"Kleine Einkreiser sind nicht für Schümli geeignet" - Wirklich? Ein Test.

Diskutiere "Kleine Einkreiser sind nicht für Schümli geeignet" - Wirklich? Ein Test. im Grundsätzliches Forum im Bereich Fragen und Tipps; Hallo zusammen, Nachdem ich einige in den letzten Tagen aufgekommene Threads mitverfolgt habe, in denen gefragt wurde, ob man mit einer...

  1. #1 Welskador, 29.12.2014
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    Hallo zusammen,

    Nachdem ich einige in den letzten Tagen aufgekommene Threads mitverfolgt habe, in denen gefragt wurde, ob man mit einer Siebträgermaschine auch einen langen Kaffee zubereiten kann, kam immer wieder eine Erkenntnis durch: Mit einem kleinen Einkreiser, ergo einem kleinen Boilervolumen, lässt kein guter Schümli herstellen, da die Temperatur während des Bezugs zu stark abfällt.

    Soweit so gut, das hat meine Neugierde geweckt und ich habe nun schon den dritten Schümli mit meiner Gaggia Classic mit Auber PID zubereitet: 12g Kaffee im 14er Sieb, nur angetampert, in 25 sec. ca. 125 ml Kaffee beziehen. Ergebnis: Sehr leckerer, vollmundiger und schokoladiger Kaffee mit wenig Säure. Die verwendeten Bohnen sind selbst geröstete "Santa Maria", Brasilien.

    Natürlich ist Geschmack subjektiv und der Erfolg meiner Schümli-Versuche mag auch der Bohnensorte geschuldet sein. Dennoch möchte ich die doch sehr pauschale Behauptung, kleine Boiler wären nicht für Schümli geeignet, etwas unter die Lupe nehmen.

    Meine Theorie:

    1. Die Brühgruppe samt Siebträger gleicht die Temperaturunterschiede besser aus, als so mancher denkt - auch bei kleinen Einkreisern
    2. Vor allem in den letzten 10 Sekunden des Bezugs werden kaum noch relevante Aromen gelöst. Daher fällt zwar die Temperatur nach und nach ab, am Kaffeegeschmack ändert das jedoch nicht mehr viel. Diese These wurde hier schonmal erörtert: http://www.kaffee-netz.de/threads/den-bezug-abschneiden.15832/
    3. Die geringere Extraktionsrate beim Schümli sorgt dafür, dass sich der Zusammenhang "niedrige Temperatur-Säure" nicht so dramatisch auswirkt.
    Um zumindest die erste These mal ein wenig nachvollziehen zu können, habe ich eine kleine Messreihe gemacht, die darstellen soll, wie weit die Temperatur während des Bezug nun wirklich abfällt. Mein Equipment ist sehr dürftig, ich habe nur ein träges Backofenthemometer, damit lässt aber zumindest die Gesamttemperatur in der Tasse gradgenau beurteilen. Diese Messreihe ist absolut nicht wissenschaftlich und soll nur die allgemeine Eigenschaft der Brühgruppe, Temperaturschwankungen aufzunehmen, verdeutlichen. Genauere Messungen, auch mit anderen Maschinen sind willkommen.

    Mein Vorgehen:

