La Pavoni Europiccola - ungepflegte Diva aus der Bucht geschossen

Bezüglich des Baujahres kann ich vielleicht helfen. Hab ja gerade selber eine Maschine aus der gleichen Serie da. Deine Maschine hat einen roten Schalter und die grüne Hinweisleuchte, das ordnet die, für eine Europiccola, in ein Baujahr ab 1991 ein, das Kaffeewiki hat da eine hilfreiche Liste: La Pavoni Professional – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee

 

Da war wieder die Sache mit "günstig kann nicht gut sein"... Da steht wohl noch Sanierungsbedarf an.

Entkalkung - Amidosulfonsäure. Zitronensäure macht Dir beim Erhitzen lediglich Citrat, was dann noch schlechter weg geht.
Schrauben - Es gibt "Schraubenausdreher", das kannst Du versuchen. Aber verrostet wird das schwierig. Ausbohren geht auch, ist aber aufwändig und nur mit dem richtigen Equipment sinnvoll. Besser vielleicht bei einem lokalen Metallbetriebe um Hilfe bitten?
Das Schsuglas solltest Du vielleicht auch gleich mitbestellen, die Chancen sind gross, dass es bei den weiteren Schritten einen Knacks bekommt.
Aber bei Allem einmal überlegen, wo Du aufwandsmäßig dann landest und ob sich das lohnt.

Viel Erfolg.

 

Es ist doch alles so weit dokumentiert, dass man auf den Schultern von Riesen stehen kann und die Wege nachvollziehen. Die Pavoni ist so schön einfach, mit etwas Zeit kann man da immer was machen.

 

Hallo,

Das Problem einer abgerissenen Schraube o.ä, ist ja nun nicht spezifisch für die Pavoni.
Mit der hier vorhandenen Suchfunktion findest Du einige Threads mit diesem Problemfall:
Das Ergebnis der Suchanfrage: schraube abgebrochen | Kaffee-Netz - Die Community rund ums Thema Kaffee

Aber auch mithilfe der bekannten Suchmaschinen wirst Du diverse Tipps und Anleitungen finden, bei YouTube sicher sogar entsprechende Videos.
Was immer bei festgerosteten Schrauben oder Bolzen hilft ist Erwärmen bzw. Erhitzen der entsprechenden Umgebung und der Einsatz von Kriechöl, das es häufig auch als sogen. Rostlöser gibt.
Mein aktuelles Problem sieht z.B. so aus:


Und wenn man dieses Problem hat...


...hilft nur noch glattschleifen, ankörnen, ausbohren und neues Gewinde schneiden.

In Deinem Fall stellt sich mir die Frage was konkret wie angebrochen ist.
Hat sich der Kopf der Mutter verabschiedet und Du konntest die Brühgruppe schon mal abnehmen und steht dann ein Stück des Gewindes frei hervor?
Falls ja, dann könnte man ggf. dieses Reststück mit zwei Muttern, die gegeneinander gekontert sind, NACH Hitzeeinwirkung und dem Einsatz von Öl eventuell noch herausdrehen.
Das setzt aber genug Platz voraus. Kann man keine Muttern auf den Gewindestumpf kontern, dann liesse sich dieser ggf. mit einer guten Gripzange packen und herausdrehen.
Aber ohne ein Foto der "Baustelle" kann man Dir schlecht konkrete Tipps geben. Vielleicht magst Du eines machen und hier einstellen?

 

Ich hatte übersehen, dass Du einen link zu entsprechenden Fotos eingestellst hast, sorry.

Also, in dem Fall würde ich Kriechöl und Erwärmen bei der zweiten Schraube vornehmen und hoffen, dass sie sich lösen lässt. Ggf. auch mit einem Körner o.ä. vorher mal von vorn "gegenklopfen", was die Schraube evtl. etwas in der Gewindeaufnahme lockern oder lösen kann.
Dann kannst Du zumindest die Brühgruppe abnehmen und weiter vorgehen.

Die bereits abgebrochene Schraube scheint leider sehr nah an der Gewindeaufnahme im Boilerflansch abgeschert zu sein.
Notfalls müsste man das Aufbohren etc., könnte aber auch ggf. mit einem sogen. Linksausdreher arbeiten, was nicht ganz einfach ist.
Diese Teile sind aus gehärtetem Stahl und wenn der dann auch abbricht, dann ist das Ausbohren noch ärger bzw. fast unmöglich.
Aber am besten erst einmal die Brühgruppe entfernen und schauen wie es konkret aussieht.

