La Pavoni Professional komisches Heizverhalten

Diskutiere La Pavoni Professional komisches Heizverhalten im Reparatur und Wartung Forum im Bereich Fragen und Tipps; Natürlich hat das Steigrohr einen geringen Flächenkontakt mit dem Dampf. Aber dieser Kontakt ist nicht der Grund für etwaige Überhitzung der...

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  1. #21 honsl, 11.05.2019
    Zuletzt bearbeitet: 11.05.2019
    honsl

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    Natürlich hat das Steigrohr einen geringen Flächenkontakt mit dem Dampf. Aber dieser Kontakt ist nicht der Grund für etwaige Überhitzung der Gruppe. Weiterhin hat das Steigrohr nach Dampfkontakt bereits erneut Kontakt zum kälteren (Wasser) in der neu geschaffenen Kammer. Die Überhitzung resultiert(e) aus dem Wasserdampf, der ungehindert in den Bereich oberhalb des Kolbens in die Brühgruppe gelangen konnte. Dieser Weg wird nun durch den Pfropfen wirksam geschlossen, eine thermische Brücke/ Isolation sozusagen. Die nun stattfindende Erhitzung der BG ist nur noch auf das einlaufende Wasser zurückzuführen.
    Also um deine ursprüngliche Frage zu beantworten:
    Ja, sofern du den ThermoMod korrekt ausgeführt hast, zeigt er seine Wirkung.
     
  2. vectis

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    Mit Verlaub, aber worauf willst Du eigentlich mit Deinen Fragen und Anmerkungen zu entsprechenden Erklärungen/Erläuterungen hinaus?

    Ich habe langsam den Eindruck, dass Du die Thermik der Pavoni bzw. die Gründe für deren thermische Auslegung eigentlich nicht wirklich verstehst, aber Dir Gedanken um 0,x Grad machst, dann wieder feststellst, dass "unanfassbar" ganz schön heiß ist und nun mit einem Thermometer arbeitest, das eigentlich für die Messung von Flüssigkeiten oder als Bratenthermometer gedacht ist.
    Mancher italienische Barista würde über diese teutonische Pingeligkeit sicher nur den Kopf schütteln.

    Daher erscheinen mir Deine Erwägungen (Steigrohr hat womöglich Kontakt mit Dampf, und das auch noch abhängig vom Wasserfüllstand im Kessel - schon daran gedacht? :eek:) wenig zielführend, denn entscheidend ist doch weniger ob man zum Beispiel eine Brühgruppe anfassen kann oder nicht, sondern wie das Ergebnis in der Tasse nach Deinem Empfinden ist.
    Also: Schmeckt Dir der Espresso?
    Auf den Fotos sieht das doch ganz ordentlich aus.

    Ich würde daher ein Deiner Stelle erst einmal das grundsätzliche Handwerk mit der Pavoni zur Routine werden lassen und dann vielleicht mal über ein Grad Unterschied nachdenken wenns dann immer noch sooooo bedeutsam erscheint.
    Und diesen Aspekt kann man (auch) über eine Regelung des Pressostaten beeinflussen.

    Nichts für ungut:rolleyes:
     
  3. #23 devaiting, 11.05.2019
    devaiting

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    Ich habe nur gesagt, dass die Brühgruppe nicht nur (wie behauptet) ausschließlich durch heisses Wasser beheizt wird, da es sich ja trotz der Entkopplung des Dampfes nicht um ein perfekt wärme abgekoppeltes System handelt und weil das im heissen Wasser und Wasserdampf stehende Steigrohr direkten Kontakt mit der Brühgruppe hat ... dass das bei weitem nicht so ausschlaggebend ist wie direkt an der Brühgruppe anliegender Wasserdampf, ist mir auch klar ... mich interessieren halt nur diverse physikalische Gegebenheiten, sonst wäre nämlich meine nächste Frage, warum die Brühgruppe sich nicht langsam mit der Zeit an die Raumtemperatur annähert, sondern trotzdem relativ heiss (>70°C) bleibt ...
    Mir schmeckt mein Kaffee ... ob mit einem Bratenthermometer oder einem oft gesehehen 1,20 EUR Hochpräzesions China Thermometer gemessen ...
    Ich denke nach 3 Jahren hat sich auch so langsam eine Routine eingestellt, nur mit der Reproduzierbarkeit war es bisher immer ein bisschen wie Lotto ...

