Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

Diskutiere Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion im Espresso- und Kaffeemaschinen Forum im Bereich Maschinen und Technik; Hallo! Gestern traf nach sieben Tagen mein Auber PID mit pre-infusion Funktion in Valencia ein. Die Kaufentscheidung mischte sich aus den...

  1. #1 octabeer, 26.02.2009
    Zuletzt bearbeitet: 08.02.2010
    octabeer

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    Hallo!

    Gestern traf nach sieben Tagen mein Auber PID mit pre-infusion Funktion in Valencia ein. Die Kaufentscheidung mischte sich aus den diversen Für und Wider des PIDs, wie sie in diesem Forum diskutiert wurden.
    Ich bin nicht sicher, aber ich glaube ich bin der erste hier im Forum mit dieser Zusatzfunktion, deswegen hier ein Kurzbericht über Einbau und Funktionsweise. (Edit: weil sich hier im folgenden eine Diskussion über Pre-Infusion entspann, habe ich direkt in diesem ersten Beitrag nochmal die Ergebnisse für potentielle Auberkäufer zusammengefasst!)
    Ich werde auch noch einen ausführlichen Bericht schreiben, wenn ich das neue Gimmick ausführlich ausprobiert habe.

    - Der Einbau war nicht schwierig, die Dampfkontrolle machte die kompliziertesten Schritte notwendig. Mit Geschick geht das alles sehr leicht, mit Kopfweh und mangelndem Talent im Notfall auch. Die Preinfusion scheint keine nennenswerte Verkomplizierung nach sich zu ziehen.

    - Die prinzipielle Steuerung der Pre-Infusion wurde mir aus der Beschreibung auf der Auber Homepage nicht genau klar ("User can also bypass the timer to use switch on the machine for manual controlling the brewing process").
    Die Steuerung ändert sich wie folgt:
    Espresso beziehen:
    1) Brühschalter an, Knopf auf PID löst frei programmierbaren (Dauer der Preinfusion, der Pause und des Bezugs) Bezug aus, d.h. die Preinfusion kann auf 0 gesetzt werden und man kann das als reinen Timer verwenden
    2) Brühschalter an, Knopf auf PID drücken (Brühprogramm startet), wieder auf PID Knopf drücken, um das Brühprogramm zu stoppen
    3) Brühschalter an, Heißwasserschalter wie früher den Brühknopf verwenden (Heißwasserventil natürlich geschlossen)
    Die Möglichkeit den Heißwasserschalter weiter verwenden zu können, gefällt mir gut.

    Heißwasser:
    Wie schon immer.

    Dampf:
    Wie schon immer.


    Der erste Espresso lief zu langsam durch, aber was das Brühprogramm aus der "Barista" Röstung (100% Robusta aus indischer Höhenlage, dazu schreibe ich auch nochmal etwas) rausholte konnte sich sehen lassen und erschien mir anders als sonst.

    Wenn irgendjemand etwas wissen möchte oder in meiner Beschreibung einen Fehler entdeckt, bin ich für jeden Hinweis dankbar. Anwürfe zu meiner ruinierten deutschen Grammatik natürlich auch :roll:..

    Beste Grüße
    octa


    Edit: Zwischenbericht für Auberkäufer:
    Ich schreibe nur über die beiden zusätzlichen Gimmicks Steamcontrol und Timersteuerung aka "Pre-Infusion", weil die Temperaturstabilität in anderen Threads schon hinreichend gelobt wurde.

    Die Steamcontrol bringt keine Veränderung in der Heizperformanz, der vorherige Abschaltwert von 140° wird in exakt der gleichen Zeit erreicht.
    Das einzige was man machen kann ist, dass man zwei Temperaturpunkte festsetzt: Punkt 1 bis zu dem hochgeheizt werden soll und Punkt 2 ab dem nachgeheizt werden soll. Da der zweiter Punkt nur 1° darunter liegt, sorgt der PID dafür, dass beim Dampfbezug sehr viel schneller nachgeheizt wird. Da aber die meisten ohnehin früher den Dampfhahn öffnen und so dafür sorgen, dass die Heizung nie ausgeht, gibt es hier keinen echten Zusatznutzen.
    Dieses Gimmick hat im Vergleich zu einem normalen PID, der dann ja auch genauso die gerade vorherrschende Temperatur anzeigt und einem so genau verrät wann man den Dampfhahn aufdrehen will, keinen Zusatznutzen.
    Silvia schien ohne die Steamcontrol manchmal nachdem der Dampfknopf an war noch einen Moment zu schlafen, weil die Heizlampe erst nach zehn Sekunden anging oder man das Dampfrohr öffnen musste (ich hoffe ich habe das richtig in Erinnerung, korrigiert mich wenn ich mich irre). Die Steamcontrol erspart einem also gerade einmal diesen Handgriff.