    Ich habe vier Messungen durchgeführt, bei allen Messungen war die Maschine komplett durchgeheizt und die Tasse nicht vorgewärmt, da mir ein gradgenaues Vorwärmen nicht möglich ist:
    1. PID zeigt 103°C,kein Siebträger eingespannt, 120 ml in die Tasse laufen lassen: Temperatur in der Tasse: 75°C
    2. PID ist auf 94° gefallen, Tasse ausgekippt, inzwischen natürlich warm, wieder 120 ml beziehen: Temperatur in der Tasse: 64°C
    3. PID zeigt wieder 103°C, Siebträger wurde 10 Minuten durchgeheizt, sodass man sich daran verbrennen kann, 120 ml in die Tasse laufen lassen: Temperatur in der Tasse: 75°C
    4. PID ist auf 94°C gefallen, Tasse ausgekippt, inzwischen natürlich warm, wieder 120 ml beziehen:
      Temperatur in der Tasse: 66°C
    Meines Erachtens nach zeigen diese Messungen folgendes: Selbst bei fast kontinuierlichem Bezug von 240 ml, was eine fast dreifache Kompletterneuerung des Bolierwasser in der Gaggia bedeutet, fällt die mittlere Temperatur ohne Siebträger nur um 11° ab, der eingespannte Siebträger kann diese Schwankung um 2° verbessern. Wenn man überlegt, dass die Flussrate mit Kaffee im Siebträger noch geringer ausfällt und gleichzeitig die Menge nur halb so groß ist, ist zu erwarten, dass die Maschine bei diesem Szenario die Temperatur noch deutlich besser hält. Leider fehlt mir die Ausstattung um das zu messen, auch wenn das das realistischste und somit aussagekräftigste wäre.

    Mein Fazit:

    Lange Rede, kurzer Sinn:
    Schümli aus der Gaggia kann echt gut schmecken. Letztendlich sollte jeder Besitzer eines kleinen Einkreisers es mal probieren und wenns ihm schmeckt sich freuen und wenn nicht, es halt lassen.

    Rein wissenschaftlich gesehen interessiert mich aber, ob meine Drei genannten Thesen so von anderen Usern bestätigt werden können und ob damit tatsächlich die Annahme widerlegt werden kann, dass Schümli mit kleinen Einkreisern keinen Sinn macht.
    Ich würde mich freuen, wenn andere Besitzer der Classic, Silvia und Konsorten hier ihre Erfahrungen bezüglich Schümli teilen und wir herausfinden können, was wirklich geht (schmeckt) und was nicht. Auch sehr interessieren würde mich, welchen Unterschied ein PID während des Bezugs solcher Mengen macht.

    Danke fürs Lesen und entschuldigt den vielen Text.
    Ich freue mich auf eine angeregte Diskussion!
     
    travisio und Kofeinator gefällt das.
  2. #2 simmerl, 29.12.2014
    Zuletzt bearbeitet: 29.12.2014
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    hi, zu dem Punkt 1 deiner Theorie kann ich vielleicht einen kleinen Beitrag leisten, auch wenn ich die Messungen die du gemacht hast erst mal nicht wiederholen werde.

    Rein rechnerisch muss eine Espressomaschine beim Schümli 1,22 kW Heizleistung bereitstellen, um das Wasser insgesamt auf Temperatur zu halten (20°C aus Wassertank aufheizen auf 90°C, 5ml/s):

    Code:
    % Aufheizen von X ml Wasser um Y °C
    deltaT = 70; %[K], Temperatur (20°C -> 90°C)
    c_Wasser = 4.182; % [kJ/kgK], spezifische Wärmekapazität
    MasseWasser = 0.125; % [kg], -> 125 ml Wasser
    Zeit = 25; % in s, Bezugszeit
    % Energie in [kJ]
    WaermeEnergie = c_Wasser * MasseWasser * deltaT
    % Leistung in [kJ/s] = [kW]
    WaermeLeistung = WaermeEnergie/zeit
    % 80° -> für 125 ml in 30 Sekunden -> Heizen mit 1220 W
    WaermeEnergie =  36.5925 [kJ]
    WaermeLeistung = 1.2198 [kW]
    Die Heizung einer Gaggia CC bringt 1,45 kW, die einer Miss Silvia 1,1 kW. Beide Maschinen sind also in der Lage ungefähr die benötigte Heizleistung zur Verfügung zu stellen. Wie sich das dann während dem Bezug dynamisch verhält (und ob der PID die Heizung auch sofort dazuschaltet) hängt vom verwendeten PID und der Maschine ab. Für jemanden der Temperatursurfen muss, weil er keinen PID hat würde es sich anbieten die Dampftaste zusammen mit dem Bezugsschalter zu betätigen und damit beim Bezug die Heizung einzuschalten, wenn er Schümli zubereiten will.
    Ich schätze, dass die Brühtemperatur in so einem Fall während dem Bezug in einem Korridor von +- 2° bleibt. Mit einer gutmütigen Kaffeesorte vermutlich kein Problem.

