KVA_Neukauf der Schwiegereltern

Nur kurz hierzu:

Geschwurbel und Bauernfängerei.

Espressoextraktion findet optimalerweise um die 9 bar statt, und der Druck wird durch den Widerstand des Pulvers erzeugt. Ist der Widerstand zu klein, läuft das Wasser durch (also kaum Druckaufbau im Puck), ist er zu groß, kommt kaum mehr was durch (maximaler Druck im Puck, was die Pumpe halt so kann). Jede Billigpumpe kann 15 bar "liefern", bessere Maschinen begrenzen dann jedoch auf 9 bar Bezugsdruck im Puck, wenn das Pulver zu dicht ist (Expansionsventil). Dann muss man halt das Mahlgut verbessern, das ist der normale Weg.

ich würde jede Informationsquelle tunlichst meiden, die solche "Gütekriterien" verbreitet.

Zur Technik: Wie bereits erwähnt, baut sich im Siebträger der Druck im Puck auf, im KVA hingegen an einem Cremaventil. Das Pulver ist meist gröber und der Druck, bis das Ventil aufgeht, liegt um die 5 bar. Deshalb schmeckt das auch so grundsätzlich anders. Die Quickmill 5000 ist eine der wenigen KVA, die über den Druck im Puck arbeiten (anstelle Cremaventil) und damit Extraktion wie bei einem Siebträger ermöglichen. Beinahe.
Aber das ist schon Gastrotechnik und ensprechend wartungsintensiv. Ob das gutgeht?

Zu dem "Cafe Crema One"- Dings nochmal: 5 Mahlstufen lassen erahnen, dass da Doppelwandsiebe oder eben Cremaventile verwendet werden, da 5 Mahlstufen nie ausreichen, das Mahlpulver für eine optimale Extraktion im Puck vorzubereiten. Damit hast Du wieder einen Micker-KVA in anderer Verpackung, mit ein paar ganz besonders dümmlichen Blendargumenten. Ich würde tunlichst die Finger davon lassen. Vertraue nie einem Verkäufer oder den Hochglanzprospekten, nicht mal, wenn Schlagworte wie "perfekter Espresso" und "Barista" fallen.


Tipp: erstaunlich ordentlichen Schümli (das ist die Epresso-Simulation eines KVA) habe ich aus einer popeligen Saeco Odea bekommen, die Bohnen waren eben röstfrisch und hochwertig, also nicht die üblicherweise längst gestorbene Ware aus dem Supermarktregal. Weiterer Vorteil der kleinen Saecos: die Brühgruppe lässt sich entnehmen und gut reinigen. Und sie diskutiert weniger als die Juras. Vielleicht lieber sowas?

 

Überrede nie jemanden zu etwas, das die Person nicht wirklich möchte. Zudem ist es viel komplizierter, mit einer Espressomaschine umzugehen als mit einem Vollautomaten. Das kann man sich nur beschaffen, wenn man bereits ist, viel dazu zu lernen. Sonst geht das nicht gut aus. Ich verstehe dich aber sehr gut. Stell dir aber vor, sie kaufen nun wirklich eine Espressomaschine. Und stell dir weiter vor, dass dann jeder Shot anders ist: Mal sauer, mal sonst ungeniessbar, mal dauert die Extraktion 5 Sekunden mal kommt gar nichts aus dem Siebträger. Das gibt nur unglückliche Leute.

 

Dann bekehre sie besser nicht. Viele Leute sind glücklich mit dem, was aus ihrem Vollautomaten kommt.

Sie werden doch sicher auch bei euch mal einen Kaffee angeboten bekommen? Wenn sie da der Meinung sind, dass euer Kaffee die Mühe und Investition wert ist. Und wenn du ihnen erklärt hast, was es alles zu beachten gibt, worauf es ankommt und was ein ST eben nicht kann, dass es daraus eben anders schmeckt, dann kannst du noch mal darüber nachdenken. Missionarischen Eifer halte ich aber für verkehrt.