    Der Timer aka die nicht funktionierende Pre-infusion:
    Wie hier in diesem Thread dargelegt erfüllt die Timerfunktion nicht die funktion einer Preinfusion. Es gibt einen inneren Widerspruch bei der Konstruktion der Silvia, die diese Form von Pre-Infusion nicht ohne weiteres funktionieren lassen:
    Man braucht einen gewissen Druck um den Puck das erste mal zu durchfeuchten, sobald man aber diesen Druck nach 1-2 Sekunden erreicht und per Bezugsabbruch das Magnetventil öffnet, sprengt genau dieser Pre-Infusiondruck den Puck, weil er sich in die falsche Richtung ausdehnen kann. Unterhalb dieses Drucks keine Pre-Infusion, mit diesem Druck und geöffnetem Magnetventil Puck zerstört (für genaue Diskussionen siehe dieser Thread unten). Die Probleme mit Channeling sind nicht so leicht in den Griff zu bekommen und vergrößeren die Probleme, anstatt sie zu verkleinern.
    Als Timer finde ich persönlich diese Funktion super! Mich hat das auf Strahl und Uhr schauen genervt. Natürlich geht das nur, wenn alle Parameter eingestellt sind...



    Edit: Toller Support per E-Mail!
    Der Bericht ist mittlerweile etwas her, aber eine Sache möchte ich noch anfügen: Auber gibt nur 90 Tage Garantie auf seine Produkte. Allerdings erhält man auch danach noch einen tollen Support.
    Nachdem vor zwei Tagen meine nach unten Taste nicht mehr ging und die nach oben Taste nicht durchläuft, also bei 600° (!) stehen geblieben ist, dachte ich schon ich müsste den PID-Regler einschicken. Suyi hat auf alle meine E-Mails sehr schnell geantwortet und sich tatsächlich einen workaround ausgedacht, so dass ich jetzt ohne nach unten Taste die Temperatur nach unten verstellen kann. Der Support, nachdem meine Gewährleistung abgelaufen war und man zusätzliches Geld an mir hätte verdienen können, hat mich wirklich überzeugt!
     
  2. #2 Ingo, 26.02.2009
    Zuletzt bearbeitet: 26.02.2009
    Ingo

    Ingo Mitglied

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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Hallo octa,

    bin mir nicht ganz sicher, ob ich die Funktion der Pre-Infusion mit dem Auber-Kit in deinem Bericht richtig verstanden habe.
    Mit dem Auber-Kit kann man also den Bezug starten, dann kurz anhalten, und nach einer Pause wieder fortsetzen, wobei man diese Zeiten beliebig vorprogrammieren kann?
    Dieses Vorgehen könnte man dann also auch durch entsprechendes manuelles betätigen der Bezugstaste erreichen? Ein solches manuelles Vorgehen zur Pre-Infusion bei der Silvia wurde hier schon mal in einem thread diskutiert, mit dem Ergebnis, dass es eigentlich eher eine Verschlechterung bringt. Ursache hierfür dürfte wohl im Öffnen des Magnetventilventils nach dem ersten Ausschalten zu sehen sein. Nach etwa 4-5 Sekunden Pre-Infusion ist doch schon einiges an Druck im Siebträger. Der dann plötzlich einsetzende Druckabbau über das Magnetventil kann dann den Kaffeepuck beschädigen.
    Oder wird mit dem Auber-Kit nach dem ersten Ausschalten das Magnetventil geschlossen gehalten?
    Bei der Pre-Infusion soll das Kaffeemehl bei niedrigem Druck ja erst mal etwas befeuchtet werden und dann bei vollem Druck extrahiert. Kann mir leider immer noch nicht vorstellen, wie das mit der Silvia zu bewerkstelligen sein soll.
     