    Edith sagt, dass man Code Listings am besten auch als solche kennzeichnet.
     
  3. patty

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    @simmerl: Wofür die ganzen "%"-Zeichen und die eckigen Klammern?
     
  4. #4 simmerl, 29.12.2014
    Zuletzt bearbeitet: 29.12.2014
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    habs direkt aus Matlab kopiert, Prozentzeichen stehen immer vor Komentaren, in eckigen Klammern werden in der Physik (vielleicht auch nur bei mir im Physikunterricht) häufig Einheiten angegeben. Ich hab den Textblock nun als Code abgesetzt, damit man es besser erkennt.
     
  5. #5 BrikkaFreund, 06.01.2015
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    Erstmal dir vielen Dank für die Untersuchung!! Eigentlich sehr verwunderlich, dass es bisher dafür kaum Rückmeldungen gab. Vielleicht passt das bei Einigen nicht ins Weltbild :p

    Mir wurde auch schon langer Kaffee aus einer Silvia mit PID vorgesetzt und der war auch gut trinkbar. Wenn das mit der Gaggia ähnlich gut funktioniert, muss ich mir echt überlegen, ob ich weiter mit den Brikkas und der French Press arbeite. Andererseits.... vorgestern habe ich ne Solis Scala bestellt :-( Und und und mit Brikka oder Presse hab ich 5min nach dem Kaffeewunsch auch Kaffee in der Tasse... Schwierig. Oder es wird ein 100€-Gerät mit ohne Aufheizzeit, aber das geht ja net. Oder doch?? :)

    Zu deinen Theorien kann ich leider nicht viel beitragen mangels praktischer Erfahrung am Siebträger, aber es hört sich für mich schlüssig an. Lediglich die Schlussfolgerung mit den 2°C Unterschied (mit/ohne Siebträger) würde ich so nicht ziehen; das liegt imho im Bereich der Messungenauigkeit! Kannst Du bitte noch was zu den Bohnen sagen? Gehen die eher Richtung "Barschlampe" oder sind die zickig? Oder anders rum: würde (Dir) das Ergebnis auch mit schwierigen Bohnen schmecken?
     
  6. #6 Welskador, 06.01.2015
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    Danke für die bisherigen Beiträge!

    @simmerl
    Danke für die anschauliche Rechnung! Demnach scheint es eine reine Sache der Heizungsansteuerung zu sein, ob Gaggia Classic, Silvia und Konsorten einen Schümli schaffen oder nicht. Die ab Werk verbaute Konstruktion über einen Thermostat wird dazu tatsächlich wohl kaum in der Lage sein. Interessanter wird es mit einem PID Regler, wobei der ja in erster Linie Abhilfe bei der korrekten Temperatur vorm Bezug schafft und weniger (wenn auch ein wenig) die Intrashotstabilität beeinflusst.

    @BrikkaFreund
    Ob meine Bohnen besonders temperaturempfindlich sind, kann ich schwer beurteilen, da ich nur eine kleine Charge geröstet hatte und inzwischen eine andere in der Mühle ist. Die aktuelle ist mir etwas misslungen und schmeckt immer leicht bitter und unangenehm süßlich, egal welches Getränk ich zubereite und die Parameter verändere. Ich habe vorhin trotzdem mal zwei Schümli mit stark voneinander abweichenden Temperaturen gebrüht (104° und 100° am PID) und der Unterschied war tatsächlich erstaunlich gering. Der kältere Bezug war milder und insgesamt leckerer, keinesfalls aber saurer, als der andere.
    Ich werde was das betrifft immer mal wieder Vergleiche machen und hochladen, wenn ich neue Bohnen habe. Wenn sich noch andere finden, die mal konkret schreiben, wie ihr Schümli aus ihrem kleinen Einkreiser schmeckt, könnte man so ein differenziertes Bild gewinnen!

