La Pavoni Europiccola/Professional (pre-millenium): Überhitzungsproblem gelöst

Hmmm ... für mich muss ich das Projekt als gescheitert erklären. Ich habe den Stopfen noch einmal bearbeitet, die Öffnung für das Tauchrohr ebenfalls noch einmal geweitet und das Tauchrohr – anders als beim ersten Mal – in der Glocke verschraubt. Also quasi Originalzustand. Hielt im Prinzip bombenfest. Allerdings ließ sich der Handhebel nicht mehr vollständig nach oben ziehen. Der Widerstand gegen den Stopfen ist so hoch, dass so gut wie kein Wasser in die Brühgruppe strömen kann.

CU
Big Duke

 

Klingt für mich, als hättest du keine Öffnung in das Tauchrohr gemacht. Also Tauchrohr neu direkt in die Glocke... dann wäre es nur logisch (und gut), dass du den Hebel nicht mehr anheben kannst --> alles Dicht!

Wo soll den das Wasser in der BG hin beim Heben des Hebels? Das muss irgendwo ablaufen können - deshalb die Öffnung.

Oder habe ich das nun falsch interpretiert?


(so müsste es sein: La Pavoni Europiccola/Professional (pre-millenium): Überhitzungsproblem gelöst)

 

Nee. Ich bin wohl Opfer meiner mangelnden Physikkenntnisse geworden.

Ich wollte eben kein Loch ins Tauchrohr fräsen. Die andere Variante funzt also nur, wenn man das Tauchrohr in den Stopfen schraubt ?

Ein paar kleine Löcher in das Tauchrohr sollten denselben Effekt haben, wie eine größere Öffnung, oder?

 

Ja, sonst hast du keinen Ablauf und das Problem, was du bereits feststellen musstest Die Idee der Variante ist ja, dass es zerstörungsfrei ist (bis auf den Stopfen), du also jederzeit zurückbauen kannst. Nun hast du ja aber schon das Gewinde aus dem Stopfen ausgebohrt - also entweder neuer Stopfen und mit Hanf/Teflonband/Loctite befestigen, präzise 0,5mm den Stopfen breiter lassen und einpressen oder aber halt das Tauchrohr öffnen. Kostet als Ersatzteil aber auch nur 4-5€ meine ich, also keine große Sache.

Ausprobieren Aber ehrlich: Warum die Arbeit machen und mehrere kleine Löcher darein bohren wenn man einfach ne größere Öffnung feilen kann? Du musst die Öffnung halt so groß (Oder so viele Löcher...) machen das der Abflusswiderstand beim heben des Hebels kein Problem darstellt. "Kaputt" ist das Tauchrohr bei beiden Varianten (für den Gebrauch ohne Mod). Ausprobieren ist dir natürlich unbenommen.

 

Rein mit den Löchern... Tauchrohre werden täglich neue produziert! Die kosten wenig und anyhow... du wirst eh nie mehr zurück bauen, glaub mir!
Ich hatte anfänglich auch Skrupel das Tauchrohr zu feilen und muss heute drüber lachen. Zudem finde ich IMHO die Variante sicherer und einfacher als die "gesteckte" Variante mit Kerben und Loctite und Hanfschnur und und und. Bei mir hält es seit Beginn bombensicher und ein Rückbau wird wohl nie stattfinden...

Das Tauchrohr ist übrigens aus weichem Material (Messing?), was du sehr einfach Feilen oder Bohren kannst.

 

Wie schaut es eigentlich mit der Temperaturstabilität beim Schäumen nach dem Mod aus?

Die Temperatur bekomme ich im Moment mit einem kleinen Lüfter auch so ganz gut in den Griff. Wenn ich allerdings einmal Milch schäume und danach weitere Bezüge machen will, dann bleibt nur noch das kalte Wasserbad.

 

Sehr interessanter Mod. Da ich meine Pavoni auch gerade zur Reinigung teilzerlegt habe, werde ich die Änderung wohl auch vornehmen.

Bei den neueren Modellen ist der Stopfen ja auch vorhanden, aber irgendwie finde ich es unschön ein Kunststoffteil in den Kessel zu bringen. Weiß man um welchen Kunststoff es sich bei dem Stopfen handelt? Habe darüber nachgedacht, evtl. einen Stopfen aus Messing zu drehen. Der hätte allerdings wieder ganz andere thermische Eigenschaften…

 

Da hatte ich auch zunächst meine Bedenken, ging aber davon aus, dass diese Stopfen, wenn auch in anderen Modellen, offiziell in den Heißbereich einer Espressomaschine verbaut werden und von daher die nötigen Eigenschaften haben sollten.

 

Da der Stopfen schwarz ist und hohe Hitze aushalten soll, tippe ich auf EPDM.
Könnte sein, dass es FDA oder USP Class 6 zertifizierter Kunststoff ist, könnte aber auch viele schädliche Weichmacher enthalten sein.
Ich persönlich finde es auch überhaupt nicht schön, dass schwarzer Kunststoff im Dampfbereich verbaut wird.
Der "gesündeste" Kunststoff im Lebensmittelbereich ist farbloses Silikon.
Manche dürfte es aber auch nicht stören, wenn sie Loctite mittrinken.

 

Kann man das herausfinden?