  3. #3 octabeer, 26.02.2009
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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Hallo Ingo!

    Deine Nachfrage ist ein sehr guter Einwand. Ich habe das alles gestern abend fertig montiert und heute die ersten Cappuccini gemacht. Ich bin also nicht nur in Fragen der Preinfusion ahnungslos, auch in Fragen meines PIDs (mir bleibt also nichtmal Halbwissen zum Beantworten deiner Frage :roll:).

    Bei dem Kauf ging es mir vorallem um die Temperatur und die pre-infusion plante ich, wenn ich nicht damit zurecht komme, einfach als "Timer" des Bezugs zu verwenden, die berühmten "nur 30$ mehr"...

    Ich wühle mich jetzt mal durch die Dokumentation und suche nach Antworten..

    sonnige Grüße
    octa
     
  4. #4 octabeer, 26.02.2009
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    Anleitung über pre-infusion

    Ok, die Auberanleitung gibt auch nicht viel mehr her, als das was ich schrieb:
    Die Preinfusion "activates the pump briefly to spray a small
    amount of water on the coffee powder"
    Die Pause "holds off the pump to let the water soak into coffee
    powder and form a tight matrix."
    "The third section starts the normal brew extraction"
    Die voreingestelten Parameter liegen unter dem was du an Zeit vorgeschlagen hast:
    Pumpe an für 1,2 Sekunden
    Pumpe aus für 2,5 Sekunden
    Pumpe an für 25 Sekunden

    Ich weiß nicht, ob das für Preinfusion noch Sinn macht, oder es sich hier um einen programmierbaren Timer handelt, der technische Limitationen von Silvia nicht aufheben kann.

    Soviel kann ich jetzt schon sagen: Der davor genau eingestellte Espresso ist mit den gleichen Parametern (Menge und Tamperdruck konstant), viel zu langsam durchgelaufen. Das Espresso ist erst in den letzten 20 Sekunden geflossen und hat es auf 19 Gramm gebracht. Der Puck war sehr trocken, wollte kaum aus dem Siebträger kommen und wirkte auf mich, als hätte er mehr Wasser sehen wollen.

    Wenn das hilft, kann ich nachher nochmal meine Freundin an den Schaltplan setzen, wie der Bezugsknopf geschaltet ist. Im Augenblick scheint es so zu funktionieren wie du sagst.

    Ein Experiment zur Bestätigung deines Einwands, wäre dann Pumpe an für 5 Sekunden, Pumpe aus für 5 Sekunden und dann Bezug für 25 Sekunden und hinterher hätte man einen Puck mit Mondoberfläche? Oder Manometer an den Siebträger, Programm laufen lassen und Druckkurve mitverfolgen?

    Vielen Dank für deinen Tipp! Wenn noch jemandem was einfällt widme ich mich gern der weiteren Erforschung..

    Der erste Schritt wird aber sein: Preinfusion aus, über die neue Bequemlichkeit freuen, Preinfusion verstehen, rumspielen oder bleiben lassen =)

    Sonnige Grüße
    octa
     
  5. Ingo

    Ingo Mitglied

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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Hallo octa,

    deine Beschreibung stimmt dann doch mit meiner Vermutung überein, dass das Auber-Kit einfach nur die Pumpe in bestimmten Intervallen an- und ausschaltet, was man notfalls auch per Hand durchführen kann (okay nicht mit einer Genauigkeit von 0,1 Sekunden). Nach den ersten 1,2 Sekunden ist der Druck bestimmt noch nicht allzu hoch und der Puck wird dann wohl auch noch nicht beschädigt beim wiederausschalten. Die Frage ist nur, ob die 1,2 Sekunden Pre-Infusion schon was bringen? Aber hier hast du ja die Möglichkeit jetzt mal zu vergleichen. Bin schon mal auf das Ergebnis gespannt.
     
  6. Bane

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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    hält die preinfusions-funktion nur die pumpe an, oder schaltet auch das MV?

    wenn nur die Pumpe angehalten wird, dann wäre das ja ein vorteil gegenüber der Variante mit kurz Bezugstaste betätigen...
     
