Kwaheri, bwana tchibo - Kaffeewerbung von 1964

Diskutiere Kwaheri, bwana tchibo - Kaffeewerbung von 1964 im Webseiten mit Informationen zum Thema Forum im Bereich Informationsquellen (Bücher, Web, Events, etc.); Hallo! ][img:post_uid0]http://members.fortunecity.de/hpronea/dicker.JPG[/img:post_uid0] Beim Stöbern in alten Zeitungen hab ich diese...

  1. #1 HPausMFR, 09.04.2003
    HPausMFR

    HPausMFR Gast

    Hallo!

    ][img:post_uid0]http://members.fortunecity.de/hpronea/dicker.JPG[/img:post_uid0]

    Beim Stöbern in alten Zeitungen hab ich diese Tchibowerbung gefunden!
    Echt krass!
    Der Kaffeeexperte von Tchibo hat damals jede Kaffeekirsche einzeln geprüft! ECHT WAHR!

    hier nachzulesen!!

    Viel Spaß damit

    Hermann



    Edited By HPausMFR on 1049910861
     
  2. #2 espressofan222, 22.04.2003
    espressofan222

    espressofan222 Gast

    .......über Werbekampagnen mit dem Tchibo-Kaffee-Experten bereitete das Unternehmen maßgeblich die neue Ära des massenhaften Marketings vor. In einer 1964 in der Frauenzeitschrift Constanze erschienenen Anzeige erscheint der onkelhafte Tchibo-Kaffee-Experte als eine Art Kenner, der sich die Früchte der tropischen Breiten zum eigenen Nutzen aneignen konnte.
    Auf dem Bild, das die oberen drei Viertel der Anzeige einnimmt, sind zwei gleich große Männer mit verschränkten Armen abgebildet. Ein jeder ist in seine traditionelle Stammeskleidung gehüllt und mit den Machtsymbolen seiner jeweiligen Kultur versehen. Die Begegnung ist auf dem heimischen Boden des Massai - Mannes angesiedelt, mitten in einem exotischen Dschungelambiente. Die Bildlegende fragt: "Wer ist der Dicke neben dem Massai?" Hiermit wird in diesem Fall - woraus sich der Witz der Anzeige speist - der Afrikaner zugunsten des weißen Europäers aufgewertet. Tatsächlich stellt die Anzeige einen Bruch mit der Werbetradition dar, wurden doch von1880er bis zu den 1950er Jahren Schwarze relativ durchgehend als Unterworfene, Unterwürfige oder den Europäern heillos Unterlegene dargestellt. Die Bildlegende spielt ironisch mit unserer Neugier auf den Massai, indem sie uns zwingt, uns auf den ungleich bekannteren Typus "Galionsfigur der neuen Marktwirtschaft" zu konzentrieren

    Wer ist der Dicke neben dem Massai? Das ist einfach Sein Freund. Der Tchibo-Experte.

    Der Fließtext betont die wertvolle Hilfe, die der Experte von den guten Freunden in neuen großen Kaffee-Erzeugerländern dabei erhalten hat, für die Millionen Freunde von Tchibo-Produkten den besten Kaffee auszuwählen. Selbstredend spielt sich die gesamte Geschäftsbeziehung, wie die Anzeige schließt, unter Freunden ab. Es bleibt letztlich Spekulation, ob sich die Konsumenten, die Tchibo zum meistgetrunkenen Kaffee Westdeutschlands machten, in dieses Freundschaftsspiel zwischen dem Dicken und dem Massai einfügten oder leidlich das visuelle Spektakel goutierten, das aus der Konfrontation des "Vertrauten" mit dem "Fremden" erwächst.

    Nach wie vor beruht die Beliebtheit des Kaffees in erheblichem Maße auf seiner "Fähigkeit", verschiedene , auch widerstreitende menschliche Impulse zu absorbieren. Das Gespinst aus Bedeutungen, das Konsumenten und Produzenten rund um den Kaffee gewoben haben, besteht aus individuellen Wünschen, kollektiv geteilten Werten und erfundenen Traditionen. Während der letzten etwa 300 Jahre, in denen sich Deutschland zu einer Nation von Konsumenten wie auch Produzenten entwickelt hat, versuchte die Kaffeewerbung stets, sich dieses Bedeutungsgspinstes zu bedienen. Die Welt- und Selbstdeutungen, die dabei entstanden und entstehen, sind bis heute ebenso mächtig wie unvollständig.
    Beitrag von Keith R. Allen
    aus dem Buch von Peter Lummel "Kaffee vom Schmuggelgut zum Lifestyle -KLassiker"
    drei Jahrhunderte Berliner Kaffeekultur be.bra. Verlag 2002 ISBN 3-930863-91-X


    Gruß
    Kasimir mit Ute und Schnute
    Espressofans



    Edited By espressofan222 on 1051015097
     
  3. #3 Yauhuchanam, 25.04.2003
    Yauhuchanam

    Yauhuchanam Gast

    :cool: echt toller Beitrag
    und wer ist der Herr mit der Melone?