    Grüße
     
  4. #24 vectis, 12.05.2019
    Zuletzt bearbeitet: 12.05.2019
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    Ach so, Dich interessieren diverse physikalische Gegebenheiten?
    Ja, tatsächlich - langsam mit der Zeit (das ist sehr relativ) wird sich die Brühgruppe an die Raumtemperatur annähern..., aber nur wenn Du die Maschine abschaltest, nicht?
    Ansonsten gibt es da einen Pressostaten, der doch immer wieder hochheizt, was eventuell der Grund dafür sein könnte, dass die Brühgruppe trotzdem relativ heiss (>70°C) bleibt. Das kann bekanntermaßen aber nur solange funktionieren wie genügend Wasser im Kessel vorhanden ist.

    Der physikalische Effekt, der sich nach dem restlosen Verdampfen des Wassers einstellt, ist bereits Gegenstand mehrerer früherer Threads, die sich mit ausgelösten Thermosicherungen und/oder durchgebrannten Heizelementen befassen.
    Die Brühgruppe nähert sich in einem solchen Fall tatsächlich langsam mit der Zeit an die Raumtemperatur an.:eek:

    Für die spezifische Anwendung, also immer noch die Zubereitung von Espresso, scheint man die Pavoni also durchdacht konstruiert zu haben.
    Nur mal so als physikalisches Résumé.;)

    Ansonsten wäre zum Beispiel Fischer-Technik eine empfehlenswerte Alternative um physikalische Gegebenheiten nachzuvollziehen.
    Oder das Ansehen des Filmklassikers "Die Feuerzangenbowle". Darin kommt eine Szene mit dem Satz vor:
    "Wat is een Dampfmaschin? Da stellen ma uns mal janz blöd und sagen - een Dampfmaschin, dat is een großer schwarzer Raum"...:rolleyes:
     
  5. #25 devaiting, 12.05.2019
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    Was ja aber komisch ist, wenn die Brühgruppe doch so thermisch entkoppelt ist ... da kann doch der Kessel heizen wie er will ....

    Ich hoffe, das war nur Spaß ... hilfreich war es jedenfalls nicht

    Mir geht es nicht darum, dass andere eine durchdachte Kaffeemaschine gebaut haben, daran habe ich keinen Zweifel. Mir geht es darum, den Zusammenhang zu verstehen und da sind ernst gemeinte Posts irgendwie hilfreicher.

    Nochmal für mich:
    Wenn jetzt alles so thermisch wunderbar entkoppelt ist, dann müsste es doch so sein, dass mir die Brühgruppe mit der Zeit trotz eingeschalteter Maschine wegkühlt, weil das einzige was jetzt noch die Brühgruppe aufheizen könnte, das heisse Wasser aus dem Kessel ist, was ja aber nur in die Brühgruppe kommt, wenn ich am Hebel ziehe ...
    Da das aber nicht so ist, die Brühgruppe eben immer über 70°C (ja, bei eingeschalteter Maschine!) bleibt, habe ich entweder irgendwo einen Denkfehler, oder eine der vorhergehenden Aussagen stimmt nicht.


    Grüße
     
  6. vectis

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    Oh Mann, Frag' doch mal die Maus - ich bin jetzt hier raus

    Oder Du machst einen auf Loriot: "Spielen Sie Schnipp-Schnapp?"
    Ach nein, Mike Krüger ist der Initiator: "Sie müssen erst den Nippel durch die Lasche ziehen..."

    Im Ernst und als letzter (physikalischer) Hinweis:
    Metall ist wärmeleitfähig, was bei der Pavoni durchaus eine Bewandtnis hat.
     