  7. Ingo

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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Hallo octa,

    das war eigentlich auch meine Frage. Habe in meinem Beitrag das Magnetventil mit dem Expansionsventil verwechselt:oops:. Ist oben schon korrigiert! Aber nach 1,2 Sekunden dürfte praktisch noch kein Druck vorhanden sein. Möchte man bei der Pre-Infusion aber längere Zeiten fahren, dürfte ein öffnen des Magnetventils hier Ärger verursachen.
    Die Sache mit dem durch einen Timer gesteuerten Bezug klingt erst mal recht interessant. Ich bin allerding beim mahlen und tampern nicht so genau. D.h. die Blondphase kann mal nach 23s oder 27s einsetzen. Da schalte ich den Bezug dann doch lieber von Hand aus. Ansonsten noch viel Spaß mit deinem neuen "Spielzeug";-).
     
  8. #8 gunnar0815, 26.02.2009
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  9. Bane

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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    hi gunnar,

    bin technisch leider nicht wirklich versiert, und so ganz seh ich bei deiner Konstruktion noch nicht durch. ich poste meine frage mal in dem entsprechenden thread, sonst driftet das wohl etwas zu weit ab.

    lg
    Georg
     
  10. #10 octabeer, 27.02.2009
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    Expansionsventil und Magnetventil

    Hei!

    Ja, das mit Expansions und Magnetventil hatte mich verwirrt. Aus dem Schaltplan werde ich auch nicht schlau. Ich suche mir mal den Thread mit der Diskussion zu dem Thema und mache am Wochenende mal eine Testreihe mit Manometer und Timerprogramm und schreibe vielleicht noch eine E-Mail an Auber.

    Viele Grüße
    octabeer
     
  11. Ingo

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  12. #12 octabeer, 27.02.2009
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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Hallo!

    Vielen Dank für den Link!

    Ich habe heute abend einen kleinen Test gemacht, den ich noch nicht ganz ausgewertet habe, aber hier mein Zwischenstand, weil ich eine Reihe von Fragen habe. Ich bin nicht ganz geeignet das Experiment durchzuführen, weil ich letztendes keine Ahnung habe worauf ich alles zu achten und was ich alles zu bedenken hätte. Ich frage hier also vorallem nach Tipps und vertrete keine Meinung zu meinen Ergebnissen.

    Ich habe mein Manometer ("normales" XXL Manometer für Siebträger) an meinen leeren Siebträger geschraubt und Programme mit verschiedenen Preinfusionsdauern laufen lassen.
    Hauptidee war zu sehen
    A) ab welchem Zeitpunkt 2 bar überschritten werden (das wurde hier im Forum verschiedentlich als Preinfusionsdruck vorgeschlagen, ich habe mich in das Thema aber noch nicht gut genug eingelesen, ob das eine Obergrenze oder einige Sekunden zu haltender Wert sein soll)
    und
    B) wie schnell der Druck beim eigentlichen Bezug ansteigt, weil in dem von Ingo verlinkten Thread darauf hingewiesen wurde, dass ein sprunghafter Anstieg des Drucks die Puckoberfläche beschädigt und so Channeling begünstigt, statt zu unterbinden.

    Was ich bisher rausbekomme habe sind grobe Messwerte, weil in den Sekunden 5-7 der Zeiger rast und ich bisher noch keinen Player für die Messvideos gefunden hab, der mir die Zeit genauer anzeigt. Ich mache da aber nochmal genauere Graphen draus.

    Bei einer Dauer von 3,5 Sekunden hat sich etwa 1 Bar Druck aufgebaut, danach öffnet das (so und jetzt den richtigen Begriff auswählen?) Ventil, das nach dem Bezug nach unten in den Abtropfschale verbleibenden Druck entlässt, der Druck sinkt etwa in einer halben Sekunde (was eine etwas kurze Quellzeit wäre) auf 0 und wird neu aufgebaut:
    Sekunde|| Druck in Bar
    1 || 0
    2 || 0
    3 || 0,5
    4 || 1,5
    5 || 3
    6 || 10
    7 || 11

    Zum Vergleich der Verlauf ohne Preinfusion:
    1 || 0
    2 || 0
    3 || 0,3
    4 || 0,5
    5 || 1,0
    6 || 1,5
    7 || 2,0
    8 || 4
    9 || 6
    10 || 11 (ich weiß der Brüchdruck ist zu hoch, ich kümmer mich drum ;-))


    1) Macht dieser Test überhaupt Sinn? :roll: Mir fallen eine Vielzahl möglicher Einsprüche ein von denen ich nicht weiß wie trifftig sie sind.