 

Nein, vermutlich nicht.
In diesem Fall ist häufig die sogen. Kontaktkorrosion zwischen dem Messing des Flanschs und dem Stahl der Schraube die Ursache des Problems.
Hitze meint dann eher ein Heißluftgebläse oder eine Brennerflamme. Das dient der Ausdehnung des die Schraube umgebenden Materials, so dass sich die Schraube oder sonstige Verbindung ggf. lösen lässt.
Ich sprühe dann die ja ebenfalls erhitzte Schraube noch zusätzlich mit sogen. Eisspray/Rostlöser ein, was eine sozusagen schockartige leichte Schrumpfung der Schraube bewirkt und so ebenfalls dazu beitragen kann, dass sich die Sache lösen lässt.
Zur Hitze also eher so:

 

Na bitte, geht doch, Gratulation

Der kann schon helfen wenn er gezielt auf die Stelle gerichtet wird, schaltet aber ggf. wegen Überhitzung ab. Dann muss man einen Moment warten bis sich das Ding abgekühlt hat.
Aber wie geschrieben, Hitze hilft oft, denn manchmal sind die Dichtungen arg verhärtet und Kaffeeöl hat sich irgendwo festgesetzt und kann durch Wärmezufuhr gelöst werden.
Bei solchen Schraubereien ist auch Geduld eine wichtige Tugend, die ich leider auch nicht immer habe...
Manchmal muss man Kriechöl über Stunden und Tage wirken lassen, Erwärmen hilft dann, dass das Öl in die Gewindegänge kriechen kann.
Ich habe mir bei meinem Projekt gerade auch einen Stopp verordnet und mache morgen weiter.

Dir weiterhin viel Erfolg.

 

So eine gasbetriebene Lötlampe kostet auch nicht die Welt und ist auch sonst hilfreich.
Oder ein Flambierbrenner, der später auch in der Küche seinen Dienst tun könnte.

 

Jahrgang der Heizung ist 2000. Steht zumindestens drauf. 11/20

Kommt auch hin. Die Kesselmutter aus Plastik war zu der Zeit.

 

Scheint so, sofern der Vorbesitzer nicht allzusehr herumgebastelt hat.

Für @flixi_67 zur Orienierung hier mal der link zu Francesco Ceccarellis bebilderter Historie der Europiccola:
Europiccola

Die Maschine hat zudem die schwenkbare Dampflanze, den Plexiglasschutz ums Schauglas (sofern beides noch vorhanden und nicht wegen der anstehenden Arbeiten vor Aufnahme der Fotos entfernt) und ist die etwas preisgünstigere Variante mit schwarz lackierter Basis.
Aber Europiccola ist Europiccola, die Varianten eher kosmetisch, sofern nicht mit dem Plastikkolben ausgestattet, was aber gegen den aus Messing getauscht werden kann.

Vorsorglich noch ein Hinweis. Beim anstehenden Wechsel der Dichtungen im Schauglas sollte man sehr sorgfältig zu Werk gehen. Die meistens sehr verhärteten Dichtungen sind nur mit speziellen Hakenwerkzeugen herauszubekommen und zuvor gilt es die über den Dichtungen befindlichen Press-Scheiben aus Messing herauszupfriemeln. Am besten geht das wenn man vorher das Schauglasröhrchen durch leichtes Drehen nach oben heraus bringt, was aber leichter gesagt als getan ist. Auch hier wieder: Erwärmen und evtl. Öl einsetzen. Hinterher muss eh alles sauber gemacht werden.

Daher auch der link zur gut bebilderten Anleitung hinsichtlich der Überholung einer Pavoni:
https://www.kaffeemaschinendoctor.de/download/dichtungswechsel_lapavoni.pdf

Der ist übrigens auch in der Kaffee-Wiki bzw. dem dortigen Beitrag zur Europiccola verlinkt.
La Pavoni Europiccola – KaffeeWiki - die Wissensdatenbank rund um Espresso, Espressomaschinen und Kaffee

Und noch Francescos DIY zur Pavoni:
DIY

@flixi_67 , Du siehst also, dass es hier eine Menge Informationen abzugreifen gibt. Man muss sie meistens nur finden, aber damit wirst Du Deine Europiccola sicher wieder zum Laufen bekommen. Alles wird gut.