Kleine Frage an die Hundeflüsterer

Diskutiere Kleine Frage an die Hundeflüsterer im Was ich unbedingt noch sagen wollte... Forum im Bereich Kaffeeklatsch; Bestimmt gibt's hier auch kaffeeliebhabende HundebesitzerInnen, und an diese hätte ich mal eine Frage: Wenn ich mit dem Fahrrad daherkomme, und...

  1. omega3

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    Bestimmt gibt's hier auch kaffeeliebhabende HundebesitzerInnen, und an diese hätte ich mal eine Frage:

    Wenn ich mit dem Fahrrad daherkomme, und da steht ein Hund, und der hört und sieht mich: Warum geht er nicht aus dem Weg? Die bremsen mich regelmässig fast bis zum Stillstand aus - und riskieren damit, angefahren zu werden- , oder aber sie setzen sich in Bewegung, aber in meine Fahrtrichtung, was dann auch nichts bringt. Jedes andere Tier würde doch ausweichen, nur schon aus Selbstschutz.

    Anmerkung: Ich mag Tiere (darum esse ich sie auch nicht, aber das ist ein anderes Thema...), und das soll auch kein Vorwurf an die Hundehalter sein. Ich will die Tiere einfach besser verstehen...
     
  2. #2 silverhour, 16.10.2016
    Zuletzt bearbeitet: 16.10.2016
    silverhour

    silverhour Mitglied

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    Auch wenn ich mich als Hunde-auf-Abstand-Halter nicht angesprochen fühlen sollte.....

    Die Viechers sind ja nicht blöd, die lernen. Wenn Du und alle anderen Radfahrer immer schön vorsichtig seid, ausweicht und abbremst, dann lernen die "da passiert nix" und wissen recht schnell, daß es keinen Grund zum Ausweichen gibt. Vielleicht solltest Du mal wild klingelnd und brüllend auf so einen Hund draufhalten, vielleicht merken die dann, daß ein Radler gefährlich sein kann?

    Das ist aber nicht nur bei Hunden so. In den schottischen Highlands und Hebriden sind es die Schafe, die die Autos ausbremsen: Die Tierchen sitzen und stehen gerne an und auf den Straßen (das ist weniger kalt von unten) und lassen sich von ankommenden Autos überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Man kann langsam auf einen 1/2m an sie ran fahren und den Motor aufheulen lassen - keine Reaktion. Erst vor der Hupe schrecken sie zurück.
    Aber wehe man versucht ihnen als Mensch zu nahe zu kommen! Selbst ganz vorsichtig habe ich es nie näher als 10m an so ein Tier rangeschafft - mit blanker Panik in den Augen treten sie die Flucht an. Denn die wissen: Wenn ein Mensch mich packt, dann werde ich geschoren! Und das macht keinen Spaß.....
     
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  3. #3 malbrecht, 16.10.2016
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    Moin,

    Weil Hunde keine Fluchttiere sind. Pferde sind Fluchttiere - bis auf einige Warmblöds würden die aus dem Weg gehen.

    ... in Deine Richtung: Entweder Neugierde oder Verteidigung des Reviers. Und nein, nicht jedes andere Tier würde ausweichen. Nashörner zum Beispiel sind da auch recht beharrlich.
    Du erwartest hier - auch dies ist kein Vorwurf, nur eine Feststellung - das falsche Verhalten von einem Hund. Ja, ein Hund kann *lernen*, Radfahrern auszuweichen (und ich finde, dass das zu einer anständigen Erziehung dazugehört), es ist aber kein natürliches Verhalten.
    Was Du tun kannst - damit mache ich mich bei den Wattebäuschchenwerferinnen jetzt gleich unbeliebt - ist, den Hund klar und eindeutig anzuschnauzen: "Ey! Ab!". Wenn Du das klar genug rüberbringst (mit der "Klarheit" haben manche es nicht so ...), wird er Dich, hoffentlich, als überlegen ansehen und tatsächlich "aus Selbstschutz" ausweichen. Oder er greift Dich an.

    Letzteres mag dummdämlichalbern klingen, ist aber doch so: Wenn der Hund schon so schlecht erzogen ist, dass er den WEG (der eben *nicht* sein Revier ist!) nicht freigibt, ist er möglicherweise auch so schlecht erzogen, bellende Fahrradfahrerinnen anzugreifen.
    Ich bin ein Riesenfan von Hunden, die im Freilauf leben dürfen. Aber 90%, wenn nicht mehr, der Hunde, denen ich "im Freilauf" begegne (gemeint: Hund im Freilauf, ich bin meistens an der Leine), sind absolut beschissen, wenn überhaupt, erzogen und gehorchen niemandem "aufs Wort", schon gar nicht dem Frauchen, das da 1km weit entfernt, stehend mit der Strippe in der Hand, irgendeinen unverständlichen Hundenamen ruft und immer heiserer wird.