    2) Kann der steilere Druckverlauf bei Preinfusion dadurch erklärt werden, dass der Siebträger beim zweiten Neuanstieg schon mit Wasser gefüllt ist, also früher Widerstand leistet (das werde ich aber morgen ganz einfach nochmal ausprobieren)?

    3) Ist der steilere Druckverlauf mit Preinfusion akzeptabel? Klar, muss ich mir die Pucks genau anschauen, der erste sah nicht gut aus, aber auch nicht katastrophal, der Kaffee war in Ordnung


    Natürlich ist der Langzeit Probiertest das entscheidende, was schmeckt hat recht. Nur wüsste ich gerne so ungefähr, ob das Sinn macht. Mit den niccht unerheblichen Schwierigkeiten in Spanien gute Bohnen aufzutreiben, ist auch meine Experimentierfreudigkeit Bohnen zu verschwenden etwas gedämpft.

    Ich schreibe hier auch, weil einige jetzt gerade über einen Auber PID nachdenken und wir vielleicht hier rausbekommen, ob das Unsinn ist und letztlich nur als Timer eines normalen Bezugs funktioniert.


    Also vielen Dank für alle weiteren Erklärungen!

    Viele Grüße
    octa
     
  13. #13 gunnar0815, 27.02.2009
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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Deine Werte halte ich nicht für Aussagekräftig. Du hast die 1ml bzw. 2 ml/Sek. Flussrate in der Messung nicht mit berücksichtigt. Oder? Du misst gegen ein Blindsieb bzw. ohne das der Druckverlust vom Puck mit berücksichtigt wird. Deswegen auch der schnellere Druckanstieg mit Preinfusion da an scheint schon ein Vordruck aufgebaut wird und dann erst das Brühkopfventil (Begriff) öffnet wohl dann ohne Pumpe.
    Wahrscheinlich wird dann ab und an die Pumpe wieder eingeschaltet. Ein konstanter Druck von 1,5 bis 2,5 Bar ist aber besser geeignet und dann nach der Preinfusion möglichst schnell auf Brühdruck z. B. 9 Bar. Mit dem nur Quellen lassen ohne Druck kam ich auch nicht klar.
    Gunnar
     
  14. #14 gunnar0815, 27.02.2009
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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Na ja vielleicht taugt ja der Timer was. Fand bei den LM Maschinen nicht schlecht das dort eine Timer mit lief. Ob das aber 30 Dollar wert ist.
    Ein Timer der die Preinfusionszeit misst und danach die Brühzeit fände ich nicht schlecht. Und das Automatisch mit den schon vorhandenen Bedienelementen.
    Gunnar
     
  15. boing

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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Falls es noch aktuell ist: VirtualDub zeigt auch Millisekunden an und ermöglich sehr schnelles framegenaues Springen mit den Cursortasten (links/rechts).
     
  16. #16 Bubikopf, 27.02.2009
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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Das ST Manometer muss unbedingt vor dem Einspannen mit Wasser gefüllt werden, sonst ist das zu füllende Volumen bis zum Druckaufbau zu groß.
    Gruss Roger
     
  17. #17 octabeer, 28.02.2009
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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Hallo!

    Vielen Dank für eure Meinungen. Ich habe den in Frage 2) angesprochenen Test (mit mit Wasser gefülltem Siebträger) vorm bretonische Crepes essen gemacht und mir jetzt angeschaut: Der Druck springt in 2 Sekunden auf 11 Bar. Ich habe kein Preinfusionsprogramm ausprobiert. Womöglich lässt sich das morgen mit Virtual Dub (Danke für den Tipp!) aber so verallgemeinern, dass sich die theoretisch maximale Zeit zum Bewässern ableiten lässt.

