La Pavoni: Fragen zur Restauration der zweistufigen Heizung.

Hallo zusammen.

Ich bin gerade dabei eine Europiccola mit Zweistufenheizung (Baujahr 1980) zu restaurieren, die ich einem Freund abgekauft habe. Er ist mit der Maschine nie so wirklich klar gekommen und er hat sich darauf hin, wie ich, eine Gaggia Classic zugelegt. Da die Maschine 2 Jahre unbenutzt rumstand habe ich sie ihm abgekauft. Natürlich leidet die Maschine unter der bekannten Krankheit: rostiger Fuß und dadurch auch rostige Elektrik. Was mir Sorge bereitet sind die korrodierten Anschlüsse der Heizungen.





Mein Plan ist nun Folgender: Die Heizung von einem anderen Freund (Elektrotechniker) zur Sicherheit durchmessen zu lassen (die Maschine funktionierte vor 2 Jahren noch, ich hab da selbst Espresso draus getrunken, aber 2 Jahre auf dem Küchenschrank…). Problematisch für mich, ist wie ich die Anschlüsse wieder fit bekomme. Ich vermute, daß bei der Entrostung (mechanisch) die Gewinde zu stark leiden und sich die Muttern nicht mehr fest ziehen lassen. Bei der Versorgung der Aufnahme der Löcher in der Heizungsplatte würde ich so vorgehen wie hier beschrieben:

http://www.orphanespresso.com/Olympia-and-La-Pavoni-Shorted-Heating-Element-Repair_ep_620-1.html

Loses Material entfernen, Epoxyknete rein und Lack drüber. Im Anbetracht der Tatsache, dass Glyptal sehr teuer ist und man nur sehr wenig benötigt würde ich vermutlich gewöhnlichen Motorlack vorziehen.

Zeitgleich möchte ich auch eine neue Thermosicherung einbauen. Eine telefonische Anfrage beim Espressodoc ergab, daß ich dazu ein Loch in die Heizungsplatte bohren müsse, um die Spange der Sicherung dran zu befestigen. Hat das schon mal jemand gemacht und kann mir da Tipps geben? Ich bin mir bei der Platzierung etwas unsicher und weiß auch nicht wie tief ich bohren kann oder muss. Benötige ich für die Sicherung eigentlich Wärmeleitpaste? Zudem ist die Heizungsdichtung sehr festgebacken. Gibt es eine einfache Methode diese von dem Heizungsträger zu lösen oder muß man da mechanisch rangehen und in Kauf nehmen, daß die Platte ein paar Kratzer bekommt?

Vielen Dank fürs lesen.

René

 

Spricht eigentlich irgendwas dagegen die Sicherung mit Wärmeleitkleber (z.B. Arctic Alumina) zu befestigen?

 

Zunächst mal vielen Dank für Deine Antwort. Das Problem ist ja die Dicke der Platte von ca. 3,2mm. Das ist natürlich nicht zuviel für ein anständiges Gewinde. Ich dachte auch schon eine Lösung mit einer größeren Spange aus Federstahl, die auf der einen Seite am Rand der Heizung eingehängt wird, in der Mitte die Sicherung fixiert und an der zweiten, unbenutzten Bohrung in der Kesselflanschmutter festgeschraubt wird. Das ist natürlich eine Frickelarbeit, die zudem noch gut isoliert werden muß. Mir erscheint es am elegantesten die Sicherung festzukleben. Allerdings hat Arctic Alumina eine Betriebstemperatur von 105°C und ist bis 130°C temperaturstabil.

 

Hast Recht. Gerade die 105°C Betriebstemperatur finde ich etwas knapp. Ich werde natürlich weiter berichten. Ich habe allerdings vor irgendwann mal ein Manometer nachzurüsten. Deshalb habe ich auch schon das aktuelle Automatikventil inkl neuer Aufnahme bestellt. Ich bin ja gespannt, wie sich das bei der 2 Stufigen verhält.

 

Nein. Statt des alten Überdruckventils mit der Stahlkugel wollte ich das neue Ventil verbauen, was beim Abkühlen eine Unterdruckbildung im Kessel verhindert.

 

So sieht es übrigens aus.

 

Hallo Götz.
Ganz Recht. Ich habe einen neuen Ventilsitz mitbestellt und eingebaut. Die Feder ist allerdings noch die Alte. Da bin ich gespannt ob die mit dem Ventil gut funktioniert.
Grüße René

 

Hallo,
so sieht meine Lösung aus, um den Anlegethermostaten an dem Heizungselement zu befestigen. Das Messingblech ist mittels zweier Schrauben an den Gewinden in der Kesselflanschmutter befestigt. Die originale Halterung des Thermostaten wird in der Mitte mittels einer Schraube gehalten. Zu endgültigen Einbau wird das ganze noch entsprechend angepasst.

 

Hallo. Seit vorgestern ist die Pavoni wieder voll Einsatzbereit und die ersten Espressi gingen leichte von der Hand als befürchtet. Etwas Spielraum nach oben ist natürlich noch, aber das ist wohl eine Sache der Übung.
Die Kontaktschrauben habe ich mit der Drahtbürste bearbeitet und die umgebenden Löcher mit "Liquid Electrical Tape" abgedichtet. Den Anlegethermostaten habe ich noch Wärmeleitpaste versehen.
Ein Manometer habe ich nachgerüstet, sowie das neue Vakuumsicherheitsventil, um das Manometer zu schützen. In dem Ventil habe ich allerdings noch die alte Feder verbaut. Die Neue hatte ich nicht mitbestellt. Das Sicherheitsventil öffnet jetzt bei einem Druck von ca. 0,75 Bar.
Ich wünsche ein vergnügliches Wochenende.

 

Danke Götz, ich werde das ausprobieren. Zur Not muß die neue Feder her.

 

Ich habe die Feder nun gedehnt. Das Ventil öffnet nun bei ca 0,9 Bar. Für die zweistufige Heizung scheint mir das ein geeigneter Wert, wenn die entsprechenden Beiträge richtig deute.
https://www.kaffee-netz.de/threads/...ccola-altes-modell.101658/page-2#post-1273812

Jetzt habe ich nur noch das Problem, daß ich den Ventilsitz zum Kessel hin nicht richtig abgedichtet bekomme.

 

Ich würde auf jeden Fall Kriechöl verwenden und hoffen, daß der
Seegerring stark verrostet und brüchig ist. In dem Fall könnte man versuchen ihn evtl. mit einem dünnen gebogenen Nagel aus der Nut zu bekommen. Bei mir brach der Ring schon unter wenig Belastung in zwei Teile.

Das Metallteil aus der Schauglashalterung ist mir volkommen unbekannt.

Gruß René

 

Meiner Meinung nach: ja.