Zum Loctite: Dieses Mittel dichtet auch "offiziell" die Gewinde der Heizstäbe ab - ich kann mir nicht vorstellen, dass es dort was zu suchen hätte, wenn es bedenklich wäre. Mich beunruhigt da eher, was aus meiner (uralten) Leitung kommt bzw. was Mineralwasser und Limo so alles aus PET lösen ...
Ein bisschen was kann so ein Körper schon ab, und solange jetzt Spuren von gut ausgehärtetem Loctite, wenn es denn überhaupt Wasserberührung erfährt, keine freien Radikalen sind, würde ich da eher gelassen damit umgehen. Den Kunststoff an sich finde ich da schon interessanter, der kontaktet großflächig ...

Ich lasse mich da aber gerne aus fachkundiger Quelle eines Besseren belehren, der Umbau auf festgeschraubten Mod ist ja ein Klacks, dann brauchts auch keinen Kleber mehr.

 

Hallo bjoerne,

so wie ich es verstanden habe geht es bei dem Mod um eine thermische Isolation. Dies dürfte mit Messing nicht funktionieren.
Gruß, Götz

 

Das Bedenken habe ich auch. Ist dann schon eine Art Wärmebrücke. Die Brühgruppe ist zwar nach wie vor vom heißen Wasserdampf getrennt, wird sich aber weiterhin (wenn auch sicher langsamer oder verzögert) über den heißen Messingstopfen aufheizen.

 

Bei genügend Druck im Kessel schäumt es bei mir grenzenlos.
Ich habe aber auch 1.1 bar im Kessel und heble nicht auf Temperatur, da sie so auch perfekt stimmt. (Bei dem Blend, den ich meist benutze)
Gruß

 

Hallo, darf ich mal was zwischenrein fragen?
Es heißt hier, dass der Mod nur für ältere Pavonis ist. Haben die neueren Pavonis dieses Überhitzungsproblem nicht mehr, oder überhitzen die auch, aber der Mod funktioniert nicht?

 

Der Mod funktioniert nicht weil die Brühgruppe anders ist. Im Prinzip ist der Mod da schon eingebaut. Aber ich habe keine und kann nicht vergleichen. Prinzipiell überhitzen die alle nach so und so viel Bezügen, außer man hat eine Möglichkeit zu kühlen. Bei mir reicht bei dem Mod nach dem Bezug den kalten Siebträger (kaltes Kranwasser, Bodenloser) einzuspannen und 1-2 min später hat die Brühgruppe die Ausgangstemperatur. Die bleibt dann auch konstant.
Mein Mod: Tauchrohr in Plastikstopfen geschraubt, Presso 1,0bar.
Brühgruppentemperatur: 90°C, bei Bezug: 96°C, nach Bezug (neues heißes Wasser strömt während des Bezugs "von oben" nach): 98°C. Die bleiben auch, außer ich spanne nen kalten Siebträger ein, dann wieder Ausgangstemperatur von 90°C. Temperaturen sind deutlich höher als die von @minimalissimo gemessenen, aber ich benutze auch ein anderes (billigeres!) Thermometer, von daher würde ich die nicht als absolut ansehen sondern eher als grobe Orientierung. Geschmacklich passts aber.

 

Update: hab den Stopfen trotz Loctite in den Kessel geschossen. Wenn man nicht auf Druckausgleich beim Abkühlen achtet (Dampfhahn nen Hauch aufdrehen), scheint sowas nur schwer vermeidbar. Wie auch immer - die Loctite-Debatte ist somit hinfällig, ich hab brav ein Loch ins L-Rohr gedremelt* und die Konstruktion nun festgeschraubt.


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* und dabei auch gleich die Kleberreste entfernt

 

So. Ich habe mich noch mal an das Projekt gemacht. Ich habe 3 3mm-Löcher in das Tauchrohr gebohrt (haltet mich so bescheuert, aber das gefällt mir optisch besser).

1. Test lief erfolgreich. Was mir gerade auffällt: vor der Modifizierung schwenkte der Handhebel beim abkühlen nach oben mit einem leichten Gluckern. Das war eben beim abkühlen nicht der Fall.

Jetzt schaue ich mal ein paar Tage und dann kommt meine Maschine im Büro dran.

Danke für die Tipps.

 

Muss mich korrigieren: Grad' gluckert es neben mir und der Handhebel erhebt sich mit epischer Gelassenheit [emoji106]

 

is schon bisschen ne Liebhabermaschine, eh?

 

Gegen Lever-Erection wirken, kann man mit dem Anti-Vacuum Ventil, welches ab ca. 2000 verbaut wird bei Pavoni.

Man muss aber die Halterung, die in den Kessel verschraubt ist mit auswechseln. Nicht nur das Ding mit der Feder dran.

Hat auch den grossen Vorteil, dass man nicht mehr entlüften muss beim Einschalten

Die Pavoni Ingenieure sind schon clever... Die haben an der neuen Pavoni schon einiges verbessert... nicht nur verschlechtert, wie oft gelesen wird...
Die neue Brühgruppe (mit 51mm Sieben) überhitzt auch nicht mehr.
Aber auch mir hatte es zuviel Plastik dran gehabt. Zwischen ca. 2000 und 2006 war es am übelsten. Nun wieder besser.