da durch die dichtung kein Kontakt mit dem Kesselwasser stattfindet, das danach zur Ausgabe gelangt. Natürlich kann in 20 Jahren Kondenswasser etc eindringen in das Sackloch- besonders wenn eine alte Dichtung undicht wurde.
    Genau aus dem Grund ist wahrscheinlich bei meiner Lambro "durchgebohrt" und abgerissene Schrauben machen somit kein Problem
     
  19. #19 beanause, 06.05.2018
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    Ich schmier Gewinde immer großzügig mit Silikonfett ein, das hat einen hohen Tropfpunkt und kann die Kesseltemperaturen locker ab. Allerdings hält das nicht ewig. Bei Teflonband hat man auch bei geringer Wicklungszahl das Problem, dass es sich ohne hochzuschieben eindrehen lässt, beim ausdrehen sieht man aber häufig, dass es durch das Gewinde zerschnitten wurde. Zusätzlich würde ich aber wirklich noch abdichten, damit möglichst wenig Wasser eintritt.
    Ja, das ist ein Dilemma, Kupfer und Edelstahl ist eine schlechte Kombination, aber bei verzinkten Schrauben, o.ä. besteht wieder das Problem, dass die Schraubenköpfe schnell mal kaputt rosten...
     
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  20. #20 aspseka, 06.05.2018
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    Alle Kesselschrauben, die ich bislang vor mir hatte und die festgefressen waren / schweren Geräts bedurften, waren ab Werk verbaute rohe Eisen- oder Zinkschrauben. Und die waren gerostet durch Wassereinwirkung durch Undichtigkeiten, schön zu sehen durch die Ablagerungen an den Kesseln...
    Regelmäßige Dichtheitskontrolle halt ich da für wichtiger... (Kupferpast oder Fett würd ich trotzdem immer verwenden. Wie schon erwähnt, kommen die Gewinde dort nicht mit Trinkwasser in Kontakt und das erleichtert das Zerlegen doch erheblich.)

    Festgerostete Stahlschrauben sind letztlich trotzdem um einiges pflegeleichter als festgegammelte Edelstahlschrauben.

    Viele Grüße,
    Dominic
     
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