    Was deine Kauf-Überlegungen angeht: Die Gaggia CC ist tatsächlich innerhalb von 6 Minuten einsatzbereit, wenn man das will: Im Dampfbetrieb hochheizen und über Leerbezüge durch den Siebträger wieder etwas abkühlen lassen. Gelingsicherer ist es aber natürlich, die Maschine einfach 20 Minuten warm laufen zu lassen. Da muss man dann natürlich auch nicht daneben stehen. Aber das ist ein anderes Thema.


    Allgemein würde ich mich freuen, noch ein paar Meinungen zu dem Thema zu hören. Das Thema "Langer Kaffee mit der Espressomaschine herstellen" taucht immer und immer wieder auf, konkrete Berichte, wie so ein Schümli aus bestimmten Maschinen mit bestimmten Bohnen nun schmeckt oder auch nicht schmeckt, finden sich hingegen nur wenige.
     
  7. #7 StSDijle, 06.01.2015
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    Also ich kann auf jedenfall aus eigener Beobachtung sagen, dass die Temperatur tatsächlich nicht so stark abfällt, weil der Durchfluss geringer ist also ohne Kaffee und bei meiner kleinen ohne PID die Heizung auch recht schnell anspringt.

    Aber. Das Ergebnis wird meiner Meinung nach besser wenn man einen Americano brüht: also erst 100ml Wasser vorlegen und dann einen doppelten drauf brühen (natürlich warten bis die Heizung wieder aus ist).
     
  8. #8 skarboy, 06.01.2015
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    Ich denke du wirst bereits auf einige Kommentare von mir gestossen sein,
    Ich empfinde die Sache recht ähnlich.

    Mit der Gaggia Evo ist der Verlängerte meist recht gut gelungen.
    Ich hatte damals immer Bohnen vom Nussbaumer. Ich würde sie als Gastro-Durchschnitt einordnen, dafür aber immer frisch.

    Jetzt mit der Unica bereite ich mehr eine Ableitung des Americanos zu.
    Es handelt sich ca. um einen schnell gelaufenen Doppelten Espresso (ergibt ca. 1/3 einer 150ml Tasse), dann 1/3 reines Wasser aus der Brühgruppe und 1/3 Milch.

    Normaler VErlängerter wird (mit höherwertigeren Espressobohnen) aus der Unica tendenziell bitter und überextrahiert.
    Aber ich werde da mit angepasstem gröberen Mahlgrad nochmal weiter experimentieren
     
  9. #9 faustino, 07.01.2015
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    > Die ab Werk verbaute Konstruktion über einen Thermostat wird dazu tatsächlich wohl kaum in der Lage sein. Interessanter wird es mit einem PID Regler

    Leistung am Anschlag fahren ist etwas, was ein Thermostat bzw. die Dampftaste gut können - dabei hilft ein normaler PID nicht. Beim Americano geht die Rechnung allerdings nicht auf: wenn es kein regulierbares Ventil gibt, läuft das Wasser mangels Puck-Widerstand mit 400-600ml/min durch. Um dabei die Temperatur zu halten, braucht man rechnerisch die zwei- bis dreifache Leistung einer Gaggia. Da es nur etwas Mischwasser ist, sollte sich das Leistungsdefizit aber kaum auf den Geschmack auswirken und die Auswirkung auf die Trinktemperatur ist möglicherweise sogar erwünscht. Anwender des caffè!-PID können übrigens dessen Dosierfunktion so programmieren, dass eine bestimmte Menge Wasser mit der gewünschten Geschwindigkeit ausgegeben wird – damit kann man immer im Rahmen der Leistung der Heizung bleiben.
     
