La macchina - Online handel und die folgen...

Ich kann Helmut nur zustimmen und hinzufügen:

1. Es geht nicht mehr so gut. Wenn in der Zeitung jeden Tag was von Einsparungen, Entlassungen und Produktionsverlagerung ins Ausland steht, wird man sich fünf mal überlegen, eine große Geldsumme in einen solchen Luxus zu investieren

2. Siebträgermaschinen sind "Freak"-Maschinen. Die absolute Mehrheit der Käufer greift zum VA. Den gibt's mittlerweile an jeder Ecke. Die paar Machinas, die in unserer Kategorie verkauft werden, machen auch in einer mittleren Großstadt kaum einen Händler satt. Und wenn Karstadt und Konsorten dann anfangen, ihre Siebträger zum halben Preis rauszuhauen, weil sie länger als 6 Monate stehen und keiner im Laden damit umgehen kann, ist die örtliche Nachfrage eben schon wieder für die nächsten 3 Monate befriedigt.

3. Kaum ein Händler hat die finanzielle Power, um 20 oder mehr Maschinen vorführbereit und nochmal die selbe Menge hinten im Lager zu haben, um den Kunden sofort befriedigen zu können. Ist der Kunde aber erst mal zur Tür raus, sieht man 60 Prozent von Ihnen nicht wieder (weil sie vielleicht doch noch mal bei Karstadt vorbeigeguckt und dort das tolle Angebot....lassen wir das).

4. Was den Punkt 3 für den Händler weiter erschwert, ist ein künstlich aufgepumpter Markt. Wieviele E61-Derivate gibt es inzwischen? Und der Kunde will garantiert genau die Kiste ausprobieren, die der Händler nicht da hat. Dass innendrin zum großen Teil die gleichen Standardteile verbaut werden und die Maschinen damit praktisch austauschbar sind, kann den wenigsten Kunden plausibel gemacht werden.

5. Inzwischen haben sich doch so einige im Board gebrauchte Gastromaschinen zugelegt. Das bedeutet, dass im selben Maße die bisherigen E61's, Silvias und wasauchimmer's bei ebay oder sonstwo auf dem Gebrauchtmarkt auftauchen. Unser besagter Händler hat mit den gebrauchten Gastro's kein Geschäft gemacht, schließlich haben wir die bei ebay abgestaubt. Und potentielle Neukunden in seinem Maschinenkreis werden sich jetzt durch das verstärkte Angebot an Gebrauchten vielleicht auch bei ebay versorgen. Immerhin, wenn man mal eben 500 und mehr Euro sparen kann...

6. Viele betreiben das Ganze weit stärker als Hobby denn alleine zum Kaffeetrinken. D.h. sie reparieren ihre Maschinen auch selbst. Klar, irgendwo macht das auch Spaß, schließlich ist die Technik meist sehr verständlich und bietet schnell Erfolgserlebnisse. Der Händler darf dann bestenfalls die Teile beiholen. Meist in einem Umfang, dass er bei seinem Lieferanten noch Mindermengenzuschlag zahlen muss. Verdient hat er dann null komma null. Die Arbeitszeit (die ja den eigentlichen Gewinn bei solchen Geschichten ausmacht) kriegt er nicht, denn reparieren tut ja der Kunde selbst.

Und so weiter und so weiter.....

Ich für meinen Teil bin glücklicherweise noch keinem Espressomasch.Händler stundenlang ohne Kaufabsicht auf die Nerven gegangen (will dies auch niemandem hier unterstellen, aber ich hatte selbst mal nen Laden und weiss wovon ich rede). Das ist zum großen Teil ein Verdienst dieses Boards, das eine unschätzbare Quelle an Informationen ist, wenn man mal bereit ist, sich ein paar Tage durch die Beiträge zu arbeiten. Ich werde auch in Zukunft keinem Händler auf die Nerven gehen und kann diesem nur wünschen, dass trotz aller Missstände im Einzelhandel am Monatsende genug für die Miete überbleibt.

Greetings \\//

Marcus

 

Was Ihr da bedauert, gab es vor dem Onlinehandel auch schon mit dem Versandhandel und der Zeitschriftenwerbung: War in den 90ern an einem Radsportgeschäft beteiligt und da kamen die Leute dann mit wild von div. Versandhändlern zusammenbestellten - oft nicht kompatiblen - Teilen zu uns und wollten den Mist zusammengeschraubt haben ... anfangs haben sich seriöse Geschäfte dagegen gewehrt, später waren sie dann um solche Aufträge froh, denn irgendwie musste ja die Miete bezahlt werden. Wir hatten dann keine Lust mehr und haben zu gemacht ...

 

[quoteost_uid0="*Frank*"]Wir hatten dann keine Lust mehr und haben zu gemacht ...[/quoteost_uid0]
Genau wie ich

Greetings \\//

Marcus

 

grundsätzlich habt ihr recht-aber meine letzten ebay-käufe haben mir nur ärger eingebracht und nicht wirklich freude gemacht....
ich geh wieder zum händler. gerade bei maschinen wo man service braucht, oder vorher einfach mal das ding in der hand gehabt haben muß- da ist der händler einfach unübertroffen. das muß halt von vielen erst wieder gelernt werden...

andererseits: bitte nicht vergessen: OHNE online, ohne dieses damit mögliche forum, würde ich heut noch tee trinken und kaffe als bitter schmeckendes, ungesundes zeugs für müde sekretärinnen deklarieren!!!!!!

online heißt erstmal nur information und das ist auch für händler gut. ich kann doch dann hinfahren und sehen etc.
händler ist doch erstmal händler. was spricht dagegen gleichzeitig maschinen bei ebay, im laden und auf versand zu verkaufen?
der service ist wichtig und das kann man konkret mit dem händler absprechen.
bei aller selbstbastelei- ich wäre froh im bedarfsfalle die machina proffesionell warten zu lassen, aber da finde mal jemand in der umgebung....
hier werden auch märkte noch nicht erkannt bzw sind noch zu unausgebaut!
na ja, das pegelt sich ein bzw. der sinn von einem fachkundigem meister des espressos und seiner zubereitung nebst machina geht deshalb nicht verloren.
lg matthias

 

Ich denke auch, dass der Markt für diese Maschinene sehr begrenzt ist. Wenn meine Livia nicht zufälligvöllig kaputt gehen sollte (keine Ahnung wie das passieren sollte), werde ich die nächsten 10 Jahre wahrscheinlich keinen neuen Kauf tätigen. Jetzt steht erst mal der Kauf einer neuen Mühle an und da informiere ich mich auch zuerst im Netz und suche mir dann einen Händler (vielleicht der Espressoladen in Stuttgart, ist zwar ein paar Kilometer weg, aber bei meinem einzigen Besuch dort hatte ich das Gefühl in einem guten Laden zu sein).
Was mir mehr fehlt, sind Geschäfte mit einem ordentlichen Angebot an Kaffee. Ich denke auch, dass man damit durchaus noch Geld verdienen kann (das Prinzip des Britta-Wasserfilters - die Maschine verkaufe ich einmal zum Selbstkostenpreis und verdiene in der Folge an dem Zubehör). Hier ist das Angebot schnell erschöpft und man kann foh sein, wenn es in einem Laden mal neben Lavazza, Segafredo, Illy und New York noch etwas anderes gibt.
Kaffee kaufe ich irgendwie ungern übers Internet. Hier gehe ich lieber in den Laden und schaue mich etwas um, frage den Verkäufer und suche mir dann etwas aus. Im Internet fehlt mir da einfach etwas (geht mir beispielsweise bei Wein genauso). Vielleicht ist das noch eine Lücke.