    Ist das wirklich ein Massai? und das im Urwald? wie espressofan meint.

    Jener lebt doch normalerweise in der offenen Savanne, lebt von Viehzucht und hat von Ackerbau und Bohnen keinen Schimmer.

    [b:post_uid2]und endlich weis ich, was der Kaffee 1964 gekostet hat! Da müsste der heute eigentlich teurer sein!!![/b:post_uid2]
     
  4. #4 espressofan222, 25.04.2003
    espressofan222

    espressofan222 Gast

    [quote:post_uid0="Yauhuchanam"]:cool: echt toller Beitrag
    und wer ist der Herr mit der Melone?

    Ist das wirklich ein Massai? und das im Urwald? wie espressofan meint.

    ][/quote:post_uid0]
    Hi,

    Espressofan meint überhaupt nicht, sondern hat lediglich wie eigentlich deutlich kenntlich gemacht wurde, einen Beitrag aus einem Buch abgeschrieben/zitiert.

    Welche Kleidung tragen denn heute die Kaffehändler aus Deutschland in Uganda?
    In der BugisuWerbung werden leider nur die attrakiven Gewänder der Einheimischen bei Beschneidungsritualen (vor oder nach der Erntezeit?) gezeigt.

    Gruß
    Kasimir
     
  5. #5 67-1017432760, 25.04.2003
    67-1017432760

    67-1017432760 Gast

    Also wenn ich richtig informiert bin ist der 'Mann mit Melone' - kaum erstaunlich ein englischer Schauspieler und mittlerweile verschieden. War aber als "Tchibo-Experte" in vielen Kaffeeländern unterwegs. Zumindest in der Werbung. Der tatsächliche Rohkaffee Einkäufer sah sicher anders aus und trug wahrscheinlich selten Melone.

    Gruß Claudia
     
  6. #6 Yauhuchanam, 26.04.2003
    Yauhuchanam

    Yauhuchanam Gast

    [quote:post_uid0="Claudia"]Der tatsächliche Rohkaffee Einkäufer sah sicher anders aus und trug wahrscheinlich selten Melone.

    Gruß Claudia[/quote:post_uid0]
    Bei den teilweise hohen Temperaturen und subtropischen Verhältnissen mit Melone - wär ja auch zu viel. :p
     
  7. w.haas

    w.haas Mitglied

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    [quote:post_uid0="Yauhuchanam"]...und endlich weis ich, was der Kaffee 1964 gekostet hat! Da müsste der heute eigentlich teurer sein[/quote:post_uid0]
    Wenn er 1952 um die 12,50 DM /500g gekostet hat und 1964 7,90 müsste er eigentlich jetzt -10,00 Euro kosten.
    Da haben die Kenianer aber noch mal Glück gehabt, dass der Tchibo Mann nicht mehr der selbe ist. :D

    Gruß
    Wolfgang
     
  8. #8 Ingo H., 12.08.2003
    Ingo H.

    Ingo H. Gast

    Hallo,
    wenn die Großröster heute noch den gleichen Aufwand betreiben würden (bessere Bohnen, Selektion, lange Röstung, ...) ware er warscheinlich so teuer.

    Gruß Ingo H.
     
  9. #9 coffeeandflavor, 17.08.2003
    coffeeandflavor

    coffeeandflavor Mitglied

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    [quote:post_uid0="HPausMFR"]Hallo !

    ][img:post_uid0]http://members.fortunecity.de/hpronea/dicker.JPG[/img:post_uid0]

    Beim Stöbern in alten Zeitungen hab ich diese Tchibowerbung gefunden!
    Echt krass!
    Der Kaffeeexperte von Tchibo hat damals jede Kaffeekirsche einzeln geprüft! ECHT WAHR!

    hier nachzulesen!!

    Viel Spaß damit

    Hermann[/quote:post_uid0]
    Hallo Hermann !
    Interessanter Artikel !
    Darf ich den Bitte bei meinen Monatsnews verwenden !?
    MFG
     
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