  10. #10 Welskador, 07.01.2015
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    Bei der Gaggia Classic ist es aber doch so, dass während geschalteter Damptaste das Magnetventil schaltet und das Wasser nicht aus der Brühgruppe, sondern aus der Dampflanze kommt. Diese Möglichkeit geht daher nicht, um die Heizung beim Schümli-Bezug eingeschaltet zu halten. Der PID-Regler hält die Temperatur während des Bezugs nicht korrekt, nein das stimmt. Aber er heizt zumindest ein bisschen nach.
    Da ich meine Gaggia aber nie ohne PID besessen habe, kenne ich mich aber auch nicht mit Temperatursurfen aus und weiß nicht, welche Möglichkeiten es noch gibt, die Heizung aktiv zu halten.
     
  11. #11 StSDijle, 07.01.2015
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    Also meine schaltet recht schnell nach beginn des Bezugs die Heizung ein. So ungefähr in der Mitte eines doppelten. Wenn ich schümmli mache, dann läuft der zwar schneller als ein normaler Espresso aber auf 400-600 ml/min komm ich nicht, sondern eher auf 150-200 also sprich er läuft bei mir a 45s also reicht die Leistung rechnerisch um die Temperatur zu halten. Klar die Hysterese kostet ein paar grad, aber andrerseits hilft das ganze durchgeheizte Messing.
     
  12. #12 helalwi, 07.01.2015
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    Hallo zusammen

    Das Thema interessiert mich; ich habe allerdings noch eine Frage, die etwas früher ansetzt: Wenn ich den Ansatz von Welskador richtig verstehe, braucht er für sein Schümli von 125ml in 25s eine 2. Mühle, die grober mahlt, damit er die 125ml neben den Espressi (30ml in 25s bei 7g oder 60ml in 25s bei ca. 15g) hinkriegt.

    Also Frage: Hast du dafür eine 2. Mühle, die dafür eingestellt ist?

    Dann interessiert noch: Was ist ein Schümli? in der Schweiz hat ein Café Creme ca. 120 bis 150ml (ohne die Crème). Ich trinke das selber zwar überhaupt nie; es gibt aber viele Leute, die auf Besuch kommen, die keinen Espresso mögen und in diesen Fällen weiss ich nie, was ich tun soll. Eine 2. Mühle kommt nicht in Frage. Deshalb scheint der Vorschlag mit dem Americano interessant: Zuerst 1dl heisses Wasser in die Tasse und dann 60ml (oder einen doppelten) Espresso (ca. 15gr) drauf. Umgekehrt geht nicht, da dann die Crema völlig weg ist.

    Was ist da der beste Weg für ein Tasse mit 120 bis 150ml?

    Vielleicht ist das etwas neben dem Thema . . .
     
  13. Karal

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    Schümli ist die deutsche Bezeichnung für den Schweizer Café Crème. Wenn man es richtig machen möchte (also eine richtige Extraktion zw. 19.5 - 22 %) braucht man ja eine zweite Mühle. Neben dem Americano gibt es eine zweite Lösung: ca. 12 g in einem 2er Sieb, Espresso Mahlgrad unverändert, leicht tampern, am besten mit einem konvexen Tamper. Einen leichten Robusta Anteil ist für diese Lösung vom Vorteil. Das Ergebnis finde ich geschmacklich besser als die Lösung 125 ml in 25 s in 1er Sieb. Diese Variante unterscheidet sich geschmacklich und vom Körper her deutlich vom Americano.
     