  7. honsl

    honsl Mitglied

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    Auweia :confused:
    Wenn du nur richtig lesen würdest...
    Steht alles oben!
     
    vectis gefällt das.
  8. #28 devaiting, 12.05.2019
    devaiting

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    Zeig mir bitte die Stelle. "Oben" ist irgendwie alles ...

    Okay, vielleicht weiß es ja jemand anders. Alles Gute.
     
  9. #29 joost, 12.05.2019
    Zuletzt bearbeitet: 12.05.2019
    joost

    joost Mitglied

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    Jeden Tag eine gute Tat :)

    Dein PStat hat eine nervig große Hysterese (Bereich zwischen zu- und abschalten, bei Dir ca. 0,6bar Unterschied), ich hatte auch schon solche Teile. Dem Bezug ist das egal, weil das Gesamtsystem derart träge ist, dass das nichts ausmacht. Anders jedoch beim Milchschaum. Der klappt gut bei 1.1 bar und wird gruselig mühsam bei .5 bar. Die Heizung der Pavoni heizt soviel Druck nach, wie durch eine ca. 1.6mm große Düse entweicht. Sofern Du also die ursprüngliche 3-Loch-Düse gegen eine Einlochdüse getauscht hast, solltest Du stabil dort, wo die Maschine sich gerade druckmäßig in Heizbetreib befindet, schäumen können. Ich fange immer an, wenn die Diva um 1 bar herum aufheizt, und zwar im Heizmodus. Denn sonst fällt der Druck ja ab bis zum Zuschaltmodus des PStat (bei Dir .5) und bleibt dort. Und wie gesagt: bei .5 schäumen ist eine Strafe.

    Hast Du die 3-Loch-Düse, geht das auch, aber du musst halt fertig sein, bevor der Druck von 1.1 ab zu sehr gefallen ist, denn diesen Druckverlust kann die Heizung nicht nachheizen.
    Und das alles trifft auch nur dann zu, wenn Deine Heizung nicht verkalkt ist.
    guck ->


    Ich hatte übrigens mein PStat getauscht gegen eins mit einer Hysterese von ~0.3 bar. Das erspart die Warterei auf den (möglichst hohen) Startpunkt des Schäumens. @vectis hat zudem einen heissen Tipp für ein PStat mit einstellbarer Hysterese (den ich dummerweise schon wieder vergessen habe).

    Und zu guter Letzt:
    Die Gruppe ist vom Dampf entkoppelt, nicht jedoch vom massiven Metallgehäuse. Zum Anheizen lässt Du heisses Wasser durch die Gruppe zirkulieren (Hebelpumpe), um die Endtemperatur schneller zu erreichen. Für den Temperaturerhalt reicht dann die Metallkopplung übers Gehäuse. Ohne Überhitzungsschutzmod überhitzt der Dampf im Kessel direkt dauerhaft die Gruppe, nach dem Mod kommt der da nicht mehr hin sondern du flutest nur noch heisses Wasser über die neue Kammer in die Gruppe, welches aber nicht so heiss ist. Die Kunst ist die Balance zwischen Druckaufbau im Kessel (für den Dampf), Wärmeleitung in die Gruppe und Abstrahlung, um optimale Bezugstemperatur zu gewährleisten. Ziemlich viel für reine Mechanik, oder? Deshalb der Mod & die Empfehlung, den Siebträger immer mal wieder runter zu kühlen.
    Und deswegen gibts dann PID-gesteuerte Dualboiler für 2000€, um diese teils widersprüchlichen Anforderungen automatisch unter einen Hut zu bekommen.
     
    wurzelwaerk, devaiting, sokrates618 und einer weiteren Person gefällt das.
  10. #30 devaiting, 12.05.2019
    devaiting

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    Cool, das war mal eine mega Antwort! Vielen lieben Dank, jetzt bin ich um einiges schlauer!
    Das mit dem Schaum habe ich weitestgehend im Griff denke ich, habe die Einlochdüse ... mit der Dreier habe ich nie wirklich Latte-Art Schaum hinbekommen, mit dem Einloch kein Problem ...

    Grüße :)
     
Thema:

La Pavoni Professional komisches Heizverhalten

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