 

Von Jura mag man halten was man will, aber ein "Upgrade" wird das definitiv nicht...
Die Maschine sieht verdächtig aus wie eine Billigkopie der Jura ENA Micro-Serie, "Caso" ist zumindest keine bekannte/etablierte Marke im Bereich KVA.

 

Schwieriges Thema...
Ein Punkt ist aber absolut klar: Was Deine Schwiegereltern im Moment als Upgrade planen, wird definitiv kein Upgrade sein. Sie sind gerade dabei, geschicktem Marketing (ich könnte auch sagen "Marketinglügen") auf den Leim zu gehen. Also solltest Du da auf jeden Fall schon mal dagegen argumentieren.
Die Frage ist dann eben, wie es weitergeht. Ich fürchte auch, dass es in einem Desaster enden würde, falls Du sie entgegen ihrer eigenen Überzeugung zu einem Siebträger und einer Mühle überreden solltest.
Aber vielleicht kannst Du sie ja langsam auf den Geschmack von gutem Kaffee bringen. Dafür würde ich erstmal den vorhandenen KVA gründlich reinigen, also die Brühgruppe dafür ausbauen, und dann mal gute Bohnen darin verwenden. Was nehmen denn Deine Schwiegereltern bisher für Bohnen? Da könnte schon einiges an Potential drin stecken.
Der nächste Schritt wäre dann, die Mahlqualität zu verbessern. Die mir bekannten Jura KVAs haben alle eine EInfüllöffnung für extern gemahlenen Kaffee. Gegenüber dem eingebauten Bohnenzerstörer kann man da schon einiges rausholen. Vielleicht könntest Du ja einfach mal bei Dir frisch gemahlene Bohnen zu Deinen Schwiegereltern mitnehmen. Du solltest dafür nur den Mahlgrad etwas gröber stellen, als Du es für Deinen Siebträger tust.
Und falls sie bei dieser Aktion auf den Geschmack kommen sollten, könnte man immer noch sehen, wie es weiter geht...
Falls sie keinen Vorteil schmecken sollten oder ihnen die Prozedur zu umständlich sein sollte, wäre bei der Aktion wenigstens fast nichts verloren.

 

Dem kann ich mich nur anschließen!
Ansonsten ist ja das wichtigste schon gesagt.
Was ich in der Situation in Betracht ziehen würde:
Den Schwiegereltern die mit großer Wahrscheinlichkeit zu erwartende 'Servicesituation' klarmachen - insbesonders wenn da Erwartungen in deine Richtung bestehen.
Zitat von der HP:
"CASO Design ist eine junge und gleichzeitig erfahrene Marke. Wir verfügen über Kompetenz in verschiedenen Themenbereichen und entwickeln dieses Produktspektrum ständig weiter."
Wenn ich die Bandbreite der angebotenen Gräte ansehe, kann das eigentlich nur eine Handelsmarke sein. Die Google Suche nach Ersatzteilen blieb jedenfalls mehr als dürftig.
Von der üblichen Erwartungshaltung bezüglich Kaffeequalität liegen deine Schwiegereltern in dieser Klasse mit der Jura ja durchaus richtig. Als 'Servicebetreuer' würde ich nach eigener Erfahrung zu einer wechselbaren Brühruppe raten, z.B. Delonghi oder vergleichbare. Von der Qualität in der Tasse wird sich das nicht viel geben, erleichtert aber den 'Betreuungsfaktor' wesentlich
Wie schon von anderen angesprochen: eine frische und gute (d.h. auch zur Maschine passende) Bohne wird wohl das beste Argument für deine Beratungskompetenz sein und dir zukünftigen Ärger ersparen helfen.
Alles Gute, Tom

 

Mit der Maschine kann man sympathischen jungen Damen eine Freude machen
Also kaufen.
Ich würde die Eltern auch nicht überreden, was anderes zu kaufen. Schließlich werden sie Kaffeegetränke aus einem Siebträger kennen. Anscheinend erkenne sie darin aber keinen Mehrwert. Dann ist das hat so.