    Meine Empfehlung:
    Wenn Du den Halter, die Haltern, siehst oder kennst: Sprich sie an und schildere Dein Problem, frage, wie Du Dich verhalten sollst. Wenn es OK ist, dem Hund ein "Ab!" zuzurufen: Prima. Trainiert das ein paar Mal, dann sollte der Hund von alleine ausweichen.
    Wenn das nicht geht und Du ... nennen wir es: "übemäßigen Respekt" vor Hunden hast, steig ab, schiebe das Rad zwischen Hund und Dir und geh am Hund vorbei. Du kannst dabei das Rad recht nahe an den Hund bringen, vielleicht bringst Du ihn zum Ausweichen. Auch das bräuchte ein paar Trainingsdurchgänge.

    Ja, es sollte nicht Dein Job sein, den Hund zu erziehen. Aber ...

    Marc
     
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  4. NiTo

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    Warmblüter sind keineswegs grundsätzlich blöd (und nein, ich bin kein WB Fan). Meine Pferde (keine Warmblüter, aber natürlich auch Fluchttiere wie alle Pferde) würden keineswegs wegen einem Fahrrad von selbst (also ohne Einwirkung durch einen sachkundigen Menschen) Platz machen (sie stehen allerdings auch nicht auf Fahrradwegen herum). Ebensowenig flüchten sie vor Hunden (auch nicht vor "angreifenden") oder anderen ihnen bekannten Tierarten.
     
  5. #5 malbrecht, 16.10.2016
    malbrecht

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    Moin,
    stimmt, habe ich ja auch nicht behauptet. Du darfst aber gerne Dinge in meine Formulierung lesen, die da nicht drin sind - anders entsteht ja keine Diskussion :)

    Gell, es ist schon echt schade, dass sich Pferde so an Gefangenschaft gewöhnt haben, dass sie ihre artgemäßen Verhaltensweisen nicht mehr zeigen. Ein Fahrrad, das auf Pferd zufährt, sollte das Pferd zum Ausweichen veranlassen - alles andere empfinde ich persönlich als fragwürdig.

    Bitte? Deine Pferde flüchten nicht vor angreifenden Hunden? Das ... finde ich aber dann doch *mehr* als fragwürdig. Vermutlich meinst Du es nicht ganz so ... aber wenn ich das mal auf die hier bei uns in der Gegend brandheiß diskutierte Wolfsfrage übertrage, sagst Du damit ja quasi aus, dass Deine Pferde, stünden sie hier bei uns, vor einem angreifenden Wolf (der auch nichts anderes als ein "zurückgebliebener Hund" - das meine ich als Gag!) nicht fliehen würden. Für die Frage der Schadenersatzzahlungen finde ich diese Position wichtig zu kennen. Immerhin hat ein solches (Pferde-)Verhalten ja klare Auswirkungen auf die Anlage der Ausläufe, Weidengänge etc. Denn wenn der Fluchttrieb nicht mehr berücksichtigt werden muss ...

    Ich fürchte, das führt zu weit.

    Marc
     
  6. omega3

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    Und da enthüllt der malbrecht, so ganz nebenbei, die tiefsten Geheimnisse der Kommunikation...
    Just made my day. :)
     
  7. #7 George55, 16.10.2016
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    Doch, hast du:
     
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  8. NiTo

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    hast du geschrieben.

    Es ist keineswegs "artgemäß", dass ein Pferd vor einem mickrigen Drahtgestell ausweicht; weshalb auch, ein Fahhrad hat keinerlei Ausstrahlung, die den Fluchtinstinkt von Pferden aktivieren würde. Und was soll eigentlich der Begriff "Gefangenschaft" in dem Zusammenhang? "Gefangenschaft" hat Hunde überhaupt erst mal erzeugt; und gäbe es keine Pferdehalter, wären Pferde heutzutage längst vom Aussterben bedroht.

    Nun, meine Pferde sind Hütepferde, sie sind es gewohnt andere Tiere zu treiben. Hunde akzeptieren sie, solange die Hunde freundlich sind und sich dorthin bewegen wo die Pferde sie hinschicken. Aggresive Hunde werden verjagt.
    Wölfe wiederum sind keine Hunde (sie sehen anders aus, sie bewegen sich anders, sie riechen anders und sie klingen anders als Hunde), deswegen steht deine Folgerung "dass Deine Pferde, stünden sie hier bei uns, vor einem angreifenden Wolf nicht fliehen würden." in keinem sachlichen Zusammenhang zum Verhalten der Pferde gegenüber Hunden.
     
  9. #9 malbrecht, 16.10.2016
    malbrecht

    malbrecht Mitglied

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    Du meine Güte!