    Nun müsste sich der Druckaufbau im Siebträger gegen einen Kaffepuck irgendwo zwischen der ersten Messung, in der das Wasser erst noch den Siebträger füllen muss und der zweiten Messung, in der der Druck sofort gegen das nicht komprimierbare Wasser aufgebaut wird, liegen. Oder?
    Nunja, das ist wohl alles erstmal nicht so wichtig: ich muss erstmal viel über Preinfusion lesen, um zu verstehen, wie die prinzipielle Funktionsweise der Preinfusion widerspricht. Ich dachte das auf den angefeuchteten Puck mit zu hohem Druck einstürmende Wasser, sei des Pudelskern, und mit dem Druckabfall und Neuaufbau würde sich das womöglich relativieren.

    Und Kurzum: 30$ für nie wieder dem Sekundenzeiger nachschauen und vorallem damit, dass "alles viel automatischer wird", den Umbau meiner armen Freundin schmackhaft machen, bin ich glücklich und bleibe bei meinem vorläufig bei meinem ursprünglichen Plan: Auber PID mit Timer.

    Als Resümee meines Kurzberichtes können wir also für die potentiellen Auberkäufer festhalten: Gunnar und Bohnenschorsch bezweifeln, dass die programmierbare Pause im Bezug den Espresso verbessert. Ich weiß es nicht und werde irgendwann ein Geschmacksbasiertes Langzeitexperiment starten.

    Auf weitere Hinweise und Vorschläge, bin ich natürlich sehr gespannt.
     
  18. #18 gunnar0815, 28.02.2009
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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    Ne dazwischen nicht. Der Druckaufbau wird sich anders verhalten. Am Anfang wohl etwas schneller (als ohne Wasser) und dann langsamer im Anstieg. Die Preinfusion wird ganz anders aussehen so das der maximale Druck wohl auch erst später erreicht ist als ohne Preinfusion.
    Gunnar
     
  19. #19 octabeer, 05.05.2009
    Zuletzt bearbeitet: 06.05.2009
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    Erster ausführlicher Testlauf

    Hallo!



    Nachdem die allerersten Tassen mit Pre-Infusionsschaltung damals nichts wurden, hatte ich den Timer verwendet, um die Hände frei zu haben und nicht den Sekundenzeiger verfolgen zu müssen.
    Diese Funktion habe ich sehr zu schätzen gelernt.
    Das Raufheizen auf Dampftemperatur erscheint mir deutlich schneller, ich muss das aber nochmal stoppen. (Edit: das hat sich als falsch herausgestellt! Siehe mein erster und mein letzter Beitrag in diesem Thread)

    Dieses Wochenende, an dem zum ersten mal seit einer Weile wieder etwas Ruhe einkehrte, habe ich zu einem ausführlicheren Test verwendet.

    Kurzum: Gunnar hatte völlig Recht (Vielen Dank für deine Hinweise!), es gibt Channeling bis dorthinaus, der Puck verwandelt sich in Matsch und das Wasser rauscht am Kaffeesatz vorbei.

    Langfassung: Ich habe einfach mit 2,5; 2,0; 1,5 und 1 Sekunde Pre-Infusion und 4 Sekunden quellen lassen Bezüge gemacht und auch bei nur einer Sekunde Pre-Infusion kam es zu deutlichem Channeling. Sogar ein Puck den ich nach der Hälfte des Kaffeemehls das erste mal und mit dem Rest das zweite mal getampt habe, hat dem nicht standgehalten.
    Ich mache vielleicht nochmal ein Experiment mit 0,75 und einem völlig überfüllten Sieb.
    Ansonsten gäbe es nur noch verrückteste (also unpraktikable) Lösungen wie: Preinfusion, Siebträger raus und nachtampen?? :lol:


    Neben der Information für potentielle Auber-Käufer, habe ich aber dennoch nicht kapiert, warum der Puck zerschossen wird, falls irgendjemand nichts zu tun hat und das jemandem, der auf dem Schlauch steht, erklären kann oder eine Vermutung hat. Mich würde das vorallem zum bessen Verständnis, wie Silvia funktioniert interessieren.
    Sicherlich ist diese Frage so oder ähnlich schon gestellt worden, google wollte mir aber nicht verraten wo.