Das Wunschgerät ist eine Handelsmarke. Wie es da mit der Reparierbarkeit aussieht, sollten sie vor dem Kauf in Erfahrung bringen.

 

Google mal nach Tchibo Vollautomat. Der sieht gleich aus. Den Tchibo hab ich neulich mal gesehen. Hatte auch eine Brühgruppe zum rausnehmen. Aber ist nicht Baugleich mit den bisher bekannten Marken.

 

Immerhin kommt man bei der neuen Traummaschine leicht an die Brühgruppe. Das separate Milchschäumen ist allerdings ein totales no Go!
Letztendlich sind aber alle KVAs gleich, der Espresso hat rein gar nichts mit dem zu tun, was beim Siebträger raus kommt und die aufgeschäumte Milch nennt man nicht umsonst Bauschaum.
Einzige Ausnahme am Markt dürfte die Sage Oracle Touch sein, aber die hat auch ihre Ecken und vor allem der Preis von 2keur ist ne Ansage.

 

@Sylvan : Eine QM Orione hatte ich mir auch angesehen, aber da meine Frau eigentlich lieber bei der Kapselmaschine geblieben wäre, kam dann eine Evolution oder Ascaso Steel PID in Frage. Warum? Bezugsdauer programmierbar, das ist halt bequemer. Thermoblock auch aus Bequemlichkeit und Wartungsfreundlichkeit.

 

Ich glaube, du willst es nicht verstehen. Oder warum missionierst du immer weiter? Daist Echo hier ist doch recht eindeutig. Wenn die Schwiegis mit nem VA zufrieden sind, dürfen sie es doch weiter sein. Meine Schwiegis haben eine simple Gaggia und füttern sie mit ESE-Pads. Sie wissen dass mein Espresso besser schmeckt, loben ihn gerne. Aber all den Aufwand wollen sie nicht. Finde ich prima! Es reicht mir schon wenn ich kommen darf, um Druckerprobleme zu lösen oder mittels Teamviewer andere PC-Probleme zu lösen, der Oma ihr Smartphone erklären darf etc. pp. Damit verstehen wir uns prächtig. Aber mein Hobby bleibt meines.

 

Das scheinen sie aber grad nicht mehr zu sein, wenn ich das EP richtig verstanden habe. Besagte Sendung hat wohl Geschmack auf mehr gemacht

 

Ich schätze diese Maschine als robustes Arbeitspferd mit guter Qualität in der Tasse und habe sie im familiären Umfeld schon viele Jahre in Betrieb. Reinigung und Pflege sind nicht aufwendig. Als Nachfolgegerät in der von dir beschriebenen Umgebung würde ich die QM05000 dennoch nicht vorschlagen, da sehe ich keinen Mehrwert.

 

???

Zumindest was die Serviceunterstützung betrifft, dürfte die Ausnahmestellung zutreffen
Kannst du weitere 'Alleinstellungsmerkmale' nennen?

 

Diese beiden Sätze passen ABSOLUT NICHT zu dem, was @Sylvan hier geschrieben hat:

Er missioniert offensichtlich absolut nicht in Richtung Siebträger, sondern macht nur darauf aufmerksam, dass die tollen 19 bar des geplanten KVAs auch nicht viel bringen werden, sondern nur ein Marketingtrick sind.

 

Wer weiß, ob es die "Schwiegereltern" überhaupt gibt.

 

Hast du diese Vermutung aus Informationen von einem Freund eines Freundes?

 

Tatsächlich? Obwohl sie ja offenbar ohne Cremasieb mit echter "Puckextraktion" arbeitet?
Versteh mich richtig - ich kenne das Teil nur aus Lektüre und Vorurteil, deshalb frage ich da nach, wenn sich schon mal die Gelegenheit bietet ...