    a) wenn ich schreibe "bis auf einige Warmblöds", schreibe ich damit nicht "alle Warmblüter sind blöd". Zum Vergleich: Wenn ich schreibe "bis auf einen dämlichen Marc" bedeutet das nicht, dass alle Marcs dämlich sind. Das ist simple Semantik.Erwachsene Menschen sollten genug Fairness im Kopf haben, Zitate im Kontext zu belassen (der Kontext lautet "bis auf einige").
    b) wenn DEINE Pferde aufgrund von Erziehung oder Einsatz nicht vor einem auf sie zufahrenden Fahrrad ausweichen, ist das ein schönes Beispiel für "Ausnahmen bestätigen die Regel", aber ganz sicher nicht für eine Verallgemeinerung auf "normale Pferde". Ich bleibe bei meiner Behauptung, dass Pferde, als Fluchttiere, vor einem auf sie zufahrenden Fahrrad flüchten, während Hunde, als Beutegreifer, das im Allgemeinen nicht tun - oder nur tun, wenn sie die entsprechende Erfahrung dafür haben. Selbstverständlich (im Gegensatz zu "natürlich") kannst Du Pferde (um-)erziehen. Genau darum geht es hier doch: Dem Hund musst Du das Ausweichen beibringen, das Pferd kann das schon (wenn Du es ihm nicht abgewöhnst). Das ist zwar nicht Semantik - aber Lebenserfahrung.
    c) Wölfe wiederum sind keine Hunde: Richtig. Darum geht es aber nicht - Wölfe habe ich deshalb ins Spiel gebracht, weil sie hier in unserer Gegend zu einem Problem geworden sind (und z.B. anscheinend ausgewachsene Rinder angreifen). Dein Standpunkt schien (und scheint mir) zu sein, dass Du von Deinen Pferden auf andere verallgemeinern möchtest.

    Alles das hilft dem/der Fragesteller(in) in keiner Weise weiter - außer zu demonstrieren, wie sich erwachsene Menschen über Nichtigkeiten in die Wolle bekommen können, nur, weil sie dem anderen eins auswischen wollen.
    Mein Standpunkt war - und ist - dass Hunde "von Natur aus" dem Fahrrad nicht ausweichen. Das ist die "Grundannahme". Dann gibt es (natürlich, hier passt der Begriff) Hunde, die ängstlicher sind als andere. Es gibt Hunde, die Erfahrungen mit Fahrrädern gemacht haben. Es gibt Hunde, die mehr revierverteidigend sind und andere, denen der Boden, auf dem sie stehen, piepegal ist. Die *Grundannahme*, dass Hunde doch eigentlich ausweichen müssten, ist eine falsche - das ist meine Aussage und zum Vergleich habe ich Pferde gebracht, bei denen die *Grundannahme*, dass sie ausweichen, richtig ist.

    Jetzt überlasse ich gerne das Feld denjenigen, die aus Einzelbeispielen eine Situation stricken möchten, die dem Threaderöffner/der Threaderöffnerin nicht im allergeringsten hilft, Verwirrung stiftet, nutzlose Streitereien um einzelne Wörter (aus dem Zusammenhang gerissen, um Recht zu behalten) begründet und mit Kaffee überhaupt gar nichts zu tun haben.

    Bist gern' auf einen Espresso oder Milchmix eingeladen hier, dann können wir uns persönlich (sinnbringend) damit auseinandersetzen. Ansonsten wünsche ich Dir einfach einen herrlichen Sonntagabend.

    Marc
     
  10. NiTo

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    Jetzt muss auch noch die Güte herhalten :rolleyes:
     
  11. femto

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    Zu dem hier gerade entgleisenden Austausch mag ich mich gar nicht äußern ...

    Zur eigentlichen Startfrage aber - nur ganz subjektiv & für unser kleines Viech zutreffend ... :)

    In unserem Fall ist dieses grundsätzliche Verhalten durchaus prinzipiell gewünscht & Ergebnis langen, konsequenten Trainings.

    Eigentlich, um genau dieses Verhalten bestmöglich zu vermeiden:
    Zumindest unser Vierbeiner hat viel Respekt, teils -schlimmer- Angst vor vielen Dingen im Straßenverkehr. Mit viel Training wird das gemeinsam Tag um Tag besser und entspannter.

    Ein gut trainiertes Tierchen soll hier für uns neben tiefem Vertrauen, das aufgebaut wird, auch erlernen, in jeder Situation 'abrufbar' zu sein. Und damit auch auf Entfernung stoppbar, zum Beispiel.


    So habe ich Deine Frage auch verstanden. :)

    Ich fahre ganz gut damit, daß ich kein Tierchen als so richtig vollständig verläßlich ansehe. Nicht unsere - und schon gar nicht unbekannte ... So ein Hund ist halt auch nur ein Mensch ... ;) Und insofern halte ich es zB als passierender Radfahrer eben auch einfach mit einem gesunden Maß an Vorsicht ... und sei's nur der obligatorische Finger am Bremsanker :)
     
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  12. omega3

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    Interessant, danke.
    Also wenn es dir gelingt, dem Tier die Angst zu nehmen, dann finde ich das natürlich super.
    Und dann dürfte es auch ein Leichtes sein, ihm als nächstes beizubringen, bei einem nahenden Fahrrad kurz zur Seite zu gehen...
    Nicht aus Angst, sondern vielleicht, weil am Wegesrand ein feines Leckerli auf ihn wartet. ;)
     
  13. femto

    femto Mitglied

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    Das ist ein spannender Ansatz, finde ich. Solche Bewegungs- und Verhaltensmuster sind (mit Kommando) grundsätzlich beizubringen. Ich werde das mal mit Trainern besprechen - und gerne versuchen.
     
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