    Meine Frage präzise:
    Ein Espressobezug in einem Einkreiser läuft in etwa so ab:

    Es beginnt ein Espressobezug per Knopfdruck -> Die Pumpe wird angeworfen und drückt Wasser in den Kessel
    -> das Wasser drückt Wasser aus dem Kessel in das Steigrohr (?) und füllt dann den Brühkopf, dort kommt es zu zwei sehr ominösen Geraden A und B (siehe Schema, das ich mir aus Banes Thread ausgeliehen habe, ich hoffe das war in Ordnung)
    -> das noch immer von der Pumpe angetriebene Wasser wandert in die Dusche und fließt auf den Kaffeesatz
    -> Der Kaffeesatz ist dicht und weil Wasser sich kaum komprimiert steigt der Druck im gesamten System an, bis das Expansionsventil öffnet und den Druck auf maximal 9bar begrenzt (oder worauf auch immer das Ventil eingestellt ist. in Banes Schema ist ein zusätzliches Ventil für Pre-infusion, das ich hier außen vor lasse).
    -> In der Zwischenzeit saugt sich der Kaffeepuck mit Wasser voll und die Extraktion beginnt (Frage 1: fällt jetzt bereits der Druck merklich, weil das Wasser ja durch den Kaffee entkommen kann oder ist das gegen die Pumpenleistung unerheblich?)
    -> Der Bezug wird mit der Taste beendet und das Magnetventil öffnet um überschüssigen Druck abzulassen
    -> Es strömt Wasser am Brühkopf vorbei (direkt durch das Steigrohr aus dem Ventil) aus dem System, bis kein Druck mehr vorhanden ist, der weiteres Wasser in Bewegung setzen könnte.

    Frage 2: War die Beschreibung richtig?

    Frage 3 (und eigentliche Frage zur Pre-Infusion): Wenn man den Bezug nach einer Sekunde abbricht ist der Puck nass und hat andere Eigenschaften, wenn bald danach die selbe Pumpenleistung gegen ihn andrückt. Die Pumpe läuft von neuem an und durchlöchert problemlos den nassen Schlamassel im Siebträger, unterextrahierte Plörre ist die Folge.

    Meine Frage: warum passiert das nicht bei konstantem Druckanstieg, wie er bei einer Pre-Infusion eigentlich sein soll?
    Erklärungsversuch: das Wasser bekommt vom Pumpendruck einen Impuls der beim ersten Kontakt an den Puck abgeben wird. Der Puck hält dem Stand, weil er getampt wurde und erlaubt eine "korrekte" Extraktion. Wurde er vorher nass gemacht, hält er dem Impuls kein zweites mal Stand und es werden Löcher geöffnet, durch die das Wasser dann bequem entfliehen kann und der im Puck abfallende Extraktionsdruck steigt insgesamt nicht auf das erfoderliche Niveau. Liegt der Druck durchgehend an, kriegt der Puck nur einmal den "Schlag" vom anströmenden Wasser. Ja? Nein? Wo ist mein Denkfehler?


    Über alle Hinweise, wo ich dazu im Forum was nachlesen kann, bin ich sehr dankbar!

    Viele Grüße
    octa

    [​IMG]
     
  20. #20 bluebean, 06.05.2009
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    AW: Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

    sry hab nicht deinen ganzen Beitrag gelesen, aber ich denke das es den Puck zerstört weil durch das Magnetventil der Druck plötzlich abfällt. Das reißt den Puck auf der vorher noch unter Druck gestanden hat

    [Theoriemodus ein]:
    1. Theorie:
    Uu verdampft ein winziger Teil des Wassers im Puck weil der Dampfdruck in der Nähe des Siedepunktes schon recht hoch ist und reißt den Puck so auf...

    2. oder aber der Puck ist ein bisschen elastisch und dehnt sich selbst ruckartig aus...

    3. Am Magnetventil hängt ein Schlauch durch den das Wasser gedrückt wird, dieser hängt nach unten und es würde mich nicht verwundern das dadurch ein temporärer Unterdruck entsteht. Uu auch durch den Impuls des Abflusswassers bedingt.

    4. Theorie: Es ist schon spät, der techniker geht mit mir durch und gar nichts stimmt...
    [Theoriemodus aus]

    Es wird sich weisen...
    Lg ;-)
     
Thema:

Kurzbericht: Miss Silvia und Auber PID mit pre-infusion

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