  14. #14 StSDijle, 08.01.2015
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    Die Lösung von Karal geht technisch und hab ich auch schon gemacht. Bei mir neigt das zur überextraktion und wird bitterer als ein Americano. Beim americano kommt es bei mir manchmal vor dass sich das ganze nicht mischt und der 1. Schluck dünn schmeckt. Wenn ich den Kaffee nicht selber trinke, dann fahr ich da einmal mit dem Löffel durch. Einfach mal beides nebeneinander probieren und dann nach Gusto entscheiden ;)

    Trotzdem, wenn ich Gäste habe die lieber Filter trinken, dann nehm ich einen Filter der passenden Größe aus dem Schrank und verstelle die Mühle, nehm andere Bohnen und mache Filterkaffee. Dass ich dann am nächsten Morgen einen suboptimalen Espresso trinken muss, liegt ja nur an meinem Geiz, dass ich danach den Todraum der Mühle nicht leer mahle.
     
  15. #15 pressomacchiato, 08.01.2015
    pressomacchiato

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    @helalwi: Der Amricano sollte auch umgekehrt gehen. Wie beim Cappuccino zuerst ein Doppio dann 80-100ml heisses Wasser reingiessen und zwar von weiter oben, damit es unter die Crema geht.
     
  16. yati

    yati Gast

    Hallo!
    Daß dieses Thema nicht viel mehr diskutiert wird, überrascht mich (letzter Beitrag vor 16 Monaten). Oder ich habe falsch gesucht? Bin dankbar für Hinweise!
    Nachdem der Vollautomat meiner Freundin gottseidank!!!!!!! seinen Geist aufgegeben hat, ist meine Silvia/Quamar M80- Kombi endlich in der 1. Reihe!
    Da wir mehr Kaffee als Espresso trinken, und auf Café Crème stehen, habe ich ein wenig probiert und kam zu einem ähnlichen Ergebnis wie Karal: Gleicher Mahlgrad wie Espresso, 2er Sieb, allerdings nur ca 8g Mehl und feste tampern. Ich habe mir extra einen kleinerenTamper gemacht (eine Portion im 2er Sieb...). Wir verwenden -noch- die Espressobohnen von Tschibo, Kilo 12€ - bitte nicht hauen...). Das Ergebnis ist ein kräftiger, leckerer, aber nicht genialer Kaffee mit mittelviel Crema. Durchlaufzeit 20-25 sec.
    Heute habe ich ein PID (meCoffee) bestellt, nach vielem Lesen hier im Forum. Danke für die vielen Beiträge! Außerdem haben wir erstmals besseren Kaffee zum Testen: 3 Kaffeesorten (von Van Dyck). Ich fürchte, danach wird der ganze Spaß teurer...
    Ich werde berichten.
    Gruß Robert
     
  17. #17 mcblubb, 14.05.2016
    mcblubb

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    Was nützt diese Betrachtung, wenn man nur einen kleine Einkreiser hat?
    1.) Es wird eine Referenz benötigt sonst ist das Ergebnis nur: es schmeckt mir.
    2.) Angenommen man kann direkt mit einem 2 Kreiser und einem Dualboiler vergleichen: dann hat man am Ende immer noch den Einkreiser nur ist man u.U. unzufrieden.

    Ich halte es für sinnvoller herauszufinden, wie man mit existierendem Equipment bestmögliche Ergebnisse erzielt.

    Aufgrund Deines "Tests" komme ich auch nicht auf die Idee mir nen Einkreiser für nen langen Kaffee zu beschaffen... ;-)
     
    domimü und Equinox83 gefällt das.
  18. #18 domimü, 14.05.2016
    Zuletzt bearbeitet: 14.05.2016
    domimü

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    Was sind 16 Monate gegenüber der Zeitspanne, die du gebraucht hast, um den PID zu besorgen?
     
  19. yati

    yati Gast

    @mcblubb:
    1. Wer sagt, daß ich keine Referenz habe?
    2. Was habe ich mit 2-Kreisern zu tun?
    3. Was gibt es schöneres beim Thema Kaffee, als daß er schmeckt?
     
  20. yati

    yati Gast

    @domimü: Wo du recht hast, hast du recht.
     
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